Wir leben in einer Gesellschaft, in der Leistung großgeschrieben wird.
Hab bloß keine Lücke im Lebenslauf.
Hab immer einen Plan B bereit.
Wehe du brichst etwas ab!
Du musst doch etwas in der Hand haben und wissen, wie du deine Zukunft gestalten möchtest.
Und wenn du dann unter der Last zusammenbrichst, dann bist du faul, hast nicht genügend gegeben und bist eine Enttäuschung.
Auch ich habe unglaublich oft das Gefühl, dass ich liefern muss.
Abitur.
Studium.
Einen guten Job.
Eine eigene Familie.
Ich habe immer wieder das Gefühl, dass das, was ich tue, noch nicht reicht.
Noch kannst du nicht stolz auf dich sein, du musst das und das noch machen.
Ein bisschen geht noch.
Ich renne und renne, nur um festzustellen, dass ich nicht stehenbleiben kann, weil die nächste Sache ansteht.
Ich hangle mich von Aufgabe zu Aufgabe, ohne den Erfolg wirklich sehen zu können und manchmal erreiche ich das Ziel gar nicht mal.
Ich renne weiter mit der Angst nicht genug zu sein.
Vor der Angst weniger geliebt zu werden, wenn ich es nicht schaffe.
Angst nicht das Leben leben zu können, das ich mir ausgemalt hatte.
Und genau durch diese Angst lebe ich schon lange nicht mehr.
In meinen schönsten Momenten bin ich kaum anwesend, weil ich in meinen Gedanken weit weg bin.
Was kann ich noch tun?
Was steht als nächstes an?
Ich vergesse zu leben.
Ich vergesse zu lachen.
Ich vergesse zu genießen.
Ich vergesse mich selbst, was um mich herum passiert und sehe nur noch die nächste Etappe, die ansteht.
Deshalb habe ich mir vorgenommen, einen Gang runterzuschauen und das Leben zu entschleunigen.
Einfach ich sein und die Kontrolle abgeben.
Ich weiß, dieses Leben ist für mich bestimmt und ich werde jeden Augenblick, jedes Hoch und Tief ganz bewusst wahrnehmen.
Ich darf stolz auf mich sein, wenn ich etwas erreicht habe und auch mal keinen Plan haben, wie es weitergeht.
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