Jonas war sofort tot! Er hatte keine Chance mehr, um sein Leben zu kämpfen. Dass war doch einfach nicht fair! Aber das Leben war nie fair.

Ich schaute wieder zu Lars. Wenigstens lebte er noch! Noch einen Verlust hätte ich nicht verkraftet. Als ich gerade zur Tür schauen wollte, bemerkte ich, dass Lars Hand sich bewegte. Ich schaute sofort in sein Gesicht. "Lars?" Er öffnete langsam seine Augen. "Justin?" Kam es ganz leise und erschöpft aus seinem Mund. "Ja ich bin hier." "Was...ist passiert?" "Das erzähle ich dir später! Schlaf noch ein bisschen. Ich komme später nochmal wieder." Ich wollte gerade aufstehen, als Lars versuchte mich am Arm festzuhalten. "Bleib.." Ich nickte, und blieb sitzen. Lars lächelte, und schloss seine Augen wieder.
Ich merkte nach einiger Zeit, dass ich müde wurde. Da Lars wollte, dass ich hier blieb, legte ich meine Arme und meinen Kopf auf seine Beine. Es dauerte nicht lange, da war ich ebenfalls eingeschlafen.

Ich spürte irgendwann eine Hand auf meinem Rücken, und schreckte hoch. "Alles gut, ich bin es nur." Es war Eric. "Komm wir lassen Lars schlafen." Ich nickte und stand auf. Eric und ich verließen die ITS, und gingen in die Caféteria. Dort kaufte Eric uns jeweils einen Kaffee. Wir gingen mit den Kaffeebechern raus an die Luft. Es war mittlerweile dunkel geworden und somit war es noch ein bisschen kälter. Ich trank einen Schluck Kaffee, und spürte wie das Heißgetränk in meinem Körper Wärme ausstrahlte.
Eric und ich setzten uns auf eine Bank. "War er schon wach?" "Ja kurz." "Brauchst du jemanden?" "Für was?" "Für Jonas..." Ich schaute in den Kaffeebecher. "Nein..." sagte ich eher leise. Eric drehte sich mit seinem kompletten Körper in meine Richtung. "Möchtest du darüber mit mir reden?" Ich schüttelte den Kopf. "Ich brauche einfach noch etwas Zeit! Versteh das einfach." "Ok..." Eric drehte sich wieder so, dass er geradeaus schauen konnte. Ich nahm wieder einen Schluck Kaffee.

Es war einige Zeit still. Doch dann brach Eric die Stille. "Sollen wir nach Lars schauen?" Ich nickte. Wir schmissen unsere Becher in den Mülleimer, und gingen in Richtung ITS. Dort angekommen zogen wir uns beide um, und betraten das Zimmer von Lars. Lars Augen öffneten sich, als ich mich auf den Stuhl setzte. "Da seid ihr ja wieder. Ich dachte ihr kommt gar nicht wieder!" Lars lächelte leicht. "Wie geht's dir?" Fragte Eric Lars. "Als ob eine Walze über mich gerollt wäre!" "Dass kommt davon, wenn man nicht zum Arzt geht, und versucht seine Schmerzen zu vertuschen! Lars du wärst fast gestorben wegen deinem Sturkopf!" "Was ist denn passiert?" "Mein lieber du hattest ein Magengeschwür! Da es aber unbehandelt blieb, hattest du einen Magendurchbruch! Du hast verdammtes Glück gehabt, dass Justin bei dir war, sonst würdest du hier nicht mehr liegen!" Lars schaute uns entsetzt an. Dann schaute er auf seine Decke. "Mach sowas bitte nie wieder!" Er schüttelte den Kopf. "Nie wieder! Es tut mir leid Justin..." Ich umarmte vorsichtig Lars. "Ist schon ok." "Wir verlegen dich dann später auf normal Station!" Lars nickte. "Ich lasse euch dann mal alleine! Und Lars, wenn du wieder fit bist, dann reden wir mal! Ich möchte dich nämlich nicht nochmal hier liegen haben!" Lars nickte.
Eric verließ das Zimmer, und Lars schaute direkt in meine Augen. "Ich verspreche dir, dass ich für jedes kleine bisschen zum Arzt gehen werde! Ich möchte nämlich nicht, dass du Angst um mich haben musst! Und jetzt werde ich wieder schnell fit, damit du zuhause nicht so alleine bist!" "Übrigens ich werde die Wohnung nicht nehmen! Der Vermieter hat sich zwar noch nicht gemeldet, aber wenn er es tut, dann lehne ich ab! Ich möchte bei dir wohnen bleiben, wenn das für dich ok ist?" "Na klar ist das ok! Dass freut mich riesig! Ohne dich wäre ich ja jetzt auch nicht mehr hier!" Ich umarmte Lars erneut. Als ich mich löste hörte ich wieder Jonas. "Siehst du! Für dich hat er gekämpft!" Ich erstarrte. "Ist alles ok?" "Justin?!" "Hä...ja es ist alles ok! Warum fragst du?" "Weil du aufeinmal so komisch warst." "Ich komisch ne. Ich bin einfach nur froh, dass es dir wieder besser geht!" "Ok.."

Sollte ich Lars erzählen, dass ich Jonas Stimme hörte? Würde er dass denn verstehen? Oder würde er sagen, dass ich mir das einbildete?

Was sagt ihr, sollte Justin darüber mit Lars reden?
Ich hoffe euch gefällt das Kapitel. Lasst gerne Feedback und Votes da. :D