neunundzwanzig. [shawn]
s h a w n
»I'm always addicted to the wrong things. You for instance.«
- Arili K.
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Als Eliza und ich uns schließlich schwer atmend von einander lösten, hätte ich sie am liebsten gleich wieder geküsst. Ich war immer noch viel zu berauscht vom Gefühl, ihre Lippen auf meinen gespürt zu haben. Elizabeth Alistair hatte mich tatsächlich geküsst - am liebsten hätte ich es in die ganze Welt herausgeschrien. Doch schnell holte mich wieder das schlechte Gewissen ein. Denn was Eliza nicht wusste: Das war nicht unser erster Kuss gewesen. Aber konnte ich sie wirklich jetzt damit konfrontieren? Vermutlich nicht, dass versuchte ich mir zumindest einzureden.
Einen kurzen Moment lang sagte keiner von uns etwas und jeder schaute etwas peinlich berührt auf seine Finger.
»Hast du nicht zu mir gesagt, ich soll mit den Küsschen aufhören?«, fing ich leise lachend an und ihr Blick war unbezahlbar. Doch dann kicherte sie. »Vielleicht. Das ändert aber nichts an der Tatsache dass du ein verdammter Idiot bist.« Ich grinste und kam ihr wieder näher. »Wie oft kann ein einzelnes Mädchen Bitteschön „Idiot" in ihren Wortschatz verwenden«, fragte ich und ihre Augen blitzten amüsiert auf. Heute waren sie definitiv wieder mehr blau als grün. Ich tat so als würde ich mich wieder vorlehnen um sie zu küssen, schnappte mir aber stattdessen eines der Kissen neben mir und schlug es ihr auf den Kopf. Sie blieb stocksteif sitzen, schloss dann die Augen und atmete dann tief durch. »Das ist nicht dein-«, ehe sie das letzte Wort aussprach, schnappte sie sich auch ein Kissen und überraschte mich.
Wir schlugen so lange aufeinander ein, bis wir beide schließlich aufgaben und völlig außer Puste nebeneinander auf dem Rücken lagen. Ich drehte meinen Kopf in ihre Richtung und konnte nur staunen. Selbst mit verstrubbelten Haar und geröteten Gesicht, wirkte sie immer noch genauso schön wie vorher. Sie legte sich die Hände unter den Kopf und starrte an die Decke.
»Wie machst du das?«
»Was?«, fragte ich verwirrt und richtete meinen Blick ebenfalls an die Decke.
»Wie schaffst du es mich alles vergessen zu lassen?«
Der plötzlichen Ernsthaftigkeit der Unterhaltung bewusst, wanderte mein Blick wieder zu ihr rüber.
»Bei unserem ersten Verabredung, hatte ich, mal abgesehen von dem Morgen danach, so viel Spaß wie noch lange nicht mehr. Du hast dich so ernsthaft und aufrichtig für mich interessiert, womit ich niemals gerechnet hätte. Und obwohl ich mich unmöglich verhalten hatte, bist du noch nachher bei mir aufgetaucht und hast dich entschuldigt. Auch die Benefiz-Gala - hättest du mich da nicht früh genug weggeholt, wäre wer weiß was passiert.« Sie machte eine kurze Pause und ich wusste das es der Moment war um ihr endlich die Wahrheit zu sagen. Aber ich konnte mich nicht überwinden und sie fuhr fort. Also versuchte ich den kleinen Stich in meinem Herzen zu ignorieren.
»Und heute...Ehrlich gesagt schäme ich mich immer noch dich angerufen zu haben. Aber es war schon fast wie selbstverständlich gewesen. Außerdem habe ich seit du mich abgeholt hast nur ein einziges Mal an Sophie denken müssen, plötzlich war sie gar nicht mehr so wichtig«, sprudelte es aus ihr heraus. »Und eigentlich habe ich immer versucht zu leugnen was ich für dich fühle, aber der Kuss...Eigentlich bringt es ja nur Probleme.Wieso haben wir überhaupt mit dieser Exfreund-Geschichte angefangen?« Sie redete so schnell und so viel, dass ich Probleme bekam sie zu verstehen. Lachend nahm ich ihre Hand und sie verstummte. »Ganz ruhig. Aber zuerst muss ich eine Sache feststellen: Du stehst also wirklich auf mich?« Sie schaute mich an, als hätte ich nicht mehr alle Tassen im Schrank. »Denkst du ich würde dich ansonsten küssen?« Ich grinste. »Ich wollte nur noch einmal die Bestätigung haben.« Eliza wirkte für einen kurzen Moment irritiert, bevor ich ihr Lippen auf meine drückte. Dieser Kuss war nicht so sanft wie der davor, sondern um einiges fordernder und auch sicherer. »Ehrlich gesagt ist heute Abend so viel Verrücktes passiert, dass ich mich nicht wundern würde, wenn gleich Harry Potter persönlich durch die Tür kommen würde«, flüsterte sie und ich musste grinsen. »Ich schätze so ist das Leben manchmal. Oder hättest du jemals gedacht mich, den großartigen, attraktiven und unglaublichen Shawn Mendes zu Daten?« Eliza prustete los. »Romantische Situation zerstört.« Danach herrschte wieder Stille, diese war aber nicht so unangenehm wie die davor.
»Hättest du ein Problem damit, wenn ich die Nacht über hierbleibe?«, fragte mich Eliza leise und ich schüttelte eilig den Kopf. »Natürlich nicht.« Sie atmete erleichtert auf. »Zweite Frage: Können wir heute mal unsere Probleme außer Acht lassen? Über Sophie und die Erpresserin können wie uns noch morgen früh Gedanken machen. Oh Mann, allein schon der Gedanke was mich morgen und die nächste Schulwoche erwartet, bekomme ich Bauchschmerzen«, seufzte sie. Gedankenverloren spielte ich mit einer ihren kurzen Haarsträhnen. »Dann denk einfach nicht darüber nach«, sagte ich leise. »Wenn das immer so einfach wäre«, hörte ich Eliza leise murmeln. »Vielleicht einfacher als du denkst. Lust auf eine weitere Runde „Frage-Antwort?"« Ihre Gesicht hellte sich sofort auf. »Mit dir doch immer. Ed Sheeran oder John Mayer?« Ich zog lachend die Luft ein. »Wie wagst du es mir so eine Antwort zu stellen?«
Ich weiß nicht wie viel Zeit verging, wo wir beide uns wieder nur über alles Mögliche unterhielten. Fast wie zwei ganz normale verliebte Teenager. Aber eben nur fast.
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