Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

And the Oscar goes to... Henry!

Henry blieb zitternd vor der Krankenstation stehen. "Ich kann das nicht, Leo."

Leo wandte sich genervt zu ihm um. "Also echt, Henry. Was ist eigentlich dein Problem?"

Henry holte tief Luft. Seine Augen waren noch feucht von eben, Sand rieselte von seiner bleichen Wange hinunter. "Leo..." Sein Blick wanderte unheilvoll über das Gebäude und blieb an der Tür haften. "Kannst du nicht einfach alleine Calypso besuchen?" Seine großen Augen flehten Leo an. "Bitte."

"Du kommst mit. Basta." Leo hatte keine Zeit sich um Henry Sorgen zu machen. Er stieß die Tür auf und scheuchte Henry hinein. "Komm schon, Pirat..."

Henry versuchte stehen zu bleiben, aber Leo zerrte ihn einfach weiter zu Calypsos Bett. "Nichts da!"

Henry knurrte frustriert und ließ sich mitziehen. Leo quittierte das mit einem zufriedenen Lächeln. Aber als Leo vor seiner Geliebten stand, verschwand es sofort.

Calypso war von Kopf bis Fuß mit Gipsverbänden und Plastern bestückt, ihre langen Haare hatte jemand abgeschnitten. Ihre bernsteinfarbene Augen waren trübe und leer, die wenigen freien Partien ihres Körpers drückten Erschöpfung und Schmerz aus. Ihr Atem war so schwach und flach...

"Oh Calypso!"

Leo eilte zu ihr und stieß Piper aus dem Weg.

"Calypso!"

Calypso grinste schmerzverzerrt. "Ich sollte mich öfters verbrennen."

Die Tür wurde aufgerissen. "Das lässt du lieber, Cal." Kaylas Stimme tönte zu ihnen rüber. "Das hätte viel schlimmer enden können."

Leo schrie auf, als Kaylas Kopf durch den Türrahmen schaute. "Was-was hast du mit deinen Haaren gemacht?!"

Kayla schnaubte. Ihre ehemals schulterlange, schokobraunen Haare waren bis zu ihrem Kinn kurz geschnitten und waren orange gefärbt. Der Haaransatz glühte knallgrün. Und statt ihren Ärztekittel an den Leo sich so gewöhnt hatte, trug sie olivengrüne Tarnkleidung, die sich schrecklich mit ihren neu gefärbten Haaren biss. "Piper hat mir geraten, meine Persönlichkeit mehr zu zeigen." Ihre Augen strahlten und erst jetzt fiel Leo auf, dass er zwei Jahre älter war als sie.

"Piper. Du hast ihr nicht vorgeschlagen, sich in eine Karotte zu verwandeln??"

Piper musste lachen. "Das ist modern. Außerdem passt es zu ihr." Ihre vielfarbigen Augen glitzerten fröhlich. Noch mehr als Kayla überraschte Piper ihn. Ihre Augenringe waren verschwunden. Ihre braunen Haare waren geglättet und glänzten gesund, ihre Lippen voll und ungeschminkt. Von einer Stunde auf die andere hat Piper sich wieder einmal vollkommen verändert. Sie lächelte wieder. Sie war nicht mehr verbissen oder kränklich. Piper war wieder Piper.

Leo hätte sie am liebsten umarmt, aber davor wollte er noch etwas wissen. "Was war eigentlich in den letzten Tagen mit dir los?"

Piper schürzte ihre Lippen. "Lina ist passiert. Sie hat meine Zweifel vergrößert, mich manipuliert..." Sie seufzte. Dan lächelte sie wieder. "Aber was wichtiger ist: Ich habe meinen Charmsprech wieder!" Leo sah wohl ziemlich erleichtert aus, denn Piper senkte den Kopf. "Es tut mir leid, Leo. Als Lina mich manipuliert hat, habe ich einige Sachen gesagt, die nicht gerecht und richtig waren." Sie hob wieder den Kopf. "Ich war wie in einen Rausch... ich sah nur mich..."

Leo hob die Hand um sie stoppen zu lassen. "Hör mal, Piper... alles gut." Er grinste. "Wir haben doch jetzt Kupfer." Er sah erwartungsvoll zu Pipers Händen. "Wir haben es geschafft, oder?"

Die Tochter der Aphrodite holte widerwillig einen Klumpen aus Kupfer hervor.

Leo sah den Stein der Prophezeiung mit gemischten Gefühlen an. Wegen ihm hat Calypso ihr Blut geben müssen. Durch ihn würden sie das Gleichgewicht zwischen Unterwelt und Himmel halten und Nicos Leben retten.

Piper starrte den rostgoldenden Stein an. "Es fehlt noch was."

Leo sah sie verzweifelt an. "Ist jetzt nicht langsam genug mit Blut und so?" Er strich Calypso eine verbrannte Strähne aus ihrem Gesicht. "Reicht das nicht?"

Pipers Gesicht wurde sanft. "Cal ist aber nicht gestorben."

"Das finde ich auch gut so ", brummte Calypso.

"Piper hat Recht." Henry erhob sich und nickte Piper zu. "Das wichtigste haben wir immer noch nicht- den Tod." Henrys Augen blickten starr geradeaus. Seine Stimme klang leer und gefühlslos. "Wir brauchen einen Toten."

"Wie wär's mit dir?", schlug Leo wütend vor. "Du bist ja schon so ein Fan Tod."

Wegen dir hat Calypso sich verletzt.

Leo wusste, dass das total unfair war, aber er wollte endlich ein Ende von der Suche nach Hades' Stein haben.

Henry musterte Leo kalt. Das Licht in seinen Augen war seit ihrem Gespräch am Seeufer erloschen. Leo tat es sofort leid von Tod angefangen haben zu reden.

Trotzdem- wenn Henry wirklich mit diesem Oscar disapperieren geübt hat und Sammy dabei zugeschaut hat- dann war es doch Henrys Schuld, oder? Hätte er nicht vorsichtiger sein können? Und wo waren Henrys Eltern da gewesen?

Henry trat ungeduldig von einem Fuß auf den anderen. "Ich habe eine Idee." Alle Blicke richteten sich auf ihn.

Kaylas grün-orangene Haare leuchteten fast im Licht. Sie warf Piper einen Schon-wieder-so-eine-Idee-Blick zu. "Ich möchte nur daran erinnern, dass wir alle Plätze in der Krankenstation belegt haben. Nur so."

"Ich habe schon genug angerichtet. Niemand von euch soll mehr leiden." Sein Blick wanderte von Leo zu Piper. "Es tut mir leid- aber ich weiß, wie ich es schaffen könnte, den Stein zu vervollständigen."

Kayla legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Du gehörst auch zu uns. Versprichst du mir, dich nicht selbst in Gefahr zu bringen?"

Henry wich ihrem Blick aus. "Ich werde es versuchen."

"Halt." Piper sah zu ihm auf. "Henry. Was hast du genau vor?" Ihre Augen schimmerten grün im Licht. Im nächsten Augenblick senkte sie den Kopf zu Calypso hinunter und ihre Augen verfärbten sich im Schatten braun. "Ich will genau wissen, was du machen wirst. Ich vertraue dir, Henry. Aber beim letzten Mal, als wir in einer Meinungsverschiedenheit zwischen Unsterblichen waren, hat jemand gewisses-" Sie deutete mit ihrem Kinn auf Leo-" sich selbst geopfert. Und das werde ich nicht wieder zu lassen."

Leo zog eine Grimasse. "Ich glaube, Piper hat mir noch nicht wirklich verziehen."

"Wie kommst du darauf?"

Henry deutete ein schiefes Lächeln an. "Nein... ich habe nicht vor, mich selbst zu opfern. Aber bitte... lasst mich alleine gehen."

Piper durchbohrte ihn eindringlich mit ihren vielfarbigen Augen. "Du möchtest alleine gehen?" Sie hob einen Augenbrauen hoch. "Deine Verehrerin? Schon wieder?"

Henry riss die Augen auf. "Bitte was?!" Er lachte verwirrt. "Eine Verehrerin?"

Alle starrten ihn an. (Schon wieder.)

Selbst Kayla setzte eine interessierte Miene auf. "Eine Verehrerin?"

"Cecil hat gestern Nacht eine fremde Stimme in der Hermes-Hütte gehört ", hob Piper beiläufig an. "Interessant, nicht?"

Henrys Gesichtszüge entgleisten. "Eine- eine Stimme?"

Piper musterte Henry durchgehend; Leo wusste, dass sie ihn gründlich durchforstete und analysierte. Nach dem Krieg gegen Gaia hat sie sich vorgenommen alle ihre Kräfte zu benutzen und zu perfektionieren. Und darunter fiel auch ihre sagenhafte Fähigkeit, Personen einzuschätzen, ihr Liebesleben zu erkennen. Leo musste zugeben, dass er etwas gespannt war, was Piper bei seinem Freund Henry finden würde.

War Henry in jemanden verliebt?

Schließlich stieß sie ein betretendes "oh" aus. "Das tut mir echt leid, Henry." Ihre Stimme troff vor Mitleid. "Hätte ich das gewusst..." Leo hatte sie selten so zerknirscht erlebt.

Henry sah Piper verständnislos an. "Okay?" Er sah aus dem Fenster; ein wenig traurig und unentschlossen. Leo konnte sich nicht vorstellen, was seinen Freund bedrückte. Nie hat Henry auch nur erwähnt, eine Freundin zu haben. Vielleicht hatte er in seiner Vergangenheit eine Beziehung, aber das Mädchen war gestorben? Und jetzt besuchte sie ihn als Geist? Okay, das wäre echt traurig. Henry strich über seine Narbe. "Ich bringe es jetzt hinter mir." Sein Gesicht verdüsterte sich. "Ich brauche den Stein."

Piper ließ den Stein zögernd in seine Hand fallen. "Viel Glück."

Henry blinzelte. "Danke." Er holte tief Luft und stakste zögernd nach draußen. Leo sah ihn von Fenster aus in den Wald laufen. Er verspürte den Drang ihm hinter her zu rennen. Aber Leo wusste, dass Henry das nicht zu schätzen wüsste.

Leo drehte sich um, weil er sich beobachtet fühlte. (Sich beim beobachten beobachtet zu fühlen, macht einen zu einem schlechten Stalker. Fühlen sich Stalker manchmal selber gestalkt? Leo ist mal wieder logisch unterwegs.)

Kayla, Calypso und Piper sahen Leo erwartungsvoll an, im Sinne von Warum-hast-du-das-Haus-noch-nicht-angezündet? Kayla räusperte sich laut. "Du bleibst hier, Leo." Calypso und Piper murmelten zustimmend. Leo sah sie verwirrt an. "Okay?" Leo fand es schrecklich, wenn diese drei Frauen sich einig waren. "Ich kann ja bei Calypso bleiben", schlug er vor.

