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11

Mit einem pochenden Kopf wachte ich auf. Scheinbar war ich am Klavier eingeschlafen. Mein Nacken tat höllisch weh und meine Laune war am Tiefpunkt. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es gerade einmal 6:30 Uhr war. Genervt stand ich, schlürfte ins Bad und unter die Dusche.

Das heiße Wasser milderte die Schmerzen in meinem steifen Nacken und ich fühlte mich ein wenig besser. Ich rubbelte meine Haare trocken und dann fiel mein Blick in den Spiegel.
Mein Auge war tief blau, die Platzwunde war verkrustete und mein Augenlid war stark angeschwollen. Ich sah aus, als hätte ich bei dem fiesesten Bandenkrieg mitgemacht. Genau das hatte mir noch gefehlt.

Vorsichtig nahm ich etwas Make-up und probierte die Wunde zu kaschieren.
Immerhin wollte ich nicht gleich an zweiten Tag in der Schule wie die letzte Schlägerin wirken.
Nachdem ich einigermaßen zufrieden war und mein Auge nur noch zart rosa wirkte, lief ich nach unten in die Küche.

Mein Vater hockte am Tisch und war in seine Zeitung vertieft. Lisa kramte gerade im Kühlschrank und Ashton aß, halbschlafend, sein Brötchen.
"Morgen", begrüßte ich die anderen, wobei ich probierte mein Blick so gut wie möglich auf den Boden zu richten und meine Haare in meine rechte Gesichtshälfte fallen zulassen. Ich wollte nicht über das, was gestern passiert war reden.

"Hey-", Ashton's Stimme brach ab und er starrte mich entgeistert an.
Dann richtete er sich an seine Mutter und meinte vorwurfsvoll: "Mum, unter ein bisschen blau verstehe ich etwas anderes!"

Lisa sah ihn nur mit einem energischen Blick an. Scheinbar schien mein Make-up das Ganze doch nicht so gut zu kaschieren, wie ich gehofft hatte.

"Tut's weh?", sein Tonfall war sanft und seine Augen sahen mich traurig an.
Ich schüttelte den Kopf, nur um im nächsten Moment zu nicken.
"Pocht ein bisschen", ein bisschen war zwar die Untertreibung des Jahres, doch irgendwie wollte ich ihn beruhigen. Um vom Thema abzulenken ging ich zum Schrank und holte meine Cornflakes. Lisa hatte neben meine Müslischale schon zwei Schmerztabletten gelegt. Ich schaute dankbar zu ihr hoch. Während des Frühstücks schwiegen wir. Mein Vater starrte weiterhin in seine Zeitung, ohne ein Blick zu heben oder ein Wort zu sagen. Lisa lief in der Küche hin und her und tat so, als würde sie etwas suchen. Ich starrte nur weiterhin die Schale vor mir an, spürte jedoch, wie Ashton mich immer wieder besorgt anschaute.

Nachdem Ashton und ich fertig waren, erlaubte Lisa uns, ihr Auto zu nehmen. Dankbar, den Schülerblicken im Bus aus dem Weg gehen zu können, nahmen wir den Autoschlüssel entgegen.

"Hey, musst du nicht geradeaus?", fragte ich ihn verwundert, als Ashton an der Kreuzung rechts abbog.

"Wir holen noch Luke ab", erklärte er. Laut ausatmend ließ ich mich in den Sitz zurückfallen und schloss die Augen. Nach fünf Minuten hielten wir vor einem schönen, hellgestrichenen Haus an. Wie auf Kommando kam Luke aus dem Haus und lief auf uns zu. 

"Neuer Look", fragte er, als er mich sah. 
"Dachte, ich probiere mal was Neues", ich verdrehte die Augen, was ziemlich weht tat. Für einen kurzen Moment zuckte ich zusammen, was Luke bemerkt haben musste, denn er sah mich sorgenvoll an. "Komm schon", ich lächelte ihm zu und nickte mit dem Kopf auf die Rückbank. Er setzte sich, lehnte sich aber vor, dass unsere Köpfe auf der selben Höhe waren.

"Wie ist das passiert?"
"Alec", seufzte ich und schaute aus dem Fenster.
"Idiot", sagte Luke nur und das war es dann mit dem Thema. Ashton drehte das Radio auf und Luke und er sangen zu den Texten mit. Ich kannte die Lieder nicht. Luke erklärte, dass es ein lokaler Sender sei, der nur ortsansässige Bands spielte. "Irgendwann spielen die unsere Songs", sagte er sehnsüchtig und starrte aus dem Fenster.



Das Klingen der Schulglocke fühlte sich wie die Befreiung aus der Hölle an. Schnell räumte ich meine Sachen zusammen und lief aus dem Gebäude. Wie verabredet wartete Ashton auf mich und wir fuhren nach Hause. Den ganzen Tag über hatten mich die anderen Schüler angestarrt. Es war schrecklich. 

"Möchtest du heute mit uns proben?", er blickte konzentriert auf die Fahrbahn, doch ich merkte das er angespannt war. "Klar", freute ich mich. Musizieren dürfte das einzige sein, was meine Stimmung aufhellen könnte.

Drei Stunden später klingelte es an der Tür und Michael, Calum und Luke eroberten den Flur. Mittlerweile wusste ich was Lisa mit  "die wohnen hier praktisch schon" meinte. Ich folgte ihnen in den Keller, wo wir alles aufbauten und anfingen zu spielen. Wie bisher immer, machte es unglaublich Spaß. Doch so richtig abschalten konnte ich nicht. Normalerweise vergesse ich immer alles und jeden um mich herum. Aber an jenem Tag flogen die Namen nur so durch meinen Kopf. Alec. Dad. Mum. Lucas. Lisa. Ashton. Luke..? 

Ich war so sehr in meinen Gedanken versunken, dass ich förmlich aufzuckte, als plötzlich die Tür aufging. Es war Alec. 
Seit unserem "Zwischenfall" hatten wir uns nicht mehr gesehen. Er war heute morgen besonders früh aus dem Haus gegangen.

"Was?", schnauzten Ashton und die anderen ihn synchron an.
"Liz. Können wir bitte mal reden?", er klang wie ein kleiner Junge.
"Verschwinde", Ashton deutete mit seinem Drumstick wütend auf die Tür. "Ich glaube Lizzy ist alt genug um für sich selber zu sprechen", er schaute mich durchdringend an. Ich drehte mich weg von ihm und ignorierte ihn. 
Er hatte es verdient. Er hatte es verdient, ignoriert zu werden.

"Bitte Liz", murmelte Alec und ich tauschte einen Blick mit Luke, der neben mir stand. Zögerlich überlegte ich und stand dann schließlich doch auf. "Mach es jetzt, dann hast du es hinter dir", appellierte die vernünftige Seite in mir. Als ich aufstand und den Raum durchquerte hörte ich wie Ashton ganz leise "Pass auf" flüsterte. 

Wir gingen in Alec's Zimmer. Es war groß und vollgeklebt mit Fotos. Ich betrachtete sie.
Die meisten der Leute kannte ich nicht, aber trotzdem hingen mehrere Fotos seiner alten Freunde aus England dazwischen. Seine coole Clique, aus verwöhnten Snobs, die mit Siegelringen durch die Gegend liefen. Ich habe diese Leute nie gemocht und Alec war ein Teil von ihnen.
"Es tut mir so leid", begann er und ich hörte wie seine Stimme zitterte.
Irritiert sah ich ihn an.
Tatsächlich er weinte.

In mir regte sich keine einzigen Emotionen.

"Aha", nuschelte ich abschätzend, setze mich jedoch zu ihm auf sein Bett.

---

*ASHTON'S POV*

Lizzy verließ schließlich das Zimmer und folgte Alec nach oben.
"Wollen wir?", fragte Calum, als ich mich schon in Bewegung setzte, dicht gefolgt von Luke.

Ich weiß es gibt so etwas wie Privatsphäre, aber ich hatte zu große Angst davor, Lizzy mit Alec alleine zulassen. Schließlich sah man noch in ihrem Gesicht, was passieren konnte.

Ganz leise liefen wir nach oben in mein Zimmer, das direkt an Alec's grenzte. Die Wände waren recht dünn, weshalb man einfach durch sie hindurch hören konnte.

"Es tut mir so leid", klang Alec's Stimme leise in mein Zimmer.

"Aha", hörte ich Lizzy.

Dann war es ruhig. 

"Wieso hast du das gemacht?"

"Ich war Mum immer scheiß egal", Alec's Stimme klang viel jünger und verletzlicher.

"Lüg mich nicht an."

"Das tue ich nicht", und da war er wieder. Der vertraute hämische Unterton in seiner Stimme.

"Ich war dabei, als sie dich angefleht hat. Sie hat dich geliebt. Ich habe dich mal geliebt. Aber du hast dich selber so emotional verkrüppelt, dass du deiner eigenen Schwester mit einem Metallring ins Auge schlägst."

"Du wolltest es doch so." Das war seine einzige Antwort?

"Was bringt dich dazu so etwas zu denken? Nur weil du deine Wut nicht unter Kontrolle hast, kannst du doch nicht deine Schwester schlagen. Wer tut denn sowas?", Lizzy schwieg einen Moment bis sie dann weiterfuhr: "Ich will nur wissen, wieso du damals gegangen bist. Lüg mich nicht an Alec."

"Hab ich doch gesagt."

"Glaubst du das wirklich? Wie schwach bist du?! Nur weil Baby Alec einmal Fünfminuten der Mittelpunkt war? Das ist dein Grund?"

"Du hast doch keine Ahnung! Für Mum ging es doch immer nur um ihre kleine perfekte Lizzy. Lizzy hier und Lizzy da. Sie ist so wunderbar. Ach Alec sei doch mal mehr wie deine Schwester. Oh Alec Lizzy war wieder. Es ging immer nur um dich. "

"Hör mal zu. Es kann gut sein, dass Mum und ich uns immer etwas näher standen. Aber das heißt doch nicht, dass sie dich nicht geliebt hätte. Solltest du wirklich so unfähig sein Zuneigung zu erkennen, dann hättest du das spätestens begreifen müssen, als sie auf den Knien vor dir saß und weinend dich angefleht hat zu bleiben. Aber du bist gegangen. Das war deine Entscheidung. Hast du wirklich geglaubt, Mum und ich würden unser Leben auf Pause stellen? Du und Dad, ihr habt euch zwei Jahre lang nicht gemeldet! Kein Lebenszeichen! Ihr hättet tot sein können und wir hätten es nicht gewusst. Und weißt du was dann irgendwann passiert ist Alec? Nach zwei Jahren, da habe ich angefangen euch zu vergessen, bis mir Dad eine beschissene Hochzeitseinladung schickt. Weißt du wie sich das angefühlt hat? Hast du eine Kleien Ahnung? Du und Dad. Ich wünschte ich hätte euch nie wieder sehen müssen. Nie wieder."

Dann war es eine Weile ruhig. Mir lief ein eiserner Schauer über den Rücken. Ich wusste von alle dem nichts. Als ich ihren Vater damals gefragte hatte, warum Lizzy nicht kommen würde, meinte er nur, dass zu beschäftigt sei. Ich tauschte mit meinen Freunden entgeisterte Blicke aus. Dann hörte ich wie Lizzy, diesmal wieder leiser und weinend hinzufügte:"Wisst ihr eigentlich, was ihr angerichtet habt? Ihr habt alles kaputt gemacht. Alles! Wegen euch mussten wir umziehen. Wegen euch leben wir in einer schäbigen Wohnung. Wegen euch konnte ich Nächte lang nicht schlafen. Wegen euch fällt es mir schwer Menschen zu vertrauen. Wegen euch ist meine Mutter nicht mehr die Alte. Wenn du wirklich denkst, dass ich euch das jemals verzeihen werde, dann irrst du dich. Ihr habt mir alles was mir lieb und wichtig war weggenommen."

Dann hörten wir Schritte und Lizzy's Schniefen. Sie lief an meine Zimmer vorbei und wir hatten vergessen, die Tür zu schließen. Für den Bruchteil einer Sekunde sah sie mir direkt in die Augen. Für einen Bruchteil einer Sekunde sah ich all den Zorn und den Schmerz in ihren Augen. Es sah aus, als würde er mir gelten. Doch dann lief sie weiter und ließ uns zurück. 


*LIZZY'S POV*

Ich lief nach unten, streifte mir meine Schuhe über und lief aus dem Haus. Von oben her hörte ich noch Ashton und Alec streiten. Doch ich nahm keine Rücksicht auf sie, ich wollte nur weg. Wohin wusste ich nicht, deswegen lief ich einfach umher, bis ich mich auf einer alten Parkbank nieder lies. 

Dann brach alles aus mir heraus, die angestaute Wut und Trauer konnte ich plötzlich nicht mehr zurückhalten.
Ich weinte lange, wirklich lange. Es war ein recht abgeschiedener Ort, weshalb niemand da war. Ich war ganz alleine, so wie immer. Doch plötzlich fühlte ich eine Hand auf meinem Rücken.
Sofort schnellte mein Kopf hoch. Neben mir saß Luke. Er sah mich traurig an und drückte mich an seine Brust. Er sagte nichts, sonder war einfach da. Erneut stießen mir Tränen in die Augen. Aber es tat gut.
Es tat gut endlich mal nicht stark sein zu müssen. Es tat gut hier zu sitzen und es tat gut, dass mich jemand im Arm hielt und es tat gut das es Luke war.

"Danke", flüsterte ich ihm zu, nachdem ich mein Gesicht noch eine ganze Weile in sein T-Shirt versteckte. Er sagte gar nichts und so saßen wir einfach da.
Zwei 17-Jährige, ein Mädchen mit einem blauem, verheulten Auge und ein Junge mit ausdruckslosem Gesicht, der das Mädchen beschützend im Arm hielt.

"Kein Problem", antwortet Luke mir eine ganze Weile später.

Ich betrachtete sein Profil. Er sah traurig aus, aber auch irgendwie- glücklich? Ich weiß man kann schlecht glücklich und traurig sein, aber mir ging es gerade so und scheinbar auch Luke.

"Woher wusstest du, wo ich bin?", diese Frage tauchte immer wieder in meinem Kopf auf, weshalb ich sie schließlich laut aussprach.

"Ich habe dich gesucht", in mir breitete sich ein warmes Gefühl aus. 
Er drehte sein Kopf zu mir und er begann zu lachen.

"Mund zu", gluckste er und augenblicklich klappte ich meinen Mund zu.
Dann begannen wir über belangloses Zeug zu reden und langsam wurde es dunkel. Die ganze Zeit über ließ er mich nicht los.
---

Hallöchen. 

Ein sehr dramatisches, leicht kitschiges Kapitel. Aber wie gefällte es euch? 

Ade, 

Emma



Edit :2020

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