»Skorpione tanzen im Sand, Bill ist gleich tot - und mir geht's echt gut! «
Noch bevor Will in den Granatapfel gebissen hat, hat er gewusst, dass das wohl an Selbstmord grenzt.
Noch bevor er die Tür von der Fabrik abgeschlossen hat, und den Schlüssel in den Missisipi geworfen hat, hat er sich gedacht: " Was mache ich Idiot eigentlich dort?"
Noch bevor er die goldene Karte hinter her geworfen hat, musste er den Kopf schütteln über solche Dummheit.
Noch bevor er weggelaufen ist, hat er geahnt, dass er Nico nie wieder sehen würde.
Trotzdem hat er das alles gemacht.
Nun wollte er für all diese Taten ein Preis in außerordentlicher Dummheit.
Fairer Weise muss man aber auch erwähnen, dass dieser Mistkerl Cupido ziemlich viel die Finger im Spiel hatte.
Allerdings hatte Will sich mit Cupido eingelassen- und schwupps, da war es wieder Wills Schuld.
Jetzt war er vergiftet.
Komischerweise ging es ihm noch verdammt gut, dafür dass er in paar Minuten sterben wird.
Und Will wusste, dass er sterben würde.
Dass der Gott der Liebe lügt, kam ihm sehr unwahrscheinlich vor.
Aber er hatte auch das Gift geschmeckt.
Und er wusste, wie Gift schmeckte.
Kinder des Apollo kannten sich mit Gift aus, weil...
... dass, was ihr Vater für Sachen schrieb, war schon ziemlich tödlich für die Ohren.
Egal warum und wie, jetzt rannte er wie ein Verrückter den Missisipi rauf- und runter.
Warum?
Einerseits, weil er nicht wusste, was er sonst machen sollte, und ein kleiner Idiot war.
Andererseits, wollte er lieber im Missisipi ertrinken, und Cupido auslachen, weil der Plan des Gottes nach hinten losgegangen war, anstatt an Cupidos doofen Granatapfel sterben.
Das war ein himmelsweiter Unterschied.
Nach dem Will es satt hatte, am dreckigen Fluss rauf- und wieder runter zu laufen, beschloss er, in den letzten paar Minuten seines Lebens zu nutzen.
Das heißt, er setzte sich am Flussufer und starrte ins braune Wasser.
Der Missisipi war früher Mal ein sauberer Fluss gewesen.
Bevor diese kleinen netten Tierchen gekommen sind, und nach glitzernden Kram gesucht haben.
Diese Spezies Schweine nannte man Goldsucher, und die hatten keine Sekunde an Umweltschutz gedacht.
Heute war der Missisipi nur noch ein Wrack seines früheren Selbstes.
Es war nur noch eine braune Pfütze, voller widerlichen Müll- Bierflaschen, alte Schuhe, Plastiktüten- eben alles, was Leute so wegschmeißen.
Ein Albtraum von Fluss.
Will kniete sich ans Wasser und fischte eine vorbeischwimmende Plastiktüte aus dem Dreckswasser.
Igitt.
Aber dann würde er eben in den letzten Minuten seines verbitterten Lebens etwas für die Umwelt tun- und wenn es nur paar Mülltüten waren, die er aus dem Missisipi holte.
Während er so da saß, und das trübe Wasser sah, wurde er irgendwie traurig.
Es war so schmutzig und dreckig.
Er musste an all die Menschen denken, die er nie wieder sehen würde, weil... na ja, dass Gift ihn ja jetzt umbringen würde.
Da gab es erstaunlich viele.
Will hätte zum Beispiel gerne noch mal mit seiner Mutter geredet. Er hatte viele Jahre jetzt nicht mehr an sie gedacht... und jetzt tat es ihm leid. Naomi Solace wird in den Glauben sterben, dass ihr Sohn feige weggerannt ist.
Wills Herz wurde schwer.
Wortwörtlich.
Als hätte jemand einen Stein in seiner Lunge verschwinden lassen.
Das Gift hatte sein Herz erreicht, und breitete sich langsam in seinen Lungen aus, verlangsamte die Atmung, bis...
Will hustete.
Es hatte keinen Sinn mehr.
Er würde seine Mutter nie wieder sehen.
Und Apollo. Na ja, es war nicht immer leicht zwischen ihnen gewesen, aber Apollo hat wenigstens Mal an ihn gedacht.
Für einen Gott war das zumindest Mal ein Anfang.
Will keuchte schwer. Er spürte, wie ihm langsam die Luft ausging, wie ihm das Atmen schwer fiel.
Er öffnete den Mund, aber er hatte nicht die Kraft, neue Luft einzuatmen.
Noch paar Minuten.
Dann hat alles Leiden ein Ende.
Aber es würde langsam und qualvoll sein.
Will versuchte die Gedanken aufrecht zu erhalten, und nicht an seine Atemprobleme zu denken.
Es tat so weh.
Okay.
Keine Selbstmitleid-Anfälle.
Er war nicht Apollo.
Durchatmen.
Ach ja, das ging ja nicht.
...
Auch Kayla vermisste Will. Sie war seine Schwester... ein Geschenk, dass er mehr zu schätzen hätte wissen sollte. Sie hatte ihn mit ihrer Selbstlosigkeit und ihrem Selbstbewusstsein was gezeigt. Etwas, was er bei keinem anderen Menschen lernen hätte können.
Denn Kayla war eigentlich gut ein Jahr älter gewesen als er.
Sie hätte Hüttenälteste werden sollen.
Aber Kayla war nie anerkannt worden- Apollo leugnete ihre Geburt und mochte nicht zugeben, dass sie seine Tochter war.
Kayla ist schon mit sechs ins Camp gekommen- aber es hat nicht wirklich gezählt, weil kein Gott sie anerkannt hat.
Es war unfair.
Will hoffte, dass Chiron sie zur Hüttenälteste machen wird, wenn er nicht zurück kommen wird.
Aber vor allem tat es Will leid, dass er Nico zurück lassen würde.
Mit einer Mission, die zum Scheitern verurteilt ist.
Und jetzt ergab plötzlich alles Sinn.
'Einer wird scheitern. Einer wird sterben. Einer sollte tot sein. Einer war schon mal tot.'
Will würde sterben.
Es war so vorgesehen gewesen.
Will hatte ehrlich gesagt nicht vorgehabt, so früh zu sterben.
Irgendwie hatte er sich mehr versprochen vom Leben.
Es gab noch so viel, was er hätte erleben können.
Er hätte glücklich werden können.
Vielleicht sogar... mit Nico.
All das hatte Cupido zerstört.
Will stellte sich vor, wie Cupido ihn jetzt wohl auslachte.
"Haha, du Opfer!"
Das war ein mieses Gefühl.
Aber Will spürte, wie sich sein Leben dem Ende zu neigte.
Nico weiß, wenn jemand kurz vor dem Tod steht.
Will weiß, wenn ein Leben zu Ende ist.
Man kann sich streiten, ob es nicht das gleiche ist.
Er wollte nicht an einem doofen Gift sterben.
Er wollte seinen Tod selber in die Hand nehmen.
Will starrte nachdenklich das Messer in seiner Hand an.
Cupido hatte es ihm gegeben.
Vielleicht...
Er könnte sich von seinem Elend erlösen.
Ein schnelles Ende.
Es wäre Will lieber, als langsam und qualvoll zu sterben.
Will wusste nicht, was er getan hätte, wenn er Zeit gehabt hätte.
Zwei kräftige Hände packten ihn, hielten ihm die Augen zu und zerrten ihn zu Bode.
Überrascht wollte Will sich um drehen.
Eine eiskalte Hand presste sich auf Wills Mund.
Will spürte ein Messer an seiner Kehle.
Er schluckte.
(Das einzigste, was noch möglich war...)
Er versuchte sich zu befreien, aber eine Person (oder besser gesagt ein Nilpferd) setzte sich auf Wills Brust.
"Geld her!"
Geld? Will machte sich gerade über alles andere als Geld Sorgen!
"Isch... ab... kein... Geld'", presste Will hervor.
"Siehst auch so aus."
Jemand riss Will ein Büschel Haare aus.
"Au ", keuchte Will.
Eine Jungenstimme lachte trocken.
Etwas schleimiges fiel auf Wills Gesicht.
Will war froh, nicht zu wissen, was es ist.
"Lasst ihn, Brüder und Schwestern. Er stirbt sowieso."
War das-
Caro?!
Um Will drehte sich alles.
Jemand spuckte Will ins Gesicht.
"Hier, das ist für meine Kamera, Blondie."
Drew?
"Caro ", hauchte Will verzweifelt. "Bist du da?"
Caro schwieg.
Das Gewicht auf seiner Brust wurde schwerer.
Kalte Finger tasteten sein Gesicht ab.
"Er sieht aus wie ein hässliches Apollokind."
"Er ist eins. Er lebt in meinem Camp."
"Ihhh, Drew. Der ist echt grässlich. Eine Missgeburt."
"Leute... das stimmt noch nicht mal. Er sieht doch gut aus." Es war Caro, die für Will einsprang.
Es überraschte ihn ein wenig, aber er war ihr auch dankbar.
"Lasst ihn doch einfach in Ruhe."
Niemand hörte ihr zu.
"Hässliches Apollokind."
"Verdammt hässlich." Jemand kicherte und zog an Wills Nase.
"Schau dir dieses geschmackslose T-Shirt an ", spottete eine Mädchenstimme.
Jemand schlug Will ins Gesicht.
Will stöhnte verzweifelt auf.
Etwas warmes floss ihm das Gesicht runter.
"Vincent!" Caro klang entsetzt.
"Jetzt sieht er noch hässlicher aus. Gut gemacht, Vincent!"
"Kennst du ihn, Drew?"
"Ja... er ist der Freund dieser Schwuchtel."
"Nico ist keine Schwuchtel!", zischte Caro erzürnt.
Die anderen ignorierten sie.
"Drew- mach ihn fertig! Für Valdez!"
"Küss ihn. Brich ihm das Herz."
"Ja, mach's!"
"Küss ihn!"
Die anderen Jugendliche feuerten Drew an.
Jemand beugte sich über Wills Gesicht. "Na, Sweetie..."
Die anderen kicherten.
Will spürte feuchten Atem, der über seinen Mund strich...
Verzweifelt drehte er sich weg.
Drew packte sein Gesicht.
"Es reicht!"
Caros Stimme erhob sich über die der anderen. "Lasst ihn in Ruhe. Drew, nimm deine dreckigen Finger von ihm weg, sonst wird es dir gleich schlecht ergehen..."
"Jetzt habe ich aber Angst, Schätzchen." Drew lachte schrill. "Aphrodite hatte Recht, als sie dich umgebracht hat!"
"Lass ihn. "
Caros Stimme wurde gefährlich leise.
"Jetzt, Drew. Lass ihn los."
Drew ließ ihn widerwillig los.
Das Gewicht auf Wills Brustkörper verschwand.
Caro musste wohl sehr furcheinflösend sein.
"Und jetzt geht. Alle. Ich bringe ihn zu Vater."
"Warum du? Und warum zu Cupido?" Drew klang misstrauisch.
"Du Barbiepuppe hast es vielleicht noch nicht verstanden. Aber Liebe ist kein Spiel. Aphrodite- Abschaum wird das nie verstehen... und, Drew: Will ist kein Spielzeug von Aphrodite! Er steht unter den Segen meines verdammten Vaters. Er hat meinen Schutz."
"Deinen Schutz." Drew lachte verächtlich. "Deinen Schutz kannst du dir sonst wo stecken! Er stirbt sowieso."
"Ich habe nicht gesagt, dass er nicht sterben wird. Aber ich werde ihn begleiten. Und jetzt... HAUT ENDLICH AB!"
Beleidigtes Murren ging durch die Reihe, aber Schritte entfernten sich von Will.
Seine Lunge konnte wieder frei atmen, aber sie brannte, als hätte ihm jemand Benzin eingeflöst.
"Will?" Caros Stimme hallte komisch. "Alles... alles okay?"
Will wollte antworten.
Aber das war zu viel für ihn gewesen.
Alles wurde schwarz um ihn.
#Deathboy's whole life...
Nico kam aus dem Nichts herbei und brachte die Autorin um.
Und dann verschwand er wieder.
Ich weiß auch nicht, warum qwq
Nur zu Info, ich bin unsterblich, Neeks....
...
Vergiss es einfach.
Aber weiter im Text.
Alles wurde schwarz um ihn.
(Damdamdamdam.)
༎✿༎
Will wachte von einem schwummrigen Leuchten auf.
Verwirrt blinzelte er.
Es war dunkel.
Mehr konnte Will leider nicht sehen.
(Jaaa.... Goldi wollte es sich mit der Beschreibung leichter machen. Sorry an alle Leser, die irgendwas Kreatives vermissen, aber... wenn's dunkel ist, ist es dunkel, you know... also- beschwert euch nicht. Und der Juror, der das hier liest... es wird noch genug kreative Scheiße geben, lul. Ich will jetzt keine schlechtere Bewertung, nur weil ich logisch bin! Bin ich logisch... nein. Egal. Lest weiter. Sofort.)
Eine schattenhafte Hand zischte an Wills Gesicht vorbei.
Will war geistesgegenwärtig genug gewesen, sich zu ducken.
"Du hast nicht meinen Befehlen gehorcht!"
Will konnte im Dunkeln (xD) kaum was erkennen.
"Ich gehorche generell keinen gruseligen Vermummten!", antwortete Will," und das du versuchst, mich zu schlagen, macht dich auch nicht gerade sympathischer..."
"Gruseliger Vermummter?! Ich bin Cupido!"
Cupido...
"Net der schon wieder... Kannst du mich nicht mal in Ruhe lassen? Reicht es nicht schon, das ich gleich sterbe, wegen deinem doofen Granatapfel?"
"Liebe sieht keine Grenzen! Für sie musst du Opfer bringen-"
"Hast du das aus dem Kalender abgeschrieben?"
Diesmal war er zu langsam gewesen.
Wusch.
Mitten ins Gesicht.
Wütend rieb sich Will die schmerzende Wange.
"Was soll das? Mach wenigstens das Licht an!"
"Ein Sohn des Apollo, was kein Licht hat ", spöttelte Cupidos Stimme. "Ist dein Vater nicht der Sonnengott?"
'Nö. Mein Vater ist Hades ', wollte er am liebsten antworten, hielt sich aber mit Mühe zurück.
"Sorry, ich kann den Lichtschalter eben nicht finden."
"Du amüsierst mich."
"Schön... inwiefern?"
"Deine Lebenszeit läuft ab, und du suchst den Lichtschalter, um der Liebe ins Gesicht zu sehen."
"DANN MACH ENDLICH DAS VERDAMMTE LICHT AN, DAMIT ICH DEINE FRESSE SEHE."
"Ich? Licht machen? Zeige mir doch, was du drauf hast, Sohn des allmächtigen Phobus Apollo!"
"Mehr als du!"
"Hä, gar nicht!!"
"Doch, ätschi bätsch!"
"DU-DU WAGST ES-"
"Fang mich doch, du Eierloch!!"
"Grrr!!!"
Cupido griff nach ihm, aber die Dunkelheit hatte anscheinend doch Vorteile. "Dämliches Apollokind! Ich werde dich in Asche aufgehen lassen!!" Cupido stolperte orientierungslos herum. Will stellte ihm ein Bein.
"Na? Blind, Cupido? Suchst du den Lichtschalter?"
"Grr! Bei Apollo! Wo bist du? Sag mal Piep!"
"Buh!"
"AHH!!"
Will lachte. Es war einfach nur unglaublich kindisch.
Cupido fauchte wütend, aber eine glockenhelle Stimme rief: "Es werde Licht!"
Gleißendes Licht durchflutete den Raum. "Ahh!" Cupido und Will schrien gleichermaßen auf. Wills Augen schmerzten. Hastig drehte er sich weg, und hielt sich die Augen zu. Die Raumtemperatur stieg um rund 20°C. Der Druck in Wills Lunge löste sich.
"Apollo ist da! Staunt und applaudiert! Gratis Signaturstunde für alle!"
"V-vater?"
"A-apollo?"
"Jap, der bin ich. Ihr habt über mich geredet? Soll ich ein Haiku für euch treue Fans singen?"
Cupido stöhnte. "Nein! Alles, nur kein verdammtes Haiku...! Kriegst du eigentlich alles mit? Licht wieder aus!"
Will wollte auch was sagen, aber er traute sich nicht, die Hände runter zu nehmen.
Das Licht war einfach zu grell.
Jetzt konnte Will GAR NICHT MEHR sehen.
"Dad, du bist ein hoffnungsloser Fall", grummelte Will. Er rieb sich die Augen. "Schraube die Helligkeit runter."
Apollo seufzte enttäuscht. "Na schön."
Will hörte ein Fingerschnippen und es wurde um paar Nuancen dunkler. Erleichtert öffnete er die Augen und starrte in zwei blutrote Augen.
Er befand sich in einem kleinen Raum. Die Wände waren kalkweiß bestrichen, paar Möbel aus Ebenholz standen rum. Will konnte sich nicht erinnern, schon mal hier gewesen zu sein. Es war so... kalt und unnatürlich.
Cupido beugte sich über ihn und musterte ihn angewidert.
Apollo grinste immer noch wie verrückt und winkte mit einen Packen Autogrammkarten. "Wer will?"
Will wollte nicht.
Wills Vater sah aus wie ein famegeiler Surfer, um die 17, mit kalten, goldenen Augen, der zu viel Koffein geschluckt hat. Für einen Sonnengott also... ziemlich normal.
Will musste trotzdem unwillkürlich erschaudern. Es war beunruhigend, wie jung Apollo und Cupido aussahen, kaum älter als Will. Und doch waren sie rund 3000 Jahre älter als er.
"Vater- was machst du hier?"
Apollo strahlte ihn an. "Ach, Bill, du bist ja auch da!"
"Naja... ich heiße immer noch Will, Dad..."
"Bill, Will- ist doch egal." Apollo grinste gut gelaunt.
Will verdrehte die Augen. "Wie du willst. Bist du gekommen, um mich zu retten?"
"Eigentlich.... eigentlich wollte ich nur diese Autogrammkarten loswerden, aber wenn ich schon mal hier bin, kann ich dich ja auch genauso gut retten." Apollo zuckte mit den Schultern. "Wo ist denn der Python, der erschlagen werden soll?"
Will deutete auf Cupido.
Cupido kniff die Augen zusammen. "Apollo, das wagst du nicht." Seine Augen funkelten drohend.
Apollo nagte nervös an seiner göttlichen Unterlippe. "Weißt du, Bill... wenn ich Cupido erschlage, fällt mein Date ins Wasser. Geht leider nicht..." Er lächelte entschuldigend.
Will traute seinen Ohren nicht. "Dad! Cupido ist böse. Ich sterbe in paar Minuten an seinem Gift! Ich bin immer noch dein Sohn..."
Apollo seufzte verärgert. "Muss ich jetzt die Geburtsurkunden fälschen? Bill, warum hast du auch den Granatapfel gegessen? Der Trick ist uralt."
"Aber... wenn du mir nicht hilfst..."
"... stirbst du. Ja ja. Schade ums Haiku. Das wird dann ganz langweilig ohne dich, Bill."
"Skorpiongift ", sagte Cupido unvermittelt.
Apollo und Will starrten ihn stirnrunzelnd an.
Cupido seufzte entnervt. "Skorpiongift. Im Granatapfel war Skorpiongift."
"Ah ", sagte Apollo verwirrt. Dann lachte er. "Mir fällt ein gutes Haiku dazu ein!"
"Nein!" Cupido hob die Hand. "Kein Haiku!"
Apollo verschränkte beleidigt die Arme.
Will starrte seinen Vater an. "Dad... ich und Nico... du, du meintest doch, dass wir glücklich werden. Unsere Mission sollte ein Erfolg werden. Das... das es sogar eine Hochzeit geben wird. Du wolltest zu unseren Ehren sogar ein Haiku verfassen." Er bekam einen Kloß im Hals. "Das alles... verliere ich jetzt. Das ist nicht fair!" Flehend sah Will hoch.
Apollos Auge zuckte unmerklich. Er schien nach zu denken.
Cupido sah zwischen Sohn und Vater hin- und her, als ob er sich nicht entscheiden könnte, wen er zuerst abschießen würde.
"Mist... das Haiku zur Hochzeit wäre schön geworden... aber mein Date... was sagt die Zukunft? man... mies, brauch einen Plan... ", grummelte Apollo unverständlich.
Will wünschte, sein Vater würde mehr überlegen und das leiser.
Cupido hob ein Augenbraue hoch.
Apollo riss den Kopf hoch und strahlte Will an. "Ich singe einfach jetzt ein Haiku! Problem gelöst!"
"Ähm.... es ging eigentlich nicht ums Haiku...!", wollte Will rufen, aber Apollo war nicht mehr zu stoppen.
Apollo räusperte sich und hob beide Arme.
"Skorpione tanzen im Sand,
Bill ist gleich tot
Yin und Yang verloren im Gift
und mir geht's echt gut!"
Begeistert grinste Apollo von Cupido zu Will. "Hat's dir gefallen, Bill?"
"Ich heiße immer noch Will... und es war... naja... besser als das mit den Heinzelmännchen und dem Toastbrot..."
Cupido klatschte widerwillig. "Schön, toll, gut. Darf ich deinen Sohn jetzt umbringen?" Seine Augen glitzerten hungrig.
Apollo gähnte. "Stirbt der nicht sowieso?" Er warf Will einen vielsagenden Blick zu und zwinkerte auffällig.
Leider wusste Will nicht, was Apollo damit meinte.
"Hm." Cupido überlegte. "Es wäre vermutlich einfacher und qualvoller." Er seufzte enttäuscht. "Aber ich wollte ihn noch foltern! Ich foltere ich lieber."
Apollo schaute auf seine goldene Armbanduhr. "Bill stirbt in zwei Minuten, und in zwei Minuten kannst du ihn nicht wirklich foltern..."
Wie aufmunternd.
Danke Dad.
"Du hast Recht... ", sagte Cupido nachdenklich. Er musterte Will von oben bis unten. "Er ist schon ganz grün im Gesicht." Er lächelte kalt und boshaft. "Es wird genug Folter für ihn sein."
"Dann kannst du ihn ja frei lassen ", schlug Apollo beiläufig vor. "Wenn er sowieso stirbt...."
Cupido grunzte verärgert. "Aber... na schön. Sollen ihn die Tauben zerfetzen."
"Ich möchte noch mal mit Bill reden, bevor er stirbt ", warf Apollo schnell ein. "So ein kleiner Abschied..."
Cupido sprang auf. "Du willst ihn heilen!"
"Ähm... wie- nein, natürlich nicht!" Apollo lächelte tapfer. "Wie kommst du darauf? Das Gift hat sich doch schon längst ausgebreitet."
Cupido hob wenig überzeugt den Blick. "Ich möchte zuhören."
"Privatsphäre, hallo!?", protestierte Apollo.
Cupido hob beiläufig sein Messer.
"Oh... na schön, keine Privatsphäre ", sagte Apollo kleinlaut. Er drehte sich zu Will um. "Hey, Bill." Er lächelte schief.
Will wusste nicht, was er sagen sollte. "Hey, Dad...."
Apollo musterte ihn. Will wüsste gerne, wie er so kurz vor seinem Tod aussah, und ob sein Vater stolz auf ihn war.
Eine peinliche Pause entstand.
"Noch zwanzig ", sagte Apollo unvermittelt. " Die Vergangenheit muss angenommen werden, so wie sie ist. Du verstehst vielleicht noch nicht alles, aber die Wahrheit muss an die Sonne. Es ist nicht das Ende, dies ist kein Abschied."
Will starrte seinen Vater an. "Noch zwanzig... kein Abschied... du meinst... ich...."
Apollo verzog das Gesicht und warf Cupido einen nervösen Blick zu. "Es ist noch nicht das Ende ", wiederholte er langsam.
Cupido kniff die Augen zusammen, sagte aber nichts.
Apollo beugte sich vor und umarmte Will unbeholfen. "Pass auf dich auf, Will. Ich werde Kayla anerkennen." Er schien in Wills Blick was zu suchen. "Sag es Nico. Oder zeige es ihm."
Wärme durchlief Will, weil sein Vater Nicos Namen sich behalten hatte.
"Was soll ich Nico zeigen, Vater?", fragte er.
Cupido zischte. "Es reicht. Will geht jetzt seine eigene Wege." Seine blutroten Augen zuckten.
Apollo fuhr zu Cupido herum.
Für eine Sekunde hoffte Will, dass Apollo Cupido ins Gesicht schlagen würde.
Aber Wills Vater senkte besiegt den Blick. "Geh, Will."
Will humpelte zur Tür, und drehte sich noch mal zurück.
Cupidos Augen glänzten voller blanken Hass. Will war sich sicher, dass sie in diesem Leben wohl keine Freunde mehr werden.
Apollo hob nicht den Kopf, als könne er den Anblick von Will nicht ertragen.
Mit schweren Herzen öffnete Will die Tür und schloss sie leise.
༎✿༎
Das Gift wirkte.
Besser als erwartet.
Noch nie in seinem Leben hatte sich Will schlechter gefühlt, wenn man Mal ihre Begegnung mit dem Tartarus aus ließ.
Aber dort war er wenigstens bei Sinnen gewesen.
Will konnte nicht mehr klar denken.
Er fühlte sich entsetzlich schwach und ihm war so übel, dass er sich am liebsten übergeben hätte.
Aber er musste zu Nico.
Apollo hatte es gesagt.
Seine Beine waren so wackelig, als würden sie nur aus Spagetti bestehen. Seine Nerven waren blank, und das einzige, was ihn wach hielt, war Schmerz.
Bodenloser Schmerz.
Er schloss gequält die Augen. Das einzigste, was er brauchte, war Schlaf.
Er sehnte sich danach, die Augen zu schließen und nicht mehr aufzuwachen.
Aber Will wusste, dass wenn er jetzt umfiel, nie wieder aufstehen könnte.
Seine Lippen waren dermaßen ausgedörrt, dass er jedes Mal zusammen zuckte, wenn er versuchte zu atmen.
Er zitterte vor Hunger. Sein Magen war ein einziges, dunkles Loch.
Wann hatte er das letzte Mal gegessen?
Er konnte sich kaum erinnern.
Wills Atem rasselte quälend langsam, als hätte sein Körper schon aufgegeben.
Er schmeckte Blut.
Keuchend torkelte er weiter, in der Hoffnung bald vor der alten Wachsfabrik zu stehen.
Die Gasse öffnete sich.
Sonnenlicht wärmste Wills Nasenspitze.
Sofort fühlte er sich ein Fitzelchen besser.
Er war wieder vorm Missisipi.
Der Fluss gurgelte traurig vor sich hin, ein ewiges Lied der Melancholie.
Aber er war noch nicht da...
Will schleppte sich verzweifelt weiter. Die Müdigkeit drohte ihn zu übermannen. Seine Knochen taten bei jedem Schritt weh, sein Gesicht war taub.
Er musste schrecklich aussehen.
Will verfluchte Cupido, Granatäpfel und Apollo.
Von alle dem bräuchte er jetzt eine Pause.
Eine Pause...
Will war kurz davor, zusammen zu brechen.
Da sah er erst, dass er vor dem grauen Gebäude stand.
Dumpfer Schmerz schoss durch seine Rippen. Sein Herz pochte wie verrückt und seine Brust brannte.
Will stöhnte auf und sank erschöpft zu Bode.
Es... es hatte keinen Sinn.
Wills Atem wurde flacher.
Lila Punkte tanzten vor seinen Augen.
Er hörte, wie ein Fenster aufgestoßen würde, aber er hatte keine Kraft sich umzudrehen.
"Will...!"
Will hob schwach den Kopf und sah in Nicos bleiches Gesicht.
Wo war er...?
Nico schüttelte ihn verzweifelt. "Wo warst du?" Seine Augen waren feucht, sein Atem roch nach saurem Granatapfelsaft.
Will verzog das Gesicht. "Ich... ich muss dir was sagen, Deathboy..." Er hustete heiser.
Nico starrte ihn an. Er nahm Wills Hand. "Nicht reden. Du bist zu schwach." Er strich mit seinem Finger über Wills Lippen. "Konzentrier dich, Will. Du schaffst das."
Will röchelte. "Ich... ich kann nicht..."
"Nicht reden!" Nico sah aus, als würde er gleich weinen.
"Nico..."
Nico vergrub sein Gesicht in Wills T-Shirt. Warme Tränen liefen über sein Gesicht.
Will hatte nicht die Kraft, um ihn zu trösten.
Er schloss die Augen und...
~ Kapitel Ende, 3800 Wörter 💙
Tag: Sonntag, der 28.2
Stimmung: 😭😭
Ich habe gerade "Magisterium" gelesen, und musste voll heulen...
Drew ist tot!!!! 😔
Waruuuuum 😭💔
Er war zwar ein Verräter, Verrückter, als auch immer...
Aber Callum hätte ihn nicht töten sollen 😭💔
Mein Ponyhof Freund ist zwar in Wirklichkeit ein Mörder gewesen... aber wow, na und!!! xD 😭
Aber eigentlich weine ich wegen Aaron....
Waruuuuum muss er im 4. Teil sterben??!!! 😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭
Ahhh..... Er war Callums bester Freund 💔💔💔💔💔
Ein toller Maker 😔
Warum müssen alle Maker sterben, Master Rufus?!!!
Das der richtige Callum tot ist, juckt doch keinen!!
Constantine Madden!!! 😍😍😍
Er wurde schließlich dazu gezwungen, böse zu werden.
Und sein Bro....
*seufz*
Generell sterben dort alle 😑
Waruuuuum 😭😭
Okay, Goldi, anderes Fandom....
*seufz*
Sorry, wenn ich jemanden gespoilert habe...
Aber das Buch ist super!!!!!
Und ja....
Wie hat euch das Kapitel gefallen?
Bis jetzt war es total kitschig und langweilig.
Im Vergleich zum "Magisterium"!!! Lest es, bitteeeeeeeeeeee ❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️
Joa.
Tschau, ich muss noch Französisch machen....
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