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2) Wenn Hadessöhne heilen und Apollosöhne was dunkles planen...

Vergesst den Titel.

Das ist lächerlich.

Ein Hadessohn kann niemanden heilen!

Da kann man ja gleich einem Apollosohn befehlen, dass er jemandem vergiften soll...

Uhm.

Äh gut... Will ist eine sehr interessante Ausnahme....?

Ein Unfall vielleicht in der Gene?

Oder vielleicht ist Will doch mehr mit Achlys verwandt, als wir bisher vermutet haben?

Wie auch immer! Hadessöhne heilen nicht!

Deshalb war Nicos erster Gedanke, als er Will vor sich zusammen brechen sah: Nichts wie weg hier!!!

Nico spielte mit dem Gedanken, dem nächsten Krankenhaus eine Irisbotschaft zu schicken, damit die sich um Will kümmern konnten.

Nico würde höchstens alles schlimmer machen.

Aber Nicos Welt kippte um, als Will die Augen öffnete.

Will sah schrecklich aus. Seine Haut war aschgrau, seine Wangen bluteten, und seine blauen Augen starrten leer zum Himmel...

... als ob er schon tot wäre.

Obwohl Nico wusste, dass Will noch nicht tot war, erschrak er über Wills schwacher Lebensaura.

Oh Götter...

Nico musste sofort zu Will, koste es was es wolle.

Nico sprang aus dem Fenster.

Dankt dem Erbauer der Wachsfabrik, dass die Fenster im ersten Stock sind, und Nico somit nur 2m tief sprang.

Sonst hätte Deathboy sich sicherlich was gebrochen.

"Will...!"

Will hob schwach den Kopf. "Nico...?"

Er schien Nico nicht zu erkennen.

Nicos Herz wurde schwer. "Will..."

Will hustete schwach. Er zitterte am ganzen Körper.

Nico schlitterte zu ihm rüber und fiel vor ihm auf die Knie. "Will!"

Will rang nach Atem.

Was war los mit ihm?

"Will...!"

Nico schüttelte ihn verzweifelt. "Wo warst du?"

Will verzog das Gesicht. "Ich... ich muss dir was sagen, Deathboy..." Er keuchte heiser.

Nico starrte ihn an. Er nahm Wills Hand. "Nicht reden. Du bist zu schwach." Er strich mit seinem Finger über Wills Lippen und sein Finger prickelte. "Konzentrier dich, Will. Du schaffst das." Er bat zu seinem Vater, dass er die Wahrheit sagte.

Will röchelte. "Ich... ich kann nicht... ich... ich muss dir was sagen- es ist... wirklich wichtig...." Er sah verzweifelt zu Nico hoch und nahm Nicos Hand.

"Nicht reden!"

Nico spürte, dass Will bei jedem Wort ein Stück seines Lebens ausspie.

"Nico..."

Nico wünschte sich, sie wären nicht alleine.

Jason hätte gewusst, was zu tun ist.

Nico vergrub sein Gesicht in Wills T-Shirt. Es roch nach Camp Halfblood... Nach Feuer, Marshmallows und Erdbeeren. Warme Tränen liefen über Nicos Gesicht und tropften auf Wills Gesicht. Will starrte Nico seltsam an, fast ergriffen.

Nico schluchzte leise. Er konnte sie einfach nicht zurück halten.

"Nicht weinen.... ", murmelte Will. Er verzog das Gesicht zu einem unglücklichen Lächeln. "Sei nicht traurig, Deathboy. Ich muss dir noch was sagen...."

Nico spürte, wie Wills Brust sich quälend langsam hob und senkte.

"Dann sag ", flüsterte Nico zurück," was, Will? Was musst du mir sagen?"

Will öffnete den Mund um was zu sagen.

Da wurden seine Augen glasig und sein Kopf fiel lasch auf die Seite.

"Nein..." Verzweifelung, Wut und Trauer zogen sich durch Nicos Magen. "Du wirst mir hier nicht sterben, du Idiot! Wach auf! Du willst mir doch noch was sagen!"

Will regte sich nicht. Blut rann aus seinem Mundwinkel.

Nico hätte gerne gewusst, wer Will das angetan hatte.

Aber Will lebte noch. Nico spürte schwach Wills Herz hämmern und außerdem hatte er nichts gefühlt.

Nico umschlang Wills Oberkörper und schleppte ihn in die Wachsfabrik.

Will war nicht besonders schwer, aber Nico hatte Angst, ihm die Luft abzuschnürren.

Nico lehnte Will vorsichtig gegen die Wand.

Wills Augenlider flatterten.

Nico griff nach dem Gartenschlauch, der immer noch neben ihm auf dem Boden lag.

Wenn Will in 10 s nicht aufwachte...

10...

9...

8....

7....

6....

5....

4...

3...

2...

1...

...0....

Nico richtete die Düse auf Wills Gesicht und zielte sorgfältig.

Eine Schwall eiskaltes Wasser traf Will mitten ins Gesicht.

Will zuckte zusammen und schrie überrascht auf. "NICO!"

Nico lachte erleichtert.

Will hustete und spuckte. Nico musterte ihn besorgt. "Nico! Du... du ..." Will keuchte schwer. " Du kannst deinen Patienten doch nicht einfach mit Wasser bespritzen! Kayla hätte dich umgebracht..." Will krümmte sich.

"Wie du siehst, hat es gut funktioniert..."

"Ja." Will lächelte ironisch. "Mir geht's viel besser." Er verzog das Gesicht. Er war klatschnass.

Nico sah Will trotzig an. "Ich dachte, du wärst tot." Seine Stimme versagte.

Will atmete zitterternd die Luft ein. "Ich... ich kann doch nicht sterben, ohne mich von dir zu verabschieden..." Er ächzte. "Deathboy... das ist nicht mein Stil..."

"Das Gift..."

"Es ist zu spät ", stöhnte Will. Er vergrub das Gesicht in die Hände. "Aber... ich... ich muss dir noch was zeigen..." Er sah hoffnungslos zu Nico hoch. "Du wirst mich dafür hassen."

"Ich hasse dich schon jetzt, Solace. Du kannst doch jetzt nicht einfach sterben. Das ist... unfair."

Will schwieg erschöpft. Er schien kurz vorm Aufgeben zu stehen. "Ich muss sterben. Mach es nicht noch schlimmer. Ich möchte davor aber noch was mit dir teilen. Etwas, was ich schon länger jemanden erzählen hätte sollen."

Nico starrte Will eindringlich an. "Du. Wirst. Nicht. Sterben. Aber gut- zeige mir, was auch immer du willst."

Will schien in Nicos Blick was zu suchen. "Wenn du... wenn ich... du wirst nicht...?"

"Es wird sich nichts zwischen uns ändern ", hauchte Nico.

Will lächelte schwach und hielt ihm seine Hand hin.

Nicos Zuversicht sank um 80 %.

"Schon wieder dieses Telepathie-Dings...? Kannst du es mir nicht erzählen, wie normale Menschen es tun würden?"

Will sah zu ihm hoch. "Ich... ich.... habe nicht die Kraft, dir es so zu sagen. Du verstehst es besser... wenn du es selber siehst..." Ein Hustreiz schüttelte ihn. "Ich habe... keine... Zeit..."

Und jetzt begriff Nico.

Will hatte schon längst aufgegeben.

Das einzigste, was ihn am Leben hielt... war sein Wunsch, Nico noch was zu zeigen. Sonst wäre Will vermutlich schon tot.

Was auch immer so wichtig war, Nico wollte Wills letzten Lebenswille nicht zerstören.

Nico nahm Wills kalte Hand. "Zeige es mir."

"Es wird dir nicht gefallen ", murmelte Will müde.

"Glaubst du, mir hat mein Leben bisher gefallen, Will? Ich habe schon schlimmeres erlebt."

Will schien was sagen zu wollen, überlegte es sich aber anders.

Nico umschloss Wills Hand fester. Will schloss die Augen.

Zuerst geschah...

... nichts.

Nico wurde unruhig und sah sich unbehaglich um.

"Will?"

Will reagierte nicht.

Kleine Punkte tanzten vor Nicos Augen; zuerst dachte er, er würde sie sich einbilden, aber sie wurden immer größer. Blut rauschte in Nicos Ohren.

Die Luft vibrierte unheimlich.

Es roch nach Rauch.

Nico sah nervös zu Will, aber Will schien in einer Art Trance. Er hatte die Augen fest geschlossen, und schien Nico gar nicht mehr wahrzunehmen. Will sah so friedlich aus- fast, als würde er schlafen. Nico horchte mit klopfenden Herzen. Atmete Will noch? Wills Kopf kippte leblos auf die Brust.

Nico wollte Wills Hand loslassen, aber sie war wie festgewachsen an seiner.

Verzweifelung kroch in Nico hoch. "Will? Etwas stimmt nicht mit-"

Nicos Mund wurde trocken, als er sich umsah.

