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5. Kapitel


Sophia sah umgehend auf, als sie mich aus dem Aufzug treten hörte. Die Absätze meiner schwarzen Stilettos klackerten über den weiß-melierten Marmorboden, als ich auf sie zusteuerte. Liam konnte ich nirgends sehen, vermutlich war er noch mit der Gästeliste beschäftigt, obwohl seine Schicht eigentlich vor einer Stunde beendet gewesen war.

„Wie sieht es aus?", fragte sie, sobald ich wieder hinter den Tresen getreten war.

„Bei mir hat niemand Probleme gemacht, aber ich hatte auch keine der Problemgäste auf meiner Liste. Armer Liam", entgegnete ich und grinste dabei verschmitzt, auch wenn das eigentlich nichts war, worüber man sich lustig machen sollte.

„Hattest du Mr. Cumberbatch auf deinem Teil der Liste?", platze es schließlich aus Sophia heraus, auch wenn ich ihr hoch anrechnete, dass sie versuchte gänzlich ohne Eigeninteresse in der Sache zu fragen, aber mich konnte sie nicht so leicht täuschen.

„Ja, hatte ich. Er war schon wach und hat keine Probleme gemacht", antwortete ich gelassen und hoffte, dass dieses Thema damit nun erledigt war, aber natürlich war dem nicht so.

„Ich sagte ja: Er ist wirklich nett", sagte Sophia und ich sah aus den Augenwinkeln das Lächeln, welches schlagartig wieder ihre Mundwinkel umspielte. „Wie war es gestern eigentlich mit ihm?"

„Du musst das nicht beiläufig klingen lassen, Sophia. Ich weiß doch, dass du vor Neugierde platzt", antwortete ich und seufzte langgezogen, ehe ich zu einer richtigen Antwort ansetzte. „Ja, du hattest recht. Er ist wirklich sympathisch."

„Und?", bohrte Sophia, nachdem ich nicht weitersprach.

„Was und?"

„Was hat er dir erzählt?", wollte sie aufgeregt wissen und ich konnte aufgrund ihrer Reaktion nur mit dem Kopf schütteln. Manchmal merkte man doch, dass sie etwas jünger war als ich. Zum Glück hatten wir nicht öfter Gäste, auf die sie offensichtlich flog.

„Sophia...", stöhnte ich und versuchte so, sie zu besänftigen, aber sie zuckte lediglich mit den Schultern.

„Er schien dich ebenfalls sympathisch zu finden, Hannah."

„Das mag ja auch stimmen, aber deshalb erzählt mir Mr. Cumberbatch ja wohl kaum irgendwelche brisanten Details. Das ist es doch, was du wissen möchtest oder?", entgegnete ich mittlerweile leicht genervt und tippte gereizt auf meiner laut klackernden Tastatur herum, während ich Sophia aber auch weiterhin wachsam aus den Augenwinkeln beobachtete. Aus Absicht betonte ich deutlich seinen Nachnamen und war stolz auf mich, dass mir zu keiner Zeit sein Vorname auf der Zunge lag.

Zugegebenermaßen regte es mich auf, dass wir immer wieder auf dieses Thema zurückkamen. Wir hatten definitiv Wichtigeres zu tun und obwohl mir Mr. Cumberbatch seit gestern Abend so einiges erzählt hatte, ging das Sophia definitiv nichts an. Ich wusste zwar selbst nicht genau, wie ich das was ich mehr oder weniger erfahren hatte einordnen sollte, aber Benedict hatte mir das in absolutem Vertrauen erzählt. Ich würde einen Teufel tun und anderen davon erzählen. Ich hatte zwar Jackson gegenüber etwas angedeutet, aber er war bei so etwas auch ein gänzlich anderes Kaliber als Sophia.

„Tut mir leid, Hannah", murmelte Sophia nach einigen stummen Augenblicken und räusperte sich verlegen. „Gibt es schon etwas Neues von Kevin?" Ich war ihr dankbar dafür, dass sie nicht weiter darauf rumhacken wollte.

