34. Kapitel
„Wann musst du da sein?" fragt er mich dann. „In vierzig Minuten." antworte ich ihm. Ich muss zwanzig Minuten vorher hier raus sein, damit ich die Tube bekomme. „Dann hast du ja noch Zeit. Steven meint, er braucht zehn Minuten." - „Steven?" Irritiert sieht er mich an. „Natürlich. Du brauchst doch nicht mit der Tube zu fahren." meint er, als wäre es selbstverständlich und als würde es keinen Sinn ergeben, dass ich auch nur daran denke. „Vermutlich bringt es nichts, wenn ich widerspreche?" - „Gut erkannt." schmunzelt er.
Wir frühstücken zu Ende und dann packe ich meine Sachen zusammen. Mein Handy werde ich gleich im Büro aufladen. „Deine Zahnbürste steht im Bad." Ich blicke zu harry und nicke dankend, als ich dorthin verschwinde. Einige Minuten später schließe ich meinen Rucksack und ziehe mir eine Jeansjacke über. Unschlüssig was ich tun soll, sehe ich zu Harry. Dieser lehnt an der Sofakante und sieht zu mir. Dann stößt er sich ab und verringert den Abstand zwischen uns. „Ist für mich jetzt tagelang zu warten, bis ich dich wieder sehe?" fragt er mich mit einem sanften Schmunzeln auf den Lippen. Ich zucke mit einer Schulter. „Vielleicht." Kurz sieht er mich unzufrieden an, dann füge ich aber hinzu „Je nachdem, wenn du Zeit hast." Sofort lächelt er wieder. „Da werde ich was finden. Vielleicht überrasche ich dich ja auch im Büro." Meine Augen werden groß. Dann fängt er an zu lachen.
Ich schnaube. „Sag das doch nicht immer. Ich glaube den Scheiß!" Amüsiert sieht er mich an und kommt noch einen Schritt auf mich zu. „Ich werde dich wieder sehen." - „Ist das eine Frage?" necke ich ihn. „Ein Versprechen." antwortet er mir und mein Herz flattert, wie eine Fledermaus. Ich nicke ein wenig, möchte antworten, aber bevor ich das tun kann, küsst er mich. Sofort schließen sich meine Augen und ich lehne mich ihm entgegen. Scheißdreck, der Kerl kann das so gut. Sanft umspielt seine Zunge meine und für einen Moment vergesse ich, dass es langsam wirklich Zeit wird, zu gehen.
Als ich die Tür öffne, steht Steven dort bereits. „Fahr ihn zur Arbeit." meint Harry nur. Steven nickt. „Natürlich, Eure Hoheit." Ich drehe mich noch einmal zu Harry, drücke ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen und lächle einen Augenblick. Dann gehe ich mit Steven mit. Wie immer sagt er einfach gar nichts. Soll mir recht sein. Er lässt mich direkt vor der Tür raus. „Danke, Steven." sage ich noch und steige dann aus. Wie immer grüße ich Pete. „Was war das den gerade für eine Karre?" fragt er mich verwundert und sieht dem wegfahrenden Dodge nach. Ich zucke nur mit den Schultern und gehe zu den Aufzügen. In der Achten angekommen schnappe ich mir das Datenkabel und schließe mein Handy an meinen Computer an. Es muss ja keiner wissen, dass ich mir nur etwas Strom abzapfe.
Dann steht plötzlich Zayn vor meinem Schreibtisch. Ich sehe ihn irritiert an. „Du hier? In der Achten?" Er verdreht die Augen. „Ich wollte nur wissen, wie es war?" fragt er und sein Lächeln verrät schon deutlich, in welche Richtung diese Frage geht. „Es war gut." antworte ich ihm nur. „Und hast du wieder einen auf solo -" - „Zayn!" unterbreche ich ihn sofort und werde ihm einen mahnenden Blick zu. „Nein, habe ich nicht, ja es war gut. Jetzt verschwinde wieder in die Sechste, wo du hingehörst." Er verdreht die Augen. „Stell dich nicht so an. Wie ist es bei ihm so?" fragt er dann neugierig. „Groß." - „Und das bezieht sich auf?" fragt er weiter. Ich schmunzle nur und zucke mit einer Schulter. „So ziemlich alles." Zayn fangt an zu lachen. „Ordentlich Tomlinson." - „Halt die Klappe."
„Ganz ehrlich? Ich bin davon ausgegangen, dass du bei ihm pennst." sagt er nur. „Seht ihr euch wieder?" - „Ja, und jetzt kümmere dich um deinen Scheiß!" entgegne ich, ohne darüber nachgedacht zu haben. Sehen wir uns wieder? Ich hoffe es, sehr sogar. Aber ich kann schlecht sagen wann. Wie soll ich das auch machen? Im Buckingham Palast anrufen und fragen, wann der Prinz denn zu entbehren wäre? Wohl kaum. Die würden nur denken, dass es ein schlechter Telefonstreich wäre, wenn ich überhaupt jemanden erwische.
„Freut mich für dich, ehrlich." lächelt er. „Wir sehen uns nachher." sagt er nach und verlässt die Achte dann wieder. Ich atme tief ein und wieder aus. Ja, ich werde Harry wiedersehen. Die Frage ich nur wann. Ich nehme mir mein Handy, das inzwischen wieder bei wahnsinnigen 23% Akku ist und sehe drauf. Keine Nachricht von Harry. Ich beiße mir auf die Innenseite meiner Wange. Dann schreibe ich ihm aber doch.
Me: Hast du Freitag Zeit?
Ich lege es weg, er ist sowieso gerade nicht online. Ich mache mich daran, meine Artikel weiter zu schreiben. Sie gehen über Harry, die Royals und deren Aufenthalt in Schweden. Es sollen mindestens vier Seiten gedruckt werden, wenn etwas Heißes auftaucht auch mehr. Ich schreibe und schreibe, lege Trevor die Artikel vor und mache mich daran, die Fotos auszuwählen und zu meinen bereits fertigen Artikeln zu heften. Ich weiß, dass Trevor sowieso möchte, dass ich die von heute neu schreibe, da mache ich mir gar keine Hoffnungen. Er kommt zu meinem Schreibtisch, lässt die Blätter fallen.
„Die ersten beiden neu. Der Letzte ist gut." Erstaunt sehe ich ihn an. Er zieht eine Augenbraue hoch und ertappt nicke ich schnell. „Klar." Er nickt und entfernt sich wieder. Er Letzte Artikel war gut? Verwundert lese ich ihn mir noch einmal durch, lächle dann aber zufrieden. Das ist besser, als die Reaktion, die ich erwartet hatte. Mit neuer Motivation schreibe ich die anderen beiden Artikel neu und schaue, welche Fotos am besten dazu passen. Vorher habe ich schon längst die qualitativ ungenügenden aussortiert. Ich will nicht wissen, wie viel Geld MiRoyl für die Bilder wieder hingeblättert hat. Zum Glück musste ich mich darum nicht kümmern; mein Budget wäre dann mit Sicherheit schon längst weg gewesen.
Auf der anderen Seite lohnen sich die Bilder natürlich. Es wäre schon blöd von einer Zeitschrift wie unseren, darauf zu verzichten. Es sind viele Fotos, die ich sichten muss. Seufzend klicke ich weiter. Die Fotos sind alle gut, aber keines von ihnen gibt mir einen Hinweis auf eine besondere Story, kein Drama, kein Skandal. Ich sollte es gut finden, aber irgendwie tue ich das auch nicht. Ein Skandal macht so viel mehr Spaß, es ist aufregender, als so ein Staatsbesuch. Aber in diesem Fall sollte ich es trotzdem nicht schlecht finden; immerhin ist Harry sonst darin verwickelt.
Mir geht nicht aus dem Kopf, dass ich Zayn angekündigt habe, ich würde ihn wiedersehen. Ich habe einfach nicht nachgedacht; ist so! Jetzt kann ich außerdem nicht mehr leugnen, dass ich es möchte. Es ist so, auch wenn wir nicht einmal mal so ins Kino können, nicht in einem ganz normalen Restaurant essen oder durch den Hydepark spazieren können. Geht nun einmal nicht. Ich weiß nur leider wirklich nicht, ob es mir das wert ist. Aber sollte ich es nicht genau deswegen ausprobieren? Ich kann doch immer noch sagen, dass es eine dumme Entscheidung war, wenn es so weit ist.
Trotzdem schaffe ich es nur semi gut, diese Gedanken durch neue zu ersetzen. Sie sind wie kleine Blinklichter, die immer wieder zwischen meinen Gedanken aufblitzen, sich dazwischen drängen und sie durcheinander bringen. Ich und kann nichts machen. Klasse. Die Zeit vergeht und es dauert bis Nachmittags, bis ich eine Antwort von Harry bekomme. Mein Handybildschirm wird hell und unterbricht meinen Schreibfluss.
Harry: Abends? Ich antworte dir gleich. Eventuell wird es auch Samstag.
Ah ja. Natürlich. Im Prinzip wäre es ja nicht schlimm, wenn es Samstag wird, aber es kommt mal wieder durch, dass er einfach annimmt, dass ich Zeit habe. Ich antworte ihm darauf nicht, ich warte erst einmal, was daraus kommt. Dann frage ich mich plötzlich, was wir denn machen könnten? Ich meinte, einfach raus gehen wird schwierig. Wie soll es auch gehen? Aber das kann ich ihn ja auch einfach fragen, er wird schon wissen, was geht und was nicht.
Der Tag zieht sich und es dauert noch eine Ewigkeit, bis ich endlich aus dem Büro kann. Ich schnappe mir meine Sachen und treffe Zayn im Aufzug.
„Also?" fragt er auffordernd, als wir im Auto sitzen. „Scheißdreck, es war gut, okay? Richtig gut." platze ich heraus. „Erst haben wir gegessen, Burger, richtig gute Burger, und wir haben Wein getrunken und dann hatten wir Sex. Zayn, du glaubst gar nicht, wie gut er im Bett ist. Und ugh, er sieht so gut aus." erzähle ich ihm. Zayn sieht mich amüsiert an, hört aber zu. „Und dann habe ich halt bei ihm geschlafen. Na und?" lenke ich ab und sehe kurz aus dem Fenster. „Naja, dann haben wir heute noch zusammen gefrühstückt und ich habe geduscht und er... hat mich herbringen lassen."
„Er hat dich also nicht nur abholen lassen, sondern auch wieder zum Büro gebracht?" - „Sein Fahrer." nicke ich und grinse dümmlich. „Alter. So ein Glück hätte ich auch mal gerne." antwortet er mir, lächelt aber und ich weiß, dass er es mir gönnt.
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Louis und Harry sehen sich also wieder. Meinungen dazu? Und habt ihr Ideen, was die beiden so machen könnten?
Love L
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