Die Gegend um ihm herum schien sich aufzulösen.

Nico konnte nicht mehr sagen, wo die Tür und was der der Schrank war.

Es sah alles so... so gleich aus.

Die Luft knisterte bedrohlich.

Kalte Angst befiel Nico. Er versuchte aufzustehen, aber er war immer noch an Will angekettet.

"Will..." Nico kam sich vor, wie ein kleines Kind. "Will, wach auf! Bitte..." Seine Stimme brach.

Hilflos, alleine, klein.

Wann hatte er sich das letzte Mal so schlecht gefühlt?

Nico hockte sich wieder wie betäubt hin und versuchte sich zu konzentrieren.

Was ist mit Will los?

Haha.

Schicksal. Du schon wieder! Lach nicht, dass ist nicht witzig!

Oh doch. Und es wird gleich noch viel witziger....

Halt die Klappe!

Stummes Kichern.

Bildete Nico sich dieses kalte Lachen ein, oder war es nur ein Furz einer Fliege, so wie es sich anhörte?

Empörtes Schweigen.

Ha.

Furz einer Fliege?! Willst du mich beleidigen, du Lauch von Autorin?!

Hat ja anscheinend geklappt. Und jetzt halt die Klappe, Fliegenfurz!

...

Geht doch.

Nico begann zu zittern.

Er musste dagegen kämpfen, nicht auf die Illusion hineinzufallen.

Zumindest hoffte er, dass es eine Illusion war.

Die Gegend um ihm herum begann sich zu drehen, bis ihm schwummrig wurde.

Das war ein Albtraum.

Nico bat Hypnos, dass es ein dummer Albtraum war.

Es ist kein Albtraum...

Wow, dass weiß Nico auch! Aber zerstöre ihm nicht die Hoffnung!

Hoffnung, so so. Wenn du meinst...

Götter, bist du nervig.

Du auch! Mach Mal hinne! Wir wollen wissen, wie es weiter geht, du machst es zu spannend!

Na schön.

Nico keuchte auf. Schwindel überfiel ihn. Er konnte nicht mehr gerade sehen...

Er umfasste fester Wills Hand.

Er sah vor seinem inneren Auge Szenen vorbeischießen- Erinnerungen von ihm, oder von Will?

Mal glaubte Nico jemanden zu erkennen- dann wurde die Erinnerung ihm aber auch schon wieder aus der Hand gerissen, in einen ewigen Strudel, der fast unendlich war.

Manche Erinnerungen waren schön.

Sie waren tröstlich, und haben Nico ein gutes Gefühl. Er fühlte sich warm und geborgen.

Die meisten ließen ihn erschaudern, und Nico wollte sie verdrängen.

Aber er konnte nicht sagen, dass es außschließlich Wills Erinnerungen waren.

War es das, was Will Nico zeigen wollte?

Nico wurde müde. Er konnte keine Erinnerung ergreifen oder genauer ansehen.

Es war einfach zu schnell.

Nico musste ein Gähnen unterdrücken. Sie schläferten ihn ein, schwächten ihn, kühlten ihn aus...

Nico konnte keinen klaren Gedanken mehr machen.

Er wollte schlafen.

Nico schloss die Augen...

... und stolperte gegen etwas hartem.

Aua.

Verwirrt öffnete Nico die Augen und starrte eine rote Decke an.

Wo zum Hades war er jetzt schon wieder gelandet?

ARGH! WARUM FRAGEN MICH DAS ALLE?? LEUTE, ICH WEI ES SELBER NICHT, UND ICH HABE GENUG STRESS MIT DEN TOTEN! WIE WÜRDET IHR EUCH FÜHLEN, WENN JEDER VERDAMMTER STERBLICHER, JA, SOGAR UNSTERBLICHE MICH RUFEN, WENN WAS VERWIRRENDES PASSIERT UND MICH FRAGEN, WARUM?? UND OFT DANN DAS VERWIRRENDE IN DIE UNTERWELT SCHICKEN, WO ICH MICH DANN DAMIT SCHEREN MUSS??? GAH, ICH RASTE AUS!!! FRAGT DOCH JANUS ODER SO, ICH MÖCHTE NICHTS DAMIT ZU TUN HABEN, KLAR?! MANOMETER...

Huch. Ich unterbreche dich ja ungern, Hades, aber das ist meine Fanfiction, und ich muss....

ZUM HADES MIT DEINER FANFICTION! ICH WILL MEINE WOHLVERDIENTE RUHE!

Ähm...

BEIM HADES, BIN ICH DOOF. JETZT IST DEINE FANFICTION IN DER UNTERWELT... WO IST DER VERDAMMTE TITAN, DER DAS WEG FEGEN SOLL?!! BOB! BOOOOB....

Sorry...

Ich mach jetzt schnell weiter, bevor Hades auffällt, dass Bob nicht mehr da ist...

*räusper*

Verwirrt öffnete Nico die Augen und starrte eine rote Decke an.

Nico fragte Hades NICHT , wo er plötzlich gelandet war.

(Zufrieden, Hades?)

JA, DANKE...

Kerzenlicht flackerte unruhig. Nico konnte einen Tisch über sich herauf ragen sehen.

Er hörte Schritte. Eine Gestalt in einem schwarzem Umhang huschte an ihm vorbei.

Nico wich instinktiv zurück.

Aber sie schien ihn nicht zu bemerken.

Nico sah sich unbehaglich um. Es war düster, dass Kerzenlicht gab kein gutes Licht. Er konnte gerade noch seine eigene Hand erkennen.

Aber es roch nach reifen Äpfel und einem heißen Sommerabend. Und es war warm. Nico begann zu schwitzen.

Durch eine dünne Ritze im blutroten Vorhang schlich sich ein Lichtstrahl hindurch. Es musste Tag sein.

Eine Hand von Hinten berührte seine Nase.

Nico fuhr herum.

Will hockte neben ihn.

Nico hatte ihn gar nicht kommen hören.

Will schien es besser zu gehen. Seine hellblauen Augen glänzten im spärlichen Licht, und sein Gesicht hatte nicht mehr die Farbe einer Wand.

"Wie geht es dir?", fragte Nico.

Will grinste ihn schief an und sagte etwas.

Nico runzelte die Stirn. Er konnte Will beim besten Willen nicht verstehen. Es war so, als hätte man ihn auf lautlos gestellt.

"Will?"

Will hob ein Augenbraue hoch.

Er schien ihn ebenfalls nicht hören zu können.

Dann litt Nico wenigstens nicht an einer Krankheit.

Nico deutete genervt auf seine Ohren. "Ich verstehe dich nicht ", formte er tonlos mit den Lippen.

Will riss die Augen auf und sagte was.

Nico schüttelte den Kopf. "Ich verstehe dich immer noch nicht!" Er verdrehte vielsagend die Augen.

Will legte den Kopf schief. Dann zuckte er mit den Schultern, wie um zu sagen "Macht nichts." Er deutete hoch zum Tisch, wo dieser Typ im Umhang irgendwas machte. Wills Gesicht verdüsterte sich unmerklich. Und Nico sah auch gleich warum. Die Gestalt drehte sich langsam zu ihnen um.

Es war Oscar.

Nico erkannte ihn sofort an der gebrochenen Nase.

Wie schon beim letzten Mal kam Oscar ihm seltsam bekannt vor, obwohl er ihn sicher noch nie zuvor gesehen hatte.

Oscars helle Haare leuchteten fast. Seine blasse Haut stach im dunklen Schatten hervor. Er sah etwas kränklich aus, nicht wie bei ihrem Treffen im Elysium, wo er Will die Karte aus der Hand reißen gewollt hatte. Er war nicht mehr der böse Zwilling von Will. Dunkle Augenringe, fahles Gesicht, ausgemergeltes Gesicht. Trotzdem sah er immer noch gut aus- aber eben auf eine ungesunde Weise. Oscar sah irgendwie verloren aus. Seine mitternachtsblaue Augen waren wie zwei Teiche, die den Nachthimmel spiegelten. Aber es waren keine Sterne, die in seinem leeren Blick glitzerten.

Es war Hass.

Ungebändigter Hass, der Nico einen Schauder über den Rücken jagte.

Und plötzlich wusste Nico, warum ihn Oscars Gesicht in der Erinnerung hing.

Oscar erinnerte ihn entfernt an Luke Castellan.

Dabei sahen sie sich noch nicht mal besonders ähnlich.

Luke hatte eisblaue Augen gehabt, bevor Kronos ihn beherrscht hatte. Sein Gesicht war von einer langen Narbe entstellt und seine Haare waren struppig und nicht gelockt gewesen.

Aber Luke Castellan als Kronos war genauso rachesüchtig, hasserfüllt, verbittert und kaltblütig gewesen, wie Oscar auf Nico wirkte.

Oscar hatte ein Ziel, für das er alles tun würde.

Nico wollte gar nicht wissen, was dieses Ziel war.

Oscar beugte sich über den Tisch und strich mit einem langen, schwarzen Stab über die vergoldeten Zeichen, die ins schwarze Holz eingearbeitet waren. In der Mitte prangte ein seltsames Dreieck mit einem Kreis und diagonalen Strich. Oscars Augen huschten konzentriert darüber.

Er schien ganz in seine Gedanken versunken zu sein. Die Kapuze fiel zurück und verdeckte seine Augen. Oscar murmelte unverständliche Worte, die wie Beschwörungen klangen. Das Gold überzog langsam das Dreieck und verformte es zu einer Schlange. Oscar zischte leise. Die Schlange begann zu zucken. Kaum war dies geschehen, hob Oscar die Hand und die Schlange schmolz in sich zusammen. Unzufrieden tippte Oscar den entstandenen Klumpen mit seinem unheimlichen Stab wieder an, und eine Figur bildete sich langsam. Sie wuchs und wuchs, bis eine kleine goldene Puppe vor Oscar stand. Oscar musterte sie nachdenklich.

Es klopfte an der Tür.

Nico spürte, wie jemand nach seiner Hand griff.

Will sah ihn zaghaft an.

Nico sah Angst in seinen Augen aufleuchten.

Jetzt würde wohl was unangenehmes passieren.

Oscar sah zur Tür. Nervös zupfte er an seinem Umhang. "Her-Herein?"

Die Tür wurde aufgerissen.

Ein Junge stand im Türrahmen.

Es war Will.

Das heißt, Will saß immer noch neben Nico, aber Wills Vergangenheit stand vor Oscar.

Nico schätzte Wills Alter dort auf 13. Will hat sich in den Jahren kaum verändert. Er sah immer noch fröhlich und optimistisch aus. Und natürlich unglaublich nervig. Seine blonden Locken fielen ihm ins sonnengebräunte Gesicht, die Sommersprossen schmückten seine Haut. Will trug wie Oscar einen Umhang, doch Wills Umhang war kürzer und sah nicht aus wie eine düstere Kutte eines Mönch. Außerdem war um Wills Hals ein gelber Schal mit schwarzen Streifen gebunden. Das zog alles ins Lächerliche.

Der junge Will schien sich nicht zu trauen, ins Zimmer zu treten.

Oscar entspannte sich kaum merklich. "Hey, Will. Komm doch rein." Er sah zur Tür. "Ist- ist Henry da?"

Will musterte Oscar mit unverhohlener Bewunderung. "Du hast es ja geschafft. Der dunkle Lord hat dich aufgenommen ", murmelte er leise. Er setzte sich vor Oscar an den Tisch.

Oscar schien sich nicht wohl zu fühlen. "Ja. Er hat mir nicht vertraut, wegen meinen Eltern." Seine Stimme troff vor Verbitterung. "Ich musste mich zuerst beweisen." Er wich Wills Blick aus.

Will sah nachdenklich zur Decke. "Henry wird das nicht gutheißen."

Oscar nickte langsam. Er drehte seinen Stab in seiner Hand. "Ich möchte es ihm selber sagen. Vielleicht... vielleicht wird er es dann verstehen..." Er sah flehend zu Will.

Will beugte sich über den Tisch. "Oscar... Henry weiß es schon."

Oscar erstarrte. "Hast- hast du es ihm gesagt?"

"Nein. Aber er weiß es. Er ist dein Freund- warum sollte er es nicht wissen?" Will sah Oscar mitleidig an. "Aber wenn er ein guter Freund ist, wird er es verstehen."

Oscar schwieg. Dann sagte er leise: "Henry wird es nicht verstehen, weil er ein guter Freund ist." Er holte tief Luft, und wechselte das Thema. "Was hattest du heute für Fächer?"

Will hob überrascht den Augenbraue. "Das und dies.... ich kann mich nur an Verteidigung gegen dunkle Künste mit Dumbledore erinnern." Er verzog das Gesicht. "Mein Gedächtnis wird schlechter."

"Dumbledore... ", murmelte Oscar langsam. Er musterte Wills Gesicht. "Hat er.... hat er was wichtiges gesagt?"

"Was wichtiges... keine Ahnung. Ich habe nicht wirklich zugehört. Die meiste Zeit habe ich versucht, mehr über meine Vergangenheit heraus zu finden. Aber Dumbledore schweigt wie ein Stein." Will sah frustriert weg. "Lina hat übrigens endlich den Irrwicht bezwungen."

Oscar strahlte ihn erleichtert an. "Ja?"

Will lächelte. "Ich würde sagen, sie ist jetzt ein offizielles Mitglied, was meinst du?"

Oscars Lächeln verschwand. "Nein... Ich kann ihr das nicht antun. Sie ist zu jung." Er setzte sich zögerlich hin.

Will runzelte die Stirn. "Oscar- sie wird fürchterlich beleidigt sein. Außerdem bin ich genauso alt wie sie. Du musst sie nicht mehr beschützen. Sie kann auf sich selbst aufpassen."

"Das weiß ich doch. Aber sie ist doch schon überall dabei. Ach ja... Ich habe etwas heraus gefunden. Ich weiß nun, wie wir es schaffen." Oscar sah unbegeistert zur Tischmitte.

"Ach ja?", fragte Will langsam.

Oscar starrte ihn an. "Ich habe beim dunklen Lord auch was über deine Vergangenheit erfahren, Will." Seine Stimme wurde gefährlich leise.

Will kniff die Augen zusammen. "Was denn?"

Oscars bleiches Gesicht wurde überschattet von der breiten Kapuze. "Naja... Du bist ein Kind des Apollo. So wie ich."

Will zuckte überrascht zusammen. "Woher... wer ist Apollo überhaupt?"

"Ein griechischer Gott... Du wurdest in die Zeit zurück geschickt, um..." Oscar brach ab.

"Warum?" Will beugte sich weiter über den Tisch, bis er direkt in Oscars Augen sehen konnte. "Oscar?"

"... um.... um Athene zu befriedigen." Nico vermutete, dass Oscar etwas wichtiges verschwieg. "Ein uralter Eid zwischen Hekate, Apollo und Athene wurde gebrochen, und Athene wollte eine Art Entschädigung." Oscar sah hoch. "Aber du wirst bald wieder... zurück geschickt. Sobald du das erledigt hast, was Athene möchte." Seine Stimme war belegt.

"Bei Dumbledore! Was möchte die denn?" Will sah verzweifelt aus. "Ich möchte wenigstens unser Ziel vervollständigen!"

Oscar sah nervös zur Decke. "Unser Ziel.... es passt ihr nicht. Es verstößt gegen uralte Regeln." Er sagte es ganz vorsichtig, als würde Athene diese Fanfiction lesen.

TUE ICH AUCH!

W-was? Athene? Hupsi... Ich wollte doch noch über dich lästern- ähm... Das war nicht besonders weise von mir gewesen...

KANN MAN WOHL SAGEN.

Habe ich doch gesagt...? Egal.

Will schüttelte langsam den Kopf. "Nein- nein, das kann nicht sein! Ich komme aus dieser Zeit. Meine Eltern sind Muggel!"

Oscar schwieg.

"Oscar?" Will sah zu ihm.

"Will... wir werden es heute zu Ende bringen." Oscar sprach mit fester Stimme. "Und wenn du meinst, dass Lina bereit ist... gut. Die eiserne Bände werden in die Zaubereigeschichte eingehen."

Will öffnete ich den Mund, um was zu sagen, doch da wurde die Tür aufgestoßen und Henry kam herein gestürzt.

Zumindest nahm Nico an, dass das Henry war.

Woher soll Nico das wissen? Das ist unlogisch, er hat Henry noch nie gesehen...

Warum sprach jetzt schon wieder dieses nervige Stimmchen mit Nico?

Weil es unlogisch ist!

Na und? Halt die Klappe!

Warum? Ich will nur aufmerksam auf diese Unlogik machen und-

Ich entschuldige mich für diese absolut unangebrachte Bemerkung von meinem Kollegen Schicksal. Es geht jetzt wieder weiter.

Ich bin dein Kollege...? 😎😁

Vermaledeite Arschgeige, verpiss dich aus meiner Geschichte!

Ich bete zu Fanta, der Göttin der Unschuld und der Fantasy-Geschichten!

Please, der nervt...

Die Göttin der Fantasy-Geschichten...?! Ist das ein schlechter Scherz?

Eine äußerst gefährliche und mit Messern ausgestattete Göttin und Amazone. Sie hat einige Foltergeräte und ist Mitglied im Amazonenschwestern-Club und außerdem gemeinsam mit Trainer und TT Stammmitglied des "Deathboy-Club"s.

Sie ist sehr reizend.

Vor allem wenn es um Cliffhanger geht, aber darum geht es gerade nicht.

Los Fanta, zeig's ihm!

Was zum- HILFEEEEEEE!! AUA! AUTSCH! ARGHHH....... ERBARMEN!!! Uhh.... Das wird ein Nachspiel haben....

Ha. Danke Fanta.

Nach dieser kleinen Unterbrechung muss ich erst Mal den Faden wieder finden...

Wo waren wir?

Ach ja.

Will öffnete ich den Mund, um was zu sagen, doch da wurde die Tür aufgestoßen und Henry kam herein gestürzt.

Zumindest nahm Nico an, dass das Henry war.

(Warum, ist piepegal... Nico vermutet es, er weiß es nicht...)

Henry war nicht besonders groß.

Seine Haare standen wild von seinem Kopf ab, er machte einen leicht verzweifelten Eindruck. Er hatte dunkle Augen, im Schatten konnte Nico die Farbe nicht erkennen.

Henry keuchte schwer- er schien einen langen Weg gerannt zu sein.

Erst jetzt bemerkte Nico, dass Henry humpelte. Dort, wo sein Bein sein sollte, war eine künstliche Prothese- aus Gold?!

Luxus.

Will und Oscar tauschten einen nervösen Blick. "Hallo ", sagte Will schließlich.

Henry schwieg vorwurfsvoll.

Oscars Blick wurde hart. Seine Kapuze rutschte ihm über die Augen. "Henry...."

Henry musterte Oscars Umhang voller Abscheu. "Du siehst aus wie ein Todesesser. Gehörst du jetzt zu denen ?"

Oscar nahm langsam die Kapuze runter. Seine blonden Locken fielen ihm ins Gesicht und seine dunkelblauen Augen glitzerten unheimlich. "Ich bin auf der Seite der Sieger. Und auf welcher Seite bist du?"

Nico verstand Oscars plötzliche Feindseligkeit nicht.

Was waren Todesesser, was so schrecklich sein könnte?

Henry kniff die Augen zusammen. "Das war nicht das, was du am Anfang gesagt hast. Das ist nicht, wofür ich meinen Eid abgelegt habe." Seine Augen wanderten von Oscars Umhang zu seinem Arm. "Hast du auch schon das eingebrannte Mal?"

Wie ertappt fuhr Oscars Hand zu seinen Oberarm. "Ich zwinge dich nicht, das gleiche zu tun, was ich getan habe."

"Du tust es vielleicht nicht, aber du willst es." Henry trat näher an Oscars Gesicht heran. "Du möchtest aus uns Todesesser machen. Anhänger von Voldemort. Das ist, was du willst." Er spuckte das Wort Todesesser aus, als wäre das eine fiese, ansteckende Krankheit.

"Ich sehe nicht alles so wie Voldemort. Aber wir teilen ein paar Gemeinsamkeiten." Oscar lächelte säuerlich. "Du verstehst mich nicht. Aber der dunkle Lord schon." Er drehte sich zu Will um. "Was ist das Ziel von mir, Will?"

Wills Augen funkelten machthungrig. "Reines Blut in Hogwarts und in der Welt der Zauberer."

Oscar grunzte verärgert. "Nein, Will. Das will ich nicht." Er strich über den gold-verzierten Tisch. "Ich möchte den Tod besiegen. Meine Mutter wieder haben." Schmerz schimmerte in seinen Augen. "Ich möchte nicht noch mehr Menschen töten."

"Lüge." Henry verzog das Gesicht. "Ich wette, dein neuer Herr hat dich nicht ohne eine Prüfung aufgenommen? Du musstest bestimmt was tun. Irgendwas schreckliches." Er lächelte spöttisch. "Und so, wie ich dich kenne, hast du es auch getan, Schlange."

Will sah unsicher zu Oscar.

Oscars Augen zogen sich zu Schlitzen. "Und wenn? Anscheinend möchtest du, dass ich was schlimmes tue. Du wartest doch richtig, dass ich von Hogwarts verwiesen werde. "

"Das ist nicht das, was ich will ", fauchte Henry. Er stand wütend auf. "Ich möchte nur, dass du auf der richtigen Seite bist!"

"Die richtige Seite... wer sagt, dass du auf der richtigen bist, Henry?" Oscar sah auf einmal sehr müde aus. "Ich habe lange überlegt, auf welche Seite ich mich schlage. Für wen ich mein Leben gebe. Wo von ich träume. Was ich glaube. Wen ich vertraue. Und was mir meine Freunde sagen." Er sah in Henrys Gesicht. "Und vielleicht habe ich mich falsch entschieden. Wer weiß das schon?"

"Ich ", zischte Henry.

Oscar hob ein Augenbraue. "Du bist Gryffindor. Impulsiv und wagemutig. Aber nicht besonders schlau. Wenn ich dir sage, dass Voldemort meine Wahl ist, dann ist sie das auch. Ich kann nichts rückgängig machen. Ich kann es höchstens bedauern."

Henry stützte sich am Tisch und schien sich auf Oscar stürzen zu wollen. "Und du hältst dich wohl für einen Philosoph, hm?"

"Man muss kein Philosoph sein, um Voldemorts Zauberkünste zu bewundern. Er ist mächtig. Und vielleicht ist er der nächste Knackpunkt der Zaubereigeschichte."

"Er wird sie zerstören. Und du wirst ihm dabei helfen." Henry fuhr sich durch sein braunes Haar. "Das wird ein Untergang."

"Möglicherweise. Vielleicht wird es aber auch unsere einzige Rettung." Oscars Augen funkelten kalt und unerbittlich. Er starrte auf den Tisch und wich Henrys bohrenden Blick aus.

"Rettung wovor? Vor Voldemort selbst? Mann, Oscar! Das kannst du doch nicht wirklich glauben! Deine Eltern sind doch auch Muggel!"

"Ich glaube, was ich will. Du hast mir gar nichts zu sagen." Oscar knurrte frustriert. "Lass mich in Ruhe."

"Oscar! Du bist einen schrecklichen Fehler begangen..."

"Hörst du nicht? Ich entscheide so, wie ich will. Und wenn du nicht auf meiner Seite bist... Vielleicht sollte ich dich aus dem Weg räumen." Oscar starrte Henry mit unfreundlichen Augen an.

Henry hob drohend seinen Stab. Er war kürzer als Oscars, sah aber genauso wenig gefährlich aus. War halt ein Stock.

Will sah entsetzt zwischen Henry und Oscar hin- und her. "Leute, wir können doch nicht-"

"Geh mal raus, Will. Ich und Henry müssen was besprechen ...", unterbrach Oscar ihn. Will schwieg betroffen. Oscar kniff wütend die Augen zusammen. "Jetzt."

Will sah zögernd zu Henry.

Henry biss sich auf die Lippen und nickte finster. "Will- geh bitte."

Will stand langsam auf und schloss die Tür hinter sich.

Eine Weile sprach keiner der beiden.

Oscar trat einen Schritt zurück.

Henry musterte ihn angewidert.

"Wir müssen über deine Loyalitäten reden, Henry." Oscar lächelte kalt.

Henry hob den Zauberstab.

Oscar hob ein Augenbraue hoch. Der Zauberstab wurde aus Henrys Hand gerissen und flog in einem hohen Bogen aus Henrys Hand.

Henry keuchte atemlos.

"Du bist eingerostet." Oscar klang fast enttäuscht.

Henry schwieg.

Oscar trat einen Schritt näher an Henry heran. Er überragte ihn um wenige Zentimeter. "Du tust das doch alles nur wegen Lina."

"Tue ich nicht ", zischte Henry. Er rahmte Oscar den goldenen Fuß in den Bauch und schnippte mit dem Finger. Henrys Stock (ja ja, Stab) war wieder in den Händen des rechtmäßigen Besitzers.

Einfach so. Abrakadabra. Simsalabim.

Nico rieb sich ungläubig die Augen.

Oscar heulte auf vor Schmerz und hüpfte jammernd weg. "Blöder. Schuh. Aus. Gold auuuu..." Er funkelte Henry wütend an. "Stupor!" Er richtete seinen Stab auf Henrys Gesicht. Ein roter Blitz schoss auf Henrys Gesicht zu und traf ihn mitten in die Brust. Henry wurde steif wie ein Brett und kippte rückwärts auf den Boden. Er rührte sich nicht mehr, aber seine Augen waren immer noch weitaufgerissen vor Schock.

Oscars Gesicht verzog sich zu einer triumphierenden Fratze.

Langsam schritt er zu Henry hin und kniete sich vor ihm hin.

Nicos Mund wurde trocken. Was würde Oscar jetzt machen?

Oscar zog was glitzerndes aus seiner Tasche.

War das... ein Messer?

"Ich hätte nicht gedacht, dass du so leicht zu besiegen bist, Henry." Oscars Stimme war gefährlich ruhig. "Du hast ein lahmes Bein, doch das ist nicht der Grund, warum ich dich besiegen kann." Oscar musterte Henrys Gesicht. "Ich kenne deine Schwäche." Er lächelte milde. "Du würdest für jemanden anders alles tun."

Henry begann zu zucken.

Oscar presste seine Hand auf Henrys Mund.

Nico wünschte, dass der Vergangenheits-Will wieder auftauchen würde.

Oscar zog sein Messer quer über Henrys Gesicht. Blut lief Henry das Gesicht runter. "Das war für Lina." Oscar packte brutal Henrys Arm und ritzte mit seinem Messer zwei blutige Wörter ein.

Oscar Mazuru.

Henry konnte sich nicht rühren. Er starrte bewegungslos zu Oscar hoch.

Oscar ließ das Messer sinken. "Ich könnte dich jetzt umbringen. Aber du warst mir ein guter Freund."

Er hob seinen langen Stab auf und strich damit über Henrys Nase. Eine dünne Rauchschnur stieg aus der Spitze des länglichen Stabes heraus. Schon bald war Henry in einer blauen Rauchwolke gehüllt. Oscar beschrieb eine Schleife mit dem Stock.

Henry verschwand.

Oscar starrte auf die Stelle, wo eben noch sein Freund gelegen hatte.

Nico wagte kaum zu atmen.

Er drehte sich zögerlich zu dem richtigen Will um.

Wills Augen waren vor Grauen weit aufgerissen. Er schien dem Ende nah zu sein. Bodenloses Entsetzen und Schmerz glitzerten in seinen hellblauen Augen. Er hatte Nicos Hand losgelassen.

Er schien zu merken, dass Nico ihn anstarrte. Er erwiderte Nicos Blick ängstlich. Er sagte etwas.

Es klang wie: Hasst du mich jetzt?

Vielleicht war es auch: Hase, dich esse ich jetzt?

Ähm, ja. Man weiß es ja nie so genau.

Nico wusste nicht, was er sagen sollte.

Allerdings hätte Will ihn sowieso nicht hören können.

Es war nicht Wills Schuld gewesen, dass Henry in blauen Rauch aufgegangen ist.

Will hatte es vermutlich noch nicht mal gewusst.

Nico kroch zu Will rüber und nahm stumm Wills Hand. Will sah ihn traurig an und sagte wieder was. Es war zu schnell, als dass Nico die Lippen lesen konnte.

Vermutlich kam "Deathboy" drin vor.

Nico verdrehte die Augen. Will grinste schief und rückte näher an Nico heran.

Die Tür wurde wieder aufgerissen.

Beide zuckten unwillkürlich zusammen.

Will (der aus der Vergangenheit, der 13- Jährige Will) eilte zu Oscar, der immer noch wie betäubt auf den Boden kniete. "Oscar!"

Oscar schüttelte fassungslos den Kopf. Er schien erst jetzt zu realisieren, was er getan hatte.

Will starrte Oscar verzweifelt an. "Wo ist Henry? Was ist passiert?" Die Hände von ihm zitterterten, als er Oscar aufhalf. "Bist du verletzt?"

"Er ist weggerannt. Er hatte Angst vor mir bekommen. Ich habe ihn gehen lassen. Wundert mich, dass du ihn nicht getroffen hast ", log Oscar aalglatt. Er straffte die Schultern. "Henry ist jetzt kein Teil der eiserne Bände mehr." Er mied Wills Blick. "Keiner von uns beiden ist zu Schaden gekommen."

Was war Oscar Mazuru für ein geübter Lügner.

Fast hätte sogar Nico es ihm abgekauft, obwohl er doch selber dabei gewesen war.

Will musterte Oscar prüfend. "Bist du dir sicher...? Das Henry einfach wegläuft, kommt mir eher unwahrscheinlich vor-"

"Vertraust du mir nicht?", blaffte Oscar Will an. Er klopfte sich sorgfältig die Goldspäne von dem Umhang. "Henry ist ein Feigling. Oder siehst du das anders?" Oscars kalte Augen durchbohrten Wills.

Will schluckte hart und nickte. "Klar... Henry ist ein Feigling, wenn er einfach so wegrennt..."

Oh Mann. Glaubte der Kerl alles, was Oscar ihm erzählte?

"Hole Lina ", murmelte Oscar. "Wir werden jetzt beginnen."

Will lächelte nervös. "Oh- okay...." Er stand wackelig auf und taumelte wieder zur Tür.

Oscars Kälte fiel sofort wieder von ihm ab, als Will die Tür hinter sich schloss. Er vergrub verzweifelt das Gesicht in seine Hände.

Weinte Oscar?

Nico konnte es nicht sehen.

Es war komisch, dass er Mitleid mit jemandem hatte, den er weder kannte, noch im Leben gekannt hatte. Und dabei wusste Nico nun auch noch paar beunruhigende Sachen über Oscar. Oscar hat schreckliches vollbracht. Aber Oscar tat Nico leid.

Es war bestimmt nicht leicht, für Voldemort zu arbeiten.

Wer oder was Voldemort auch immer war.

Oscar richtete sich unsicher auf.

Er sah sich langsam im Raum um, und sein Blick fiel auf Nico. Er starrte Nico direkt an.

Nico erschauderte. Konnte Oscar ihn sehen?

Oscar wandte sich ab.

Es klopfte jemand zaghaft.

Oscar verdrehte die Augen. "Will, du musst nicht klopfen..."

Die schwere Tür ächzte, als Will sie zögerlich aufstoß. Im Türrahmen standen Will und ein junges Mädchen.

Das Mädchen musste Lina sein.

Sie hatte längeres, kastanienbraunes Haar und bernsteinfarbene Augen, die im Halbdunkel unheimlich glühten. Auch sie trug einen schwarzen Umhang, der sich schrecklich mit ihrem blauen Schal biss.

Nico fragte sich, ob ihm vielleicht ein Modetrend entgangen war.

Schwarze Umhänge waren wohl irgendwie total in...

Und farbige Schals mit Streifen und nen komischen Wappen drauf auch.

Wie auch immer.

Das Mädchen sah Hera verdammt ähnlich.

Sympathie-Punkte von 0 zu - 180...

Lina war jünger als Nico. Vielleicht zwölf oder dreizehn. Nico fand sie zwar hübsch, aber nicht so, wie er sich die Freundin von Oscar vorgestellt hätte. Sie hatte eine düstere Aura, und ihr Lächeln war fast demonenhaft.

Allerdings kannte Nico sich mit Mädchen nicht so aus...

Kein Nachteil, wenn man schwul war.

Lina setzte sich wortlos Oscar gegenüber.

Oscar sog zitterternd die warme Sommerluft ein. Er schien sich langsam zu beruhigen.

Will scharte nervös mit den Füßen und machte keine Anstalten, sich ebenfalls hinzusetzten. Sein Blick flog abwechselnd zu Lina und dann wieder zu Oscar.

Oscar schloss die Augen und als er sie öffnete, sah er aus wie ein ganz normaler Junge...

... in einem schwarzen Kleid.

Aber vielleicht brauchte Oscar jemandem, der sich einfach schweigend ihm gegenüber setzt, und ihm zuhört.

Vielleicht teilten Oscar und Nico doch mehr, als Nico erwartet oder gewollt hätte.

Lina beugte sich vor und nahm behutsam Oscars Hand. "Hey." Sie lächelte mitfühlend.

Oscar versuchte zu lächeln. "Hey."

"Ich habe den Irrwicht besiegt." Sie sah stolz zu Will. "Darf ich jetzt hier mitmachen?"

"Du musst mitmachen. Sonst fehlt uns ein Posten ", antwortete Oscar wenig begeistert. Er drehte sich zu Will um. "Kommst du?"

Will schluckte, setzte sich aber neben Lina am Tisch. Sein Blick huschte beunruhigt zur Mitte des Tisches.

Oscar nickte zufrieden. Er berührte vorsichtig den Goldklumpen in der Mitte. Das Gold begann zu schmelzen. Es breitete sich langsam über den ganzen Tisch aus, Dampf stieg empor. Will lehnte sich weg.

Oscar hob feierlich beide Hände und tauchte sie in die goldene Flüssigkeit. Oscar verzog das Gesicht, als ob er in heißes Wasser gepackt hätte.

Will sah unsicher zu Oscars Händen. "Müssen wir das auch machen?"

"Natürlich, du Dödel ", zischte Oscar aus zusammen gebissenen Zähnen.

"Oh... okay ", sagte Will kleinlaut. Er ließ seine Hände langsam in den glitzernden Sud sinken. Er holte tief Luft.

Lina tat Will nach und zuckte zusammen, als ihr Finger das Gold berührte.

Nico fragte sich, ob das flüssige Gold heiß war.

"Das Gold wird jetzt hart werden. Keine Sorge, es wird eurer Haut nichts passieren, wenn ihr eure Hände nicht wegzieht ", erklärte Oscar mit angespannter Stimme. "Ich würde an eurer Stelle ruhig bleiben." Seine dunklen Augen funkelten herausfordernd.

"Ist das sicher?", wagte Will zu fragen. Er starrte auf seine Hände.

"Ich weiß es nicht!" Oscar sah frustriert auf. "Kein Zauberer hat vor uns den Prozess überlebt."

"Na toll ", grummelte Will. "Worauf habe ich mich jetzt schon wieder eingelassen?"

Oscar hob zur Antwort nur ein Augenbraue hoch.

Plötzlich schrie Lina auf. Ihre Augen weiteten sich. Sie versuchte sich los zu reißen, doch sie konnte sich nicht vom Tisch lösen.

"Das Gold wird fest ", erklärte Oscar überflüssiger Weise. "Du kannst dich nicht losreißen." Sein Blick wanderte unheilvoll über ihre Hände. "Ihr müsst warten. Es wird gleich etwas... ungemütlich."

Lina nickte tapfer.

"Vielleicht tut euch schon jetzt etwas weh?", fragte Oscar mitleidig. Er starrte Will eindringlich an.

Will biss sich konzentriert auf die Lippen. "Nö." Er lächelte verkniffen. "Alles paletti."

Oscar erwiderte das Lächeln breit. "Schön, Will. Es wird jetzt nämlich noch ein bisschen härter. Noch könnt ihr aussteigen..."

Will lachte nervös. "Aussteigen? Warum sollten wir? Ähm... nur Interesse halber, wie kann man noch aussteigen?"

Oscar kniff die Augen zusammen. "Wenn dein Wille stark genug ist, kannst du dich aus dem Band heraus schleußen. Ich rate dir aber dringend davon ab. Ich muss dann so leid es mir tut, deine Erinnerungen an die eisernen Bände löschen."

"Oh." Will sah plötzlich überhaupt nicht mehr zuversichtlich aus. Er sah beunruhigt zu seinen Händen, und dann wieder zu Oscar. "Warum eigentlich eiserne Bände?", fragte Will locker. "Goldene Bände passt doch eher."

"Warum Will und nicht Bill? ", fragte Oscar leise."Bill passt doch viel eher..." Er lächelte unschuldig.

Will runzelte die Stirn. "Bill- Will.... warte mal... das erinnert mich an was..."

Oscar zuckte mit den Schultern.

Will sah ihn verzweifelt an. "Woher hast du das? Woher hast du meine Erinnerungen?" Es hörte sich fast anklagend an.

"Ich habe deine Erinnerungen nicht ", sagte Oscar schlicht. Seine Augen loderten hasserfüllt auf. "Aber der dunkle Lord hat sie."

Will erstarrte. "Aber wie- warum.... das sind meine Erinnerungen..."

"Jetzt nicht mehr ", zischte Oscar.

Sie starrten sich stumm an.

Lina rutschte unbehaglich auf ihrem Stuhl. "Jungs..."

Oscar blinzelte und schien erst jetzt Linas Anwesenheit zu registrieren. "Ähm... Will... "

Wills hellblaue Augen waren gefährlich dunkel. Er wollte aufstehen, doch seine Hände waren immer noch im Gold eingegossen. Wütend setzte er sich gerade hin. "Oscar... wenn du was über mein früheres Leben weißt, dann... sag es mir doch einfach." Er bleckte frustriert die Zähne. "Du weißt nicht, wie es ist, ohne Vergangenheit zu leben. Ohne Vergangenheit... " Er brach hilflos ab.

Oscar sah nachdenklich zum Tisch runter. "Will... vielleicht ist es besser so." Er wich Wills Blick aus. "Deine Vergangenheit ist ziemlich kompliziert, weißt du."

Will schwieg verbissen.

Oscar lächelte säuerlich. "Oh. Du möchtest aussteigen?"

"Ich versuche es ", knurrte Will. Eine Schweißperle lief ihm die Stirn runter. "Aber du blockierst mich andauernd." Er atmete unregelmäßig.

Oscar legte entspannt den Kopf schief. "Ich blockiere dich nicht."

"Tust du wohl!", fauchte Will. Er schnaufte vor Anstrengung. "Hör auf damit, Oscar!"

Oscar gähnte demonstrativ. "Womit, Bill?"

"Ich heiße Will ", flüsterte Will.

"Und wenn? Gleich wirst du dich an deinen Namen eh bald nicht mehr erinnern." Oscars kalte Augen durchbohrten Wills. "Dein Gedächtnis wird immer schlechter, von Tag zu Tag. Wer weiß, ob du mir morgen noch deinen Namen sagen kannst."

Angst leuchtete in Wills Augen auf. "Wie- wie meinst du das... ?"

"Hört auf!"

Will und Oscar zuckten gleichermaßen zusammen.

Lina funkelte sie wütend an. "Hört ihr mich?" Sie hatte Tränen in den Augen. "Hört auf euch zu streiten, ihr kleinen Dummköpfe." Ihr Gesicht war rot angelaufen vor Anstrengung. Anscheinend zerrte das Gold an ihren Kräften.

"Ich... ich meinte das nicht so ", sagte Oscar hastig. Er sah Will nicht an, als er fortfuhr: "Du darfst natürlich aus steigen, wenn du dich traust, Will."

Will starrte Oscar unverwandt an. Nach einer Pause sagte er schließlich: "Na klar traue ich mich..."

"Schön ", antwortete Oscar nur.

Will atmete tief ein. "Ich mach's jetzt."

"Gut ", sagte Oscar eine Spur ungeduldig.

"Wirklich!", beteuerte Will.

Oscar verdrehte genervt die Augen. "Mach es doch einfach!"

"Okay ", murmelte Will. Und wie ein Wunder... Problemlos konnte Will die Hände aus dem Gold ziehen.

Oscar würdigte ihn keines Blickes. "Gut, Lina. Jetzt hängt es wohl an uns beiden."

Will biss die Zähne zusammen.

Lina sah zögernd zu Will, nickte dann aber entschlossen.

"Komm Lina. Das ist gefährlich. Mach es so wie ich, und steige aus!", rief Will Lina zu. Lina sah nervös zu Will. "Wenn ich ausssteige, bringe ich Oscar um. Keiner kann das alleine tragen." Sie sah zu ihrem Freund.

Oscar legte die Augen nieder. "Ich könnte es."

"Könntest du nicht! ", widersprach Lina energisch. Ihre langen Haare fielen ihr ins Gesicht.

"Könnte ich wohl."

"Könntest du nicht!"

"Lina..."

"DU KANNST ES NICHT, VERDAMMT NOCHMAL!"

Oscar erwiderte nichts darauf. Er zitterte vor Anstrengung. Seine Haare klebten ihm bereits im Gesicht. Er versuchte seine Erschöpfung zu verbergen, aber es gelang ihm nicht gut.

Lina lächelte spitz. "Siehst du? Kannst du nicht."

Oscars Lippen pressten sich zusammen. "Kann. Ich. Wohl."

"... nicht!"

"Doch!"

Will sah abwechselnd zwischen ihr und Oscar hin- und her.

Linas Beine winkelten sich langsam ab, ihre Knie zitterten, aber sie versuchte ein tapferes Lächeln. "Kannst du nicht, Oscar!"

Oscar lächelte müde. "Doch." Seine Schultern spannten sich an, als er versuchte, nicht vom Stuhl zu rutschen. "Ich kann alles, was ich will."

Will verkniff sich ein Grinsen.

Oscar sah ihn wütend an. "Bill! Hör auf zu lachen!"

Will verschränkte die Arme vor seiner Brust. "Tue ich doch gar nicht! Und mein Name ist Will."

"Ach Bill." Oscar grinste und verzog sofort das Gesicht.

Will kniff die Augen zusammen. "Ich heiße Will!"

"Hi Bill ", sagte Lina grinsend.

Nico grinste auch, denn er wusste nun endlich, wie er Will ärgern konnte.

Will sah wütend weg. "Lacht doch nur."

"Nein. Lachen tut weh ", keuchte Lina. Sie verzog schmerzverzerrt das Gesicht. "Ahhh...."

Will sah sie besorgt an.

Oscar schloss gequält die Augen. "Ich hätte nicht gedacht.... dass das so weh tut...." Er erschauderte. "Halte durch, Lina. Bald ist es vollbracht..."

Linas Augen zuckten unruhig. "Wann?"

Oscar sog zitterternd die warme Luft ein. "B-bald... sind... wir unsterblich..."

"Ich... ich kann nicht mehr ", flüsterte Lina. Sie verdrehte die Augen und ihr Kopf fiel lasch auf dem Tisch.

"NEIN!" Oscar sah entsetzt zu seiner leblosen Freundin. "Will, hilf mir!"

Will blinzelte überrascht und packte Linas Arm, um sie aus dem Gold zu ziehen.

"Nicht so, du Idiot!", schrie Oscar. Er zerrte verzweifelt an seinen eigenen Händen und wimmerte. "Du verletzt sie nur so..." Er biss die Zähne fest zusammen. Seine Hände glitten aus der Goldmatsche. Völlig überrumpelt taumelte er weg vom Tisch, fing sich aber auch schnell wieder und schlitterte zu Lina rüber, die sich immer noch nicht rührte.

"Ist sie... tot?", hauchte Will entsetzt. Er starrte Oscar erschüttert an. "Du hast sie umgebracht!"

Oscar schüttelte verzweifelt den Kopf. "Nein, nein, nein!" Er schien den Tränen nahe. "Das... war unmöglich! Sie müsste jetzt unsterblich sein!" Seine aschgraue Haut sah noch ungesünder als davor aus.

Will sah fassungslos zwischen Lina und Oscar hin und her. "Oscar...!"

"Halt... Wir können herausfinden, ob sie jetzt unsterblich ist." Oscar rannte kopflos im Raum auf- und ab. "Sie muss unsterblich sein!"

"Und... wie finden wir das heraus?", hauchte Will verzweifelt. Er kaute nervös auf seine Unterlippe.

Oscar nahm behutsam Linas Arm und strich mit seinem silbernen Messer über ihr Handgelenk.

Goldenes Ichor spritzte auf sein schwarzes Gewandt.

Oscars Augen weiteten sich grauenerfüllt. "Nein... nein..." Er sank fast ohnmächtig zu Bode. "Was habe ich getan..." Er schluchzte tonlos auf. "Ich... ich wollte doch nicht..." Er sah elend aus.

"Aber... wie... warum...?" Will schien es immer noch nicht glauben zu können. "Oscar..."

Oscar schüttelte sich. Er torkelte wieder zurück zum Tisch. Stumme Tränen liefen ihm übers bleiche Gesicht.

"Du bist ein Mörder, Oscar ", zischte Will. Angst, Hass und Trauer lagen zugleich in seinen Augen. "Warum....?"

Oscar sah verzweifelt zu Will rüber. "Ich... ich... nein!" Er atmete hektisch ein- und aus. "Ich habe das nie gewollt..."

"Du hast es aber getan!" Abscheu glomm in Wills Augen auf. "Was ist mit Henry passiert, Oscar? Sag die Wahrheit." Er verzog das Gesicht.

Oscar drehte sich hilflos zu Will um. "Will... du bist mein Bruder."

"WAS ?!"

"Glaubst du mir?" Oscar sah todernst aus. "Wir sind Halbbrüder."

"Ich glaube dir kein Wort!"

"Okay ", flüsterte Oscar. Er holte tief Luft. "Wenn du mir nicht glaubst, dann muss ich dir leider deine Erinnerungen entnehmen."

"Das wirst du nicht tun, Todesesser ", zischte Will. Er hob seinen Zauberstab hoch. "Nicht, wenn ich dir zuvor komme..."

Oscar legte die Augen nieder. "Will, bitte..."

Will glühte fast vor Zorn. "Ich werde nicht noch einmal meine Erinnerungen verlieren."

"Es muss so sein ", hauchte Oscar. Er hob langsam seinen Stab und machte eine fließende Bewegung über Wills Gesicht.

Wills Augen weiteten sich vor Entsetzen. "Was... wer bin ich?" Seinen Gesicht nahm plötzlich einen leeren Ausdruck an. "Ich bin..."

"Du bist Will Solace ", sagte Oscar langsam und deutlich. "Du bist ein Todesesser und hast vor, jeden Muggelstämmigen in Hogwarts auszulöschen. Du bist böse."

"Ich... bin böse..."

"Ja ", sagte Oscar hastig, "du bist böse. Böse wie... wie Voldemort."

Wills Augen wurden glasig. "Wie Voldemort."

"Ja ", sagte Oscar betrübt. "Wie Voldemort."

Tränen glitzerten in Oscars Augen. Wortlos hob er seinen Stab und tippte die Tischmitte an. Lina löste sich in Rauch auf.

Oscar atmete langsam die Luft ein.

Die Tür wurde aufgerissen.

Eine hochgewachsene Gestalt stand im Türrahmen. "Oscar Mazuru, so so... was hast du jetzt schon wieder verspielt? Du bist sehr gerissen, aber Voldemort zu ähnlich."

In Oscars Augen glomm Angst auf. "Dumbledore..."

Dumbledore trat ins Licht.

Dumbledore war ein älterer Mann, mit einem langen, silbernen Bart. Nico konnte sein Alter nicht schätzen. Der Zauberer strahlte eine gewisse Autorität aus.

Und wenn Dumbledore was war, dann ein Zauberer.

Nico musste einfach auf die pinken Flipflops starren, die unter Dumbledores gemusterten Mantel hervor blitzten.

"Sie liegen falsch." Oscars Mund presste sich zusammen.

"Wie das?", fragte Dumbledore höflich. Er musterte Oscar hart. "Nicht wie Voldemort?"

"Ich bin nicht wie Voldemort ", hauchte Oscar verzweifelt. "Ich töte nicht grundlos. Ich habe nicht vor, die Muggelstämmigen auszulöschen. Ich... ich wollte den Tod besiegen. Nicht das Leben zerstören." Er sah gequält aus.

Dumbledore lächelte milde. "Ich verstehe nicht gleich, Oscar. Ein Todesesser, der nicht so wie Voldemort sein möchte?"

"Ich bin Tom Riddle kein bisschen ähnlich ", knurrte Oscar. Er zog seinen Stab wieder aus der Hosentasche.

Dumbledores hellblaue Augen funkelten belustigt. "Ach ja? Und warum hast du eine unschuldige Schülerin ermordet? Es kann auch sein, dass ich mich versehen habe. Sie haben jemanden ganz schnell verschwinden lassen..." Sein Gesicht wurde kalt. "Aber das war bestimmt ein Versehen, so wie ich Sie kenne..."

Oscar knirschte mit den Zähnen. "Ich wollte nicht-"

"Das wolltest du nicht." Dumbledore hob ein Augenbraue hoch. "Schon klar. War ein dummes Versehen..."

Plötzlich regte sich Will in der Ecke. Er sprang auf und kniete vor Dumbledore nieder. "Ich war es, Professor! Oscar trifft keine Schuld..." Er rang gehetzt nach Atem. "Hören Sie? Oscar war es nicht. Ich war es...."

Dumbledore musterte Will eingehend. "Will Solace." Er hob wenig überzeugt eine Augenbraue hoch. "Ich traue Ihnen eine so hohe und aufwendige Art von Magie nicht zu." Seine blassblauen Augen ruhten auf Oscars Zauberstab.

Oscar starrte den alten Zauberer wütend an. "Es war wirklich Will."

Dumbledore beugte sich vor und tippte Wills Nase mit seinem Stab an. "Wollen wir mal sehen... Admodenta !"

Will schrie auf. Seine Augen quollen hervor, sodass man das Weiße sehen konnte. "Aufhören, aufhören!" Er wand sich vor Schmerz auf den Boden. "Ich war es, ich gebe es zu!" Er wimmerte schmerzgepeinigt. "Hören Sie auf... bitte..."

Dumbledore starrte Will reglos an.

Angst schimmerte in Oscars Augen. "Hören Sie auf! Sie bringen ihn um..." Er schleuderte seinen Stab auf den Boden. Blaue Funken spritzten umher, doch Oscar achtete nicht darauf. "Dumbledore! Hören Sie auf..."

Dumbledore hob beide Hände, und...

Schmerz schoss durch Nicos Kopf. Überrascht taumelte er. Er wandte sich um, um nach Will zusehen...

Alles begann sich um ihn zu drehen.

Übelkeit und Schwindel überfielen ihn.

Wo war Will?

"Nico... "

Nico sah durch einem Schleier aus Schmerz Will auf sich zukommen.

Warum konnte er plötzlich verstehen, was Will sagte...?

Nico musste würgen.

"Nico..."

Finsternis überrollte Nico.


༎✿༎

Nico blinzelte.

Wie zum Hades-

WAG ES NICHT...!

Ach ja. Nicht zum Hades natürlich. Tut mir leid, Hades. Ich habe es kurze Zeit vergessen...

NICHT SO SCHLIMM.

Echt?

ALS KLEINE ENTSCHULDIGUNG DARF ICH DICH DANN BIS IN ALLE EWIGKEIT FOLTERN NACH DEINEM TOD, JA?

Ähm... ich überlege mir das Angebot noch...

Wo- wo waren wir?

Ach ja. Nico erwacht aus seinem Komma.

*räusper*

"Nico?" Eine schwache Stimme rief Nicos Namen.

Um Nico drehte sich immer noch alles. "Will...?" Er strengte sich an.

Er war wieder in ihrer wunderschönen (hust, hust) Wachsfabrik.

Nico konnte das Spülmittel riechen, und spürte den kalten Boden.

"Nico... "

Nico sah hoch.

Will beugte sich über ihm.

"Alles... alles gut, Deathboy?"

Nico keuchte auf.

Will sah selber aus, als müsste er gleich zusammen brechen.

Seine Haut hatte die Farbe von Kopierpapier. Wills Augen waren fast grau. Er taumelte benommen, und wäre fast hingefallen, hätte Nico nicht schnell seine Arme gepackt. "Will!"

Will hustete schwach. "Ich... es tut mir leid."

Nico blinzelte. "Schön. Was genau tut dir leid?"

Will machte eine unglückliche Bewegung. "Alles. Alles, was ich getan habe."

"Will.... Du bist nicht an allem Schuld, was bisher passiert ist."

Will schien um seinen Atem zu kämpfen. "Aber... die eiserne Bände... Linas Tod... ich..." Will schwankte und sank erschöpft zu Bode.

"Vergiss deine Vergangenheit, Will! Es ist nicht deine Schuld gewesen. Komm... kämpfe... ", flüsterte Nico. Seine Stimme zitterte. "Vergiss es einfach. Es ist nicht wichtig."

Wills Lebensaura war so schwach...

"Du bist meine Gegenwart und Zukunft ", hauchte Will. Er sah verzweifelt hoch zu Nico.

Wills Stimme war nur noch ein Flüstern, aber Nico hatte ihn sehr gut verstanden.

Nico war wie gelähmt.

Will rang nach Atem.

Sein heller Blick traf auf Nicos Augen wie Sonnenlicht auf Wasser. "Ich liebe dich, Nico di Angelo. Und wenn es das letzte ist, was ich dir sage..." Er verzog das Gesicht vor Schmerz.

"Will... " Nico wusste nicht, was er sagen sollte. "Ich... ich..." Nico wollte Will das gleiche sagen und noch so viel mehr.

Ich liebe dich, Will Solace- mehr als ich es sagen kann. Ohne dich... kann ich nicht leben.

Aber die Worte blieben ihm im Hals stecken.

Wills Blick wurde leer. "Nico..."

Sein Atem wurde schwächer. Nico lauschte verzweifelt. "Will!"

Wills Hand in Nicos wurde kalt.

Und Will schloss seine Augen...

Nein...!

Verzweifelt schüttelte Nico Will. "Wach auf! Du stirbst jetzt nicht... bitte..."

Wills Kopf kippte leblos nach hinten.

Nein...

Will konnte nicht tot sein...

Das darf einfach nicht sein...

Nico war wie betäubt.

Will...

Bodenloser Schmerz warf Nico fast um.

Er beugte sich über Wills kalkweißes Gesicht. "Will...." Wills Augen starrten leer zur Decke. "Will... " Nicos Stimme drohte zu zerbrechen. Heiße Tränen liefen ihm übers Gesicht. "Will...." Er vergrub verzweifelt sein Gesicht in Wills Haare. Sie dufteten nach Kamillentee und Definitionsmittel. "Bitte, Dad..."

Es war zu früh.... viel zu früh.

Nico wünschte sich, dass er wenigstens noch ein Mal mit Will sprechen könnte.

Er beugte sich vor, und küsste sanft Wills kalte Stirn. "Ruhe sanft..." Er musste schluchzen. Es war so ungerecht... Er sog noch einmal Wills Geruch ein.

Will...

Nico fühlte sich so elend, dass er zuerst nichts hörte.

"Nico?"

Nein.

Das war unmöglich.

Will war doch tot...

"Nico."

Zwei warme Arme umschlangen seinen Hals. "Hey, Deathboy..."

Nico sah auf.

Will grinste ihn schief an.

"Du... du... wie? Du lebst ja!", stammelte Nico.

Seine Gefühle überrannten ihn, er war unfähig sich zu rühren. Will war nicht tot...

Will riss die Augen auf. "Wenn ich sage, dass ich tot bin, küsst du mich dann noch mal?"

Nico wurde rot. "Das... das war Teil der Zeremonie..."

Will grinste breit. "Schon klar, Deathboy..."

Eine peinliche Pause entstand.

Nico riss sich verlegen von Will los. "Und jetzt?"

Will runzelte die Stirn. "Und wie und jetzt?"

Nico zuckte mit den Schultern. "Wie geht es dir?"

"Mal davon abgesehen, dass ich tot sein sollte... ziemlich gut." Will musterte Nico nachdenklich. "Und dir?"

"Mal davon abgesehen, dass du ein kleiner Idiot bist, ziemlich gut."

"Wieso bin ich ein Idiot?"

"Du hast mich im Glauben gelassen, dass du tot wärst!"

Will atmete langsam ein- und aus. "Ich war auch fast tot." Er sah hoch zu Nico. "Mein Herz hat gerade seinen letzten Schlag getan, und wenn du mich nicht geküsst hättest...." Seine Stimme versagte. "Nico... Ich verdanke dir mein Leben."

"Oh ", sagte Nico tonlos. Er wusste nicht, was er sagen sollte.

Will grinste und stöhnte theatralisch. " Davon abgesehen... Ich könnte einen Bären verschlingen!"

Nico reichte ihm die Gummibärchentüte zu.

"So war das nicht gemeint...", grummelte Will.

Nico hob ein Augenbraue hoch. "Ja, Will?"

Will seufzte. Er starrte angewidert die Gummibärchentüte an. "Ich will Mal wieder was richtiges essen."

"Was richtiges ", wiederholte Nico verständnislos.

"Du willst am letzten Tag deines Lebens nicht etwa Gummibärchen essen", fragte Will empört.

"Wäre jetzt auch nicht mein größtes Problem ", antwortete Nico trocken. "Außerdem habe ich noch mindestens zwei Tage, die ich mit deiner nervigen Persönlichkeit aussitzen darf."

"Ich geh einkaufen ", beschloss Will.

"Will Solace! Du bist doch gerade erst von Gift-"

"Ach komm... Bis zum nächsten Geschäft sind vielleicht 50m. Das schaffe ich locker ", behauptete Will.

Nico musterte prüfend seinen Freund.

Will schien es echt besser zu gehen. Sein Gesicht bekam langsam wieder Farbe, und er konnte wieder aufrecht gehen.

Aber trotzdem...

"Na gut, Deathboy ", seufzte Will. Er lächelte Nico zu. "Wenn ich um 19:00 nicht zurück bin..."

"... gehe ich in den Zoo, und gucke, ob jemand dich zu deinem rechtmäßigen Platz im Panda- Gehege gebracht hat ", vollendete Nico.

"Und danach gehst du zum Krankenhaus. Vielleicht bin ich auch da", fügte Will hinzu.

"Von mir aus..."

"Schön. Ich gehe uns dann schön etwas Gemüse und Obst kaufen."

"Und Gummibärchen. Oh, und Saft. Je mehr Zucker, desto besser..."

Will verdrehte die Augen und ging zur Tür.

"Ach ja, und Will?"

Will drehte sich noch mal um. "Ja?"

"Das nächste Mal, wenn du einen Kerl im Mülleimer sitzen siehst... Kippe den Mülleimer bitte direkt in den Missisipi, ja?"

Will grinste finster. "Oh nein. Cupido wird noch was schlimmeres bekommen als einen nassen Po."

"Schlimmer als Apollos Haikus?"

"Nicht unbedingt schlimmer als Dads Haikus... dass kann echt nichts mehr toppen..."





~ Kapitel Ende, 8900 Wörter

Tag: Dienstag, der 9.3

Stimmung: 🧓🌟


Sorryyyy, dass es diesmal so lang war 😐 Dafür wird jetzt länger nichts kommen, ich habe viel zu tun....

Wie geht's euch so?

Mir ist langweilig...

Ich habe paar Fragen an euch....

Stören euch meine Unterbrechungen mit Hades und dem Schicksal ?

Ich baue das immer ein, um die Stimmung zu lockern...

Aber wenn ihr es doof findet, kann ich auch gerne damit aufhören. Mir war einfach langweilig...

Und wie heißt Octavian mit Nachnamen?? Das wird in den Büchern nie erwähnt...

Das mit Oscar und so... Ich bereue bereits jetzt, dass ich Hogwarts einbezogen habe...

Ich habe TT schon vor dem Kapitel das erklärt, damit ich sicher gehen kann, dass diese verrückte Idee überhaupt möglich ist xD

Joa, danke, TT, dass ich immer mit dir reden kann, und wenn es nur für eine Fanfiction ist ❤️

Unnnnnd Trainer, das gleiche gilt für dich!!!! ❤️❤️❤️

Und für alle meine tollen Mit-Amazonen ❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️

Ich plane übrigens gerade an meinem eigenen Buch...

Ich habe alles. Die Figuren, die Hauptstory, grobe Szenen, die Kapitelnamen...

Aber ich habe keinen ver-Damm-ten Titel für das Buch :(

Egal.

Hat euch das Kapitel gefallen, bla bla bla bla bla bla bla, Blub, wenn nicht beschwert euch bei mir bla bla bla bla....

Tschau mit Kakao

eure Milch aka Goldi

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