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Wills Tantchen rettet die Lage und fährt nicht gegen einen Baum

"Hände hoch und keinen Schritt weiter, wenn ihr nicht einen Pfeil im Magen haben wollt! Ihr seid umzingelt!"

Nico und Will tauschten einen langen Blick. Nico versuchte verzweifelt auszurechnen, wie lange ein Pfeil brauchte, um sein Ziel zu finden und wie lange sie beide zusammen brauchten, um in den Fluss zu springen.

Das Ergebnis beglückte Nico nicht gerade.

Will hatte sich derweil mit was anderem beschäftigt: die Hände hochzuheben.

"Was bist du für ein Angsthase ", zischte Nico ihn ins Ohr. "Komm... wir Schattenreisen."

"Nein ", meinte Will störrisch. "Du wirst nicht Schattenreisen! Und ich habe einen Plan." Er drehte sich zu seinen (noch) unsichtbaren Angreifern um. "Hallo? Ich kann nicht die Hände hochheben, ich habe einen üblen Muskelkater. Können wir das nicht verschieben?"

Nico wusste nicht, ob er schnell Will packen sollte, um mit ihm weg zu Schattenreisen, oder ob er dem zuerst noch zuhören wollte. "Einen Plan?"

Sein Freund strahlte ihn an. "Weglaufen ist die beste Verteidigung!"

"Äh, Will... ich glaube, es heißt Angriff ist die beste Verteidigung."

Der Sohn des Apollo runzelte die Stirn. "Was?! Der Idiot, der das geschrieben hat, ist garantiert früh gestorben..."

Jemand tippte Nico auf die Schulter. "Hallo? Hörst du mich, Junge? Ich sagte Hände hoch, klar?"

Nico tauschte einen genervten Blick mit Will. "Jaja. Geduldige dich doch mal. Hast du nicht gehört? Wir haben keine Zeit, die Hände hoch zu nehmen. Das ist immer so umständlich, nach dem man sie in seine engen Jeanshosen gepresst hat. Außerdem habe ich noch nicht meinen Kaffe bekommen. Aber das ist dir dich völlig egal, oder?" Erst jetzt drehte Nico sich um. "Oh Fuck..."

Will nickte zustimmend. "Oh ja. Ich denke, wir können jetzt Schattenreisen, Schatz. Die da ist nicht so begeistert von mir- ich meine dir... äh... uns..."

Artemis lächelte ironisch. "Im Wagen gibt es Kaffee."

"Ah ", sagte Nico lahm, als er den Sonnenwagen neben sich erblickte. Die Fensterscheibe war runtergelassen und ein Dutzend Jägerinnen starrten mit mörderisch blitzenden Augen hoch. "Du hast ja... ein paar Freundinnen mitgebracht..."

Die Göttin der Jagd strich sich geniert ihre braunen Haare aus den Gesicht. Obwohl ihre jetzige Gestalt kaum zwölf war, fixierten ihre Augen Nico wie ein mageres Beutetier. "Männer."

"Der Wagen kommt mir bekannt vor. " Will kratzte sich am Kopf. "Ist der nicht von meinem-"

Plötzlich zischte etwas rotes knapp an Nico vorbei und mit einem fast komischen "Plopp!" sog es sich an Wills Stirn fest.

Will warf Nico noch einen verdutzten Blick zu, dann kippte er längst um.

Nica starrte Artemis entsetzt an. "Wie- was... warum?!"

Die silbrigen Augen blitzten nur kurz auf, wie ein kaputter Feuermelder. "Er hat mich provoziert."

Nico schnappte empört nach Luft. "Will provoziert nie jemanden!"

"Genau!", murmelte Will von unten. "Ich doch nicht." Artemis trat ihm ausversehen auf die Hand. "AU!" Schnell stellte Will sich wieder tot.

Nico war jedes Mal begeistert von solch tierischen Reflexen...

"Auf seiner Stirn steht der Name des größten Idiotens dieser Umlaufbahn ", erklärte Artemis. "Ich habe ihn deswegen kurze Zeit für- diese Person gehalten."

"Trump?"

Dann erinnerte sich Nico, was er gerade eben Will auf die Stirn gekritzelt hatte. "Okay, Apollo grenzt an eine Beleidigung... aber sagen wir so, es ist nicht Aphrodite! Ich hätte auch Aphrodite nehmen können!"

"Aphrodite ist..." Die unsterbliche Jungfrau deutete eine Reihe von Würggeräuschen an. "Und Apollo ist..." Sie tippte sich an die Stirn. "Und zusammen sind sie-"

"Dick und Doof?" , schlug Nico vor.

"- eine interessante Mischung. Und jetzt-" Artemis schnippte mit ihren langen Fingern zum Wagen rüber. "Entführe ich euch."

"Das ist wirklich nett von dir (Nico konnte eine 12-Jährige einfach nicht siezen...) aber Entführen steht heute nicht auf meiner To-Do Liste und die ist wirklich schon voll... ein andermal gerne..."

Nicos To-Do Liste:

1. Nicht sterben.

2. Also, Punkt 1 klang schon ziemlich wichtig, warum braucht man dann noch weitere Punkte? Pff, da bekomme ich ja noch Stress...

3. Siehe Punkt 2.

4. LIEST DU DAS ETWA, WILL?!

5. Wehe dem, der das liest...

6. Mika im Fluss ertränken, wenn Will nicht hinsieht.

7. Ich glaube, dass sind genug Punkte.

Irgendwie schien Nicos To-Do Liste Artemis wenig zu interessieren. "Samuela? Bringe den Trottel hier in den Wagen."

"Ich bin kein Trottel ", knurrte Nico. "Und ich gehe nirgendwo ohne Will hin!"

"Sie meinte mit Trottel mich ", erklärte Will hilfreich. "Und das ist lieb von dir, Deathboy. Aber Artemis arbeitet nicht für Zeus, oder?"

"Ich arbeite für niemanden ", zischte die Göttin zurück. "Anders als dein Vater habe ich eine Armee aus stolzen Frauen."

Will grinste. "Das hätte Dad bestimmt auch gerne..."

Artemis beförderte Will mit einem Tritt in den Wagen und schlug die Tür zu.

"Wohin entführen Sie uns hin?", fragte Nico.

"Zeus hat mir befohlen, dass ich euch entführen soll. Das werde ich auch tun." Ihr kalter Unterton ließ Nico zusammen zucken. "Aber wohin hat er nicht gesagt." Sie warf ihm ein winziges Lächeln zu. "Das heißt, ich entscheide selber, wohin. Vermissen sie euch nicht im Camp?"

Zuerst konnte der Sohn des Hades sie nur anstarren. "Natürlich vermissen sie uns..." Da ging ihm auf, was Artemis vorhatte. "Oh. Danke!"

Artemis starrte finster zum Himmel. "Es missfällt mir zwar mit euch beiden zu reisen, aber noch mehr verachte ich den Plan meines Vaters die Unterwelt zu übernehmen." Sie legte den Kopf schief, um Nico in die Augen zu sehen und zu seinem Erstaunen sah er da Mitgefühl. "Ich kann Hades sogar teilweise verstehen. Ich hasse es, wenn andere Leute sich in meine Angelegenheiten pfuschen."

"Der Wagen kommt mir immer noch bekannt vor ", grummelte Will.

Alle ignorierten ihn.

"Wie dem auch sei, ich hätte am liebsten euch beide in Mädchen verwandelt, um die ganze Sache unauffälliger zu gestalten... " Artemis seufzte. "Aber ich vermute, dass das nicht unbedingt hilfreich wäre." Zu Nicos Erstaunen warf sie einer Jägerin einen wütenden Blick zu, die daraufhin geknickt den Kopf senkte; es war diese Samuela. "Die bisherigen Erfahrungen mit Männern waren immer durchwachsen. Sie ruinierten Pläne, waren unvorhersehbar, stifteten Unruhe... aber diese Fahrt wird nichts dergleichen beinhalten, ist das klar?"

Nico und Will nickten feierlich.

"Okay. Dann los. Wir dürfen keinen Moment verlieren." Die Göttin schubste Nico unsanft in den Wagen. "Samuela, setz' dich neben ihm. Für den Fall, dass er einfach verschwinden sollte. Und du da-" Sie musterte Will abschätzend und drehte sich dann um. "Da ist ein Platz zwischen Amber und Miriam."

Weder Amber und Miriam, noch Will schienen wirklich glücklich zu sein, aber keiner von ihnen widersprach. Amber schärfte schon mal vorsorglich ihr Messer. Will schluckte und setzte sich hin.

Nico ließ sich am Fensterplatz nieder. Beim Busfahren wurde ihm öfters schlecht und da war es unpraktisch im Gang zu sitzen. Samuela nahm widerwillig neben ihm Platz und sorgte für Abstand zwischen ihnen.

"Hi ", sagte Nico.

Samuelas smaragdgrüne Augen leuchteten unheimlich. "Hey." Sie rutschte noch weiter weg von Nico. "Schön, mit dir zu reden."

Nico musterte seine Sitznachbarin. Sie war ungefähr elf, aber bei Jägerinnen weiß man ja nie. Vielleicht war sie so alt wie Artemis, oder sie war wirklich erst ein Jahrzehnt auf der Erde.

Samuelas Blick wanderte zu Will und sie blinzelte ungläubig.

Artemis schloss die Tür des Wagens und kletterte zu ihrem Sitz.

"Äh... ", rief Will von hinten, "kannst du- entschuldige, können Sie überhaupt Autofahren in ihrer jetzigen Gestalt? Ich meine..."

Artemis' Blick ließ ihn verstummen. "Natürlich." Sie drehte sich zu Nico und Samuela um. "Sammy. Möchtest du vielleicht berichten, was normalerweise mit Jungs passiert, die unseren Weg kreuzen?"

Samuela starrte ihre Herrin an, als hätte sie sie geschlagen. Dann sagte sie leise, mit fistelnder Stimme: "Sie werden getötet. Oder verwandelt." Ihre dunklen, langen Harre lockten sich und reichten bis zu ihrem Ellenbogen. "Zurecht."

"Genau." Artemis konzentrierte sich wieder auf die Straße. "Also, seid gewarnt..."

"Warte!", schrie Will. "Meine Katze!" Er machte Anstalten aus den Wagen zu klettern. "Ich habe Mika vergessen."

Artemis rümpfte die Nase. "Hunde und Katzen verstehen sich nicht. Tut mir leid, aber das geht einfach nicht."

Und sie fuhr weiter.


༎✿༎

Mit Artemis Auto zu fahren war...

... interessant.

Wirklich... sehr interessant...

Nico erkannte langsam die regelmäßige Abfolge von Gegen-Bordstein-Knallen und Fußgänger (komischerweise hauptsächlich Männer) verscheuchen.

Das Blaulicht hinter ihnen kam ihm zuerst ziemlich beunruhigend vor, aber es schien so, als hätte Artemis alles im Griff.

"Sie standen eben im Weg!", argumentierte sie, "außerdem waren es sowieso nur Männer."

Damit war das Thema für sie abgehackt.

Nico bereute es, sich ans Fenster gesetzt zu haben. Die ganze Zeit (zumindest immer, wenn Artemis scharf bremste) stieß Samuela ihm ihren Ellebogen in die Seite. Natürlich war es nicht absichtlich, es störte aber trotzdem!

Genervt lehnte Nico sich nach vorne. Im Radio lief irgendein Popsong, den er nicht kannte.

"Cover me a sunshine..."

Artemis bemerkte Nicos Schnauben. "Also, mir gefällt es. Wenn du es nicht magst, kannst du ja gerne aussteigen."

"Ne, ist schon gut." Insgeheim bewunderte Nico die Göttin ein wenig. Wie konnte jemand die Kraft und Zeit finden für so viele Tiere und Frauen Schutz zu bieten? Naja... zumindest das mit der Zeit ist selberklärend.

Während MANCHE GÖTTER (wie kommst du darauf, dass du damit gemeint bist, Zeus?) ihre Zeit mit Fremdgehen und so verwenden, taten ANDERE (nein... du doch nicht, Hera!) alles dagegen um genau das zu verhindern. Manche kämpften für das letzte bisschen Menschlichkeit (okay, dass was wir Sterblichen da unten betreiben ist alles andere als moralisch oder menschlich. Tun wir Mal so, als ob sowas exestieren würde.) , andere missbrauchten regelrecht ihre Kräfte.

Als kleiner Junge hatte Nico sich schon immer geärgert, wenn am Ende immer das Gute gesiegt hatte, obwohl das Böse viel mehr gelitten hatte.

Und wenn sie gestorben sind, hocken sie bestimmt im Elysium und checken ihre E-Mail Spam-Ordner.

Aber in der griechischen Welt war die Linie zwischen Gut und Böse nahezu schleierhaft. Waren die Titanen und Giganten böse, weil sie sich nicht von der neuen Generation Göttern herum terrosieren lassen wollen? Ist Prometheus böse, weil er den Menschen Feuer gab? Oder Zeus, weil er den deswegen leiden ließ?

