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Kapitel 7

„Dad! Steh da doch nicht so angewurzelt! Das ist voll peinlich!" zischte Lucy mir zu und ich fiel aus meiner Trance.
„Sorry, ähh... ich bin sehr überrascht, dich zu sehen. Du siehst gut aus." beeilte ich mich zu sagen.
„Ich bin noch überraschter. Dass erst so etwas schlimmes passieren muss, damit du mal wieder nach Alanville kommst."

Ich legte den Kopf schief und sah sie geknickt an.
„Nicht du auch noch! Ich hab es verstanden, ich bin ein Arschloch, können wir es so stehenlassen?"
„Es tut mir leid, so war das nicht gemeint." ruderte sie zurück.
„Ich wollte dir an diesem Tag keine Vorwürfe machen. Ich freue mich wirklich, dich wieder mal zu sehen. Es ist sehr lange her."

„Das ist es. Mel, das hier ist meine Tochter Lucy." Ich stieß Lucy an und die beiden schüttelten sich die Hände.
„Luce, das ist eine alte Freundin von mir." stellte ich vor.
„Ich bin Melinda, schön dich kennen zu lernen. Ich bin erstaunt, Jamie, dass du so eine erwachsene Tochter hast." Sie klang überrascht, aber erfreut.
Lucy setzte sich wieder und unterhielt sich mit Dad. Anscheinend hätte er viele Fragen.

„Ja, wie es so läuft." meinte ich schulternzuckend und grinste.
„Ja, wem sagst du das." lachte sie leise und senkte dann den Blick.
„Mein Sohn sitzt weiter hinten. Ich sollte jetzt auch wieder hinter zu ihm."
„Ja, sicher. Können wir uns danach sehen?" fragte ich hoffnungsvoll. Ich wollte mich definitiv noch länger mit ihr unterhalten.

„Klar, wir gehen anschließend zusammen essen. Dann kannst du dich ja zu uns setzen. Oder umgekehrt."
„Seit wann hast du so ein enges Verhältnis zu meinen Eltern?" wunderte ich mich. Früher haben sie sich gegenseitig gehasst, konnte sich in 20 Jahren wirklich so viel grundlegend verändert haben?

„Seit du abgehauen bist, hat deine Mutter ihren Groll gegen mich fallen lassen und ob du es glaubst oder nicht, aber wir sind so etwas wie gute Freundinnen geworden. Aber Einzelheiten kann ich dir ja später erzählen." Mit diesen Worten nickte sie zu dem Pfarrer, der schon ungeduldig wartete und ging schnell nach hinten, wo sie ihren Platz hatte.

„Alte Freundin? Wohl eher ehemaliger Crush. So wie du sie angesehen hast, könnte man denken, du hast sie in Gedanken ausgezogen." bemerkte meine etwas zu aufmerksame Tochter.

„So ein Unsinn! Ich hab sie nicht mit meinen Gedanken ausgezogen ich hab mich nur an die alten Zeiten erinnert." erklärte ich und blickte nach hinten und versuchte so, ausfindig zu machen, wo sie saß, aber in dem Moment begann die Orgel zu spielen und alle standen auf.

„Also nicht eine alte Freundin sondern deine alte Freundin?" schloss sie und ich nickte langsam.
„Wow, dann muss es etwas sehr ernstes gewesen sein." vermutete sie.
„Wie kommst du darauf?"
„Na, so wie du sie angesehen hast. Du warst ja völlig hin und weg." lachte sie leise.
„Ja, naja...wir waren bestimmt über drei Jahre lang zusammen. In dem Alter ist das einiges. Aber jetzt sei still, ich erzähle dir meinetwegen alles heute Abend."

***

Die Zeremonie war sehr schön und meine Mutter hat den Abschied bekommen, den sie verdiente. Im Anschluss gingen die Familie und Freunde zusammen in das einzige Restaurant, das dieser Ort zu bieten hatte. Mel saß direkt bei meiner Familie, also fiel es nicht einmal auf, dass ich mich neben sie setzte.

"Wo ist dein Sohn geblieben?" fragte ich sie, da ich ihn nirgends ausfindig machen konnte.
"Der ist zuhause. Ihm geht es nicht gut, die Beerdigung hat ihm sehr zugesetzt. Sie war wie seine Oma für ihn."
"Das kann ich mir vorstellen." Kinder waren noch viel verwundbarer als Erwachsene. Und wenn sie wirklich so ein enges Verhältnis hatten, wie Mel mir erzählt, dann muss es die Hölle für ihn gewesen sein.

"Ich kann es gar nicht fassen, dass ihr euch so nah standet. Sie war immer gegen dich, ohne Grund. Das war einer der Gründe warum wir immer gestritten haben." Wenn sie sich so nahe standen, und ihre Meinung geändert hat, wie kam es, dass sie sie nie erwähnt hat?

"Es gab einen Grund. Sie wollte ihren Sohn nicht verlieren. Sie dachte immer, ich wäre der Grund, dass du nach New York wolltest. Sie dachte, ich hätte dich dazu beeinflusst, mit mir abzuhauen. Als sie gemerkt hat, dass das nicht der Fall war, dass du sowieso machst was du willst und mich einfach verlassen hast, hat sie sich bei mir entschuldigt. Außerdem hatten wir beide das Gefühl, dass wir zusammenhalten müssen."

"Melinda gehört zur Familie." erklärte Dad ganz kurz.
"Danke, Jack." erwiderte sie lächelnd und legte vertrauensvoll ihre Hand auf seine. Ich glaube, ich war im falschen Film. Wieso hat mir niemand davon erzählt, dass sie sich so nahe standen, dass sie praktisch zur Familie gehörte?

