Kapitel 12
Es dauerte einen Augenblick, bis Aileens Augen sich an das Dämmerlicht im Stall gewöhnten. Doch dann konnte sie ihre Mutter, ihren Vater, Bill Parks und Dr. James, den Tierarzt, erkennen, die sich in und um Hollys Box versammelt hatten. Auch April und Jesse hatten ihre Arbeit unterbrochen und schauten besorgt zu. Keiner der Anwesenden machte einen besonders glücklichen Eindruck.
Aileen hörte, wie der Tierarzt mit gedämpfter Stimme zu ihrem Vater sagte: "Eine Blamage ... ein Fohlen von Townsend Pride ... und das letzte dieser Stute. Townsend wird ziemlich enttäuscht sein. Aber ihr habt ja noch das Fohlen vom letzten Mal. Es entwickelt sich prächtig. "
Aileens Magen verkrampfte sich. "Was ist denn los?", fragte sie vorsichtig, als sie die Box erreicht hatte.
"Holly hat gerade ihr Fohlen bekommen", antwortete ihre Mutter schnell. "Eine Tochter."
Aber der Ton in der Stimme ihrer Mutter erschreckte Aileen. Sje trat in die Box. Holly stand im hinteren Teil. Auf der dicken Schicht Streu vor ihren Füßen lag ein langbeiniges Etwas - ein sehr kleines Fohlen (Bild). Seib noch feuchtes Felk war kupferfarben, aber es hatte vier weiße Fesseln und einen weißen Fleck am Ende seiner Nase. Es blickte Aileen mit seinen riesigen, dunkeln Augen an, die für sein übriges spitz zulaufendes Gesicht viel zu groß waren. Dieser durchdringende Blick traf Aileen ins Herz. "Es ist wunderschön", flüsterte sie.
"Schatz", sagte ihr vatee vorsichtig. "Ich glaube nicht, dass das Fohlen durchkommen wird."
"Was meinst du damit? Es schaut zwar schrecklich schmal aus, aber sonst ..."
" Es war eine schwere Geburt. Wegen Hollys Alter hat es Schwierigkeiten gegeben. Das Kleine ist schwach, sehr schwach. Es hat am Anfang nicht von allein geatmet. Dr. James musste es wiederbeleben. Es hat bis jetzt noch nicht versucht aufzustehen. Das ist kein gutes Zeichen."
" Kannst du ihm nicht helfen?", fragte Aileen mit belegter Stimme.
Ihre Mutter legte ihr eine Hand auf die Schulter. "Sei tapfer, Aileen."
"Es ist besser, wir lassen sie eine Weile allein", sagte der Tierarzt. "Zu viel Kontakt mit Menschen isf in diesem Stadium nicht gut. Die Stute und das Fohlen müssen sich erst miteinander vertraut machen. Sollte das Fohlen überleben, ist diese Bindung sehr wichtig." Während er sprach, senkte Holly den Kopf und leckte ihr Fihlen liebevoll ab. Sie wieherte leise und stieß den schmächtigen Körper leicht mit der Nase an. Das Fihlen blieb zusammengerollt auf seinem Platz liegen und machte keine Anstalten sich zu bewegen. Holly versuchte es noch einmal - erfolglos.
Aileen schaute vin ihrem Vater zum Tierarzt und dann zu Bill Parks. Die Gesichter spiegelten alle dieselbe traurige Resignation wieder. Alles, woran Aileen denken konnte, war der Verlust der Pferde auf Edgardale. Sie hätte am liebsten losschreinen mögen. Sie wusste, sie würde es nicht ein zweites Mal ertragen ein Pferd sterben zu sehen, besonders nicht dieses Fohlen, Hollys Fohlen, auf das sie gewartet hatte.
Ihre Mutter spürte, wie Aileen zu Mute war. "Wir haben es noch nicht aufgegeben", sagte sie schnell. "Manche Fohlen brauchen eben länger, bis sie aufstehen. Lass uns eine Zeit lang abwarten." Aber Mrs. Griffeb klang nicht sehr hoffnungsvoll und ihr Gesicht war verkrampft und blass. "Vielleicht solltest du besser ins Haus gehen."
Aileen schüttelte den Kopf. Sie konnte einfach nicht weggehen. Es musste etwas geben, was sie tun konnte.
Abee nachden einige Minuten quälend langsam verstrichen waren, spürte Aileen, wie die Angst in ihr emporkroch. Sie presste ihre Hände so stark zusamnen, dass ihre Knöchel weiß wurden, aber sie bemerkte das überhaupt nicht. Sie dachte, ihr Herz würde zerspringen, als sie Holly beobachtete, wie sie ihr Fohlen beleckte und es immer wieder anstupste.
Sie musste all ihre Willenskraft aufbringen, nicht hineinzugehen und der Stute zu helfen. Holly war so sanft, so liebevoll, als sie versuchte, ihren Kind gut zuzureden, indem sie es mit ihrem Atem anblies. "Bitte, versuch aufzustehen", flüsterte Aileen.
Aber das Fohlen tat nichts dergleichen. Es lag hilflos auf dem Stroh und sah mehr tot als lebendig aus. Nur in seinen großen Augen konnte man ein Funkeln bemerken.
"Wir müssen was tun!", schrie Aileen schließlich. "Wenn es nicht auf eigenen Beinen stehen kann, können wir es dann nicht füttern?" Sie blickte jeden Erwachsenen flehentlich an. Die Gesichter ihrer Eltern spuegelten ihren eigenen Schmerz und ihre Angst wieder. Aucb sie dachten in diesem Moment an Edgardale.
Doktir James antwortete Aileen. "Es braucht die erste Milch der Mutter", sagte er."Diese Vollmilch enthält sehr wichtige Antikörper, die vor Krankheiten schützen."
"Ich könnte sie halten, während sie trinkt ..."
"Du kannst es versuchen", erwiederte der Tierarzt. "Aber ich befürchte, es wird sich weigern zu saugen. Ein derart schwaches Fohlen braucht ständige Pflege. Wenn es durchkommen sollte, wird es sich nur sehr langsam entwickeln. Es wird wahrscheinlich weder ein erfolgreiches Rennpferd noch eine wertvolle Zuchtstute werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Clay Townsend sich die Mühe machen wird es aufzupäppeln. Er hat kein überflüssiges Personal, das er damit beauftragen könnte, und außerdem versucgt er natütlich alle unnötigen Kosten zu vermeiden."
"Nein", wiedersprach Aileen. "Ihr dürft es nicht einfach sterben lassen. Wenn sonst niemand es retten will, dann werde icb die Verantwortung dafür übernehmen. Mr. Townsend muss much dafür nicht bezahlen. Holly und ich werden uns um das Kleune kümmern, nicht wahr, mein Mädchen?"
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So, das war nach langem mal wieder einmal ein Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch und ihr seud nicht sauer auf mich wegen der Wartezeit. Außerdem danke für 105 Votes und ~400 reads. Ihr seid die Besten.
Bis bald♡♥♡♥
euer girlonline
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