~19~
Jungkook
Ein Schluchzer entweicht meinen Lippen und langsam rollen die Tränen meine Wangen hinab.
Sekunden, Minuten oder vielleicht sogar Stunden. Ich weiß nicht wie lange ich schon hier sitze und auf meine Hände starre, aber Chanyeol ist, seitdem er mich angeschriehen hat und mich geschlafen hat, nicht mehr zurück gekommen.
Inzwischen habe ich mich halbwegs beruhigt und versuche mich an die Zeit vor dem Unfall zu erinnern.
Wie war es damals? Waren Chanyeol und ich wirklich ein Paar vor dem Unfall? Wie habe ich mich in ihn verliebt? Werde ich mich eines Tages an alles erinern können?
Es gibt so viele Fragen, aber keine Antworten. Ich wünschte, es gäbe jemanden, der mir helfen würde diese Fragen zu beantworten.
Ich schluchze wieder leise auf und versuche mich zu erheben. In halte mich mit einer Hand an der Wand fest und mit der anderen versuche ich mich zu erheben.
Nach mehreren Versuchen schaffe ich es endlich auf meinen zitternden Beinen zu stehen. Langsam versuche ich einen Fuß vor den anderen zu setzen.
Weil ich so schwach bin, kann ich mein Gleichgewicht nicht länger halten und meine Beine geben auf.
"Wieso?", schluchze ich und versuche mich ein weiters Mal zu erheben.
Nach weiteren Versuchen, indem ich nicht aufstehen konnte, gebe ich auf und schließe meine Augen.
Sofort erscheint das Bild meiner Eltern vor meinen Augen. Sie schauen mich an und daneben ist meine Oma. Wie sehr ich sie vermisst habe. Wie sehe ich die alten Zeiten vermisst habe.
Als ich noch klein war, war alles so schön. Ich dachte, dass mich meine Eltern und meine Oma nie verlassen werden und wir alle immer zusammen sein würden. Doch so war das nicht. Das Schicksal hatte andere Pläne.
Ich war mit meinen Eltern und meiner Oma in den Sommerferien in Busan. Wir hatten sehr viel Spaß. In der Früh sind wir immer gemeinsam frühstücken gegangen. Das Essen hatte immer gut geschmeckt. Aber nicht so gut wie das von meiner Mutter. Vormittags waren wir dann meistens in der Stadt oder Schwimmen. Aber die Abende hatte ich am Liebsten. Da waren wir immer auf der Terasse und haben gemeinsam über alles mögliche gesprochen. Man konnte meistens die Sterne sehen, die um die Wette strahlten. Sie waren wirklich unglaublich schön.
Wie gesagt war alles wunderschön. Aber an dem einen Tag hat sich dann alles geändert. Wir waren im Park spatzieren. Alles war perfekt. Die Sonne strahlte. Keine Wolken. Die kleinen Kinder lachten und hüpften herum. Die Eltern sprachen über alles mögliche. Paare gingen Hand in Hand den See entlang.
Wir saßen auf einer Bank und lachten gemeinsam. Plötzlich konnte man einen lauten Knall hören und gleich darauf einen zweiten. Mwin Herz begann in diesem Moment so schnell zu schlagen wie noch nie. Ich schaute zu meinen Eltern und am Liebsten wäre ich an diesem Moment einfach blind gewesen.
Meine Mutter lang auf dem Boden genauso wie mein Vater. Überall war Blut auf dem Boden. Sie hielten Hände und das Gesicht von meiner Oma war Tränen übersäht. Ich stand sofort auf und rannte zu ihnen. Meine Mutter hielt mit der anderen Hand meine fest und mir flossen Tränen aus den Augen.
"E-eomma...was- Eomma...", versuchte ich einen Satz zu bilden, scheiterte aber. Ihre Hand war kalt, viel zu kalt.
"J-jungkook...vergiss n-niemals, dass wir i-immer für dich d-da sind und dich l-lieben...pa-pass auf d-dich auf...u-und egal w-was passiert, b-bleib stark...", waren ihre letzten Worte, bevor der Druck auf meiner Hand verschwand und ihre Augen sich schlossen und sich niemals wieder öffneten.
"EOMMA!! APPA!!", schrie ich mir die Seele aus dem Leib und umarmte die Leiche meiner Mutter. Meine Tränen waren nicht mehr zu stoppen.
"Eomma..b-bitte komm z-zurück....wach a-auf...sag mir wieder, d-dass du mich l-lieb hast...u-und nimm mich wieder in d-deine Arme...b-bitte Eomma...bitte...wach auf, bitte...", flüstere ich in ihr Ohr und schluchze ununterbrochen.
Danach waren sie auf dieser Welt für immer verschwunden, aber nie in meinen Gedanken. Immer wenn ich mich alleine gefühlt habe, habe ich einfach meine Augen zugemacht und habe immer sie gesehen.
Nach dem Tod meiner Eltern, war ich bei meiner Oma geblieben. Doch dann ist sie auch wie meine Eltern gestorben.
Es war wieder ein lauter Knall zu hören und keiner wusste von wo es kam. Die Polizei erforschte monatelang, doch wir konnten nichts finden und nach weiteren Wochen haben sie es dann aufgegeben. Doch ich habe immer versucht mit der Hilfe von Baekhyun den Fall zu lösen. Baekhyun ist ein Polizist und gleichzeitig der Sohn von dem Oberkommissar.
Ich zucke auf und komme wieder in das Hier und Jetzt zurück. Ich spüre die Nässe auf meiner Wange. Ja ich habe wieder geweint.
Ich wische meine Tränen weg und versuche wieder aufzustehen. Diesmal schaffe ich es auch und mache mich langsam auf den Weg nach oben in mein Zimmer.
Ich betrete das Zimmer und mein Blick fällt auf das Bett. Am Liebsten würde ich jetzt alles rauskotzen, was ich heute gegessen habe, wenn ich auch nur daran denke, wie Chanyeol mich auf diesem verfluchten Bett vergewaltigt hat.
Ich schüttle diesen Gedanken ab und gehe ins Badezimmer, wo ich mir das Gesicht wasche und mich im Spiegel betrachte.
Meine Augen sind angeschwollen und rot vom Weinen. Dazu habe ich noch einen blauen Fleck unter meinem Auge, den man deutlich sehen kann.
"Verdammt!", fluche ich. Wenn ich morgen wieder arbeiten gehe, werden es die anderen ganz bestimmt bemerken. Ich hoffe, dass ich genügend Make-up habe.
Ich seufze und gehe wieder zurück ins Zimmer. Ein Blick auf die Uhr verratet mir, dass es bereits 23:12 ist. Da ich nichts mehr vorhabe, beschließe ich einfach schlafen zu gehen.
Ich ziehe mir eine graue Jogginghose und mein T-shirt mit Hasen drauf an.
Ich lege mich auf mein kuscheliges, verfluchtes und kaltes Bett und schließe meine Augen, die wegen dem ganzen Weinen nun brennen.
Nichtmal zwei Minuten später höre ich die Haustür zuknallen. Sofort reiße ich meine Augen auf und höre auf zu atmen. Ein Poltern ist zu hören und gleich darauf ein Fluchen.
Mit zittrigen Händen schlage ich die Decke weg und drehe mich zur Zimmertür um. Ich höre Schritte, die näher kommen und vor der Zimmertür aufhören.
Die Zimmertür wird geöffnet und ich kann Chanyeol erkennen, da das Zimmer vom Mondlich schwach beleuchtet wird. Er ist sichtlich betrunken. Man kann es erkennen, weil er so komisch geht und als er direkt vor mir stoppt, kann ich den Geruch von Alkohol wahrnehmen.
Ohne dass ich etwas sagen kann, landet seine Hand schon auf meiner Wange. Vor Schmerz halte ich meine Wange und schaue rauf in sein Gesicht.
"Wasch glotz du so? Losch auschziehen!!", schreit er, was mich zusammenzucken lässt. Regungslos bleibe ich sitzen und schüttle leicht mit dem Kopf.
Doch er packt mich an meinen Haaren und zieht mich so zu sich noch oben.
"Du wirscht dasch machen wasch ich will! VERSTANDEN?!", brüllt er. Mir läuft wiedermal eine Träne langsam die Wange entlang. Wenn ich jetzt nicht gehorche, kann ich mir nicht einmal sicher sein, dass ich hier lebend rauskommen werde.
"Okay,....Daddy", hauche ich kaum hörbar.
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Ich will endlich mit meiner anderen Fanfiction anfangen~
사랑해❤
보라해💜
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