4. Kapitel
„Und, wie wars?" fragt Zayn mich, als wir uns nach der Arbeit unten vor dem Auto treffen. „Es ist okay. Rate mal um wen ich mich kümmern muss." - „Ähm... Taylor Swift?" Ich schüttle den Kopf. „Den Prinzen." Mein Mitbewohner sieht mich perplex an, fängt dann aber an zu lachen. „Nicht dein Ernst!" Ich zucke mit den Schultern und verdrehe die Augen. „Doch. Ich muss über diese Flachpfeife berichten." Wir steigen ein. Zayn ist immer noch amüsiert, über meine Situation. „Was? Fahr los!" - „Weißt du wie froh ich gerade bin, dass Missi dich und nicht mich genommen hat?" - „Zayn!" - „Schon gut." Er startet den Wagen.
„Ist der Kerl nicht im Augenblick in Spanien?" fragt er dann. „Woher weißt du das denn jetzt bitte?" irritiert sehe ich ihn an, aber er zuckt nur mit den Schultern und biegt auf die Straße ein. „Ich hab das so mitbekommen." - „Ah ja." Ob ich ihm das jetzt glaube, ist eine andere Frage. Aber ich lasse es jetzt einfach mal so stehen. Wir fahren nach Hause, im Gegensatz zu Zayn gehe ich aber nicht hoch in die Wohnung. Stattdessen steige ich auf den Fahrerplatz um und fahre zum nächsten Supermarkt. Im Kühlschrank herrscht gähnende Leere, wie ich heute morgen gesehen habe. Aber ich kann mich schlecht beschweren, es ist nun mal verabredet, dass es meine Aufgabe ist.
Mir geht nicht aus dem Kopf, dass ich jetzt wirklich diesem dämlichen Prinzen nachjagen muss. Missi hätte wirklich jemand anderen nehmen sollen, um diese Stelle wieder zu besetzen. Zayn hat mir die Einkaufsliste mitgegeben, die ich abarbeite und dann wieder nach Hause komme. Es gibt eine Gemüsepfanne mit Hühnchen und wie immer gibt es nichts an seinem Essen auszusetzen. Nicht das ich den Gaumen eines Kochs hätte.
Meine Laune steigt aber nur, bis am nächsten Morgen dieses Drecksding von Wecker klingelt. Ich schleppe mich unter die Dusche und dann ins Büro. Schon als wir auf dem Parkplatz ankommen, habe ich gar keine Lust darauf, Etage Acht zu betreten. Am liebsten würde ich einfach in der Siebten aussteigen. Ich weiß aber leider zu gut, dass Missi... Ms. Tremblay ganz und gar nicht erfreut darüber wäre und auch, wenn sie meistens wirklich freundlich ist, wird sie es nicht gut heißen und es nicht einfach so hinnehmen. Am besten stelle ich mir gar nicht vor, was sie dann tut. Am Ende werde ich im Zayns Etage versetzt. Danke, aber nein danke.
Also fahre ich hoch bis in die Achte und betrete diese Etage. Einige Kollegen sind schon da, grüßen mich, als ich zu meinem Platz gehe, wenden sich dann aber wieder ihrer Arbeit zu. Mein provisorischer Sonnenschutz hängt noch an den Fenstern, also setze ich mich und fange an zu arbeiten. Der Prinz ist in Spanien auf einer Yacht. Er vergnügt sich jede Nacht mit einer anderen und ich sitze hier herum. Ich hatte viel zu lange keinen Sex mehr. Vielleicht sollte ich mal wieder raus gehen, unter Leute gehen. Es muss ja nicht direkt eine feste Beziehung sein. Und wenn doch, dann von mir aus auch das.
Ich seufze und schaue mir die Yacht von dem verwöhnten Sohn der Royals an. Weniger ist dann ja doch irgendwann mehr. Die Yacht ist riesig. Sie hat bestimmt vier oder fünf Etagen und ist weit über hundert, vielleicht zweihundert Meter lang. Man kann es wirklich übertreiben. Aber gut, so viel Geld, wie er in den Arsch geschoben bekommt, braucht er sie sicherlich, um sein Ego zu pushen. Dann entdecke ich, dass die Yacht seit gestern Abend nicht mehr vor Ibiza liegt, sondern vor Formentera. Ich schaue mir den Strand an. Tiburon. Aha. Ich tippe den Namen bei Google ein und stelle fest, dass vor diesem Strand viele Yachten ankern. Zugegeben, es ist wirklich schön dort und ich würde nicht nein sagen, wenn ich dorthin eingeladen werde würde, aber ich gebe mich auch mit einem Handtuch zufrieden, mit dem ich mit in den Sand legen kann. Und vielleicht noch einer Badehose.
Ich seufze. Nirgendwo steht, wo der ach so tolle Prinz zurück nach England kommen wird. Als wäre es tragisch, wenn er einfach dort bleibt. Also schaue ich, welche Tänzer, Models und andere Stars bei ihm sind. Ich schicke den Agenturen Interview-Anfragen. Ich meine, ich kann versuchen, den Prinzen direkt zu interviewen, aber das wird sowieso nicht klappen. Trotzdem versuche ich es. Nicht, dass ich glauben würde, dass ich wirklich eine Antwort bekomme.
Ich rufe die Managements außerdem noch an, aber die meisten sagen lediglich, dass sie sich die Tage melden werden. Ich seufze. Dann eben anders; ich weiß, dass auch dort Paparazzi unterwegs sind. Dann kontaktiere ich eben einen oder zwei von denen. Die sind froh, wenn sie ihre Fotos verkaufen können und sie sitzen direkt an der Quelle. Es dauert nicht lange, bis ich einen Kontakt gefunden habe. Vicky kennt ihn und gibt mir die Nummer. Das ist deutlich angenehmer, als jetzt noch nach einem Kontakt zu suchen. Gerade, weil ich neu auf dieser Etage bin.
„Monroe?"
„Guten Tag, mein Name ist Louis Tomlinson und ich arbeite für MiRoyl und ich habe erfahren, dass sie aktuelle Fotos des Prinzen haben." stelle ich mich vor und erkläre schnell die Situation. „Dann gehe ich davon aus dass Ms. Chevalier Ihnen meine Nummer gegeben hat." schlussfolgert er. „Sehr richtig." nicke ich. „Sie sind auf Formentera?" frage ich dann direkt. „Bin ich. Ich habe aktuelle Fotos. Ich habe Informationen. Ich gehe davon aus, dass sie wissen, wie das läuft." erwidert er. „Natürlich. Wie viele Fotos haben Sie und wie umfangreich sind die Informationen?" frage ich ihn direkt und nehme mir meinen Notizblock.
„Einige dutzend Fotos und mit Sicherheit für das Titelbild zu gebrauchen. Die Auflösung ist gut, sowohl Fotos von ihm auf der Yacht, als auch am Strand." Ich nicke und mache mir Notizen. „Und die Story?" - „Lohnt sich." erwidert er, aber ich bleibe skeptisch, da er natürlich auch nur Geld verdienen will. „Wie sehr?" - „Ich bin einer der wenigen, die gestern hier waren. Außer mir, waren es noch drei und ich habe gute Fotos zu der Story."
„Dann aber exklusiv." fordere ich. „Versteht sich von selbst." entgegnet er. Okay einen Augenblick." sage ich dann, stelle das Mikrofon aus und deute Trevor, dass er zu mir kommen soll. „Was gibt es?" - „Wie hoch ist mein Budget für Fotos und eine Story?" - „Du hast schon eine Quelle?" Er sieht mich überrascht an. Ich verdrehe nur meine Augen. „Natürlich habe ich schon eine Quelle." Ich bin nicht erst seit gestern Journalist.
„Zehntausend, aber den ganzen Monat, teile es dir ein." meint er. Ich nicke. Unsere Zeitung erscheint Samstags In der Nacht vorher geht sie in den Druck. Ich habe also noch bis heute um Mitternacht bis zur nächsten Ausgabe. Das wird wahnsinnig lustig. Ich nicke und schalte mein Mikrofon wieder an.
„Wie viel wollen Sie?" - „Wie viel haben Sie?" fragt er hingegen." Ich verdrehe die Augen. „Das war keine Antwort." entgegne ich und tippe mit dem Kugelschreiber auf dem Block herum, sodass die Spitze immer wieder raus gedrückt wird und man ein Klackern hört.
„Sieben." - „Fünf." antworte ich ihm direkt. „Ich kann mir schließlich nicht sicher sein, dass die Fotos gut sind." füge ich hinzu. „Das sind sie. Das garantiere ich Ihnen." sagt er sofort selbstbewusst. Dann hält er inne. „Sechs einhalb." - „Fünf einhalb." komme ich ihm entgegen. „Unter sechs einhalb verkaufe ich nicht. Dann suche ich mir eine andere Zeitschrift." antwortet er mir. Innerlich seufze ich genervt. „Sechs." Er scheint einen Moment zu überlegen, denn es kommt einen Augenblick lang keine Antwort. „Einverstanden. Ich will eine Anzahlung von Zwei." - „Ein einhalb." entgegne ich. Er seufzt. „Okay schön. Ihre Email-Adresse?"
„Tomlinson-at-MiRoyl-Punkt-Org. Ich will die Uhrzeiten und die Orte dabei haben und sie Story so ausführlich und detailliert wie möglich." Er nennt mir als nächstes seine Bankverbindung und ich überweise die eineinhalb-tausend Pfund. „In einer halben Stunde haben sie ihre Infos." bestätigt Monroe mir und legt dann auf. Ich recherchiere noch ein wenig über die Mitreisenden. Noch habe ich keine Antwort von den Managements erhalten und von der Verwaltung der royalen Presse-Arbeit sowieso nicht.
Es dauert etwas mehr, als eine halbe Stunde, aber da trudeln die ersten Fotos ein. Die Qualität ist wirklich gut. Sehr sogar. Man sieht den Prinzen klar und deutlich, die Fotos zeigen wie in einem Daumenkino, was dort geschehen ist und auch die anderen Personen erkennt man. Ich überweise die nächsten zwei tausend Dollar für die Fotos. Dann kommt die Story an. Ich lese mir sie durch und sie passt vollständig mit den Bildern zusammen. Also überweise ich Monrow den Rest. Dann setze ich mich daran, die Fotos zu ordnet. Er hat den Zeitstempel hinzugefügt. Als ich mit in die Story einarbeite, wird immer klarer, dass die Fotos sie nur untermauern. Es gibt keine Widersprüche oder Unstimmigkeiten.
„Hat alles funktioniert?" Ich sehe zu Trevor, der gerade an meinen Platz gekommen ist. Er sieht auf meinen Bildschirm. „Du hast Fotos?" - „Von gestern und heute morgen. Und die Story dazu." antworte ich ihm. Er nickt zufrieden. „Gib mir die Story, wenn sie fertig ist. Am besten noch bis heute Abend." weißt er mich an. Ich wende mich wieder den Fotos und den Notizen zu. Dann wollen wir mal anfangen.
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Was das wohl für eine Story ist? Und ob es so klug war, Monroe so viel Geld dafür zu bezahlen? Was meint ihr dazu?
Love L
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