Kayla musterte nachdenklich eine ihrer grün-orangen Strähnchen. "Calypso braucht Ruhe." Sie sah ihre Patientin besorgt an. "Die Brandwunden sind ziemlich übel. Außerdem hat sie komischerweise viel Blut verloren- eigentlich ziemlich untypisch für Brandwunden."

Calypso gähnte. "Ich könnte tatsächlich einige Zeit ohne schlechte Witze auskommen."

"Haha ", erwiderte Leo trocken. Er seufzte. "Und was soll ich dann machen?"

"Du könntest nach Cecil sehen. Neben Calypso ist er einer der, die im Durcheinander im flüssigen Kupfer ausgerutscht sind. Er hat mehrere üble Prellungen und ist außerdem schrecklich drauf. Vielleicht bleibst du ein wenig und redest mit ihm? Du wärst mir eine große Hilfe." Kayla knurrte tief. "Austin hat sich auch verbrannt, möchte mir aber nicht die Wunde zeigen. Dieser Dickkopf!"

Leo wollte gerade fragen, warum Will nicht half, da fiel ihm ja ein, wer am Missisipi Onyx und Silber gefunden hatte. Er betete, dass es Nico und Will gut ging. Und wenn er so an Jason dachte, verschickte er im Gedanken auch eine Postkarte an seinem besten Freund, der wo auch immer war.

Wenn morgen die Sonne untergehen würde, wird sich alles entscheiden.

Vielleicht war es zu spät. Vielleicht war Nico schon tot und Zeus würde in zwei Tagen bereits über die Unterwelt herrschen.

Leo riss sich zusammen und fragte Kayla, wo Cecil lag.

Anscheinend hatte die Apollo-Hütte Cecil für so gefährlich eingestuft, dass sie ihn ins Haupthaus in ein eigenes Zimmer geschafft haben. Kein Wunder, dass Cecil da schlechte Laune bekam.

Leo stapfte die Treppe hinauf und klopfte laut an Cecils vorübergehendes Zuhause. "Cecil, ich bin's! Leo, dein bester Freund!"

Von drinnen kam nur unverständliches Gemurmel, was Leo als Jubelrufe identifizierte. "Ja ja. Ich komm schon." Er stieß die Tür auf.

Cecil mümmelte auf dem Boden und verzierte ihn mit Mittelfingern. "Hi Leo." Er sah auf. Seine hellbraunen Haare fielen ihm ins Gesicht und bedeckten seine Augen. "Was willst du?" Er warf den Edding in die Ecke der Kammer. "Hat Kayla dich geschickt?"

"Ne ", log Leo. "Ich wollte dich mal besuchen kommen."

Cecil blinzelte überrascht. "Echt?" Er lächelte unsicher. "Und äh, warum? Wir kennen uns noch nicht mal."

Leo blieb zögernd im Türrahmen stehen. "Ähhh..."

Cecils Blick verdüsterte sich. "Aha. Du wolltest mich gar nicht besuchen, oder?" Er seufzte leise. "Warum lügen mich alle an?"

Leo war zu verwundert um zu antworten. War nicht Hermes der Gott der Täuschung? Und wie meinte Cecil das mit "alle"?

Cecils Hände waren schwarz verfärbt vom Edding, dunkle Augenringe schmückten sein fahles Gesicht.

Leo hatte ihn selten so fertig erlebt. Allerdings kannte er Cecil auch noch nicht so lange.

"Dieser Henry..." Cecil fixierte Leo mit seinen hellen Augen. "Er ist mein Halbbruder, oder?"

Leo zuckte mit den Schultern. "Dem Brief, den Piper gefunden hat nach, ja."

Cecil erstarrte. "Brief?" Er zupfte nervös an seiner Unterlippe. "Nicht zufällig von Dad?"

"Er ist zumindest von Hermes unterschrieben word- WARTE!" Der Sohn des Hephaestus kniff die Augen zusammen. "Woher weißt du das?!"

Cecil seufzte leise. "Jeder in der Hermes-Hütte hat den selben Brief bekommen, mit der selben Aufforderung von Dad." Der Sohn des Hermes sah betreten weg. "Du musst wissen, Hermes war immer auf der Seite von Zeus." Er krümmte zwei Finger vor seinen Herzen und zog sie weg- eine Geste, um sich das Böse vom Leibe zu halten. "Es tut mir leid, Leo. Vielleicht ist Henry nie dein Freund gewesen."

"Er hat es bisher aber noch nicht getan ", gab Leo knapp zurück. "Außerdem habe ich den Brief gelesen und Henry danach ausgefragt."

Cecils Augenbraue wanderten ausdruckslos hoch. "Wie du meinst, Valdez. Aber bei uns Kindern des Hermes ist nie besonders klar wer wir wirklich sind. Wir können sehr gut mit Nebel umgehen."

Leo schluckte. "Wie meinst du das?"

"Dein Feuer funktioniert nicht mehr richtig, oder? Versuch es nochmal, und diesmal wird's funktionieren."

Leo hob zögernd seine Hand und zwang sich wieder zu seiner alten Fähigkeit zurück.

Feuer.

Kalte, kupfersulfatblaue Flammen krochen aus seinen Handinnern hervor und leckten an Leos verpustelter Haut.

Cecil beugte sich vor und machte eine rasche Bewegung mit der Hand.

Es geschah so schnell, dass Leo es kaum mitverfolgen konnte.

Aber als Cecil seine Hand wieder zurück zog, züngelte ein kaminrotes Feuer auf Leos Handfläche.

"Was- wie..."

"Mhmm..." Cecils Lächeln war unheimlich und für Leos Geschmack ein wenig zu wissend. "Die Flammen sind immer noch die gleichen... aber du glaubst, dass sie rot sind. Krass, oder?"

Leo fand das auch krass.

Krass verstörend.

Cecil schnippte mit seinen Fingern und plötzlich erlosch das Feuer.

Leo starrte auf seine Handfläche. "Was zum Hades-"

Der Sohn des Hermes erhob sich. "Es ist immer noch da. Du glaubst es nur nicht." Er sah abwesend aus dem Fenster. "Und so ist das mit deinem lieben Freund auch."

"Du willst also andeuten, dass Henry ein Auftragsmörder ist."

Cecil hob abwehrend beide Hände. "Ich interpretiere es nur anders als Piper. Piper meint, dass Henry heimlich Besuch von seiner Freundin bekommt, obwohl sie es nie gesehen hat. Ich denke, dass Henry Kontakt zu einem Toten aufgenommen hat, um dich zu- ähm, naja..."

"Aber... du hast die Stimme-"

"Ja, einer Person. Und ich bin felsenfest davon überzeugt, dass es ein Junge gewesen war." Cecil musterte Leo abwertend. "Aber gesehen habe ich tatsächlich nichts."

Leo ballte seine Hand zu einer Faust. Das unsichtbare Feuer hinterließ schwarze Flecken auf der Haut. Ganz unsichtbar war es also nicht. "Und wie finden wir heraus, ob du Recht hast?"

Cecil knurrte. "Du glaubst mir nicht? Okay. Ich habe Henry gerade erst vom Fenster aus gesehen, wie er in den Wald ging."

"Ja!", blaffte Leo. "Natürlich! Er geht mit den Stein in den Wald, um-" Er verstummte. "Oh nein."

"Aha ", stellte Cecil trocken fest. "Wir werden ja sehen, ob Henry noch mit den Stein zurück kehrt, oder ob er überhaupt zurück kehrt."

Leo schluckte. "Gehen wir ihm nach?"

Cecil klatschte mit geheuchelter Begeisterung. "Genialer Plan, Sherlock." Er streckte seine Beine. "Ich würde an deiner Stelle, keine Zeit mit dem Denken verlieren, Leo. Da kommt doch sowieso nur offentsichtliches bei raus."

Leo lächelte ironisch. "Und du bist also Albert Einstein, oder was?"

Cecil verbeugte sich. "Schön Sie kennen zu lernen, Sir."

Leo schnaubte nur und stieg die Treppe runter. Unten wartete er auf Cecil.

Cecil folgte ihm und überholte ihn schnell. "Los! Kinder des Hermes sind schnell, wenn sie wollen. Wer weiß, wo Herr Henry jetzt schon ist?"

Leo blinzelte nur. Er hatte keine Lust, sich mit Cecil zu streiten. Gemeinsam liefen die Jungen über die Wiese und überquerten den Fluss. Da blieb Cecil plötzlich stehen und packte Leos Schulter, um ihn anhalten zu lassen. "Schhh."

Henry stand am Flussbett und betrachtete das Kupfer im Sonnenlicht. Seine Augen huschten zu dem Baum hin, hinter dem Leo und Cecil sich versteckten. Er runzelte die Stirn. "Ist da wer?"

Cecil packte Leos Hand. Die Luft um sie beide begann zu prickeln und Henry wurde für einen Moment unscharf.

Henry blinzelte verwirrt und wandte sich wieder dem Stein zu. "Ich könnte schwören, dass da was gewesen war... ", hörte Leo ihn murmeln.

Henry sah sich noch einmal misstrauisch um, dann ging er weiter.

Alleine an seinen Gang konnte Leo erkennen, dass Henry angespannt war. Was hatte er nur vor?

Aber Leo hatte keine Zeit zum überlegen. Henry verschwand bereits zwischen den hohen Tannen und Fichten und Cecil drängte Leo unsanft weiter.

Allerdings war es nicht so, als wäre es schwer Henry hinter her zu laufen.

Henry machte sich überhaupt keine Mühe seine Spuren zu verwischen oder leise zu sein.

Er vertraut uns. Er vertraut uns, dass wir ihm nicht folgen.

Leo bekam ein schlechtes Gewissen. Cecil schien sowas wie Gewissen nicht zu besitzen und schlich sich Henry hinterher. Immer wenn ein Zweig unter ihren Füßen knackte, zuckten beide Halbgötter zusammen.

Aber Henry war zu aufgeregt um es zu bemerken- oder er hatte sie schon lange entdeckt und spielte mit.

Sie waren so nah an ihm dran... Leo hörte Henrys hektischen Atem, das Metall was auf Steine kratzte. Bald waren sie mitten ihm Wald und Henry blieb einfach nicht stehen.

Er lief weiter als würde jemand ihn verfolgen- Was, äh ja auch der Fall war.

Plötzlich hielt Cecil an und legte seine schmale Hand auf Leos Mund. "Pssst." Er drückte Leo langsam runter und stieß ihn ins Gebüsch.

Warum musste das ausgerechnet ein Brombeerbusch sein?

Leo schluckte seine Beschwerde hinunter und machte sich in seinem dornigen Versteck klein.

Er hörte Henry zaghaft rufen. "Oscar?"

"Nein, Cecil!", wollte Leo zurück brüllen, aber Cecil warf ihm einen wütenden Blick zu, also hielt er lieber die Klappe. Außerdem war er jetzt doch ein wenig neugierig, auf wen Henry hoffte.

"Henry." Leo zuckte zusammen. Die Stimme war leise, aber Leo konnte sie deutlich hören, wie wenn jemand in ein Mikrofon flüstert. (Was übrings keinen Sinn ergibt, Leute.) Leo starrte durch sein Versteck (und allein die Tatsache, dass er durch sein Versteck sehen kann, macht es zu einem schlechten Versteck.) um einen besseren Blick auf Henrys Verehrer zu werfen. Und vor Schreck blieb ihm die Zunge im Hals stecken.

Fragt euch nicht, wie das geht. Ich hab's auch nicht gefragt- denn Fragen haben Macht laut Kakao. (Chocolate_Cello, das war für dich- falls du dir diesen Quatsch überhaupt durchliest...)

Cecil beugte sich über Leos Ohr und formte stumm mit dem Lippen ein "Siehst du?".

Henrys Verehrer (danke Piper! Ich habe ein perfektes Synonym für Oscar!) war wirklich ein Geist.

Leo konnte durch sein Versteck durch Oscars Körper sehen. Oscar schien nur aus Dunst zu bestehen. Er musste mal ein schöner Junge gewesen sein; Leo konnte traumhafte Locken erkennen. Es war schwer zu sagen, welche Farbe sie hatten- der Geist schimmerte bläulich.

Oscar schwebte traurig in der Luft und ließ seine farblosen Augen zu Henrys Händen hin schweifen. "Was willst du?" Leo überraschte der frostige Ton ein wenig.

Henry trat verunsichert ein paar Schritte zurück. Wie aus Reflex fasste er sich ins Gesicht und berührte die lange Narbe, die sein Gesicht feinsäuberlich durchtrennte. Seine kupferfarbenen Augen huschten nervös zum Himmel. "Hör mal, Oscar... ich weiß, zwischen uns beiden ist nicht immer alles perfekt gelaufen."

Oscar schwieg. Seine kalten Augen erdolchten Henry fast. "Nicht immer?", fragte Oscar dann langsam.

Henry senkte den Blick. "Es tut mir leid." Oscars Miene verfinsterte sich merklich. "Du machst es nur noch schlimmer." Er legte seine Hand auf die Stelle, wo einmal ein Herz geklopft hatte. "Ich fühle nichts mehr. Vielleicht ist das auch gut so."

Leo schluckte. Wenn dieser Geist Henry was tut... Leo ballte seine Fäuste. Er erschauderte, als der Sprecher fortfuhr. "Wir waren nie alleine."

(ICH SAG'S DOCH, BROMBEERGESTRÜPP EIGNET SICH NICHT ZUM VERSTECKEN!!)

Henry sog zitterternd die Luft ein. "Wie meinst du das?"

Oscar kreiste ruhelos über den weichen Waldboden. "Du fühlst nicht das, was ich fühle. Schon okay. Ich hab's verstanden." Er sah Henry tief in die Augen. "Liebe kann man nicht erzwingen." Er berührte vorsichtig seinen Oberarm. "Es tat weh. Als der dunkle Lord seine Hand hier draufgelegt hatte. Es tat weh, als Gary über mich gelacht hat. Es tat weh, als Mom von mir ging. Es tat weh, als du mir unterstellt hast zu spinnen. Es tat weh, als ich die Familie ermordet habe. Es tat weh, Henry." Er klang so abwesend, dass Leo ihm sofort glaubte.

Henry griff verzweifelt nach Oscars Hand. "Oscar..." Sein Arm glitt einfach hindurch.

and the oscar goes to...

Huch, er ist durch mich gefallen.

"Das ", stellte Oscar schlicht fest," tat auch weh. Du tust mir weh, Henry." Er wich vor Henry zurück.

Henry starrte Oscar an, als hätte der Geist ihm ein Messer in die Brust gerahmt.

Was unrealistisch ist, wie sollte Oscar ein Messer halten?

"Ich will dir nicht weh tun ", flüsterte Henry erstickt. "Sag mir, wie ich dir helfen kann."

Oscar verzog das Gesicht. "Ganz einfach. Rufe mich nicht mehr. Ich möchte nicht meine Zeit nach dem Tod mit dir verbringen. Du tust mir weh, Henry."

Henry schwieg. Dann sagte er leise: "Ich brauche dich, Oscar. Ich brauche dich." "Aha. Ganz plötzlich brauchst du mich. Und was ich brauche, interessiert keine Sau, oder wie?" "Oscar..."

Oscar musterte Henry finster. "Und wobei brauchst du meine Hilfe?" Seine Stimme senkte sich bedrohlich. "Doch nicht etwa für dieses bescheuerte Camp?"

Henry seufzte. Dann sah er auf und richtete seine Augen auf Oscars. "Es ist nicht nur für das Camp. Wenn der Streit zwischen Hades und Zeus noch weiter anschwellt, könnte deine Seele mit den anderen in der Unterwelt auch zu Schaden kommen."

"Oh, das ist mir egal." Oscar lächelte kaltschnäuzig. "Von mir aus, könnte Hades auch der Gott des Meeres werden und Zeus könnte alle Seelen freilassen. Aber weißt, was mir nicht egal ist? Dass ich etwas für dich machen muss, um deine neuen Freunde Leiden zu ersparen. Das werde ich nicht machen."