Irgendwie waren sie alle gut und böse zugleich, auf eine brutale, aber dafür ehrliche Art und Weise.

Nico war ganz in seinen Gedanken versunken und schreckte auf, als Artemis sich zu ihm umdrehte. "Amüsiert ihr euch auch schön da hinten?"

"Ja." Will gähnte und beugte sich vor, um seinen Kopf auf Nicos Schulter legen zu können. "Wann sind wir endlich da?"

"Hm." Artemis riss das Lenkrad um und Wills Kopf knallte hart gegen die Fensterscheibe. "Bald."

Samuela rutschte unbehaglich hin- und her. Ihr Blick huschte leicht irritiert und gleichzeitig auch frustriert zu Will hinüber. "Ich kenne dich doch irgendwo her ", murmelte sie halblaut. "Von der Zeit, als ich noch ein Junge war."

Nico sah sie überrascht an. "Du warst ein Junge?"

"Nein. Eine Kakerlake." Sie verdrehte die Augen.

"Ist ja irgendwie das gleiche ", brummte Artemis hilfsbereit. "Kakerlaken ergeben zwar keine tollen Männer, doch Männer FABELHAFTE Kakerlaken!" Sie machte eine gefährliche Linkskurve und strich mit dem Seitenspiegel eine tief hängenden Eiche. Die grünen Eicheln hagelten auf die Motorhaube und blockierten die Scheibenwischer. Trotzdem blieb Artemis die Ruhe selbst und beschleunigte wie selbstverständlich. "Wo waren wir? Ach ja, Männer und Kakerlaken. Große Gemeinsamkeiten, nicht? Auch wenn man Männer beim besten Willen nicht so gut loswerden kann."

Will schluckte und drehte sich zu Samuela um. "Also hat sie dich in ein Mädchen verwandelt?"

"Wenn du mit 'sie' mich meinst, ja ", murmelte Artemis. "Und kann mir jemand erklären, was dieses nervige Knöpfchen ist?" Ein lautes Hupen ertönte. "Achso. Okay, hat sich erledigt."

Will schnaubte ungläubig. "Bist du eigentlich noch nie Auto gefahren, Auntie?"

Artemis antwortete nicht.

Will drehte sich zu Samuela um und schien zu versuchen sie zu erkennen. Schließlich gab er es auf. "Nein. Ich kenne dich nicht."

"Aber ich dich, Will Solace." Samuelas Mundwinkel zuckten, als wüsste sie nicht, ob es eine positive Erinnerung war. "Und... vielleicht... kennst du meinen Bruder? Er hieß... " Sie kniff ihre Augen zusammen. "Henry. Henry Lupin. Kennst du ihn?"

Will starrte sie an, als hätte sie ihn geschlagen. "Henrys Bruder? Henry hat einen Bruder?"

"Hatte ", flüsterte Samuela. Tränen traten in ihre Augen. "Oh Henry... "

Da fiel Nico der Groschen. "Du bist gestorben. Und als die Tore der Toten aufgegangen sind, bist du entwischt." Mit finsteren Blick auf die weinende Samuela, richtete er sein Schwert auf ihre Nasenspitze. "Du. Du hast für Gaia gearbeitet. Wie konntest du?"

Samuelas Miene ließ ihn verstummen. "Nein. Ein Gott hat mich aus der Unterwelt begleitet. Ich war nie böse gewesen. Im Gegenteil. Ich war im Elysium."

"Ein Gott?" Nico runzelte die Stirn. "Also, Hades würde nie einen Toten aus seinen Reich begleiten. Ich weiß nicht... vielleicht Hermes?"

"Es ist egal. Ich möchte wieder zu Henry. Koste es was es wolle... ich vermisse ihn." Ihre Stimme brach. "Sagt es nicht Artemis, aber... das ist der einzige Grund, warum ich mit den Jägerinnen reise. Weil ich hoffe, Henry wiederzufinden."

"Was sollen sie nicht Artemis sagen?", fragte Artemis laut.

Will schnaubte. "An deiner Stelle wäre ich froh, wenn du ihn nie wieder sehen würdest. Er ist tot. Und das seit knapp sechzig Jahren."

Samuela erstarrte. Langsam hob sie den Kopf. "Welches Jahr haben wir?"

Samuelas Gesichtsausdruck sprach Bände und Nico wurde bewusst, dass sie auf eine ganz andere Art und Weise aus ihrer Zeit gerissen wurde. Bei ihr gab es kein Lotus Hotel, wo sie zumindest etwas Zeit gehabt hätte, um sich zu sammeln. Nico konnte sich nicht vorstellen, wie es sich für Sammy Lupin angefühlt hat, als er plötzlich von einem fremden Gott in eine andere Zeit gebracht wurde, ohne Vorwarnung und Hilfe- und das direkt in die nächsten Hände einer Gottheit.
Selbst einer Person, die Nico gar nicht ausstehen kann, würde er das nicht zumuten. Und das in diesem Alter? Zwar war Nico selbst auch nicht viel älter, wenn nicht sogar gleich alt gewesen, aber er hatte seine Schwester gehabt. Innerlich schüttelte der Sohn des Hades sich.
Götter waren grausam.

Nico durchströmte Mitgefühl. "Samuela..."

Der Wagen kam ins Schleudern. Im letzten Moment packte Artemis den Lenker und wich knapp einen Verkehrsschild aus. Alle atmeten gleichzeitig auf.

Will stöhnte. "Kann ich nicht fahren? Es tut mir leid, du kannst es aber einfach nicht. Und ich möchte gerne lebend ins Camp zurück."

Artemis fuhr mit gefährlich blitzenden Augen herum. "Was hast du gesagt?" Sie erhob sich langsam von ihren Platz. Jede ihrer Bewegungen strahlte die kalte Drohnung aus, die die Göttin nicht mal aussprechen brauchte.

"Will... " Nico warf seinem Freund einen warnenden Blick zu. Wenn Will jetzt ihre Fahrerin vergraulen würde, würde Artemis es nachher dann doch anders überlegen. Schließlich tat sie Will und Nico gerade ein Gefallen.

Wills Augen verengten sich, als er Nicos Hand auf Samuelas Schulter betrachtete. "Ich bezweifle, dass eine von euch Autofahren kann."

Artemis' Augen bohrten sich wie Zahnstocher in Wills. "Das nimmst du zurück, Junge..." "Das ist aber die Wahrheit! Darf ich nicht meine Meinung sagen? Frauen können keine Autos fahren! Punkt."

Glaubt mir, es war nicht so klug sowas vor der regelrecht feministischen Schutzgöttin der Frauen und Mädchen zu sagen.

Aber Nico wusste, dass Wills Nerven einfach blank waren, sonst würde er sowas nicht sagen. Er war einfach frustriert und müde.

Trotzdem... es war bei weitem einer der dümmsten Sachen, die Will je von sich gegeben hatte.

Dreizehn Jungfrauen bedachten Will mit mörderischen Blicken und bevor Nico bis drei zählen konnte, schlug Artemis Will mit der flachen Hand ins Gesicht.

Während dessen- naja...

"Äh... wer fährt eigentlich den Wagen, während Artemis ihn verprügelt?"

Das war... eine gute Frage?

Samuela und Nico sprangen gleichzeitig auf. Ohne zu Zögern packte Nico den Lenker und schlug eine kleine Nebenstraße ein, Samuela half ihm, nicht in den Baum hinein zu fahren. Rattertend und holprig hüpften sie über die Steine, haarscharf an dem Schild vorbei.

Nicos Mageninhalt hätte sich sicher zu einer Kugel zusammen gepresst, aber er hatte morgens nichts gegessen, also gab es auch nicht, was sich zusammen pressen ließ.

Plötzlich gab das Gefährt ein komisches Gluckern von sich. Aber das war nicht das Problem.

"Idiot!" schrie Nico. Er wusste nicht, ob er Samuela meinte oder den Geisterfahrer. Mit großen Augen starrte ihn der ältere Mann an und stieß schließlich einen Fluch aus, den Nico nicht verstand. "Was ist dein Problem?! Du fährst falsch, Alter!"

Dann wurde ihm klar, dass er derjenige war, der in der falschen Richtung fuhr.

Aber die Straße war zu eng... Entschlossen packte Nico fester das Lenkrad und versuchte auszuweichen. Aber der Wagen blieb stehen. Ein ungutes Gefühl beschlich Nico. "Äh..." Sie hatten sich mit einem Rad im Schlamm festgefahren. Die restlichen Reifen schlitterten hilflos durch die Luft. Gefährlich begann sich der Wagen in Richtung Boden zu senken.

Zur selben Zeit dachte der Typ sich vermutlich: "Immer diese nervigen Schulklassen! Jetzt muss ich einen Haufen Minderjähriger ausweichen. Aber nicht mit mir!" Und da heulte sein Motor auf und er steuerte schnurrstracks auf den Sonnenwagen zu. "Aus dem Weg!"

Nico und Samuela tauschten einen versteinerten Blick.

"Er wird nicht versuchen, an uns vorbei zu kommen ", murmelte Nico beschwörend. "So dumm kann er nicht sein."

Und Samuela nickte zustimmend. "Er wird umdrehen."

Schwer zu sagen, wer dümmer guckte, als die Airbags aufgingen.

Der Idiot rammte nämlich Apollos Wagen und stieß ihn in den Graben neben der Straße. Ein schreckliches Geräusch war es, wenn Metall auf dem Boden schrappte. Es war auch nicht so schön, wenn die Motorhaube von einem Baum zerquetscht wird. Aber das schlimmste war ja, dass sechszehn Personen mit Nico im zerstörten Auto festsaße.

Artemis sah vom nun etwas-mehr-blauäugigen Will hoch. "Was gibt's? Oh, ihr habt den Wagen geschrottet. Nicht so schlimm. War sowieso von Apollo."

"Ich wusste es ", knurrte Will.

Jemand klopfte an die Fensterscheibe. "Miss? Wären Sie so freundlich, mir ihren Führerschein zu überreichen? Ich glaube, sie waren so richtig darauf aus, ihn loszuwerden."

Artemis runzelte die Stirn. "Führerschein? Was ist das?" Sie kletterte aus dem Fenster und musterte den Polizisten durchgehend. "Ein Paparazzi. Auch das noch."

Das eben noch sarkastische Lächeln wurde von einem Ich-bin-ein-Spielverderber ersetzt. Missmutig sah der Beamte von der Zwölfjährigen zu den völlig demolierten Wagen. "Wissen deine Eltern, dass du, als unter Sechszehnjährige mit ihren Auto fährst?"

"Es ist nicht ihr Auto. Sondern das von meinem Bruder. Warum? Wollen Sie auch so einen? Modell A-4 von der Marke Apollogoes. Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte. Ich habe keine Zeit für Sie."

Der Polizist ignorierte sie gekonnt. "Weiß dein Bruder das?"

"Nein. Der weiß aber auch nichts, wissen Sie... auf die eine Sache mehr oder weniger kommt es jetzt auch nun wieder nicht an."

"Gut rufe ihn jetzt an. Ich brauche die Papiere."

"Ich kann Ihnen auch gerne Papier geben. Wissen Sie, mein Bruder hat bestimmt kein unbeschriebenes Papier..."

Der Kopf des Polizistens lief dunkelrot an. "Die. Papiere. Vom. Fahrzeug."

"Bedaure, auch der Wagen hat kein Papier."

Das war zu viel für ihn. "PAPIERE!"

"Schere." Artemis lächelte stolz in die Runde. "Seht ihr, ich habe gewonnen. Schere schlägt Papier."

Der Polizist holte heftig Luft. "Verhaftet. Alle. Ins Jugendgefängnis."

Artemis musterte ihn kühl. "Junger Mann, was sind Sie für ein schlechter Verlierer." Sie musterte ihn von oben bis unten. Dann klatschte sie in beide Hände.

Paar Minuten später watschelte eine laut quakende und etwas desorientierte Ente am Wagen vorbei und stolperte über den Bordstein.

Will und Nico kletterten ebenfalls aus dem Auto, denn sie wussten, dass ihre Reise nun wohl vorbei war.

Artemis musterte ihre entführten Halbgötter, um wohl Verletzungen abzuschätzen. Dann drehte sie sich zum Wagen um, in dem noch die verängstigten jungen Frauen hockten. "Kommt raus. Ich muss schauen, ob alle da sind. Miriam?"

"Hier." Miriam schob sich an Nico und Will vorbei und musterte sie mit einer so giftigen Miene, als ob es nun ihre Schuld wäre, was passiert ist.

Artemis rief eine Jägerin nach der anderen auf und schließlich kam sie zu den Namen von Nicos neuer Freundin. "Samuela."

Stille.

"Samuela?"

Niemand antwortete.

Mit einem schrecklichen Gefühl schlich sich Nico um den Wagen herum und stieß die Tür des Sonnenwagens zu.

Und da lag sie, mit dem Gesicht zum Boden, die wunderschönen tiefbraunen Locken blutverklebt.

"Samuela!"


~ Kapitel Ende, 3200 Wörter ✨

Tag: 14.07.

Stimmung: 🗿🌃


War das Ende fies?

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