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Gemeinsam liefen wir durch die beleuchteten Vororte Sydneys. Es war immer noch warm und ich hatte vollkommen die Orientierung verloren. Aber die Jungen wussten, wo sie hingingen, also folgte ich ihnen und genoss den Augenblick. Am liebsten hätte ich alles genau dort eingefroren. Diesen Moment, als ich das erste Mal durch Sydney lief, begleitet mit diesen vier Jungen, die ich doch kaum kannte, aber sich trotzdem schon so vertraut anfühlten. 

Aber im Leben kann man keine Momente einfrieren. Wir sind weiter gegangen, nicht stehen geblieben. Bis wir vor diesem großen, unbeleuchteten Haus standen. Ich seufzte bei dem Anblick und hörte, wie Ashton neben mir nach seinem Schlüssel suchte. In diesem Moment nahm ich mir selbst ein Versprechen ab. Ich würde dem allem hier eine Chance geben. Nicht meinem Vater oder meinem Bruder, dafür sind die Wunden zu tief. Aber dem Land, den Menschen.

"Wir sehen uns dann morgen. Es war echt schön, dich kenne zu lernen", sagte Michael und nahm nicht zum Abschied in den Arm. Ich war im ersten Moment ein bisschen überrumpelt, erwiderte dann jedoch die Umarmung. Zuhause nahm mich außer Lucas und gelegentlich meine Mutter niemand in den Arm. Die anderen umarmten sich auch zum Abschied. Dann schlossen sie ihre Fahrräder auf und fuhren in die Nacht.

"Morgen will ich was hören!", rief ich ihnen noch hinterher.

Sie drehten sich noch einmal kurz um und obwohl sie schon fast am Ende der Straße waren hörte ich Luke's herzliches Lachen. Ich lachte und sah zu Ashton, der zufrieden neben mir stand.

"Nette Freunde hast du da", zwinkerte ich ihm zu.
"Find ich auch", lachte er zurück.

Wir drehten uns zum Haus und Ashton schloss die Haustür auf.

"Wo wart ihr so lange", schrie uns ein aufgebrachter Alec entgegen. Da war es wieder. Meine kleine Blase des Glücks, die sich in den letzen Stunden um mich aufgepustet hat, zerplatze mit einem lauten Peng in meiner Magengegend. 

Ich spürte wie sich wieder diese kalte Maske um mich legte, als ich Alec's aggressives Gesicht sah. Jedesmal wenn ich es sah, wollte ich mich am liebsten umdrehen und schreien. So wie Mum damals, in dieser einen Nacht. 

Ich zog meine Jacke und Schuhe aus und probierte Alec zu ignorieren.

"Wir waren beim Imbiss. Hatte ich doch gesagt", antwortete ihm Ashton mit einer ebenfalls eiskalten Stimme.
"Vier Stunden beim Imbiss", schrie ihn Alec an.

Ich merkte wie Ashton seine Muskeln anspannte und packte ihn schnell am Handgelenk.
Dafür, dass ich ihn erst seit ein paar Stunden kannte, war er mir schon unendlich sympathisch. Mein Verbündeter im Kampf gegen Alec.

"Komm", flüsterte ich ihm zu und wir schoben uns an Alec vorbei.

Aber Alec ist nunmal Alec. Er konnte es noch nie leiden, wenn nicht alles nach seinem Wunsch ablief. Ich schob mich an ihm vorbei, als er mich fest an der Schulter packte. 

"Was zur Hölle ist los mit dir", schrie ich ihn verzweifelt an und versuchte mich aus seinem festen Griff zu lösen.

"Wo. Warst. Du. So. Lange", seine Wörter klangen abgehackt, außer Atmen.

"Wir waren Essen, hab ich dir doch gesagt", antwortete Ashton und schob Alec's Hand von meiner Schulter. Ich flüsterte ihm ein leises "Danke" zu.

Alec's Gesicht wurde immer wütender. Er funkelte jetzt nicht nur mich, sondern auch Ashton böse an. Gerade als er wieder seinen Mund öffnete klingelte mein Handy. Lucas.

Das Telefon klingelte ein paar Sekunden, in denen ich nicht wusste ob ich dran gehen sollte oder nicht. Ich beschloss mich dafür: "Luci, es tut mir leid, aber es geht gerade echt nicht". Falsche Entscheidung. 

Alec's Gesicht wurde noch blasser und ich sah wie sich der Zorn in seinen Augen vervielfachte. Was war bloß los mit ihm? Seit wann war er so besitzergreifend. Das war doch nicht normal. Früher war er nie so zornig und aggressiv; zumindest nicht als wir noch Kinder, eine Familie waren.

"Was will dieser Lucas ständig von dir", brüllte er jetzt und machte sich drauf und dran, mir mein Handy aus der Hand zu reißen.

Es war zu viel. Wieso mischte er sich auf einmal überall ein? Meine Augen füllten sich mit Tränen, aber nicht vor Trauer, sonder vor Wut.
"Lass mich doch einfach in Frieden", ich machte mich von Ashton los, der seine Hand beschützend auf meine Rücken gelegt hatte, und lief in mein Zimmer.
Mit einem lauten 'Knall' schmiss ich die Tür hinter mir zu und konnte die Tränen nicht mehr zurück halten.

"Super gemacht Alec. Was hast du nur für ein Problem mit ihr", brüllte Ashton jetzt Alec an. "Er setzt sich mehr für mich ein, als Alec es je getan hatte", sagte eine bittere Stimmen in meinem Kopf.

Ich lehnte mich gegen die Tür, schloss die Augen und ließ alles auf mich einströmen. Ich bewegte mich eine ganze Weile nicht, versuchte nur die vielen Gedanken zu sortierten und überhörte so beinahe das leise Klopfen an der Tür.
Mit letzter Kraft rückte ich von der Tür weg und Ashton betrat, ohne etwas zu sagen, mein Zimmer und setzte sich neben mich.

Er machte sich nicht die Bemühung irgendein Gespräch anzufangen, sondern legte seinen Arm um meine Schultern.
Tränen liefen immer noch über meine Wangen.

"Was hab ich ihm eigentlich getan", fragte ich den Jungen, den ich doch erst gestern das erste Mal getroffen habe.   

Er setzte sich neben mich, runzelte nur die Stirn und überlegte:
"Ich weiß es nicht, wirklich. Alec benimmt sich schon seit ich ihn kenne so. Daher würde ich mal sagen, er ist einfach so, wie er ist. Vielleicht liegt es aber auch an dem, was bei euch passiert ist. Es geht mich ja auch nichts an. Ich kenne nur die grobe Geschichte", gab er zu.

Ich sah ihn von der Seite an. Kurzerhand beschloss ich ihm eine Kurzfassung von dem zu geben, was vor über vier Jahren mein Leben zerstörte. Als Teil dieser "neuen Familie", sollte er wissen, was die Alte zerstörte. Die ganze Zeit hörte er aufmerksam zu und unterbrach mich nicht ein einziges Mal.

Nachdem ich geendet hatte nickte er und meinte: "Das passt zu dem, was ich mir zusammen gereimt hatte. Aber falls es dich beruhigt, er geht nicht nur mit dir so um. Er hasst mich und Michael kann er förmlich bis zum Tode nicht ausstehen, warum auch immer."

Ich zwang mich zu einem Lächeln und legte mein Kopf auf seine Schulter. Wie oft hatte ich mir gewünscht mit Alec so sitzen zu können. Ich kannte Ashton zwar nicht oder nicht gut, aber in den wenigen Stunden mit ihm hatte ich mich geborgener gefühlt, als mit Alec in all den Jahren.

Wir saßen ungefähr eine Stunde nebeneinander, bis Ashton schließlich aufsprang und mich zwang aufzustehen.

"Was", fragte ich verwirrt. Er blieb vor meinem Klavier stehen und deutete auf den Hocker.

"Oh nein. Ich spiele jetzt ganz sicher nicht", klagte ich, da mir wirklicher nicht der Sinn nach Musik war.

"Zusammen", meinte er ernst. Ich zog eine Augenbraue hoch da, verwundert was er vorhatte. Aber meine Neugierde überwiegt mein inneres Sträuben. Also stimmte ich irgendwann zu.

"Kennst du «A-Team» von Ed Sheeran", fragte er, während ich den Deckel des Klaviers hochschob und meine Finger auf die kühlen Tasten legte.

Ich nickte: "Ich war bei seinem Konzert in Birmingham", murmelte ich und musste grinsen. Eine Erinnerung verfestigte sich in meinem Kopf. Lucas, ein paar Schulfreunde und ich saßen Abends auf einer Wiese, hörten Musik und tranken Bier. Es waren Sommerferien. Wir saßen lange draußen, es war ein warmer Sommer. Wir erzählten Geschichten, tratschten über die neusten Gerüchte und lachten. Es war der schönste Abend in meinem Leben. Ich fühlte mich einfach frei, glücklich und unbeschwert. Mit der Erinnerung im Kopf fing ich an zu spielen.
Ashton setzte leise und unsicher ein, wurde jedoch mit jedem Wort, das über seine Lippen ging sicherer.

Seine Stimme war tief und klar.
Er klang nicht aufdringlich, aber auch nicht schüchtern. Irgendwie schaffte er es, die perfekte Kombination zu erreichen. Seine Stimme erhellte den Raum und verschmolz mit den Tönen des Klaviers und den Gedanken an den Sommertag in meinem Kopf.

Nachdem wir fertig waren drehte ich mich zu ihm um und sah erstaunt an: "Und du sagst, du kannst nicht singen"
Er lief rot an und schaute auf seine Finger.
"Denk sowas niemals wieder", ich meinte es ernst.
Er schaute mir in die Augen und nickte. Für einige Sekunden war er still, bis ich ein leises "Danke" über meine Lippen brachte. Ashton lächelte und setzte sich neben mich auf den Klavierhocker. Er drückte mich nicht an sich oder sonst irgendetwas; er vermittelte mir mit dieser kleinen Geste einfach nur das Gefühl, nicht alleine zu sein.

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Hey,

So ich hoffe das Kapitel gefällt euch.

Bald geht es mehr um die Jungs, versprochen. Aber das Umfeld muss erstmal gebaut werden ;)

Über Kommentare und/oder Votes würde ich mich echt freuen.

Bis bald,

Emma 

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