Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Und er erbte dieses Ding, was eigentlich noch nie funktioniert hat

Wills Stirn pochte unaufhörlich. Er fühlte noch deutlich die Hand der Göttin, die ihm eine saftige Klatsche und damit auch eine gute Lektion verpasst hatte.
Aua...
Gerade ging sie ihre Anhängerinnen durch. Und Will kam nicht ohne einen bösen Blick seiner Tante davon, als er sich an einen Baum anlehnte.

Artemis sah sich suchend um. Falls vor circa fünf Minuten ein Unfall passiert war, hatte man sie wohl vergessen zu benachrichtigen. Ihr ruhiger Blick glitt über die anwesenden Personen und scannte die Straße ab. "Samuela?"

Als Samuela sich nicht sofort meldete, drehte sich eine der jungen Frauen mit blitzenden Augen zu Will um. "Hast du sie gesehen?"

Zwanzig Blicke richteten sich auf den Apollosohn. Sogar Artemis wandte sich zu ihm um.

"Äh..." Will wich leicht zurück. "Nein...?"
Wills Herz rutschte langsam aber sicher Richtung Keller. Glauben die etwa, ich hätte Sammy abgemurkst oder so? Nervös befeuchtete er seine trockene Lippen und brachte sich schon mal aus der Schusslinie. Wo war Nico, wenn man ihn brauchte?

"Will?" Nicos Stimme klang seltsam abwesend und kam vom Bürgersteig neben dem geschrotteten Wagen von Wills Vater. Sofort atmete Will auf. Wenn man Nico brauchte, war er ganz in deiner Nähe... "Kannst du kommen? Ich brauche kurz deine Hilfe..."

Selten klang Nico so hilflos. Ich muss zu ihm...

Artemis sah ziemlich genervt aus, entließ Will aber mit einer kurzen Handbewegung. "Samuela?" Wieder rief die Göttin den Namen von ihrer Jägerin, diesmal etwas lauter.

Das ließ sich Will nicht zweimal sagen- äh, zu winken. Erleichtert hüpfte er über die Straße zu seinem Freund und hockte sich neben ihm. "Death- ich meine natürlich Nico- was ist los?"

Nico reagierte nicht. Stumm starrte er gerade aus und rührte sich keinen Millimeter. Seine dunklen Augen huschten unkrontolliert von einem Punkt zum anderen.

Etwas stimmt nicht...

Stirnrunzelnd folgte Will dem Blick des Hadessohnes und schrak dann zurück.

Es war das eine, wenn man eine Person jahrelang nicht gesehen hat und dann erfährt, dass sie tot ist.
Aber es ist was völlig anderes, wenn man nach Jahren eine Person wiedersieht, sie kurz begleitet, kurz ein kleines Gespräch wechselt und dann-

Sofort ging Will seiner Pflicht nach und packte mit einem geübten Griff das schmale Handgelenk. Seine Finger suchten automatisch die Ader.

Aber das gleichmäßige Pochen kam nicht.

Wills ruhige Art war sofort wie ausgewechselt. "Nein. Wie ist sie...?"

Der Ausdruck in Nicos Augen verriet alles, aber dennoch antwortete er leise: "Kannst du-" Und da brannte in Wills Gehirn eine Sicherung durch.

Oder besser gesagt, die Blockade, die bis jetzt alle Erinnerungen angestaut hat. Sie kamen gleichzeitig und von allen Seiten und da fiel Will ausnahmslos alles wieder ein...

Sammys sanfte grüne Augen ruhten auf Wills. Bittend zupfte er an dem T-Shirt seines besten Freundes. "Erzähle mir noch etwas von Hogwarts. Bitte!" Will öffnete den Mund, aber Henry zog seinen jüngeren Bruder zurück ins Haus. "Es reicht. Du kommst in einem Jahr dahin. Hör auf jeden zu nerven!" Er wandte sich zu Will um und sein Gegenüber erschrak über die Tiefe und den dazu unverhohlene Zorn, die in der Stimme des Gryffindors mitschwangen. "Will muss jetzt nach Hause."

Und er schlug die Tür hinter sich zu.

Mit einer seltsamen Leere in sich blieb Will noch ein paar Minuten vor dem großen Haus stehen.

Das war das letzte Mal, dass Will Sammy Lupin sah. Bilder fluteten aneinander vorbei, schubsten einander weiter. Alles wurde schwarz; und danach wieder beißend hell...

"Ich frage mich, wie du und Oscar miteinander befreundet sein können."

Will schlug wild um sich; er wollte nichts von Oscar Mazuru hören. Aber es half nichts. Schon bald lächelten zwei glänzende dunkelblaue Augen zu Will runter.

"Du musst noch viel lernen." Eine kalte Hand legte sich auf Wills Rücken, der sich darauf prompt verspannte. "Aber du hast etwas, was dich weit bringen wird."

Will sah strahlend zu seinem Mentor hoch. "Echt?"

Oscar lächelte zum ersten Mal nach einer langen Zeit. "Etwas von deinem Vater. Du glaubst an dich und an sonst niemanden." Leiser fügte er hinzu: "Etwas, was er an mich wohl nicht weiter geben konnte." Langsam senkte der Slytherin den Blick; er blieb an Wills Haaren hängen und schweifte dann wieder zur Decke. Eine lose Träne rollte seine bleiche Wange runter und diesmal wischte Oscar sie nicht weg. Vielleicht bemerkte er sie auch einfach nicht. Er starrte geistesabwesend auf den Spiegel, der Will erst jetzt auffiel. Er war etwas kleiner und stand auf den Boden. In ihm spiegelte sich Oscars eigenes, einst schönes Gesicht. "Verliere das nicht. Versprich mir das..."

Langsam erhob er sich und wandte sich zur Tür. Seine Hände zitterteten, aber Will konnte nur Oscars Rücken sehen; dessen Gesicht sah er nicht.

Verwirrt blinzelte Will. "Mein... Vater?"

"Vergiss es. Vergiss es einfach." Oscar schüttelte traurig den Kopf. "Ja?"

Wieder verschloss sich die Erinnerung und Will stürzte quasi Kopf über in die nächste.

"Er ist ein Todesser. Das meine ich damit. Er arbeitet für Voldemort." Henrys Augen spießten seinen Gegenüber förmlich auf. Es war nackte Panik, die hinter dem ruhigen Blick lag, aber noch schien sich Henry beherrschen zu können. Oder tat zumindest so. "Oder?" Der Gryffindor packte Wills Schultern und rüttelte ihn heftig. "Sag es mir!"

"Will..."

Will riss die Augen auf und fand sich tränenüberströmt, mit zittertenden Schultern und neben dem Auto sitzend wieder. Kälte ließ seine Haut prickeln. Es war noch nicht mal sein Gewissen; es waren die Erinnerungen an Sammy und Henry Lupin. Noch weitere, die er verloren hat. Deren Gefühle er nicht verstanden hatte. Deren Existenz er in Henrys Fall als selbstverständlich und nie beachtet hatte. Warum gab es auf einmal soviele von solchen Personen?

Er wollte und konnte jetzt nicht mehr darüber nachdenken. "Samuela... wir müssen sie verarzten!" Die alte Angst, die er eigentlich immer bei seinen Patienten fühlte, vermischte sich mit frischer nackter Panik. Warum tat niemand was?
Warum schauten ihn alle so mitleidig an?
Nico schüttelte nur den Kopf, strich die Haare sanft erst aus Samuelas herzförmigem Gesicht und dann wuschelte er Will durch die Locken. "Es ist zu spät."

Nun sah Will es auch. Ihre Lippen begannen sich schon blau zu färben, ihre Augen starrten glasig vor sich hin. Eine Jägerin hatte Artemis geholt, die nun wie versteinert hinter ihm und Nico stand.
Die Jägerin Samuela... Wills bester Schulfreund Sammy... Henrys Geschwisterkind war tot.
Wie kann ein Leben so schnell ausgelöscht werden? Es tat schon höllisch weh, Patienten zu verlieren, aber wenigstens wusste Will dann, dass er alles in seiner Macht stehende versucht hatte.
Samuela hatte er nicht helfen können.
Samuela hätte ihn helfen können, seine Vergangenheit besser kennenzulernen und mit ihr abzuschließen.
Samuela war auf der Suche nach Henry gewesen, doch nun konnte diese Vereinigung nicht mehr stattfinden.

"Wie konnte das überhaupt passieren? Es war doch kein gefährlicher Unfall, nichts ist passiert." Flehend drehte er sich zu seiner göttlichen Tante um, auf der Suche nach einer Erklärung. "Seid ihr nicht auch alle unsterblich? Ich meine, sie ist ja nicht in einem Kampf gestorben."

Artemis kniete neben Samuela, küsste sanft ihre Hand. Sie legte Samuelas Kopf auf ihren Schoß, wischte ihr das Blut aus dem Gesicht. Diese kleinen Gesten brachten Will innerlich fast um, da Samuela sie nie wieder erwidern könnte. "Hermes hatte ihn aus der Unterwelt hier her zurück gebracht, ich verwandelte ihn in eine sie und obendrein beschenkte ich sie mit der Unsterblichkeit." Grollend hob sie ihren Kopf und blickte in den bewölktem Himmel. "Zeus führt sich mittlerweile wie der Herrscher der Unterwelt auf und vielleicht hätte Hades ein Auge zugedrückt und sich aus unseren Angelegenheiten heraus gehalten... aber das gilt nicht für meinen Vater." Sie sah Nico und Will an. "Jetzt, da ich euch auch noch geholfen hatte und mich so auf Hades' Seite gestellt habe, ist das Fass wohl übergelaufen. Samuela Lupin eignete sich am besten dazu, mich zu warnen."

Wills Mund wurde trocken. Sammy ist gestorben, weil Zeus Artemis bestrafen wollte. Weil Artemis ihm und Nico geholfen hatte, vor den Attacken zu fliehen. Die Tränen sammelten sich wieder in seinen Augen und alles verschwamm.

"Zeus! Ich kann es nicht fassen ", zischte Nico. "Oh, wie ich ihn-"
Eine der Jägerinnen hielt ihm gerade noch rechtzeitig den Mund zu. "Handele uns nicht noch mehr Ärger ein, Hadessohn."
Er nickte nur. In Nicos Augen las Will seine eigenen Schuldgefühle.

Die Jägerinnen mitsamt ihrer Göttin versammelten sich um Samuela, verabschiedeten sich. Manche küssten nur ihre Stirn, andere erzählten eine schöne Erinnerung mit ihr. Artemis beobachtete aus erschöpften Augen ihre Anhängerinnen.

Will wollte nicht stören und zog Nico mit sich hinter den Wagen, den Artemis inzwischen wieder zum Laufen gebracht hatte. Er sah wie neu aus. Wie schön und schrecklich zugleich es war, dass Götter und Göttinnen mit einem Fingerschnipsen ihre Fehler verschwinden lassen konnten.

Will wandte sich wieder Nico zu. Zu seiner Überraschung zog Nico ihn an sich heran. "Nicht deine Schuld, hast du mich gehört, Will?" Nico war so warm und roch so gut, Will wollte ihn nie wieder loslassen.
Er hatte sich diesen Moment schon lange gewünscht und wäre es nicht unter diesen Umständen, wäre er jetzt dahin geschmolzen in Nicos tröstenden Armen. Nicos eine Hand an seiner Hüfte und die andere in seinem Nacken machten ihn wieder ganz, nach dem dieser ganze Trip ihn Stück für Stück zerstört hatte.

Nicos offene Zuneigung war etwas Neues und bestimmt musste er sich sehr dazu überwinden. Dass er bereit dazu gewesen war, es Will zu tun, war unfassbar viel wert.
Will war so unheimlich froh, nicht alleine hier zu sein.

"Ich will mit Artemis sprechen ", flüsterte Will Nico nach einer Weile ins Ohr.
"Lass hören." Artemis erschrak Will zu Tode. Wie hatte sie das jetzt wieder hören können? Gruselig.
Sie sah sehr müde aus und ihre Gestalt schien um mehrere Jahre gealtert sein. Es musste ein großer Schlag sein, wenn der eigene Vater jemanden tötete, der unter deinem Schutz stand.

"Artemis, wir bitten um Vergebung. Samuelas Tod war eine Warnung von Zeus, die wir beherzigen wollen." Nico schüttelte neben ihm den Kopf, doch Will ignorierte ihn tapfer. "Es wird nur noch schlimmeres geschehen und wir fühlen uns sehr schuldig..." Nico schüttelte wieder den Kopf. "Also ich... will nicht Schuld an weiteren Toten sein. Du... Sie können uns jetzt hier lassen, wir schaffen es schon alleine bis zum Camp." Nico seufzte schwer. "Aber vielen Dank für Ihre großzügige Hilfe." Will verneigte sich.

Artemis sah ihn lange an. "Ich weiß jetzt, was du von deinem Vater geerbt hast, Will Solace."
Will ahnte nichts Gutes. "Ja?"
"Ja. Seinen Verstand."

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro