neununddreißig. [eliza]
e l i z a
»She doesn't say „I love you" like a normal person. Instead, She'll laugh, shake her head, give you a little smile, and say „You're an Idiot."«
- Unbekannt
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Leider hielt die Ewigkeit nur ein paar Minuten.
Denn das Lied endete und Shawn war mir plötzlich so nahe, dass ich schon meine Lider schloss und ich seinen Atem spürte.
»Eliza?« Die Stimme meines Vaters ließ uns beides ruckartig auseinander fahren.
»Scheiße«, murmelte ich leise. Das würde viel Erklärungsbedarf geben. Shawn schaute mich zwar fragend an, aber seine Augen hatten einen seltsamen Schimmer. Worüber er wohl gerade nachdachte? Bevor ich aber auch nur zur Erklärung ansetzten konnte, kam mir Christina zuvor. »Was machst du hier?« Eigentlich war das nur eine einfache Frage, aber sie sagte es so, als wäre es etwas total Verwerfliches. Ich verdrehte die Augen. »Wonach sieht es denn aus? Ich hatte Hunger.« Shawn gluckste laut auf, ich glaube das war der Moment wo mein Dad und Christiana ihn überhaupt erst erkannten. »Oh mein Gott...«, hörte ich Christiana murmeln. »Die meisten nennen mich auch einfach Shawn.«
Ich schenkte ihn meinen besten „Ist-das-jetzt-dein-Ernst"-Blick. Der Witz war aber sowas von ausgelutscht.
»Du bist also der Typ, der Lizzy das Herz gestohlen hat.« Mal abgesehen davon, dass es meinen Dad nicht interessierte, dass ein altes Pärchen, eine Mutter und ein neunjähriges Mädchen uns interessiert zuhörten, hielt er es auch noch für notwendig, mich bei meinen alten Spitznamen zu nennen. Shawn biss sich auf die Lippe, wahrscheinlich um sich das Lachen zu verkneifen. »Ich glaube sie hat mir eher meins gestohlen. Aber nett Sie kennenzulernen, ich nehme an Sie sind Elizas Vater.« Ich bezweifelte, dass er mit dieser Masche meinen Vater beeindrucken würde. Möglichst unauffällig schaute ich aus den Seitenwinkel an, er wirkte überraschenderweise ziemlich lässig.
»Warum ist er hier? Woher kommt er so plötzlich? Und wieso seit ihr hier?«, fragte Dad an mich gewandt. Er wirkte angespannt, genauso wie Christiana, die aussah als müsste sie genauso wie ich einen weiteren Kommentar verkneifen. Ich atmete laut aus bevor ich antwortete. »Das könnte ich genauso euch fragen.«
Dad runzelte die Stirn. »Wir wollten nach der Aufführung noch etwas Essen gehen. Aber junge Dame, du solltest uns besser erzählen was hier los ist und zwar schnell.« Ich wusste wenn er in diesem Ton mit mir sprach, dass er es wirklich ernst meinte. Denn mein Vater war alles Andere als der Typ, der schnell laut wurde. »Ich wusste nicht das Shawn vorbei kommt, es war eine Überraschung. Und zu meiner Verteidigung: Wir hatten wirklich Hunger«, versuchte ich mich ziemlich lahm rauszureden.
»Glauben Sie den Mädchen, man sieht doch schon an den Blicken welche die beiden austauschen, dass die beiden als über Kopf ineinander verliebt sind.« Jetzt war sowohl der Kopf von Shawn als auch von mir rot wie eine Tomate. Dafür dass die alte Frau es eben noch gestört hat, dass Shawn zu laut gelacht hatte, setzte sie sich doch auf peinliche Weise ziemlich für uns ein. »Ich glaube wir gehen jetzt besser«, sagte Christiana und ausnahmsweise war ich wirklich einmal ihrer Meinung.
Als wir schließlich alle zu viert vor der Tür des Molly's standen, gab es wieder ein sehr peinliche Stille, bis mein Dad sich räusperte. »Ich glaube wir fahren jetzt besser nach Hause. Dort gibt es auch noch was zu Essen.« Ich nickte. »Klingt gut. Shawn kann ja bei diese Nacht bei bleiben-«, bevor ich überhaupt weitersprechen konnte, schnitt mein Dad mir das Wort ab. »Sorry Lizzy, egal ob berühmter Popstar oder nicht, das Gästezimmer wird gerade von dir belegt und solange du bei mir wohnst kommt kein Junge mit dir in ein Bett«, sagte er und ging mit Christiana schon ins Auto. Okay, peinlicher ging es wirklich nicht mehr. Shawn fand das anscheinend gar nicht so, er sah eher so aus als müsste er sich erneut das Lachen verkneifen. »Ist schon okay, ich war ins Hostel. Anders war es auch nicht geplant. Nicht, dass dein Dad recht hat und ich noch zu irgendwelchen Versuchungen komme.« Zum Glück war ich schon knallrot und Shawn konnte nicht sehen, dass allein schon der Gedanke ein seltsam gutes Gefühl von Scham in mir aufstiegen ließ. Grinsend rammte ich ihn den Ellenbogen in den Arm. »Du bist so ein Witzbold.« Shawn verdrehte die Augen. »Ich scherze nicht.« Okay, das brachte mein Herz nun völlig zum Ausrasten. Wie ich Hormone hasste.
»Aber liebes Lizzylein, vielleicht solltest du zu deinem Vater gehen, er finstert mich schon mit ganz bösen Blicken.«
Das brachte mich ziemlich schnell auf den Boden der Tatsachen zurück.
»Du bist so ein Idiot.«
Shawn grinste.
»Ich weiß.«
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A / N
Wuhu, und da sind wir wieder bei unsere zweimal wöchentlichen Seifenoper.
Und ich weiß, dass Kapitel ist wirklich sehr kurz. Aber ich kann euch versprechen, es ist nicht weil ich gerade ein Loch an Kreativität habe, ganz im Gegenteil, ich bin so motiviert wie noch nie, sondern weil es einfach wieder die Ruhe vom großen Sturm ist :]
Und mal ganz abgesehen davon, weil das mit den Vorschreiben mittlerweile so gut funktioniert, überlege ich es auch nach dem 22. November auch noch weiterzuführen.
Habt ihr schon Shawns Unplugged Album gehört? Ich bin gestorben. Damit wurde mir die Wartezeit auf SM3 definitiv wieder ein wenig versüßt. Mein Highlight war übrigens Three Empty Words, wobei ich Bad Reputation auch ziemlich stark fand, und bei euch?
Holunderlimonade
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