„Er meinte vorhin, dass es schon mehrere Meldungen aus unserem Bezirk gegeben hätte und er alles dafür tut, dass das Problem bald gelöst ist", erklärte ich und machte mir darum auch keine Sorgen.

Ich vertraute Kevin. Ich hatte ihn kurz nach meinem Umzug nach New York per Zufall kennengelernt. Er arbeitete bei dem größten Heizungsversorger der Stadt – ConEd – und seit wir uns angefreundet hatten, hatte er mir und dem Hotel schon mehrfach aus der Patsche geholfen, da er in einer leitenden Position arbeitete und unser Anliegen meistens sogar bevorzugt behandeln konnte. Auch dieses Mal würde er das wohl in kürzester Zeit wieder hinbekommen. Dennoch würde ich das Heizungssystem in New York wohl nie so ganz verstehen. Für mich wirkte dieses System mit der Dampfheizung wie aus dem Mittelalter.

„In Ordnung. Ich befürchte aber, dass die Heizung vor allem in den nächsten Tagen noch öfter ausfallen wird. Laut Wettervorhersage wird es nicht aufhören zu schneien. Im Gegenteil, es soll sogar noch mehr werden und auch ein Schneesturm ist wohl auf dem Weg hierher", gab Sophia zu bedenken.

„Ja, davon habe ich heute Morgen auf meinem Weg hierher auch schon gelesen. Hoffen wir mal, dass die Wettervorhersage damit nicht recht behält", antwortete ich und schaute dabei automatisch wieder nach draußen, wo wie fast jeden Tag Frank in der klirrenden Kälte stand und auf ankommende Gäste wartete. Niemand zwang ihn dazu, aber er bestand darauf.

„Gehst du heute Abend eigentlich auf die Party?"

„Auf welche Party?", fragte ich mit leicht gerunzelter Stirn und ließ meinen Blick wieder zu meiner Kollegin wandern.

„Komm schon, Hannah! So vergesslich kannst doch nicht einmal du sein", beschwerte sich Sophia vorwurfsvoll bei mir und brachte mich mit ihrem theatralischen Gesichtsausdruck tatsächlich zum Lachen. „Doreen schmeißt doch ihre Einweihungsfeier für ihre neue Wohnung!" Es fiel mir wie Schuppen von den Augen.

„Das ist heute?", fragte ich dümmlich nach.

„Ja, das ist heute! Heute Abend", meinte Sophia belustigt über meine Reaktion. „Du kommst doch oder? Bitte, du musst kommen, Hannah!"

„Ich weiß nicht...", meinte ich unschlüssig.

Natürlich mochte ich Doreen. Praktisch jeder hier tat das, deshalb hatte sie ja auch praktisch die gesamte Belegschaft eingeladen, aber abgesehen von der Tatsache, dass ich mich eigentlich schon darauf gefreut hatte, heute endlich mal wieder früher ins Bett zu kommen und etwas Schlaf nachzuholen, versuchte ich auch noch nach meinen drei Jahren hier, Geschäftliches und Privates soweit es ging zu trennen. Das war wohl einem alten Relikt aus meinem alten Leben geschuldet. Eigentlich wusste ich längst nicht mehr, wieso ich immer noch versuchte, das aufrechtzuerhalten.

„Wenn ich mitkomme, dann nur, um endlich Jackson dazu zu bringen, Doreen um ein richtiges Date zu bitten", offenbarte ich ihr nun meinerseits schelmisch grinsend, was meine Kollegin umgehend erwiderte.

„Das bekommen wir hin. Vielleicht hat Doreen ja auch jemanden eingeladen, der deiner Kragenweite entspricht", erwiderte Sophia zwinkernd.

„Ja, vielleicht...", sagte ich abwesend und widmete mich schlussendlich wieder meiner Arbeit.

*   

Nachdem auch nach mehreren Stunden immer noch keine Heizung und auch kein warmes Wasser ging, bekamen wir immer mehr Beschwerden der Gäste des Hotels, auch wenn Liam und ich jedem einzelnen von ihnen am Morgen in Kenntnis gesetzt hatten. Davon abgesehen hatten wir regelmäßig Updates über das was Kevin mir berichtete weitergegeben. Liam war nun vor ein paar Stunden nach Hause gegangen und ich wurde immer nervöser, weil solche Ereignisse normalerweise kein Problem darstellten und Kevin das Ganze nach kurzer Zeit wieder hinbekam. Während ich arbeitete, sah ich immer wieder besorgt nach draußen und stellte fest, dass die Schneemassen immer größer und größer wurden. Zunächst hatte ich noch Räum- und Streufahrzeuge an unserem Hoteleingang vorbeifahren sehen, doch selbst diese waren nun mit den aufgetürmten Schneemassen vor meinen Blicken verborgen. Selbst Frank stand mittlerweile in der warmen Lobby und beäugte das weiße Spektakel ebenfalls kritisch. Das alles gab mir sehr zu denken.

„Wie sehen denn die weiteren Vorhersagen aus?", fragte ich Sophia neben mir, die parallel zu ihren Programmen für die Arbeit auch ein Fenster mit der aktuellen Wetterlage über der Stadt geöffnet hatte.

„Nicht gut. Um ehrlich zu sein wird es tatsächlich immer schlimmer", antwortete Sophia und ich bemerkte die Sorgenfalten auf ihrer Stirn, die man bei ihr nur selten zu Gesicht bekam. Sie arbeitete schon etwas länger hier als ich, daher vertraute ich ihrem Urteil. „Hast du nochmal etwas von Kevin gehört?"

„Nein, bisher nicht. Er sagte, dass er zum aktuellen Zeitpunkt nichts machen kann, aber er meldet sich, sobald er mir etwas anderes sagen kann", erklärte ich mit einem mulmigen Gefühl im Magen.

„Denkt an die Party, Mädels", riss uns Jackson aus unserem Gespräch, sobald er bei uns am Tresen angekommen war und sich offensichtlich auf den Heimweg machen wollte. Es war tatsächlich schon wieder so spät und seine Schicht damit beendet.

„Daran denken tun wir mit Sicherheit, aber ob wir dorthin kommen, ist ein ganz anderes Thema", sagte ich, woraufhin sein Blick umgehend dem meinen zu dem zugeschneiten Eingang folgte.

„So schlimm ist das schon nicht", meinte Jackson abtuend und schüttelte wohl amüsiert über unsere kritischen Gesichter mit dem Kopf. „Also, wir sehen uns später."

Sophia und ich sahen uns vielsagend an, nachdem Jackson auf den Ausgang zusteuerte und schließlich in der kalten New Yorker Nacht verschwunden war. Nachdem er auch nach ein paar Minuten nicht wieder auftauchte, hatten wir schon die Hoffnung, dass er es noch hinaus geschafft hatte, doch als er wenig später wie ein nasser Hund wieder zurück zu uns in die Lobby gestreunt kam, war unser vorläufiges Schicksal wohl besiegelt.

„Okay, ihr habt recht. Ich habe es auf beiden Seiten versucht, aber der Schnee liegt schon so hoch, dass es kein Durchkommen mehr gibt", meinte Jackson niedergeschlagen und wirkte auf einen Schlag hin nicht mehr so fröhlich und unbeschwert wie er es sonst üblicherweise tat.

„Das bedeutet dann wohl, dass wir erst einmal hier bleiben", sprach ich das aus, was für uns alle nun die bittere Realität war. „Heute hat kaum jemand der Gäste das Hotel verlassen, bis auf die, die abgereist sind. Wir sind also was das betrifft vollzählig. Ich habe darauf geachtet", dachte ich laut und öffnete parallel den Schichtplan dieser Woche, damit ich sehen konnte, wie viele Mitarbeiter momentan noch vor Ort waren. „Wir könnten es sogar schaffen, alle Angestellten in den noch freien Hotelzimmern unterzubringen, wenn wir pro Zimmer die maximale Anzahl an Menschen unterbringen."

„Das bedeutet wir müssen auf unbestimmte Zeit nun hierbleiben und wir können nicht auf die Party?", fragte Jackson entsetzt und so, als ob ihm das jetzt gerade erst richtig bewusst geworden wäre.

„So ist es", erwiderte ich trocken und sah zu Sophia, die mit einem etwas abwesenden Blick nickte. „Wir müssen die verbleibenden Gäste und das Personal darüber informieren."

„Das habe ich selbst in meiner Zeit hier noch nie erlebt", sinnierte Sophia und schien über unsere jüngste Feststellung ebenso wenig begeistert zu sein wie ich und griff nun nach der Zimmerverteilung für die Angestellten, die ich eben schnell eingetragen und ausgedruckt hatte. „Und wo schläfst du, Hannah?", fragte sie verwundert, nachdem sie die Liste überflogen zu haben schien.

„Ich habe die Zimmer maximal besetzt, mehr Platz haben wir nicht. Ich werde hinten im Büro schlafen", offenbarte ich ihr und zuckte dabei belanglos mit den Schultern, während ich das in einem solchen Fall übliche Vorgehen im Kopf durchging. Es war zwar durchaus suboptimal, aber in der Hoffnung, dass dieses ganze Chaos nur für eine sehr begrenzte Zeit vorherrschen würde, durchaus vertretbar.

„Bitte entschuldigen Sie, wenn ich mich einfach so einmische, aber ich habe Ihr Gespräch etwas mitbekommen", sagte da plötzlich eine tiefe Stimme und ließ unser aller Köpfe zu dieser hochfahren. „Darf ich fragen, was los ist?"

„Guten Abend, Mr. Cumberbatch", begrüßte ich den Mann vor uns höflich, der uns alle etwas erschreckt hatte. Ich hatte ihn vorhin aus den Augenwinkeln in die Bar gehen sehen, was der leichte Geruch nach Alkohol an ihm, den ich aufgrund des geringen Abstandes riechen konnte, einfach bewies. „Ich befürchte, dass wir alle vorerst in diesem Hotel festsitzen. Das winterliche Treiben zwingt uns dazu", erklärte ich ihm und hoffte, dass er deshalb keinen Aufstand machen würde, obwohl ich es mittlerweile ja besser wissen müsste.

„Oh, ich verstehe. Wie lange soll denn dieser Zustand andauern?", war alles, was er daraufhin erwiderte und überraschte mich damit zugegebenermaßen. Vielleicht lag seine mehr als ruhige Ader aktuell aber auch einfach nur an seinem Alkoholkonsum.

„Das wissen wir leider noch nicht", antwortete ich wahrheitsgetreu.

„Okay, dann kann ich es mir ja wohl abschminken, meinen Termin morgen früh wahrzunehmen", scherzte er und schien das alles überhaupt nicht schlimm zu finden, auch wenn ich ihm seine plötzliche Gemütszustandsänderung nicht abkaufte. „Habe ich das gerade richtig verstanden, dass Sie keine Bleibe haben für die Nächte hier?" Dass er bereits im Plural sprach, machte die ganze Situation nicht besser, aber er hatte ja recht.

„Nein, ich schlafe im Büro, das ist kein Problem", entgegnete ich nach einem kurzen Moment der Verwunderung aufgrund seiner Frage, obwohl ich wusste, dass ich wohl mit dem harten Boden Vorlieb nehmen musste, aber als schichtführende Managerin wollte ich, dass es vor allem meinen Kollegen gut ging.

„Das ist doch Unsinn. Ich wohne im größten Zimmer des Hotels und habe für eine Person so viel Platz, den ich nicht einmal brauche", meinte er und blickte mir unentwegt direkt in die Augen, wobei ich unwillkürlich die deutlichen Augenringe bei ihm erkannte.

„Mr. Cumberbatch, das ist wirklich mehr als freundlich von Ihnen, aber das kann ich nicht annehmen", erwiderte ich, ohne auch nur darüber nachzudenken, denn das war definitiv keine Option. Mit Sicherheit sagte er das auch nur, weil er etwas angetrunken zu wirken schien. Viel mehr ärgerte es mich, dass keiner von uns ihn hatte kommen hören und er somit all das Gesagte mitbekommen hatte.

„Wieso denn nicht?", konterte er und ließ mich zunächst im Dunkeln, ob er das wirklich ernst meinte, doch nachdem er beinahe trotzig die Arme vor der Brust verschränkte und tatsächlich auf eine Antwort zu warten schien, wurde ich etwas nervös.

„Ich finde, dass Mr. Cumberbatch recht hat. Es sind nun einmal andere Bedingungen als sonst, ich sehe damit kein Problem", kam mir Sophia zuvor und erwischte mich damit kalt. Jackson neben ihr grinste nur zurückhaltend und ich konnte es einfach nicht fassen, dass sie mir so in den Rücken fiel und das nur, weil sie offensichtlich verknallt in diesen Schauspieler war.

„Ich meine das absolut ernst, Miss Adair", bekräftigte er nochmals seine Aussage, was mich nur noch mehr um den Verstand brachte. Ich wollte ihn keinesfalls vor den Kopf stoßen und ihm gegenüber unhöflich sein, noch wollte ich mich für meine Position einem Gast gegenüber unangebracht verhalten. „Überlegen Sie es sich, bis sie Feierabend machen. Sie werden nicht einmal merken, dass ich da bin, versprochen", beharrte er und ließ mir dennoch eine Wahl – irgendwie.

Er schenkte mir ein ehrliches Lächeln, zögerte noch für einen kurzen Augenblick, drehte sich dann aber um und ging zurück zum Aufzug, indem schon Adam wartete, der Jackson abgelöst hatte. Sobald die Türen hinter ihm zugegangen waren, funkelte ich Sophia und Jackson gleichermaßen böse an.

„Sagt mal, was sollte das denn? Ihr kennt die Regeln und ihr habt mir nicht geholfen, sondern seid mir eher noch in den Rücken gefallen!", beschwerte ich mich und schnaubte entnervt, als ich mich daran machte, nochmals eine Liste mit den belegten Zimmern auszudrucken. „Was glaubt ihr passiert, wenn er das an die große Glocke hängt? Wir verhalten uns hier gerade absolut unprofessionell", regte ich mich auf, während ich die Tastatur meines Computers malträtierte.

„Hannah, er hat doch dich gefragt und nicht umgekehrt. In so einer Situation muss man auch mal Kompromisse finden. So wie ich das sehe, hast du Mr. Cumberbatch bisher doch ebenfalls nur als äußerst freundlichen Gast kennengelernt. Ich denke er will einfach nur nett sein und weder er noch wir wollen dich auf dem Boden schlafen lassen", meinte Sophia. „Außerdem brauchst ja auch ein Badezimmer, einen Platz zum Entspannen und..."

„Okay. Okay!", unterbrach ich sie mit erhobenen Händen und seufzte theatralisch. „Ich werde darüber nachdenken. Zufrieden?"

*

Zusammen mit Sophia hatte ich alle Gäste über die veränderte Situation informiert und mir auch so einige Schimpftiraden über das Hotel und den Service anhören müssen, womit ich aber auch schon gerechnet hatte, auch wenn es nicht unser Verschulden darstellte. Später hatten wir alle Mitarbeiter für ein spontanes Meeting zusammengerufen und die Zimmerverteilungen bekanntgegeben, was zu meiner großen Erleichterung überhaupt kein Problem dargestellt hatte. Die meisten Mitarbeiter waren schon seit einer halben Ewigkeit im Hotel angestellt und hatten diese Situation bereits mehrfach erlebt. Natürlich war niemand über die Tatsache erfreut, auch noch die rare Freizeit in diesem Hotel zu verbringen, aber offensichtlich fiel ihnen das leichter, als den meisten unserer Gäste.

Kurz nach Mitternacht, nachdem alles soweit es eben ging erledigt war, ließ ich mich völlig erschöpft in den Bürostuhl an meinem Schreibtisch fallen und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Der Gedanke daran, es mir gleich auf dem schlichten Teppich vor dem Schreibtisch bequem zu machen, war wenig ansprechend. Wir führten zwar Zustellbetten in unserem Haus, jedoch war keines von ihnen schmal genug, damit wir es durch die Tür zu meinem Büro durchbekommen hätten. Auch die großen Boxspringmatratzen hätten hier drinnen keinen Platz gefunden.

Bisher hatte ich mich nicht davon überzeugen lassen, dass ich wirklich Benedicts Angebot annehmen sollte. Ich hatte sogar nochmals die Liste der freien Zimmer für die Mitarbeiter überflogen, um zu sehen, ob doch noch ein Schlafsofa oder ein Zustellbett das Problem lösen konnte, doch hatte auch das nichts gebracht und ich hatte alles richtig kalkuliert. Die Zimmer waren bis zum Bersten gefüllt.

Als ich wenig später auf dem Rücken auf besagtem Teppich lag und genervt an die Decke starrte, wurde mir schnell klar, dass ich kein Auge zu bekommen würde. Ich hatte mir von Doreen, die ebenfalls hier festsaß, eines der Badsets für die Gäste geben lassen und mich im öffentlichen WC in der Lobby notdürftig frisch gemacht. Mürrisch drehte ich mich auf die Seite und schloss erneut meine Augen, die bereits höllisch brannten, doch ich war viel zu unruhig und es war viel zu unbequem, um wirklich Schlaf zu finden. Es war absolut ruhig in meinem Büro und ich hörte nur das sanfte Ticken der Uhr auf meinem Schreibtisch. Das grelle Display meines Smartphones zeigte mir, dass es mittlerweile bereits halb zwei war. Ich hatte zwar morgen eigentlich frei, aber nachdem Liam nicht ins Hotel kommen würde aufgrund der Schneemassen, musste ich einspringen. Das bedeutete, dass mir nur noch wenige Stunden potenzieller Schlaf blieben, bis ich wieder arbeiten musste. Ich hatte in den letzten Minuten nun bereits mehrfach mit dem Gedanken gespielt, doch das Angebot von Mr. Cumberbatch anzunehmen, doch das war lediglich Wunschdenken, nachdem es mittlerweile schon viel zu spät war, um ihn mit so etwas zu behelligen

Auf einmal erklang ein sanftes Klopfen an der Tür zu meinem Büro und ließ mich doch etwas zusammenzucken, da ich davor kein Geräusch wahrgenommen hatte. Ich stöhnte entnervt, versuchte diesen Laut aber drinnen zu behalten, damit es so wirkte, als ob ich schlief. Mit großer Sicherheit war es schon wieder Sophia, die mir schon den ganzen Abend in den Ohren gelegen hatte, dass ich doch das Angebot von Benedict annehmen sollte. Nachdem ich nicht reagierte, wurde noch einmal geklopft, dieses Mal etwas lauter und beständiger. Sie würde wohl nicht nachgeben.

„Sophia, bitte. Ich versuche hier zu schlafen. Ich komme schon klar, okay? Du musst nicht ständig nach mir sehen", sagte ich mit erhobener Stimme, damit sie mich auch durch die Tür hören konnte. Kurze Zeit reagierte Sophia nicht und ich dachte bereits, dass sie einfach wieder gegangen war, doch dann hörte ich diese tiefe, durch die Tür gedämpfte Stimme, die mich sofort wieder hellwach werden ließ.

„Hannah? Hier ist Benedict. Ich hoffe ich habe Sie nicht geweckt."

* 

In diesem Kapitel etwas weniger Benedict, aber ich hoffe, dass es euch trotzdem gefallen hat ;) Es verspricht spannend zu werden hehe

Heute möchte ich gerne auf eine direkte "Kollegin" von mir aufmerksam machen. Sie hat zwar schon deutlich mehr Leser als ich, aber ich denke, dass einigen unter euch die Geschichten von Katie0805 gefallen würden, sofern ihr sie noch nicht kennt! Sie schreibt ebenfalls so einiges über Ben ;) Schaut doch mal vorbei, sie würde sich sehr darüber freuen :) Ich habe ihr Profil an dieses Kapitel angeheftet.

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