In den paar Malen, die wir uns gesehen haben und bei all den Telefongesprächen und Briefwechseln, wurden mir Leidensgeschichten von Nachbarn und vom Gemüsehändler erzählt aber nicht dass meine Exfreundin wie eine Tochter für meine Eltern waren.

"Wo ist eigentlich der Vater?"
Mein Dad und Ruth versteiften sich und Mel lächelte traurig.
"Wie das Leben so läuft." wiederholte sie meine Antwort von vorhin.
"Also ein Arschloch." mutmaßte ich.
"Ja. Die Männer heutzutage sind alle gleich."
"Touché." gab ich mich geschlagen und lächelte.

"Und du lässt dich scheiden, habe ich gehört?"
"Interessant, dir erzählt man alles über mich, aber ich habe über dich nichts erfahren über die Jahre." stellte ich fest.

"Du hast nie gefragt." meinte Dad und ich seufzte. Wieso hätte ich sie über jemanden ausfragen sollen, bei dem ich mir sicher war, dass sie kein bisschen interessiert?

"Wenn du nicht antworten willst, ist das okay."
"Was? Ach so nein, die Scheidung war lange notwendig. Ich bin auch nicht traurig darüber, unsere Ehe ist schon lange nicht mehr existent."
"Wie lange seid ihr denn verheiratet?"
"Seit...knappen 18 Jahren etwa."
"Was? Seit 18 Jahren? Aber...dann...ist es die Mutter von Lucy?" Mel war so überrascht, anscheinend hätte sie das nicht von mir erwartet.

"Ja, es ist ihre Mom. Zumindest die leibliche."
"Mehr aber auch nicht." warf Lucy ein.
Mel schwieg einige lange Sekunden, dann stand sie auf. Sie war ganz blass im Gesicht.

"Entschuldigt mich bitte kurz. Ich bin gleich wieder da."
Ich wechselte mit den anderen irritierte Blicke.
"Habe ich etwas verpasst? Hab ich was falsches gesagt?"
"Woher sollen wir denn das wissen? Du warst mit ihr zusammen!" warf Ruth zurück.
"Ich werde mal nach ihr sehen." meinte ich, stand auf und lief Mel hinterher.

Draußen, vor dem Eingang, an der frischen Luft stand sie mit geschlossenen Augen und atmete tief ein und aus.
"Was sollte das? Wieso bist du einfach rausgestürmt?"
Mel erschrak und öffnete die Augen. Sie hatte mich offenbar nicht kommen gehört.

"Jamie! Was machst du denn hier draußen? Geh wieder rein, es ist alles in bester Ordnung, ich komme sofort wieder, ich bräuchte nur etwas frische Luft, das ist alles." Ich kannte Mel seit ich ein kleiner Junge war, wir haben uns lange gekannt bevor wir uns verliebt hatten und zusammen waren und obwohl ich sie lange nicht gesehen hatte, hat sie sich kein bisschen verändert. Und so wusste ich auch sofort, wann sie die Wahrheit erzählte und wann nicht.

"Das ist nicht wahr und das weißt du. Es liegt an etwas was ich gesagt habe. Sag schon, was quält dich?"

"Mich quält es, zu wissen dass du noch immer Kontrolle über mich hast. Nach verdammtem 20 Jahren! Du kommst her, wirbelst alles auf und verlässt dann alles wieder, als ob du nichts von allen hier wissen willst. Ich dachte immer, diesen Moment würde ich locker aushalten, aber das stimmt nicht. Ich bin einfach nicht stark genug und dafür hasse ich mich. Hau lieber schnell wieder ab, bevor alles nur noch schlimmer wird."
Ich wusste nicht was mehr wehtat, ihre Worte oder die Tatsache dass ich sie so verletzt habe.

"Es tut mir leid, Mel, aber ich verstehe nicht, warum...?"
"Warum?" wiederholte sie und lachte ironisch.
"Diese Trish ist Lucy's Mutter, nicht wahr?"
"Ja, das ist sie. Aber...woher kennst du ihren Namen? Meine Eltern haben ja wirklich allerhand ausgeplaudert."

Sie schüttelte den Kopf.
"Ich kannte sie noch von damals. Sie war der Grund warum du mich verlassen hast."
"Was? Wie kommst du darauf?" fragte ich, genau wissend dass sie damit nicht einmal so unrecht hatte.

"Ich habe euch gesehen. Ich habe ja bemerkt, dass sie mit dir geflirtet hat, aber ich hätte nie gedacht, dass du es so weit kommen lassen würdest. Und am nächsten Tag warst du spurlos verschwunden. Auf nimmer Wiedersehen."

"Was? Du wusstest davon?" Mein schlechtes Gewissen von damals zeigte sich wieder und verstärkte sich um ein Vielfaches.
"Ja, ich wusste davon. Ich war so dumm und dachte, wir könnten das irgendwie schaffen, dass ich dir nach einer Weile verzeihen könnte, aber du hast diese Chance zunichte gemacht. Aber anscheinend hat es sich für dich gelohnt. Du hast alles bekommen, was du wolltest."

Sie drehte sich traurig um und rannte davon. Ich blickte ihr lange hinterher. Es tat mir alles so leid, ich wünsche, ich könnte alles rückgängig machen.
Aber sie hatte nicht recht mit ihren Aussage, ich hätte alles bekommen, was ich wollte.

Sicher, ich habe in New York studiert, wurde schnell erfolgreich, hatte eine wundervolle, unglaublich schöne Frau und die beste Tochter der Welt.

Aber was würde mir bleiben?
Frau war weg, um meine Tochter musste ich kämpfen und New York verlor ihren Glanz.
Und dafür habe ich Melinda aufgeben müssen.

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