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Der Verfolger

Ich weinte. Das heißt, ich war aufgewacht und das erste, was ich gespürt hatte, waren die Tränen in meinen Augen gewesen, die sich mittlerweile schon kalt und salzig anfühlten und meine Sicht verschwimmen ließen. War das passiert, während ich geschlafen hatte? Hatte ich wieder schlecht geträumt...?

Seit nahezu einem Jahr schon passierte es immer öfter, dass ich schlecht schlief und am nächsten Morgen weinte. Dabei konnte ich mich dann nicht einmal mehr an die Träume erinnern und was genau an ihnen mich so traurig oder verängstigt machte. Andererseits hatte ich noch nie ein gutes Gedächtnis für solche Dinge gehabt. Musik und Songtexte - absolut! Sinnlose und unnütze Fakten, die ich niemals gebrauchen würde? Sogar die! Manchmal sogar tatsächlich wichtiges Schulzeug. Aber Träume? Nein, wirklich nicht. Und da mich auch die heutige Nacht nicht weitergebracht hatte in diesem Mysterium, konnte ich jetzt genauso gut schnell aufstehen, mich duschen und dann mit meinem Frühstück zum Schulbus sprinten! Das Wochenende war schon seit gestern leider wieder vorbei und die Zeit drängte. Also hoch und mich nützlich machen!

Während ich das Wasser aufdrehte und die richtige Temperatur für mich einstellte, fiel mein Blick wie jeden Morgen auf mein Tattoo am Unterarm. Ich musste es mir irgendwann mal auf einer Party stechen lassen haben, denn es war eigentlich ein ziemlicher Schandfleck, um ehrlich zu sein. Never forget!, stand da in recht eilig dahingeschmierter Tinte und der Grund, warum ich es nicht schon längst hatte entfernen lassen, war, dass mir eine Menge Geld für das Lasern fehlte. Und ein wenig Schiss hatte ich auch davor. Es sollte wohl extrem schmerzhaft sein und ich scheute vor dem Gedanken zurück, wann immer ich mir die Apparatur in Aktion vorstellte...

Wenn ich das Tattoo danach weniger kritisch betrachtete, musste ich immerhin zugeben, dass es auch einen coolen Aspekt hatte. Never forget!, so schmuddelig geschrieben, als hätte es eine wirkliche Signifikanz, als wäre es tatsächlich etwas Wichtiges, das ich nicht vergessen durfte, beinahe schon mysteriös und beängstigend. Doch egal warum ich mich letztendlich stockbesoffen dafür entschieden hatte, ich wusste es nicht mehr. Für mich war es jetzt nur noch eine Mahnung, dass ich mich in Zukunft eben deswegen nicht noch einmal auf einer Party komplett abschießen würde! Ansonsten hatte ich vielleicht am nächsten Tag etwas sehr viel peinlicheres auf den Körper tätowiert...!

Nach dem Duschen zog ich mir schnell noch saubere Klamotten an, stopfte alles nötige für heute in meinen Ranzen, rief meiner Mutter noch die üblichen Abschiedsworte zu und machte mich dann auf den Weg. Bus fahren brauchte ich nicht, die Schule war nur zehn Minuten von Zuhause entfernt und ich war auch zu faul, nur deswegen mein Fahrrad ständig aufzupumpen. Laufen war besser, vor allem auch durch die Menschenmassen, die ständig unterwegs waren und mich eh dazu gezwungen hätten, abzusteigen und meinen klapprigen Drahtesel zu schieben.

Heute war es schon frühs ganz schlimm, überall drängelnde und schubsende Leute, die sich von A nach B schoben und keinerlei Rücksicht nahmen. Ich wurde geknufft und herumgestoßen und hoffte einfach nur, dass mich die nächsten Passanten nicht einfach in ihrer blinden Eile zerquetschten. Doch natürlich hatte ich kein Glück und prallte mit einem mir entgegenkommenden jungen Mann so heftig zusammen, dass ich rückwärts stürzte und mir die Hände auf dem schmutzigen Straßenpflaster aufschürfte. Argh, autsch! Es brannte und mein linker Handballen blutete sogar, als ich etwas benommen meine Verletzungen begutachtete. Ob ich das bis zum Stundenbeginn irgendwie wieder richten konnte...? Wenn nur notdürftig, ich hatte jedenfalls selbst nichts dabei, keine Salbe und gar nichts.

"Entschuldige, hast du dich verletzt?" Der Fremde reichte mir seinen Arm und dankbar ließ ich mich zurück auf die Beine ziehen. Beinahe hatte ich schon damit gerechnet, dass er mich gar nicht bemerkt hatte und einfach weiter gegangen war. "Nicht so schlimm", nuschelte ich und verdeckte die blutende Schramme notdürftig, bevor ich aufsah und das Gesicht meines Gegenübers erblickte.

Es war seltsam. Ich konnte nicht sagen wieso, aber der Typ kam mir bekannt vor! Als hätte ich ihn schon einmal gesehen, von einem Foto oder Plakat oder woher auch immer, halt eine Person, die man überflog, vielleicht aufgrund einer Besonderheit kurz noch im Gedächtnis behielt, dann aber doch wieder vergaß. Und auch die hellblauen Augen des Mannes weiteten sich kurz, als erkannte er mich ebenfalls. Sofort wurde sein Griff um meinen Unterarm fester und ich zuckte erschrocken zusammen. Meine Alarmglocken schrillten! Instinktiv versuchte ich mich von ihm loszureißen, doch er ließ mir keine Chance. "Warte!", rief er, doch ich handelte nur noch wie ferngesteuert, riss und zerrte so lange, bis ich frei kam und davon rennen konnte. Seine Reaktion hatte blanken Terror in mir ausgelöst, wie ich ihn noch nie zuvor gespürt hatte! Ich wusste nicht einmal genau, wieso. Ich wusste nur, dass ich nicht in seiner Gegenwart bleiben wollte, bleiben konnte! Mein Unterbewusstsein musste mir damit etwas signalisieren. Also rannte ich weiter, während das Blut in meinen Ohren rauschte und beinahe die Schritte des Fremden hinter mir übertönte. Er folgte mir! Er lief mir tatsächlich nach! "Hilfe!", schrie ich laut und nach Atem ringend, "Bitte hilf mir jemand!"

Meine Sicht verfinsterte sich kurzzeitig, als meine Angst mich zu überwältigen drohte, und ich rechnete bereits mit einer plötzlichen Ohnmacht. Er würde mich schnappen, gleich! Schon verfingen sich meine Schuhe an einem Hindernis, das ich übersehen hatte und ich stürzte erneut. Alle Luft wurde durch den Aufprall aus meinen Lungen gepumpt und ich japste auf. Jetzt war es zu spät! Was auch immer der Typ mit mir machen wollte, er hatte jetzt leichtes Spiel! Alles tat mir weh und ich war noch zu benommen, um von alleine wieder aufzustehen, geschweige denn mich zu verteidigen. Verängstigt wartete ich ab. Gleich, gleich...!

"Hey Junge, alles in Ordnung?"

Die leicht brüchige Stimme riss mich völlig aus meiner angespannten Haltung. Hä?! Wer war das denn jetzt? Nicht mein Verfolger, soviel war sicher. Langsam blinzelte ich und schaute einem besorgten, grauhaarigen Mann direkt ins Gesicht. "D-d-da war-!", stammelte ich und zeigte an ihm vorbei in das Gedränge der Menschenmassen hinter ihm. Aber ich konnte den Fremden nicht mehr sehen. Er war verschwunden!

"Was war da?", fragte mein Gegenüber verwundert, als er ebenfalls keinen Grund zur Beunruhigung in diesem alltäglichen Anblick finden konnte. Ich atmete erleichtert auf. "Jemand hatte mich verfolgt, aber ich glaube er ist weg!", erklärte ich noch immer etwas außer Atem und ließ mich dann einfach mit allen Vieren ausgestreckt auf das Straßenpflaster sinken. Meine Brust tat so sehr weh durch den kurzen Sprint, als wäre ich stattdessen einen kompletten Marathon gelaufen. Vielleicht hatte mein Hilferuf den Typen verscheucht. Eine andere Erklärung hatte ich nicht parat und es war auch das einzig logische. Nachdem ich auf mich aufmerksam gemacht hatte, wäre es für ihn unmöglich gewesen, mich zu schnappen und zu attackieren, ohne aufzufallen und eventuell sogar selbst in Gefahr zu geraten. Gott sei Dank hatte ich so schnell und geistesgegenwärtig reagiert! Und auch mein Bauchgefühl war richtig gewesen! Um ein Haar war ich eben einer Katastrophe entkommen, das war sicher!

"Oh Schande! Bist du ohnmächtig geworden? Hey sag was! Du blutest ja auch überall!" Die Panik in der Stimme des älteren Mannes ließ mich aufhorchen. "Mir gehts gut", murmelte ich leise und setzte mich wieder auf. Er hatte bereits sein Handy gezückt: "Soll ich den Notarzt rufen?"

Hastig schüttelte ich den Kopf. Ich hatte zwar Schmerzen, aber gebrochen hatte ich mir wohl nichts. Das war schon okay, beim Fußball früher hatte ich auch ganz oft aufgeschürfte Knie gehabt und es war bisher immer wieder schön verheilt! Nur in die Schule konnte ich so schlecht gehen, also äußerte ich eine andere Bitte. "Können Sie mich vielleicht noch ein wenig begleiten? Ich hab sonst Bedenken, dass der Typ wieder auftauchen könnte!"

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