11. Kapitel
"Jisung!", quiekt Jisoo, rennt zu mir, will in meine Arme springen, jedoch hält Eunha, ihre Mom, sie auf.
"Jisung ist ziemlich verletzt, Prinzessin, er braucht jetzt Ruhe und Zeit um sich zu schonen, ja?"
Schmollend nickt sie, sieht dann zu mir.
"Warst du wie Minho auch beim Boxen?"
Minho boxt noch?
"Nein..." murmle ich, weiß nicht was ich darauf antworten soll.
"Wieso hast du dann überall Verletzungen?"
"Jisoo!", ermahnt Eunha sie, weshalb Jisoo nur noch mehr schmollt.
"Aber ich bin neugierig, Mami!"
"Jisung wird es dir erzählen, wenn er es erzählen möchte."
Dann sieht sie zu mir, lächelt mich sanft an, streicht dann durch meine Haare.
"Wir müssen morgen früh zur Polizei, damit du ihnen die ganze Sachen schildern kannst, okay?"
Ich schlucke, nicke dann etwas.
"Jetzt geh dich ausruhen..."
"Okay.."
Ich möchte ins Gästezimmer, jedoch lacht Eunha etwas.
"Du kannst auch ruhig bei Minho schlafen. Ihr habt euch schon immer ein Bett geteilt..und das Gästezimmer ist eh vollgestapelt."
Okay...
Ich nicke, laufe langsam hoch in Minhos Zimmer.
Ich war schon ewig nicht mehr hier...aber es sieht genauso leer aus wie immer, abgesehen von ein paar Bildern an seiner Schranktür.
Und im Gegensatz zu meinem Zimmer ist sein Zimmer wirklich absolut ordentlich..
Ein wenig Farbe und mehr Wohngefühl in diesem würde zwar nicht schaden, aber als ich das letzte Mal seine Wand bemalt habe, hat er nicht mehr mit mir geredet und sein Schrank davor geschoben.
Ob es immer noch da ist?
Zögerlich setze ich mich auf das Bett, sehe hoch an die Decke.
Die ganzen Sterne hängen da immer noch..
Ich lege mich hin, sehe die Sterne an, welche Minho extra für mich, an die Decke geklebt hatte, damit ich nicht mehr so eine Angst im Dunkeln hatte..
Ich nehme mein Handy, lese die Nachrichten von Felix.
Wie sehr ich grade wünschte, dass der Sonnenschein hier wäre..
Felix: BIST DU OKAY?
Felix: SOLL ICH RUM KOMMEN? also es würde ein paar Stunden dauern, aber soll ich vorbei kommen?
Felix: Wie geht's dir eigentlich?
Felix: Wo wohnst du jetzt eigentlich erstmal?
Felix: Sungie, ich buch mir jetzt gleich wirklich ein Ticket, wenn du mir nicht antwortest.
Felix: Und sei Chan nicht sauer. Er hat es mir erzählt...ABER GOTT SUNGIE
Felix: Okay... Tickets sind gebucht
Felix: du schuldest mir jetzt Geld
Felix: nein Spaß. Ich bin morgen Abend wieder in Seoul, scheiß auf Schule und scheiß auf alles.
Ich will dich sehen und für dich da sein
Felix: Mein Abschluss hab ich so oder so in der Tasche
Felix: Hab dich lieb🤍
Ich lache leise, verziehe das Gesicht vor schmerzen.
Jisoo kommt ins Zimmer, hat ein iPad in der Hand, sieht mich mit großen Augen an.
"Was möchtest du kleiner Zwerg?"
"Ich bin nicht klein!", schmollt sie, krabbelt zu mir aufs Bett.
"Guckst du mit mir Netflix?"
"Du darfst Netflix haben?" frage ich, ziehe eine Augenbraue hoch.
"Nur für Kinderserien und Filme.", kichert sie, hält mir ihr iPad hin.
"Such dir etwas aus! Ich kann uns noch Schokolade aus der Küche mopsen oder Erdbeeren!"
Sie strahlt mich richtig an, was mich zum grinsen bringt.
Sie ist so süß..
Aber die Lee Geschwister sind eh absolut süß und dazu auch wunderschön.
"Du solltest nicht ständig essen aus der Küche stehlen, du diebische Elster.", kichere ich, weshalb sie auch kichert.
Dann sehe ich auf das iPad, suche einen Disney Film aus. Eigentlich habe ich nicht wirklich Lust darauf, aber ich konnte Jisoo noch nie widerstehen.
"Käsekuchen wäre toll.", murmelt sie nachdenklich.
"MAMA!"
Sie springt vom Bett auf, rennt aus dem Zimmer.
"Eunha?" frage ich, setze mich an den Tisch.
"Was ist los, Jisung? Hast du Schmerzen? Brauchst du etwas?"
"Nein alles gut...ich habe nur eine Frage..oder vielleicht ein paar mehr. Es geht um Minho."
Sie seufzt, hört mit dem schneiden des Gemüses auf, setzt sich zu mir an den Tisch.
"Wieso redet er nicht mehr mit euch?", frage ich leise, weshalb sie nur wieder seufzt.
"Er hat herausgefunden, dass er adoptiert ist und seid dem redet er nicht mehr mit uns, ist kaum noch Zuhause..."
Sie fährt sich durch die Haare.
"Ich habe ihn groß gezogen und liebe ihn über alles, aber er sieht mich nicht mehr als seine Mom an. Am Anfang dachte ich, es sei nur der Schock und es würde schon wieder besser werden, aber so langsam habe ich es aufgegeben... vielleicht kannst du ja mit ihm reden."
"Ich weiß es nicht...", murmle ich.
"Eigentlich hatten wir die letzten zwei Jahre nicht wirklich Kontakt zueinander...und dann ist es eigentlich dazugekommen dass wir nicht mehr miteinander befreundet sind und jetzt...jetzt ist alles so kompliziert...Es tut mir leid...Ich möchte euch keine Umstände machen und..."
"Du machst uns keine Umstände, Jisung. Du bist hier schon immer willkommen gewesen, ein Teil unserer Familie."
Sie lächelt mich sanft an, streicht über meine Hand.
"Und glaub mir...das zwischen Minho und dir wird schon wieder. Mein Sohn liebt dich, Jisung..Ihr müsst nur miteinander sprechen...ich Ruf dich zum Abendessen, ja? Jetzt ruh dich aus...morgen wird es nur wieder stressig für dich."
"Ich möchte diese Aussage nicht machen... Ich...Ich meine, er war nicht er selbst und.."
"Jisung, es wäre das beste.. Vertrau mir, okay? Dein Vater braucht Hilfe."
"Aber doch nicht im Knast!"
Verzweifelt sehe ich sie an, weswegen sie mich mitleidig an sieht.
Wieso versteht mich denn niemand?
"Ich...Ich geh wieder hoch."
Ich stehe auf, gehe zurück in Minhos Zimmer, gehe auf dem Balkon und atme die frische Luft ein.
"Was machst du hier?"
Ich sehe zu Minho, welcher genervt an der Tür lehnt.
"Eunha meinte, dass ich mit bei dir schlafen soll.." murmle ich, weswegen er murrt.
"Kann sie vergessen. Wir haben ein Gästezimmer..Ich will mein Zimmer nicht teilen."
Er verlässt sein Zimmer wieder, weshalb ich die Tränen runter schlucke.
Jetzt muss er mich wohl wirklich hassen.
Kurz darauf kommt er jedoch wieder, schließt die Tür hinter sich und atmet tief durch.
"Du kannst so froh sein, dass ich dich schon mein gesamtes Leben kenne und dazu kannst du auch froh sein, dass du der wichtigste Mensch in meinem Leben bist, Han Jisung! Denn sonst hätte ich dich am liebsten nämlich schon umgebracht und dich irgendwo vergraben!" murrt er, sieht mich schlecht gelaunt an.
"Du kannst machen was du willst und trotzdem kann ich dich Hohlbirne nicht hassen! Wieso kann ich dich nicht hassen? Wieso kann es nicht einfach wie früher sein? Warum stößt du mich ständig von dir weg? Ich will dich so sehr hassen, Han Jisung...und doch will ich dich einfach nur wieder bei mir haben, dein Lächeln sehen und sehen das du glücklich bist...Du bist mein bester Freund, okay? Und ich wollte nie ohne dich sein und erst recht wollte ich nicht das es so endet..."
"Es tut mir so leid.", unterbreche ich ihn, weshalb er verstummt.
Es muss ihm ziemlich an den Nieren gegangen sein, sonst spricht er nicht aus was er denkt und fühlt...er kann das nämlich genauso wenig wie ich.
Minho lächelt leicht, kommt dann zu mir, streicht mir ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht.
"Stoß mich nicht wieder von dir...hör am besten auf mich von dir zu stoßen, wenn es dir nicht gut geht...Es hätte uns die gesamte Freundschaft gekostet...es hätte mir alles gekostet, wenn du nicht mehr in meinem Leben wärst. Du bist meine bessere Hälfte, Jisung und ohne dich bin ich am Boden...Ich brauche dich, hörst du? Ich brauche dich so sehr..."
Er lehnt seine Stirn gegen meine, atmet tief durch.
"Es tut mir leid.."
Mehr bringe ich nicht hervor, bin überfordert, aber gleichzeitig glücklich.
"Und nur zur Info...Ich werde mich nicht wiederholen, also hast du hoffentlich zu gehört."
Ich lache leise, nicke dann etwas.
"Jedes einzelne Wort, Minho.."
Er lächelt leicht, zieht mich vorsichtig in meine Umarmung, drückt sein Gesicht in meine Halsbeuge.
"Seid wann kannst du sagen was du fühlst oder denkst?"
"Kann ich nicht. Ich bin high...und ich weiß, dass ich aufhören muss, aber es ist doch schwerer als gedacht."
Ich streiche über seinen Rücken, sage nichts dazu.
"Wir kriegen das schon alles irgendwie wieder hin...selbst wenn es am Anfang dauern wird, bis es wieder wie früher wird." murmle ich.
Schließlich haben wir noch einiges zu klären und zu erzählen.
"Ich weiß.."
Er lässt mich los, grinst mich schief an.
"Ich geh jetzt duschen und dann...dann sollten wir miteinander reden, oder?"
"Werden wir das denn hinkriegen?"
"Ich habe absolut keine Ahnung." lacht er, fährt sich durch die Haare.
"Bin gleich zurück. Verschwinde nicht, Hannie."
Mit einem lächeln sehe ich Minho hinterher, schließe die Balkon Tür dann, als ich wieder im Zimmer bin, setze mich aufs Bett und sehe auf mein Handy, schreibe Chan kurz.
'Ich glaube...Ich glaube das zwischen Minho und mir regelt sich langsam wieder...da hat es wohl doch irgendwo was gutes fast umgebracht wurden zu sein..'
Chan: Das freut mich Sungie.
Chan: ich bin froh, wenn ihr es endlich wieder auf die Reihe bekommt und wie früher eine Person seid. Dann seid ihr auch mehr ihr selbst.
Chan: Wie geht's dir?
'Grade? Ziemlich gut. Hab grade ein Dauer lächeln im Gesicht..wegen Minho.'
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