"Warum? Warum kannst du mir nicht einmal helfen?"

"Warum sollte ich dir helfen?" Oscars Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. "Dir ist doch wohl klar, dass ich keinerlei Schuld habe, an das, was passiert ist."

"Nein." Henrys Ton hatte sich nun Oscars angepasst und war nun eisig und schneidend. "Du trägst keine Schuld. Wer hat mir das Messer übers Gesicht gezogen? Nein, das warst nicht du." Henry starrte Oscar nun fast angewidert an. "Und wer hat eine ganze Familie ermordet? Nein, das warst nicht du." Ein schreckliches Lächeln schlich sich auf Henrys Lippen. "Du bist so egoistisch, Oscar."

Oscar sah leer zum Himmel. "Egoistisch? Das musst du mir jetzt erklären."

"Jimmy, Suri, du... ihr wart alle meine Freunde, doch am Ende... wolltet ihr doch mehr als Freundschaft. Ihr habt nur an euch gedacht und habt keinen Gedanken daran verschwendet, was ich fühle. Deshalb ist es doch erst soweit gekommen, oder? Du willst doch immer noch nur das, Oscar."

Er trat einen Schritt auf Oscar zu. Dieser wich keinen Schritt zurück und funkelte Henry wütend an. "Mag sein, dass ich selbstsüchtig gewesen bin. Aber ich hatte nie vor, deswegen zu sterben. Ich hatte nicht vor, für meine Liebe zu sterben."

"Ach, was." Henry lachte verächtlich. "Du hast mich doch nie geliebt, Oscar. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob wir je Freunde gewesen sind."

Leo wollte eigentlich gar nicht mehr zuhören. Oscar würde ihnen nicht helfen. Was machte Henry da denn noch?

Cecil durchbohrte mit seinen Fingernägeln Leos Hemd. Sein Atem strich über Leos Haare und Leo merkte, dass der Sohn des Hermes jeden Moment umkippen würde.

Oscars durchsichtiger Körper bebte vor unterdrückter Wut. "Lass mich. Lass mich doch einfach in Ruhe. Ich bin nicht gekommen, um mich zu kritisieren zu lassen."

"Und warum bist du dann gekommen?" Henrys Mund presste sich zusammen. "Oscar?"

Oscars Augen loderten vor Schmerz und Hass auf. "Warum wohl? Um dich zu sehen. Aber anscheinend bedeutet dir das ja nichts."

Henry und Oscar standen inzwischen kaum zehn Zentimeter von einander entfernt. Es war, als würden sie sich gegenseitig anziehen, denn kaum wich einer zurück, kam der andere näher.

Leo war irgendwie faziniert und irritiert gleichzeitig.

Oscar schien das inzwischen auch ein wenig unwohl zu sein. Er schwebte zwar zehn Zentimeter über den Boden, doch überragte er Henry nicht. Und Leo sah, dass Oscar in seinem Alter war, so ungefähr fünfzehn. Er musste jung gestorben sein...

"Du bedeutest mir sehr wohl etwas, Oscar." Henry sah ihm tief in die Augen. "Sehr viel. Aber diese Halbgötter haben mich aufgenommen und mir Sicherheit gegeben und ich weiß nun endlich, wer mein richtiger Vater ist. Kannst du das nicht verstehen?"

"Was soll ich verstehen? Dass dir paar Wildfremde wichtiger als ich sind- " Oscar brach ab. "Okay, du hast Recht. Ich bin egoistisch." Er lächelte zaghaft, fast traurig. "Aber ich vermisse dich, Henry. Ich vermisse uns. So, wie wir waren, bevor Sammy gestorben ist. Bevor das ganze mit Voldemort und so mein Leben zerstört hat."

Henry wollte was sagen, doch Oscar fuhr fort: "Aber so wird es nie wieder sein. Es ist vorbei. Ich bin tot, was du machst, ist dein Ding. Und deshalb siehst du mich heute zum letzten Mal. Gib mir den Stein!"

"Was- nein!" Henry starrte ihn mit großen Augen an. "Du kannst doch nicht einfach- es tut mir so leid..."

Oscar streckte wortlos die Hand aus und wartete.

Henry kämpfte mit sich und ließ den Stein schließlich in Oscars durchsichtige Handfläche fallen. "Aber-"

Und zum Erstaunen aller Anwesenden, konnte Oscar den Stein festhalten.

Oscar holte tief Luft und schloss die Augen. "Henry... ich möchte nicht ohne ein Wort gehen, diesmal nicht." Eine einzelne, silbrige Träne rollte seine Wange hinunter und tropfte auf den Stein in seinen Händen, den er fest umklammerte. "Und es gibt da etwas, was ich dir sagen muss..." Er öffnete seine Augen. "Er ist nicht tot. Hörst du? Er lebt. Besser gesagt, sie lebt."

Henry starrte ihn entsetzt an. "Nein... nein, das kann nicht sein..."

Oscar lachte leise und freudlos. "Es ist nicht die Person, an die du jetzt gerade vielleicht denkst. Aber auch Götter halten Versprechen."

Henrys Augen verdunkelten sich. "Sag es einfach. Bitte... wer ist es?"

Oscars Augen glitzerten. "Ich kann es dir nicht sagen. So wie ich dich kenne, habe ich dann gleich deinen Fuß in meinem Bauch oder meine Hand ab. Nein, danke."

