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Gezwungenermaßen, wahrscheinlich durch Medikamente, beruhige ich mich wieder. Ich habe eine Sauerstoffmaske im Gesicht und hänge an einer Infusion. „Sie hatten einen Krampfanfall. Ist bei Ihnen eine Epilepsie bekannt?", möchte der Notarzt wissen. Ich schüttele den Kopf. „Okay. Wir haben Ihnen was zur Beruhigung gegeben und zur Entspannung. Nicht erschrecken, falls Ihnen schwindlig wird. Dann einfach kurz Bescheid geben", warnt mich einer der Sanis vor. „Okay, dann fahren wir los. Bitte mit Gas und Signal", sagt der Notarzt. Er und ein Sani bleiben bei mir, der Rest steigt aus. Während der Fahrt kämpfe ich mit den Tränen, denn ich bin mit dieser Situation maßlos überfordert und weiß nicht, wo mir der Kopf steht und wie es jetzt weitergeht.
Im Krankenhaus werde ich in der Notaufnahme abgeliefert, umgelagert und untersucht. Einer der Sanis wünscht mir wenigstens noch gute Besserung. Dann bringen mich zwei Schwestern auf ein Zimmer. Ich bin glücklicherweise endlich allein und kann meinen Tränen freien Lauf lassen. Ich fühle mich verloren und bin sehr beunruhigt. Etwa eine halbe Stunde später klopft es und ein Arzt kommt herein. Er hat die beiden Polizisten dabei. „Hallo. Wir wollten uns nur erkundigen, wie es Ihnen geht", sagt der Jüngere mit einem freundlichen Lächeln. Ich bekomme keinen Ton heraus. „Darf ich offen sprechen?", fragt der Arzt. Ich nicke. „Okay. Ihr Blut war völlig in Ordnung, bis auf einen leichten Flüssigkeitsdefizid aber das bekommen wir mit ein paar Infusionen wieder in den Griff. Ansonsten ist Ihr Blutdruck etwas niedrig. Eine Ursache für den Krampfanfall haben wir seither nicht aber morgen machen wir noch ein CT", berichtet der Arzt.
Er verschwindet und lässt mich mit den Polizisten allein. „Ist sowas schon einmal passiert?", fragt der Ältere. Ich schüttele den Kopf. „Vielleicht wartest du mal draußen?", schlägt der jüngere Polizisten vor. „Na schön. Gute Besserung noch", sagt der Ältere und geht. Der jüngere Polizist setzt sich auf den Stuhl neben dem Bett und ich beobachte ihn dabei. „Keine Angst, ich beiße nicht. Ich weiß, wie schwer das für Sie ist jetzt. Totale Überforderung", meint er. „Ich mache mir ehrlich gesagt nur Sorgen, was ich denn haben könnte und wie es weitergeht", sage ich. „Das glaube ich ...", sagt der Mann. „Wenn es okay ist, erkundige ich Morgen nochmal ...", sagt er. Ich nicke. „Mein Name ist übrigen Can", meint er und dreht sich nochmal um. „Malika", sage ich ein kleines Lächeln huscht über sein Gesicht. Er wirkt sehr nett.
„Warte mal, ich gebe dir meine Nummer", meint Can und reicht mir eine Visitenkarte. „Danke", sage ich. Er lächelt mir noch einmal zu und geht dann. Was für ein netter Mensch. Ich bin sehr froh, dass er so freundlich zu mir ist. Ich liege noch eine Weile wach im Bett. Nachdem ich eine neue Infusion angehängt bekommen habe, dämmere ich relativ schnell weg. Als ich wieder erwache, habe ich seltsame Schmerzen am Rücken bzw. im unteren Rückenbereich. Kurz nachdem ich wach bin, kommt eine Krankenschwester. „Wurde ich in der Nacht operiert?", frage ich. „Nein. Ist alles in Ordnung bei Ihnen?", möchte die Schwester wissen. „Ja. Ich habe wohl nur geträumt, trotzdem danke", sage ich. Sie geht und ich tappe langsam und unter starken Schmerzen ins Bad. Dort ziehe ich mein Shirt ein Stück hoch und entdecke einen genähten Stich an der schmerzenden Stelle seitlich der Wirbelsäule. Ich schleppe mich zurück ins Bett und verkneife mir die Tränen. Was ist da nur passiert?
Was soll ich tun? Am besten rufe ich die Polizei, denn laut Krankenschwester war in der Nacht nichts. Trotzdem habe ich eine Naht am Rücken und schmerzen. Schnell nehme ich mir die Visitenkarte von Can und schreibe ihm eine Nachricht, dass ich ihn sofort sprechen muss und dass es sehr dringend und eilig ist. Etwa eine halbe Stunde später klopft es und die Tür geht auf. Can tritt mit einer Kollegin ein. Ich atme erleichtert auf.
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