Drittes Märchen
Es war einmal ein Prinz, den jeder bewunderte und verehrte, sei es für seine überwältigende Schönheit, seinen Großmut, unendlichen Wissensschatz oder seine Redegewandtheit. Niemand konnte ihm je das Wasser reichen, und wenn er es noch so sehr versuchte - der Prinz schien durch und durch perfekt zu sein, in welchem Gebiet man ihn auch herausforderte! Menschen kamen von weit und fern, ob adlig oder niedriger Abstammung, in der Hoffnung, diesen Mann einmal mit eigenen Augen sehen zu können, wie er tagtäglich das schier Unmögliche vollbrachte. Sein Ruhm eilte ihm weit voraus und eines Tages besuchte ihn sogar der König des benachbarten Reiches höchstpersönlich, um ihn um Hilfe zu bitten.
Der Sohn seines vertrautesten Herzogs war entführt worden und die Summe, die die Gauner für sein Wohlergehen forderten, war selbst dem reichen König nicht beschaffbar! Den einzigen Weg, den er noch für die Rettung des Jungen sah, war seine Befreiung durch den starken Prinzen. Dieser nahm natürlich sofort die Aufgabe an und ritt noch am selben Abend allein los, sieben Tage und sieben Nächte lang, bis er das Versteck der gemeinen Diebe gefunden hatte! Doch er kam zu spät und alles, was er dem König und dem Herzog nach seiner Rückkehr noch vorweisen konnte, war ein geschundener, lebloser Körper, dem die rohe und gewaltsame Behandlung an jeder Stelle seines schmächtigen Körpers abzulesen war. Der gesamte Hofstaat war entsetzt über diesen Anblick und der sonst so stolze Prinz war untröstlich, dass er auf seiner Mission so gänzlich versagt hatte. Man ließ ihn ziehen, als er noch am selben Tag abreiste, doch sobald er die Schwellen der Königsburg übertreten hatte, kehrte wie durch ein Wunder kurz das Leben in den Herzogssohn zurück. Es reichte jedoch nur noch für fünf letzte Worte, ehe er wirklich und tatsächlich verstarb: "Der Prinz hat es getan...!"
Und die Moral von der Geschicht... und die Moral... die Moral...
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