20.
Ich wüsste, was ich machen könnte, aber ich traute mich nicht es zu machen.
"Also bist du doch niedlich oder-"
Ich hatte all meinen Mut zusammengenommen, ihn auf die Matratze gedrückt und stützte nun über ihm. Er, sichtlich überrascht, von der Situation, lag nur unter mir und tat nichts. Ich kam ihm mit meinem Gesicht immer näher und legte letztendlich meine Lippen auf seine und fing an ihn sanft zu küssen. Nach einer Weile wurde der schüchterne Kuss, zu einem fordernden Zungenkuss.
Als wir uns lösten legte ich mich auf ihn, mein Kopf ruhte auf seiner Brust.
"Bin ich immernoch so niedlich?"
"Nicht mehr ganz so niedlich."
"Hey!"
"Sag mal, warum bist du eigentlich hergekommen um diese Uhrzeit?"
"Ich hatte einen Traum und wollte dann irgendwie sofort zu dir, dich sehen."
"Willst du mir erzählen um was es in dem Traum ging?"
Ich schüttelte nur meinen Kopf. Nochmal wollte ich das ganze nicht durchgehen.
"Ist schon okay.", er strich mir durch meine Haare, was mich irgendwie beruhigte.
Ich musste eingeschlafen sein, denn ich wachte auf, da sich etwas neben, nein unter, mir bewegte.
"Habe ich dich geweckt?", fragte Kris mich leise.
Statt ihm zu antworten, gab ich ihm einen Kuss auf die Brust und sah dann zu seinem Gesicht hoch, er lächelte mich sanft an.
"Ich müsste dann aufstehen, lässt du mich aufstehen?"
Plötzlich saß ich kerzengerade auf ihm und suchte nach einer Uhr im Raum.
"Tao? Alles okay?"
"Wie spät ist es?", fragte ich hektisch.
"Kurz vor um sieben wie-"
"Ich- nein.", ich unterbrach mich selbst.
"Was? Bleib mal bitte ganz ruhig."
"Kann ich bei dir bleiben?"
Er überlegte kurz und nickte dann. Ich stand von ihm auf und bekam von ihm noch frische Sachen. Als er dann fertig war, sich für die Schule fertig zu machen, meinte er ich solle mich wie zu Hause fühlen. Er gab mir noch einen kurzen Kuss und verschwand dann auch schon.
Jetzt stand ich ratlos im Flur und überlegte, was ich machen könnte, bis es klingelte. Ich wollte nur ungern die Tür öffnen, da ich ja nicht hier wohnte, also sah ich durch den Spion und erkannte eine, mir sehr bekannte, Person. Lay. Warum war er hier? Ich werde die Tür nicht öffnen, so leid er mir auch tat.
Lay verschwand nach gewisser Zeit auch wieder und ich konnte beruhigt aufatmen, jedoch wusste ich immernoch nicht, was ich tun könnte. In fremden Häusern allein zu sein hasste ich. Egal was ich tat, es fühlte sich komisch an. Wäre es unhöflich in Kris' Bett zu liegen?
Quatsch! Das habe ich die halbe Nacht lang gemacht.
Nun lag ich in Kris' Bett und konnte wieder einmal nichts mit meinem Leben anfangen. Ich seufzte.
Was sage ich eigentlich den anderen, wenn ich wieder komme? Ich habe ja nur noch heute und morgen bis um neun. Will ich überhaupt zurück? Will ich überhaupt zu meinem Vater zurück? Was, wenn der Traum etwas zu sagen hatte, etwas wahres an sich hatte? Meinem Vater würde ich sowas sogar zutrauen, nachdem er das mit Ren durchgezogen hatte.
Ren.
Er tat mir leid. Wie weit ist mein Vater eigentlich genau gegangen, wenn Ren sagt, dass es nicht dazu gekommen war? Ugh. So viele Fragen und Möglichkeiten.
Nach einiger Zeit, war ich zu dem Entschluss gekommen, nicht wieder zurück zu wollen, aber dann würde ich Lay, Jinjin und die anderen nie wieder sehen. Nie wieder. Sie hatten mir so viel weiter geholfen, hatten. Wären sie nicht gewesen, was wäre dann jetzt mit mir? Hätte ich Freunde gefunden?
Hätte Lay nicht auf sich aufmerksam gemacht, wäre er dann jetzt sowas wie ein bester Freund für mich? Wäre ich mit Kris zusammen? Lay hatte mir die Augen geöffnet, obwohl er mich auch zu etwas hätte zwingen können, mit ihm zusammen zu sein; doch er hatte mir gezeigt, wen ich liebe. Er nahm es so hin wie es war. Trotzdem wollte er sich umbringen, er wollte springen, er wollte sein Leben beenden. Er ist mir wichtig. Ich bin gerannt, wegen ihm; ich habe ihn vom Rand gezogen, weil er mir wichtig ist, er bedeutet mir etwas. Irgendwann wird auch er die Person, die er liebt, welche seine Gefühle erwidert, finden und glücklich werden.
Irgendwann wird auch Jinjin es schaffen, zu Sanha zu finden. Sanha liebt ihn auch, das sah man ihm an. Irgendwann, werden sie zusammen kommen und ein glückliches Leben miteinander führen.
Irgendwann werden alle glücklich sein.
___________
Diesmal ein wenig kürzer, da ich euch gerne entscheiden lassen würde, wie es weiter geht. (Auch wenn ich mir dann doch denke: Nö, ich mache das jetzt anders.)
Soll Tao zu den anderen zurück und letztendlich auch zu seinem Vater, oder nicht?
*Bitte entscheiden Sie sich jetzt*
Was ich noch sagen wollte: vielen Dank für die über 300 Reads 0.0
Bis zum nächsten Mal!
xx
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