Kapitel 11
*1 Monat später*
Ich saß in meinem Zimmer und war gerade dabei, meine Hausaufgaben in Biologie zu erledigen und für einen Mathetest zu lernen, Ala es an der Tür klingelte. Ich löste meinen Blick von meinen Hausaufgaben und wollte gerade aufstehen, um mich nach unten zu begeben, als es an meiner Tür klopfte. „Herein", antwortete ich erstaunt. Ich fragte mich, wie Dylan es so schnell von der Tür unten zu mir nach oben geschafft hatte. Wer hatte ihm aufgemacht? Waren es Jenna oder Mason gewesen? Doch es war nicht Dylan, der den Kopf in mein Zimmer steckte, sondern Thomas. „Ich mache schnell unten die Tür auf und schicke Dylan zu dir hoch." Ich starrte ihn wahrscheinlich ziemlich komisch an. „Hmm, klar, Dankeschön, Thomas." „Kein Problem." Er lächelte mich an und schon in der nächsten Sekunde schloss er die Tür. Ich war so erstaunt über seine Freundlichkeit. Eigentlich sollte ich das nicht sein. Seit etwas über einer Woche fiel mir das immer öfter auf, dass er sehr freundlich zu mir war, am Tisch oft versucht, ein Gespräch mit mir aufzunehmen und mich auch manchmal fragte, ob er mir mit der Schule oder anderen Sachen helfen konnte. Ob es daran lag, dass Sarah nicht mehr so oft vorbeikam?
Ich hatte manchmal das Gefühl, dass er sich entschuldigen wollte, sich das allerdings nicht traute. Er sollte es doch einfach machen, ich wäre erstaunt, wenn er so schnell geschnallt hätte, dass es Sarah gewesen ist. Vielleicht hatten die beiden ja auch Streit, ich hatte auch das Gefühl, dass sie die Pause zwar noch zusammen verbrachten, weil sie zusammen waren und sich deswegen auf eine bestimmte Weise verpflichtet fühlten und weil sie mit den anderen alle in einer großen Clique waren, sie allerdings nicht mehr mit ihrem Herz dabei waren.
Mich wunderte es nicht wirklich, mich wunderte es eher, dass Thomas es überhaupt so lange mit ihr ausgehalten hatte. Mal sehen, wie lange es dauern würde, bis er es vollständig verstehen würde oder bis wann Sarah einen Ausraster haben würde und ihm dann alles gestehen würde.
Nun klopfte es wieder an die Tür und dieses mal war es auch wirklich Dylan. Er war vorbeigekommen, um mit mir zusammen die Biologiehausaufgaben zu erledigen und ein bisschen Mathe zu lernen.
Mittlerweile hatte ich in der der Schule stark aufgeholt und gehörte schon zu einer der besten. Vor allem Mathe war in dieser Schule viel einfacher als in meiner letzten und deswegen hatte ich mich angeboten, Dylan ein bisschen zu helfen, da er noch einige Schwierigkeiten hatte.
„Hey May, du siehst aus wie eine kleine Streberin, wie du hier schon alles auf dem Boden ausgebreitet hast. Willst du mir jetzt die Weisheiten aus deinem kleinen schlauen Kopf beibringen?" Dylan lachte und auch fing an, zu lachen. Ich streckte meinen Arm aus und griff nach seinem T-Shirt, zog ihn somit zu mir nach unten und küsste ihn zur Begrüßung. Dylan erwiderte die Kuss und sofort fingen Schmetterlinge an, sich in meinem Bauch breitzumachen.
Dylan und ich waren jetzt drei Wochen zusammen. Nach dem, was alles mit Thomas und Sarah geschehen war, haben wir alle Pausen zusammen verbracht, uns auch privat getroffen und sehr viel über Sarah gelästert. Wir sind uns beide in so vielen Dingen einig, nicht nur, was Sarah angeht, auch was privates und Hobbys angeht. Ich habe in ihm einen wirklich guten Freund gefunden und es hat bei uns beiden auch nicht lange gedauert, bis wir gemerkt haben, dass da noch mehr war und jetzt waren wir also zusammen.
Dylan war seitdem fast jeden Tag bei mir und wir verabredeten uns eigentlich immer, um etwas für die Schule zu tun. Ich wunderte mich, dass John und Dave da gar nichts gegen hatten, denn sie wussten genauso gut wie alle anderen hier in der Familie und wie Dylan und ich, dass meistens nicht wirklich sehr viel gelernt wurde. Wir fingen meistens ziemlich konzentriert und motiviert an, doch das hielt nie wirklich lange.
Aber was sollte ich denn tun, ich mochte Dylan wirklich sehr und ich war jung und verliebt? Das verstanden Dave und John wahrscheinlich und sie hatten bisher auch noch nicht versucht, DAS Gespräch mit mir zu führen, weswegen ich ziemlich dankbar war. Sie wussten wahrscheinlich, dass sie mir vertrauen konnten und außerdem waren Dylan und ich bisher auch noch nicht so weit gegangen.
Ich war hier in meinem Zuhause, ich durfte meine Tür nicht abschließen, wenn Dylan bei mir war.
Es klopfte nun schon wieder an die Tür, doch dieses mal wurde es von Gekicher begleitet. Jenna und Mason also. Es war typisch für sie, dass sie beim Abendessen, wenn Dylan dabei war, Knutschgeräusche machten. Sie waren sicherlich nur eifersüchtig, denn sie waren schließlich auch schon in dem Alter, in dem man einen Freund haben konnte und sie hatten eben noch keinen.
„Jenna, Mason, kommt ruhig rein, dann seht ihr, dass Dylan und ich sehr konzentriert lernen." Ich sah ihre hochroten Köpfe, die versuchten, nicht loszuprusten, als sie die Tür öffneten. Doch Dylan und ich waren gerade wirklich über die Hausaufgaben gebeugt, ich über das Aufgabenblatt und Dylan über das Schulbuch.
Jenna, Mason, Dave und John hatten es mir geglaubt, dass ich es nicht war, der Thomas das alles angetan hatte und ich glaubte, anfangs war Thomas deswegen ziemlich sauer auf sie gewesen. Doch mittlerweile dachte er sich wahrscheinlich, warum er das denn die ganze Zeit über gedacht hatte.
Ich hatte anfangs wirklich Angst gehabt, dass ich großen Ärger bekommen konnte oder womöglich sogar wieder von ihnen fortmüsste, doch alle hatten mir sofort geglaubt, wie durch ein Wunder.
Auch in der Schule hatten die anderen mittlerweile aufgehört, sich über Thomas lustigzumachen. Ab und zu kam dazu noch ein stichelnder Kommentar, doch das Leben lief weiter und es gab außerdem in ihren Augen noch genug andere Sachen, über die man sich in ihren Augen lustig machen konnte.
Ich fragte mich, wann Thomas und ich endlich mal ein Gespräch führen würden, in dem alles geklärt werden würde.
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