20
* Luke POV *
Im Bus war es warm und stickig. Kurz bevor ich eingestiegen bin, hatte mir Ash eine Nachricht geschrieben, dass er und Lizzy von ihrem Vater gebracht wurden. Mich hatte es gewundert, dass sich Lizzy von ihm chauffieren lies, aber vielleicht lag es daran, dass Ashton dabei war. Lizzy's Vater war ein unangenehmer Mann.
Ich weiß noch, als Calum, Michael und ich das erste Mal bei ihm Zuhause auftauchten. Er rief uns zu sich und verwickelte uns in eine so unangenehme Unterhaltung, wie ich sie noch nie erlebt hatte. Er betrachtete uns so durchdringend, als wollte er unsere tiefsten Geheimnisse erfahren. Ich fühlte mich so unwohl, dass ich immer noch Gänsehaut bei diesem Gedanken bekam. Ehrlich gesagt weis ich nicht, warum er sich überhaupt die Mühe gemacht hatte, uns „Kennenzulernen", schließlich war er ja nie da. Doch wenn er da war, beäugte er uns immer herablassend und abschätzend. Ich vermutete ja, dass er Ashton beeinflussen wollte. Wenigstens am Anfang. Deshalb kontrollierte er seine Freunde, kontrollierte seine Schulnoten und mischte sich auf die unangenehmste, unpersönlichste Art und Weise in sein Leben ein, wie man es nur machen konnte. Ashton war damals ziemlich mies drauf. Er freute sich ja, dass seine Mutter glücklich war, aber er konnte es eigentlich nicht nachvollziehen. Aber irgendwann gab sein Stiefvater auf. Wahrscheinlich musste es wohl oder übel eingestehen, dass Ashton lieber Schlagzeug spielte, als sich in freiwillige Wahlfächer einzuschreiben.
Zehn Minuten später stieg ich aus dem Bus. Eine Welle schwüler Luft kam mir entgegen. Ich folgte den anderen in Richtung Schule und suchte Lizzy in der Menge. Sie hatte mir geschrieben, dass sie vor der Schule auf mich warten würde.
"Hey", jemand legte mir eine Hand auf die Schulter. Es war Michael.
Abwesend begrüßte ich ihn und ließ mein Blick den Platz rauf und runter schweifen.
"Sie ist da drüben", lachte Michael, als er mein Blick bemerkte. Sofort hastete ich in die besagte Richtung. Lizzy stand mit Marley an der Wand gelehnt und die zwei unterhielten sich intensiv. Sie hatten mich noch nicht gesehen, weshalb ich mich von hinten an sie anschlich.
"Guten Morgen", ich platzierte meinen Kopf auf Lizzys Schulter. Diese zuckte im ersten Moment leicht zusammen, entspannte sich aber augenblicklich, als sie mich erkannte. Langsam drehte sie sich zu mir um und ich gab ihr einen sanften Kuss auf die Lippen. Sie umfasste meine Hüften und sah zu mir hoch. "Hallo", flüsterte sie. Ich sah in ihre wunderschönen blauen Augen und konnte dem Drang nicht widerstehen sie nochmal zu küssen. Ich achtete nicht auf die Blicke um uns herum, sie waren mir herzlich egal. "Regel Nummer eins", rief Ashton, der mit Calum und Michael auftauchte. "Niemals in meiner Gegenwart", er deutete auf uns. "Und nicht in der Öffentlichkeit", fügte Marley hinzu, die so tat als müsse sie sich übergeben. Ashton lachte, doch der Schulglocke unterbrach uns. Lizzy musste in eine andere Richtung, also gab ich ihr noch einen Kuss und ging zum Unterricht.
Hätte ich gewusst, wie lange es bis zu unserem nächsten Kuss dauerte, hätte ich sie niemals losgelassen. Ich hätte sie für immer festhalten sollen.
Doch ich wusste es nicht.
Ich weiß noch wie glücklich sie an dem Morgen war. Sie strahlte über das ganze Gesicht. Ihre Augen waren hell und wach. Und dieses Lachen. Es dauerte eine sehr lange Zeit, bis ich sie wieder so lachen sah. Bis ich sie überhaupt wieder sah.
Dieser Tag, der so unglaublich glücklich und unbeschwert angefangen hatte, war der Schlimmste in meinem Leben. Aber er war noch viel schlimmer für Lizzy. Und ich war nicht für sie da.
* Lizzy POV *
Ich hatte das Gefühl die Wärme strahlt nur so aus meinem Körper. Mir war so warm, aber nicht von der Wärme in der Schule, sondern von Luke. Er strahlte mich an und hob noch einmal die Hand, als er um die Ecke bog, gefolgt von einem lachenden Calum, der den Kopf über das was Michael ihm erzählte, schüttelte. Sie bogen um die Ecke und waren verschwunden. Marley trottete neben mir her. "Was war das?", fragte sie mich lachend. "Ach komm. Er fand dich doch witzig", entgegnete ich. Marley wurde rot. Dabei wusste ich doch, dass sie eine Schwäche für Ashton hatte. Es machte mir nichts aus. Im Gegenteil, ich fand es sehr niedlich. Sie passten gut zusammen. Und manchmal hatte ich das Gefühl, dass auch er das denkt. Wir betraten den Klassenraum. Biologie. Es war eigentlich ein total spannendes Fach, aber heute konnte ich mich nicht für die Schönheit der Neuronen bewegen. Meine Gedanken drifteten immer wieder zu Luke. Zu uns.
Und dann war er da.
Der Moment, der alles verändern sollte.
Mein Leben verändern sollte.
Er kam getarnt in Form eines Klopfens an der Tür.
Es war Alec.
Sofort verspürte ich einen dumpfe Leere in meiner Magengrube.
"Entschuldigen Sie bitte. Aber ich muss sofort mit Lizzy reden", Alec keuchte schwer und holte tief Luft. Es schien, als wäre er hierher gerannt.
"Lizzy beeil dich. Komm einfach! Wir müssen los!",
Ich hörte sofort auf ihn. Mein Lehrer sah mich verwirrt an, sagte aber nichts, als ich mit gepackter Tasche den Raum verließ. "Ich gebe Ihnen Morgen eine Entschuldigung", murmelte ich und er nickte. Kurz bevor ich die Tür endgültig hinter mir zuzog traf mein Blick den von Marley. "Ich geb ihm beschied", sagte sie wortlos. "Danke", flüsterte ich und verließ den Raum.
Ich sah Marley nie wieder.
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dumm dumm.
Was denkt ihr ist passier?
Lasst es mich wissen!
-Emma
Edit: 2020
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