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Kapitel 5

Ohne mich wieder umzuziehen, ging ich mit Lucy nach unten, wo wir uns zu den anderen ins Wohnzimmer gesellten. Mein Outfit fiel ihnen natürlich sofort auf, fast so als wären es knallrote und neongelbe statt schwarze Farben gewesen.

„Sag mal, hast du den Verstand verloren? Was soll dieser lächerliche Aufzug?" fragte mich Ruth. Marlon lachte nur, Dad schüttelte fassungslos den Kopf und murmelte etwas von 'Midlife-Crisis'. Ich ignorierte diese Bemerkung.
„Wie schnell die Zeit vergangen ist. Sieh dich nur an! Was ist nur mit dem Jungen passiert, der diese Kleidung so lange getragen hat, bis sie beinahe angewachsen ist?"

Ich zuckte mit den Schultern.
„Er ist erwachsen geworden."
Dad nickte.
„Das scheint wohl so, ja. Ach, was ich eigentlich schon davor fragen wollte, als ihr angekommen seid: warum seid ihr eigentlich mit dem Auto gekommen und nicht hergeflogen?"

Ich warf meiner Kleinen einen vielsagenden Blick zu und sie verstand es sofort. Sie erinnerte sich daran, was ich ihr im Auto erzählt hatte. Diese Vorwürfe, dass ich erst so spät kam.

„So kurzfristig habe ich keinen Flug mehr bekommen. Aber so war es gerade richtig, wir hatten eine sehr angenehme Reise hier her, nicht abgehetzt und auch nicht genervt. Klar, es hat ewig gedauert, aber wir haben in einem kleinen Hotel übernachtet und die Fahrt war sehr abwechslungsreich."

„Aha, na dann. Ach ja, ihr wolltet mir erzählen, was ich in eurem Leben verpasst habe seit wir uns das letzte Mal gesehen haben. Lucy, wie läuft es in der Schule? Jim, wie läuft deine Zeitung?"

„Alles super." log Lucy. Entweder sie wollte niemanden wissen lassen, dass sie es hasste oder sie hatte keine Lust, darüber zu reden.
Ich warf ihr einen überraschten Blick zu, sie erwiderte ihn ausdruckslos.
„Hast du einen Freund?"
Jetzt verformte sich ihre Miene zu einem leichten Lächeln, dass zu einem Lachen wurde.

„Einen Freund? Nein. Das habe ich aufgegeben."
„Wieso denn aufgegeben? Du bist doch noch so jung. Die Jungs kommen noch, keine Sorge." beruhigte mein Dad sie.
„Sei doch froh, Kleine. Die Männer machen einem das Leben sowieso nur schwerer als es eh schon ist." warf Ruth ein und ich verdrehte nur genervt die Augen. Gab es eigentlich irgendetwas, das sie nicht hasste?

„Naja, so schlimm ist es nicht, aber ich finde wenn mich jemand gut findet, dann soll er kommen, ich habe nämlich echt besseres zu tun."
Ich schmunzelte. Sicher, etwas besseres. Wie zum Beispiel die bewährte Methode Eifersucht, ein Gerücht verbreiten, dass sie einen Freund hatte.

„Und, Jim? Wie läuft es bei dir?"
Ich atmete tief ein, so als ob es mich anstrengte.
„Immer das gleiche, es gibt keine guten Journalisten mehr, jeder schreibt nur noch über diesen Mainstream-Scheiß oder, wenn man jemanden dazu bringt über etwas interessantes zu schreiben, dann kann man es nicht lesen, ohne zu verzweifeln, wie schlecht es ist."
„Und privat? Wie geht es Trish?"

Lucy warf mir einen erstaunten Blick zu und auch ich war teils überrascht, teils fühlte ich mich schuldig.
„Wir lassen uns scheiden. Hab ich euch das noch nicht erzählt?"
Ruth, Marlon und mein Dad schüttelten den Kopf. Missbilligend und enttäuscht.

„Und warum, wenn man fragen darf? Ich dachte, ihr seid so glücklich?" meinte Marlon.
„Das ist lange her. Seitdem ist sehr viel passiert."
„Aber so viel, dass man es nicht mehr kitten könnte? Ihr jungen Leute riskiert nichts. Wenn es mal schwierig wird, dann gebt ihr gleich auf!" meinte Dad.

„Sie hat mich betrogen." rief ich aus, damit diese Diskussion endlich ein Ende hatte, aber weit gefehlt. Ich hatte meine Rechnung ohne meine nervtötende Schwester Ruth gemacht.
„Ich hätte schwören können dass es umgekehrt gewesen wäre. Wäre ja nicht das erste Mal."

„Ich habe keine Zeit für so etwas. Ich arbeite den ganzen Tag, wenn nicht in der Arbeit, dann zuhause. Außerdem bin ich, wie schon gesagt, erwachsen geworden. Ich habe Verantwortung. Das hat Trish anscheinend vergessen. Allerdings lief es schon seit Jahren nicht mehr so gut, wir haben nicht mal mehr gestritten, sie war schlicht nie da, sodass wir uns kaum mehr gesehen haben. Die Scheidung ist wirklich das Beste für uns beide. Und für Lucy auch."

„Eine Scheidung ist nie gut für ein Kind." widersprach Dad.
„Ich sehe Mom sowieso kaum. Außerdem bin ich kein Kind mehr, sie sollen tun, was sie für richtig halten, mir ist das egal." Um ihre Aussage zu bestärken, zuckte sie mit ihren Schultern.

„Ein Jammer ist das. Aber das ist die Zeit. Von Treue hält niemand mehr etwas."
Ich seufzte nur und verdrehte die Augen. Marlon war mit seiner Frau seit 14 Jahren verheiratet und was ich hörte, waren sie sehr glücklich. Trish und ich haben es die letzten 18 Jahre miteinander ausgehalten, obwohl wir sicher seit zehn Jahren unglücklich waren. Ich konnte es Trish nicht einmal verübeln, dass sie mich betrogen hat. Ich hätte es auch tun können, wenn ich die Möglichkeit dazu gehabt hätte.

***

Das Abendessen verlief genauso wie das Gespräch. Marlon und ich mussten uns für unseren Erfolg und unsere Lebensweise rechtfertigen, Dad war zwar interessiert aber verurteilte die Jugend von heute und Ruth hatte an jedem etwas auszusetzen. Nur Lucy, die hatte ihre Ruhe und konnte ihr Essen genießen.

Danach flüchteten wir nach oben und machten uns bettfertig.
„Wie konntet ihr damals nur überleben ohne Fernseher im Zimmer?"
„Wir hatten Hobbys. Das war die gute alte Zeit." erklärte ich.
„Ich habe auch Hobbys. Allerdings gibt es hier nichts."

Ich sah mich um. Nichts? Alles war voll von nichts.
„Ich hab dir ja gesagt, du hältst es keinen Tag ohne WLAN aus. Hier sind massenhaft Bücher, frag Ruth ob sie Wolle hat, dann kannst du stricken, du kannst Musik hören, wir können Karten spielen, lebe so wie ein Teenie in meiner Jugend!"

„Wie kannst du gleichzeitig Retro Rebell und Bücherwurm gewesen sein?"
„Ich war doch kein Rebell. Ich war ein stinknormaler Teenie. Ich war damals sogar Vorsitzender der Schülerzeitung, also war ich vielleicht sogar eher ein Streber, wie du es nennen würdest. Ich war kein Bücherwurm und auch keiner dieser Grease Typen die nur Autos und Mädchen im Kopf hatten. Ich glaube, ich war in meiner Selbstfindungsphase und habe alles ausprobiert. Das erklärt auch, warum ich in dem Alter viele Fehler gemacht habe, die ich sehr bereue."

„Und, hast du dich jetzt gefunden?" fragte Lucy grinsend.
„Ich denke schon. Vielleicht. Keine Ahnung. Ich bin glücklich, abgesehen von der Scheidung. Ich bin stolz auf das was ich habe und liebe meinen Beruf. Also glaube ich schon, dass ich mich gefunden habe." philosophierte ich.

„Das ist schön. Ich wünschte, das könnte ich auch über mich sagen." murmelte sie vor sich hin, während sie das Bücherregal durchstöberte.
„Du bist doch noch so jung! Jünger als ich damals. Sei froh, dass du noch alles ausprobieren kannst. Lies mal das hier." sagte ich und überreichte ihr ein Taschenbuch.
Sie betrachtete es überprüfend.
„Die Biografie von James Dean?"
„Bildung ohne WLAN. Besser als diese Gerüchteküche und Fake News im Netz. Nicht dass du noch einen falschen Eindruck bekommst und mich am Ende noch für einen Freak hältst." erklärte ich.

Meine Tochter lächelte.
„Das bist du doch sowieso. Aber du bleibst mein Lieblingsfreak."

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