"Oscar... ich möchte dir einfach nur sagen, dass es mir leid tut. Wirklich." Henry legte wie reflexartig seine Hand auf Oscars Schulter und zog sie sofort wieder zurück. "Auch wenn es jetzt... zu spät ist."

Oscars Gesicht verdüsterte sich. "Es ist zu spät. Richtig." Er schwebte langsam paar Meter höher, seine Hand strich Henrys Wange. "Lebe wohl."

"Nein!" Henry sprang wie ein fanatischer Basketball-Spieler hoch und warf sich in Oscars Arme. Oscar taumelte verwirrt in der Luft und gemeinsam sackten sie wieder zurück auf den Boden. Der Geist versuchte wieder Gleichgewicht zu bekommen. "Henry, du kleiner Idiot, lass mich los!"

Leo blinzelte verwirrt. Diese zwei Jungen veränderten ihre Stimmungen in Sekundenschnelle.

"Ich lasse dich nicht los ", wisperte Henry. "Nie wieder. Du bleibst jetzt hier. Bei mir." Er zog Oscar fester zu sich.

Oscar stand nun mit den Rücken zu Leo, aber Leo konnte sehen, dass der Geist krampfhaft zitterte. "Hey, lass das. Wie auch immer du das machst, es ist dumm."

"Du bist nicht tot. Du kannst nicht tot sein." Henry redete abwesend auf sich selber ein. "Du redest mit mir, du lachst, du weinst. Du bist gerade bei mir und hörst mir zu. Und gerade spüre ich dein Herz klopfen. So ein jemand KANN nicht tot sein..."

Oscar versuchte derweil sich aus Henrys Umklammerung zu lösen. "Mein Herz... Henry, du hörst deinen eigenen Puls. Ich bin tot und das seit knapp sechzig Jahren... begreifst du das nicht?? Und du musst mich jetzt gehen lassen!" Panik loderte in seinen Augen auf. "Du weißt nicht, was du gerade tust..."

"Ich breche dir gleich die Rippen, wenn du mir nicht richtig zuhörst!" Henry wich zurück und legte seine Hand auf die Stelle, wo früher Oscars Herz gewesen sein muss. "Da. Ich fühle es."

Oscar hielt inne und starrte verständnislos auf Henrys Hand. "Was? Nein. Das ist nicht mein Herz..." Er schüttelte Henrys Hand genervt ab.

Dieser blinzelte und riss die Augen auf. "Oscar... du- dein Gesicht..." Henry berührte vorsichtig Oscars Nase. "Du... wirst wieder-"

Und da sah Leo es auch: Oscars Gesicht bekam langsam wieder Farbe und war nicht mehr transparent. Die weit aufgerissenen Augen verfärbten sich mattblau, wie ein Papier, was sich langsam mit Tinte vollsog. "Was- was passiert-" Oscar würgte unterdrückt und presste entsetzt seine Hand auf sein Herz, also ob er ihn daran hindern wollte, aus seiner Brust zu springen. Oscars Locken begannen merkwürdig zu schimmern und wurden golden...

Oscar heulte auf vor Schmerz und taumelte von der Lichtung weg. "Ahhhh..." Er blitzte Henry mit seinen nun mitternachtsblauen Augen wütend an. "Was soll das..."

Auf Henrys Gesicht breitete sich das schlimmste Lächeln aus, was Leo je gesehen hatte. "Du wirst wieder lebendig, mein Freund."

Oscar starrte ihn entgeistert an. "Nein..."

Henry sank auf den Waldboden zusammen. Tiefe Reue spiegelte sich in seinem Blick. "Oscar. Als ich gesagt habe, dass ich nichts hinter deinen Rücken gemacht habe, habe ich gelogen. Ich habe mir einen Zauber ausgedacht, wie ich deine Mutter und Sammy zurück holen könnte." Das Geständnis schien ihn zu erleichtern, denn seine Stimme wurde fester, als er fortfuhr: "Ich hätte nie gedacht, dass es funktionieren würde. Aber es war auch nie für dich gedacht gewesen."

"Du- du..." Oscar tastete verzweifelt sein Gesicht ab. Mittlerweile konnte Leo nicht mehr durch ihn durch sehen."Wie konntest du, Henry? Ich bin ein schlechter Mensch gewesen. Wenn ich wieder ins Leben zurück kehre... du weißt nicht, wie viele Leute mich tot sehen wollen..."

"Ich möchte dich wieder haben, Oscar. Ganz." Henrys Augen flehten Oscar an. "Niemand wird dir was tun. Ich bin mir sicher, dass Chiron dich aufnehmen würde. Warum möchtest du nicht glücklich sein?"

"Weil ich es nie, nie, nie wieder sein werde. Glaubst du, ich wäre glücklicher, wenn ich wieder leben würde? Du bist so ein Trottel!" Oscar wandte sich um und warf Henry noch einen vernichtenden Blick zu. "Du hast deinen tollen Zauber verschwendet. Du hättest Sammy zurück holen können, ist dir das klar?" Er drehte sich um und eilte steif davon. Sein nicht-mehr-ganz-durchsichtiger Umhang wehte hinter ihm her und ließ die Blätter in den hohen Bäumen kräuseln.

Kaum hatte er die dritte Baumreihe hinter sich gelassen, löste Oscar sich auf und verschmolz mit den Schatten.

