~57~
Jungkook
Das Geräusch von Schritten weckt mich auf. Ich hebe meinen Kopf und schaue zur Tür, die gleich danach geöffnet wird und eine schöne Frau den Raum betretet. Als sie mich wach sieht, lächelt sie breit und nähert sich mir.
"Jungkook, du bist also schon wach? Das freut mich", sagt sie und lächelt noch breiter.
"Wer sind Sie?", fragend schaue ich sie an.
"Ich? Ich bin Somi. Deine ältere Schwester", grinst sie. Ich weite meine Augen und mein Herz fängt an schneller zu schlagen.
"W-wa-"
"Sei leise!", schreit sie und unterbricht mich somit.
"Du bist mein kleiner unnötiger Bruder und ich bin leider deine Schwester!", ruft sie weiter.
"A-aber wieso h-haltest du mich hier f-fest?", frage ich mit zittriger Stimme. Sie lacht kurz auf und schaut dann ernst in meine Augen.
"Wieso ich dich hier halte? Weißt du überhaupt, was du mit meinem Leben gemacht hast?"
Ich schüttle leicht mit dem Kopf.
"Dann erkläre ich es dir jetzt", sie löst schnell meine Hände und befehlt mir aufzustehen, was ich auch langsam mache. Sie packt mich harsch am Handgelenk und zieht mich raus. Als wir draußen sind, weite ich meine Augen, da ich diesen Ort kenne. Somi schubst mich mit viel Schwung nach vorne, sodass ich einige Schritte stolpere.
"Vielleicht weißt du ja, dass ich nicht ein braves Mädchen war früher. Weißt du auch, was ich gemacht habe und was mir angetan wurde?", erneut schüttle ich mit dem Kopf.
"Eigentlich war ich ein nettes Mädchen, als ich noch klein war. Mit 13 Jahren hat sich mein Leben geändert, sehr geändert..."
Flashback Somi
Nach einem weiteren langen Schultag bin ich jetzt endlich wieder zu Hause. Als ich vor dem Eingang stehe, riehe ich schon den wundervollen Duft vom Essen, dass meine Mutter kocht. So wie immer gehe ich glücklich in die Küche und sehe meine Mutter dort kochen. Leise nähere ich mich ihr von hinten und umarme sie dann fest. Sie zuckt kurz auf und lacht dann.
"Erschreck mich doch nicht so, Somi", sie dreht sich um und schenkt mir eine feste Umarmung, was ich genauso fest erwidere. Nachdem wir uns gelöst haben, sagt sie mir, dass ich mich umziehen soll und dann schnell runter kommen soll, da das Essen gleich fertig wird. Ich nicke und renne die Treppen hoch in mein Zimmer.
Als ich die Tür von meinem Zimmer öffne, bleibe ich erstarrt stehen und starre die Person an, die in meinem Zimmer steht.
"O-onkel?", ich fange an leicht zu zittern.
"Da bist du ja, mein Engel", grinst er und zieht mich in mein Zimmer rein. Hinter mir schließt er noch die Tür.
"W-wieso bist du denn hier, Onkel?", frage ich und versuche einige Schritte von ihm weg zu gehen.
"Nanana, hast du denn Angst vor mir? Naja, ich bin gekommen, weil wir mit deinem Vater etwas wichtiges vorhaben und da ich ja schonmal hier bin, dachte ich mir, dass ich dich auch besuche", erklärt er.
"Und keiner weiß, dass ich im Haus bin, also sage keinem ein Wort, verstanden?!", zischt er und packt mich fest am Arm, woraufhin ich wimmere.
"J-ja", meine Augen füllen sich mit Tränen, die ich versuche wegzublinzeln.
"W-wirst du mit mir wieder das gleiche machen?", frage ich ängstlich.
"Hm. Nein, nicht jetzt. Aber du wirst heute um 22:00 Uhr raus kommen, hast du das verstanden, Babygirl?", sagt er streng.
"J-ja"
Er verdreht die Augen und packt mich diesmal am Hals. Verzweifelt versuche ich nach Luft zu schnappen. Mein Onkel drängt mich zur Wand und verstärkt seinen Griff.
"Wie sollst du mich nennen, wenn ich dich Babygirl nenne?", faucht er.
"D-d-daddy", bringe ich noch so raus und kneife meine Augen zusammen.
"Schatz, wo bleibst du denn? Das Essen ist schon fertig!", ruft meine Mutter von unten. Ich öffne wieder meine Auge und sehe, dass mein Onkel seufzt und seine Hand löst.
"Wehe du sagst ihr ein Wort! Dann kannst du was erleben, Fräulein!", zischt er wieder und geht zum Fenster. Er klettert runter und gleich danach wird die Tür von meinem Zimmer geöffnet.
"Somi? Alles gut? Kommst du?", fragt meine Mutter ruhig.
"J-ja, i-ich ziehe mich noch schnell um", antworte ich. Meine Mutter schaut mich noch komisch an, nickt und verlässt mein Zimmer. Ich atme laut aus und versuche mein rasendes Herz zu beruhigen.
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