Kapitel 1
„Was machst du?", Tony sah sie von der Seite an. „Wonach sieht es denn aus?", fragte sie gereizt. „Naja, du machst deine Waffe sauber, aber wieso?" Genervt sah sie zu ihm auf, „Tony, würdest du mich bitte allein lassen?!" Er bemerkte, wie Zivas Faust zuckte und zog sich in einen anderen Raum zurück. Viel Platz war hier unten nicht, das Wasser bedeckte fast schon den ganzen Boden und die Funken sprießen weiter aus den kaputten Kabeln. Das Gebäude war total zerstört und sie saßen hier unten fest. „Gibbs, wann holt ihr uns endlich hier raus?!", rief Tony nach oben. Ein kleiner Spalt blieb ihnen als Verbindung zur Außenwelt. „Wir tun, was wir können, DiNozzo! Wir versuchen uns jetzt zu euch durch zu bohren!", schallte Gibbs' Stimme von oben. Er ging wieder zurück zu Ziva und teilte es ihr mit, als in dem Moment die Bohrmaschine eingeschaltet wurde. Die Erde zitterte unter ihren Füßen, doch nicht nur dort. Über ihnen fingen einige Felsbrocken an zu vibrieren. „STOPP!", versuchten sie sich bemerkbar zu machen, doch die Maschine war zu laut. „Ziva, wir müssen hier weg! Los, weiter nach unten!" Tony schob sie vor sich her, während er sich immer wieder vergewisserte, dass die Brocken sie nicht voneinander trennen würden. „Tony, pass auf!" Ziva blickte zu ihm hinauf. Ein Felsen direkt über ihm fiel nach unten. Direkt auf ihn zu. Er wollte sich wegrollen, wurde jedoch von dem Felsen niedergerissen. „Tony!", Ziva stürzte auf ihn zu. „Mach die Augen auf, bitte!"
Schweigen.
*Die Maschinen waren aus!* Schoss es Ziva durch den Kopf. „DiNozzo!", schrie Gibbs, „Meldete dich endlich! Ziva!" „Gibbs!", rief Ziva zurück. „Die Decke, sie ist instabil, sie hat Tony unter sich begraben!" „Mist! Geht's ihm gut?!", Gibbs ließ keinen Zweifel daran, dass er sich Sorgen machte. „Er antwortet mir nicht!" Ziva war zu ihm zurück gegangen, sie nahm seine Hand und strich ihm mit der andere die Haare aus dem Gesicht. „Wach auf, bitte, Tony...Lass mich nicht allein. Ich habe dir so viel noch nicht gesagt! Du kannst nicht gehen, nicht solange du nicht weißt, dass ich dich liebe!" Zivas Blick wurde von Tränen verschleiert. „Ziva...", seine Lippen formten den Namen. Er spürte etwas. Es tat weh! Schrecklich weh! Tony hatte das Gefühl, sein Körper würde zerbersten. „Tony, hörst du mich?!", ihre Stimme klang verzweifelt. Er öffnete die Augen einen spaltbreit, sah ihre wunderschönen braunen Augen, und schloss sie wieder. Es fiel ihm schwer wach zu bleiben, doch ihre Stimme holte ihn immer wieder zurück. „Tony, hast du Schmerzen?" *Was für eine dämliche Frage* Dachte sie *Natürlich hatte er Schmerzen, ein Felsbrocken, der bestimmt 100 kg wog, zerquetschte gerade seinen Oberkörper!* „Ziva...", ein kurzes Zucken an ihrer Hand, es war Tony. „Ich bin hier, Tony, ich bin hier!" „Es tut so weh!" „Ich weiß, es tut mir leid, ich hätte dich früher warnen sollen!" Noch immer hatte sie diese Verzweiflung in ihrer Stimme. „Nicht deine Schuld...", mehr brachte er nicht heraus, aber er spürte Zivas Hand an seiner Wange. Für einen Moment ließen die Schmerzen nach und er gab sich völlig seinem inneren Feuer hin, dass Ziva in ihm entfacht hatte. Doch kaum 2 Sekunden später waren seine Schmerzen wieder so unerträglich wie zuvor. Sein Gesicht sagte alles, er hatte Schmerzen. Mehr als sie es sich vorstellen konnte. „Ich liebe dich, Tony!", flüsterte sie in sein Ohr und er schloss die Augen. „Nein, nein, nein! Tony, lass die Augen offen! Ich muss wissen, ob du lebst! Du musst unbedingt wach bleiben!" Ihre Hand war noch immer in seiner verschränkt, als er kurz die Augen öffnete, sie jedoch sofort wieder schloss. Seine grünen Augen waren glanzlos und stumpf. „Bleib bei mir!", flehte Ziva mit tränenerstickter Stimme. „Ich liebe dich, Ziva, weißt du das?", er war kaum zu hören, ein Husten übertönte die meisten Worte, doch Ziva wusste, was er gesagt hatte. „Ich liebe dich auch! Deswegen musst du wach bleiben!" Ihre Lippen berührten seine Schläfe. Ein stechen durchfuhr Tonys Körper, doch er brachte nur ein Stöhnen heraus. Ziva hatte versucht den Stein zu bewegen, aber ohne Erfolg. Sie versuchte es noch einige Male, doch Tonys Angst- und schmerzerfülltes Gesicht ließen sie aufhören. „Gibbs. Ich muss mit ihm reden!", hauchte er aus. Ziva zog ihr Telefon aus der Tasche und wählte Gibbs' Nummer. „Was ist los, Ziva?" „Tony möchte mit dir sprechen..." Sie hielt Tony das Handy ans Ohr und sah in seine grünen Augen, die fast schon leblos wirkten. „DiNozzo! Wie geht's dir? Wir holen euch da raus!" „Zu spät, Boss.", Tony sammelte seine letzten Kraftreserven, „Pass auf sie auf und bring sie hier raus! Ich danke dir, du warst immer wie ein Vater für mich..." Er schloss die Augen und hörte noch Gibbs' letzte Worte. „Das werde ich. Tony, du bist wie ein Sohn für mich, aber bitte, halte noch etwas durch!" Dann wurde alles schwarz. Ziva weinte und Gibbs schrie DiNozzo's Namen immer und immer wieder.
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