Henry folgte ihm nicht. Er schloss nur schmerzverzerrt seine Augen und öffnete sie wieder, wie um eine schreckliche Erinnerung zu vertreiben.

Leo wünschte sich, er wäre einfach nicht hier.

Jemand tippte Leo auf die Schulter. Leo wirbelte herum und stieß ein erleichtertes Seufzen aus. Es war nur Cecil. Leo hatte seinen Stalkerfreund ganz vergessen.

Cecil musterte Henry seltsam, fast wie ein Stock, den jemand ihm als Zauberstab andrehen wollte.

(Was? Die Zauberer unter euch wissen was ich meine.)

"Gegen wir?", flüsterte er Leo ins Ohr. Leo konnte das versteckte Unbehagen heraus hören. "Wir haben genug gehört."

"Ja ", flüsterte Leo zurück," genug, um festzustellen, dass ich Recht hatte!"

Er wollte aufstehen, aber seine Klamotten verfingen sich mit den winzigen Dornen und Ästchen. Der Sohn des Hephaestus stieß ein leises "Aua" aus.

"Komm endlich!" Cecil wartete ungeduldig. Als Leo nicht sofort kam, stakste er einfach davon.

Na toll.

Leo saß in der Falle- entweder, er blieb in dieser Position verharren und würde sofort von Henry entdeckt werden. Oder, Henry würde ihn dabei erwischen, wie er sich versucht aus dem Gestrüpp zu winden.

Oder Jason käme in drei Sekunden vom Himmel auf seinem Glitzereinhorn runter geschwebt und würde Leo retten. Yay!

Leider schien die dritte Variante nicht einzutreffen.

Henry sah auf und erstarrte, als er Leo im Brombeerbusch hängen sah, wie ein Fisch in einem Netz.

"Was-"

"Ich bin nicht da, Henry. Und falls ich doch da sein sollte, war das nur ein kleiner Zufall. Auf keinem Fall bin ich dir gefolgt oder so."

Henry vergrub sein Gesicht in den Händen. "O Götter, Leo. Wie lange bist du schon hier?"

"Ich bin gar nicht hier. Weißt du, ich bin ein Baum. War schön mit dir zu plaudern, aber ich muss jetzt leider weiter. Tschüss." Leo riss sich los und lächelte matt. "Ähm. Das war natürlich alles Cecils Idee."

Leo hätte gerne, dass Henry ihn anschrie oder ihn zurück in den Busch schubste. Schließlich hatte er allen Grund dafür.

Aber stattdessen lehnte Henry sich nur gegen die Eiche und starrte den Himmel an, als ob Jason gerade mit seinem Einhorn runter kommen und "Sorry Leo, der Bus kam zu spät!" runterbrüllen würde. "Du traust mir also nicht. Ein schöner Freund bist du."

"Ja, Calypso. Ich meine nein... ähm. Ich bin immer noch nicht hier. Das bildest du dir nur ein."

Henry warf Leo einen leicht angepissten Blick zu. "Ja. Du bist nicht hier. Und ich werde es bald auch nicht mehr sein."

"Was?" Leo starrte Henry verständnislos an. "Ist das ein Witz?"

"Wenn mir die Halbgötter im Camp nicht trauen, dann ist das eben so. Weder ich brauche euch, noch braucht ihr mich. Vielleicht ist es das, was du hören möchtest? Wenn deine tolle Mission zu Ende ist, werde ich gehen."

Henrys Lächeln war viel zu schmerzverzerrt, als das Leo ihm wirklich glauben konnte. Henry brauchte ihn. Oder doch nicht?

"Ich möchte nicht, dass du gehst. Und auch niemand anderes möchte das." Leo pullte einen Dorn aus seiner Handfläche. "Oh, und die Götter möchten das auch nicht."

"Es geht nicht darum, was ihr oder die Götter möchtet. Ich will gehen."

Wut rumorte in Leo, weil Henry so respektlos von ihren Eltern redete. Er wusste selbst nicht warum, aber es störte ihn, dass Henry ihre einzige Verbindung nieder schmiss. "Und warum gehst du nicht gleich? Warum wartest du, bis die Mission zu Ende ist, wenn wir dich doch nicht brauchen?"

Leo bereute es bereits, was er gesagt hatte, bevor Henry vor ihm zurück wich.

"Henry... es tut mir-"

Henrys Augen wurden plötzlich dunkel und verzweifelt. "Weil ich mich nicht umsonst mit Oscar gestritten haben möchte. Ich habe für diesen verdammten Stein Oscar verloren, er wird nie wieder mit mir sprechen wollen! Aber dir scheint das ja nicht klar zu sein."

"Das ist mir sehr wohl klar. Aber ist dir klar, dass Oscar tot ist und dich anscheinend schon davor gehasst hat?"

Henrys Mund presste sich zusammen. "Das ist mir klar."

Er wandte sich um und ging.



~ Kapitel Ende, 5500 Wörter 🤏🏼

Tag: 1.6

Stimmung: 🙌🏻🌛

HAPPY PRIDE MONTH EVERYBODY!!! LOVE YOURSELVES AND BE PRIDE OF YOU!

Und hat euch das Kapitel gefallen? Feedback? Was haltet ihr von Henry?

Und holy shit, es ist schon Juni. Und das Krieger-Magazin hat noch nicht die Mail-Ausgabe D:

Anyways, ich habe noch viel zu tun, deshalb ist das Kapitel etwas chaotisch...

Tschüss.

~ Goldi


Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro