Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Apollo ist der Beste (nicht)

"Wo ist mein Schwert?!"

Das war Nicos erster Gedanke, als er aufwachte.

"Ich habe es doch hier irgendwo hingelegt..."

Gereizt richtete Nico sich auf und sah sich um.

Er hatte kaum geschlafen.

Und das lag einzig und allein an Wills dämlichen Telepathie-Dings!

Jedes mal, als Nico kurz vorm Einschlafen gewesen war, sah er Oscars kalte Augen und musste hochschrecken.

Oscar.

Nico erschauderte.

War er nun Wills Bruder gewesen, oder nicht?

Sie sahen sich schon irgendwie ähnlich....

... irgendwie...

... so gar nicht.

Aber was ist aus Henry geworden?

Nico hatte nicht die geringste Ahnung. Aber eigentlich wollte er es gar nicht wissen.

Und was ist passiert, nach dem ihm übel geworden war? Wie ist es ausgegangen, wer hat Will von den Schmerzen befreit?

So viele offene Fragen, die Nico quälten.

Er kannte keiner dieser Personen, aber jede von ihnen hatte eine mächtige Aura. Eine Halbgott-Aura.

Vielleicht sind sie Halbgötter gewesen.

Nico hätte das nicht sonderlich überrascht.

Apropos mächtige Aura und dämliche Halbgötter...

Wo ist Will? Und warum ist mir das erst jetzt aufgefallen, dass der Kerl immer noch weg ist?

Nico schluckte hart und sah aus dem Fenster.

Zu seiner Überraschung war es stockdunkel. Wie viel Uhr war es? Er trat näher an die schmutzige Scheibe heran.

Es war schon lange nach 19:00...

Schon lange nach ihrer vereinbarten Zeit.

Nico merkte, wie ihm langsam die Augen wieder zufielen, und er versuchte sich mit aller Kraft wach zu halten.

Wo war Will?

Hmmm....

Die Wände sahen schon irgendwie verdächtig aus...

"Und wo ist Will?", fragte Nico die Wand.

Die Wand schwieg.

"ICH HABE GEFRAGT, WO WILL IST?"

Das war ja schlimmer als jedes Suchrätsel!

"Zuerst mein Schwert, und dann auch noch Will. Was geht hier vor?"

Die Wand schwieg.

"Hörst du mir überhaupt zu?!"

Die Wand schwieg.

"JETZT BIN ICH ERNSTHAFT SAUER!!! SAG MIR, WO MEIN FREUND IST!"

Die Wand begann auf Chinesisch zu furzen, aber leider konnte Nico kein Chinesisch...

"Wo. Ist. Will. Solace?"

Die Wand schwieg.

~ 10 verstörende Minuten später, in denen Nico alle erdenkliche Schimpfwörter an der Wand ausprobiert hat und circa noch hundert mal nach Will geschrien-äh- gefragt hat... ~

Nico wusste nicht, was die Wand geantwortet hätte, wenn er noch weitergedrängt hätte.

Aber irgendwann hatte Nico eingesehen, dass Wände keine guten alternativen Gesprächspartner waren, deshalb hat er die einseitige Diskussion abgebrochen.

Nicos bleiche Hand glitt stattdessen zum Fenster. Er öffnete es quietschend. Kalte Nachtluft wehte in die stinkende Fabrik und Nico schielte nach draußen auf die Straße.

Der Bürgersteig schimmerte so merkwürdig rot.

Urg.

Da lagen Dinge verstreut rum.

Ich sage mal Dinge.

Ihr wisst schon... Sachen, die im Dunkeln wie Knochen und rohes Fleisch aussahen.

Er erschrak fast zu Tode, als er was rundes im Dunkeln da liegen sah.

Es hatte exakt die Form eines...

Kopfes.

Okay!

Das war zuviel!

Nico wollte nichts mit herumliegenden Köpfen oder blutverschmierten Straßen zu tun haben!

Langsam ging er paar Schritte vom Fenster weg und atmete beruhigend ein- und aus.

Das ist nur was rundes mit roter Soße, wer sagt denn, dass es ein abgehackter Kopf sein muss?

Nico beschloss, Will suchen zu gehen.

Denn obwohl er es nicht zugeben wollte, wäre es doch recht schade, wenn sein Arzt schon heute vor Hades' Richterstuhl treten würde.

Natürlich hieß das nicht, dass Nico Will so gern hatte.

Überhaupt nicht...

Es ist eher eine Art Bestätigung des Schicksals, dass allen Menschen, denen Nico irgendwas wert war irgendwas passierte.

Okay, vielleicht sollte Nico wirklich lieber aufhören so pessimistisch zu sein.

Die Moiren haben sein Schicksal schließlich schon aufregend und tödlich genug gestaltet, da brauchte Nico wirklich keinen zusätzlichen Tritt in den Arsch.

Nico hob langsam seinen Finger ins schwache Licht der Straßenlaterne.

Er wollte nicht im Dunkeln losziehen.

Licht.

Sonne.

Apollo.

Warte mal... Apollo...

AHA!

Nico nahm seinen ganzen Mut zusammen und legte sich zwei Finger an die Stirn, schloss die Augen, und murmelte immer wieder "Apollo ist der Beste, Apollo ist der Beste..."

Natürlich war Apollo nicht wirklich der Beste, aber er hatte mal gesehen, wie paar aus der Apollo-Hütte auf diese Weise Sonnenlicht herbei rufen konnten.

"Apollo ist der Beste, Apollo ist der Beste..."

Klingt jetzt bescheuert, war aber wahr.

Zumindest hoffte Nico, dass es wahr war, weil er machte sich mit seinem Singsang ziemlich zum Affen.

"Apollo ist der Beste, Apollo ist der Beste..."

... nicht.

Nico war jetzt kein wirkliches Kind des Apollo, aber er hoffte einfach, dass der verdammte Gott sich Nico zu liebe ein Auge zu drücken würde.

"Komm schon, Apollo. Ich habe gehört, dass du nicht so übel bist, wie du aussiehst, und manchmal bist du echt nett. Gib mir was Licht ab. Bitte. Du hast doch reichlich davon, oder? Bitte!"

Warum dauerte das so lange?

Apollo sollte ihm doch nur etwas Licht geben, doch nicht ihn adoptieren oder so.

"Apollo ist der Beste, Apollo ist der Beste..."

Plötzlich begann Nicos Fingerspitze zu prickeln. Es begann richtig zu jucken. "Apollo! Ich möchte Licht, keine Hautkrankheit!" Dieser dämliche Gott... Nico versuchte sich zu beruhigen. Es gelang ihm nicht wirklich."Oh-oh..." Sein Finger... er sprühte ja richtig blaue Funken...

Blaue Funken klangen interessant, aber nicht wirklich nach Apollo.

Nico biss sich auf die Lippen, als seine Hand heiß wurde. Schmerz schoss von seinem Finger durch die Wirbelsäule, bis hin zu seiner Brust. Kalte Energie machte sich in ihm breit, als er zitterternd seinen Finger betrachtete.

Kalt? Apollo?

Das war so wie Elsa und Feuer.

Es passte einfach nicht.

Nico keuchte auf; eine einzelne kupfersulfatblaue Flamme tanzte auf seinem Finger und tauchte den ganzen Raum in einen unheimlichen blauen Licht.

O Götter.

"D-danke, Apollo...?"

Nico atmete zitterternd aus. Er hatte Angst, dass das blaue Feuer sofort erlischen würde, wenn er sich bewegen würde.

Aber er konnte die Welt nun eben nicht im Hocken retten.

Vorsichtig erhob er sich, die linke Hand weit von sich gespreizt, als würde er Gift in der Hand halten.

Hätte Apollo ihm doch einfach eine Taschenlampe gegeben. Nico hätte das echt genügt...

Aber Apollo übertrieb gerne mal.

Nico kam sich wie eine übernatürliche Kerze vor, als er vorsichtig zur Tür schlich und in die Dunkelheit trat.

Sein Licht erhellte die ganze Straße.

So viel zum Thema unauffällig...

Die halbe Stadt konnte ihn sehen.

Aber kaum hatte Nico den Bürgersteig betreten, rutschte er in etwas glitschigen aus.

Urg.

Nico traute sich kaum, den Kopf zu senken, um zu schauen, was ihm zu Fall gebracht hat.

Dann traute er seinen Augen nicht.

(Nico kam, fiel, und traute seinen Augen nicht. Legendär.)


Es waren...


Tomaten.


Wie gruselig!

Nico erhob sich auf wackeligen Beinen. Seine Gelenke schrien auf, als Nico sich ungeschickt hinhockte, um das zermatschte Gemüse zu inspizieren.

Er hielt den Finger über die Überreste des ehemals stolzen Salates und musste schlucken.

Es könnten wahrlich die Einkäufe für eine Suppe gewesen sein.

Gewesen.

Jetzt war es nur noch ein undefinierbarer Matsch aus allen möglichen Gemüsearten, die Nordamerika zu bieten hatte.

Im kupfersulfatblauen Licht konnte er sogar eine ausgelaufene und zertretende Saftflasche erkennen.

Wurde hier etwa jemand überfallen?

Nico musterte nachdenklich einen Stofffetzen, der teilnahmslos neben den zerfledderten Salat lag und musste unverweigerlich würgen.

Das war die Tasche, die Caro Will geschenkt hatte.

Das heißt... dass Will hier gewesen war.

Möglicherweise waren das hier seine Einkäufe.

Aber... das ergab doch keinen Sinn... warum sollte Will Gemüse zertreten? Noch dazu frisch gekauftes?

Nico konnte sich allgemein vieles vorstellen, aber dass Will wutentbrannt über seine eigenen Einkäufe herfiel, brauchte schon viel Ironie und Fantasie.

Ironie beherrschte Nico. Besser gesagt, die Ironie beherrschte Nico.

Als was anderes als Ironie, konnte man Nicos Leben ja nicht bezeichnen.

Aber was die Fantasie betraf...

Für Nico hatten die Moiren ein wenig zu viel Fantasie, was sein bisheriges Leben leider ziemlich gut zeigte.

Vielleicht hätte Aphrodite auch mal einen Gang zurück legen sollen und Nico ein wenig weniger unterstützen sollen.

Dann hätte Nico vielleicht weniger Probleme gehabt.

Aber nicht nur mit Percy war es kompliziert gewesen, auch mit seinen anderen Freunden war Nico noch sehr kühl und knapp.

Es war ein Fakt-

Nico konnte nicht mit Menschen umgehen.

Mit Tieren eigentlich auch nicht.

Und mit Pflanzen hatte er dank Demeter auch nicht viel zu lachen.

Mit Wänden hat er es auch schon probiert, aber sie sind nicht so ideal zum quatschen.

Äh, eigentlich verstand sich Nico mit nichts und niemanden, wenn man mal die Geister, Toten und Skelette ausließ.

Und aus diesem Grund hasste Nico jegliche Gruppenarbeiten und Teams.

Nico war kein Teamplayer. Er wollte sein eigenes Ding drehen und sich nicht um andere Sorgen zu machen zu müssen.

Sorgen behinderten seine Vorgehensweise "Ich-brauche-nichts-und-niemanden-und-bin-glücklich-darüber".

Aber Nico machte sich Sorgen.

Das heißt NICHT, dass er Will in irgendeine Art und Weise gar brauchen würde.

Will nervte. Will war doof. Will war süß.

...

Vergesst das letzte...

Und jetzt war Will weg. Schon wieder.

Aber diesmal wusste Nico, dass etwas ganz gewaltig schief gegangen war.

Betroffen musterte er den blutigen Asphalt.

Wo ist Will? Was ist passiert? Warum können Wände nicht sprechen?

Nico wollte sich nicht vorstellen, was mit Will passiert war.

Die Straße sah aus wie ein kleines Schlachtfeld.

Und das beruhigte Nico nicht im geringsten.

Aber er würde Will suchen gehen.

Und wenn es die ganze Nacht dauern würde.



༎✿༎

Es dauerte die ganze Nacht.

Nico durchkämmte jedes Geschäft und jeden Laden. Er ging zur Polizei, zur Feuerwehr und zum Zoo, doch keiner hatte Will gesehen.

Er quetschte sich durch jede Sackgasse, überquerte jede verdammte Brücke und schaute in jedem Mülleimer nach.

Er fragte jeden Passanten und jede Wand, die ihm über dem Weg lief.

Er rief sogar bei der Irrenanstalt an. Da meldete sich aber nur eine keifende Frau, die Nico an Demeter erinnerte.

Die ganze Zeit über war Nico so verzweifelt und müde, dass er kurz vorm Umkippen stand, aber er gab nicht auf.

Aber Will war nirgendwo.

Um drei Uhr morgens fand Nico sich auf einer frostigen Parkbank wieder, das Gesicht nass vor Tränen, die Beine eingeschlafen.

Er fragte sich nicht, wie er hierhin gekommen war.

Sein Rücken tat weh. Eigentlich tat alles weh, aber am meisten das Gewissen, dass er Will nicht finden konnte.

Nico vergrub völlig erschöpft die Hände in seine zerfetzte Fliegerjacke.

Er fröstelte.

Nico schmeckte salziges Blut in seinem Mund.

Der Fluch des Tartarus...

IHR HABT NICHT GEWONNEN. SOHN DES HADES, MEIN FLUCH HAT SCHON BEGONNEN.

Nico würgte unterdrückt.

Wie konnte er jetzt daran denken, wenn Will vielleicht tot war?

Nico merkte, dass das Blut wieder zurück strömte.

Er wusste nicht, was mehr wehtat.

Nicos ausdruckslose schwarze Augen glitten über die alte Parkbank.

Er konnte sich nicht erinnern, eingeschlafen zu sein.

Aber das war egal. Alles war so egal.

Alles verschwamm langsam in Nicos Tränen.

Die Sonne ging auf.

Aber das war egal. Alles war egal.

Wo war Will?

"Will, wo bist du?", hauchte Nico.

Nur ein tiefer Seufzer des Apollo antwortete ihm.

Aber das war egal. Alles war egal.



~ Kapitel Ende, 2000 Wörter 🦿

Tag: Freitag, der 26.3

Stimmung: 👁️👅👁️


Mir ist aufgefallen, dass ich nach jedem Kapitel viel zu lange labere...

Deshalb:

Kritik?

Feedback?

Noch einen wunderschönen Tag :)

!Den Titel hat sich nachträglich @milenadraco ausgedacht. Danke, ich liebe ihn! 🥰

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro