„Spieglein, Spieglein in meiner Hand bitte zeige mir doch das letzte fehlende Stückchen deiner Macht." Wenige Jahre nach der Flucht aus dem Eisexil hatte es die Eiskönigin geschafft, die verschollenen Spiegelstücke wiederzuerlangen. Der Weg war zwar steinig und blutig gewesen, jedoch hatte sie keines der bestandenen Opfer gescheut, um das zurückzubekommen, was ihr gehörte. Keines ihrer Taten hätte sie je bereut.
„Liebe Königin, was ihr sucht, ist längst dahin. Die letzte Scherbe hat die Wächterin."
„Nein!", schrie Devillia wutentbrannt, als sie die Hiobsbotschaft erhörte. Ihre Augen begannen zerstörerisch zu leuchten. Sie war außer sich vor Zorn.
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„Bin gerade mit meiner Mutter im Altenheim. Treffen uns dort mit meinem Onkel. Die Pflegerinnen haben in den Sachen meiner Oma ein Testament gefunden. Was machst du? Sehen wir uns später auf Ginas Geburtstagparty? vermiss dich", hatte Lilia vor wenigen Minuten in ihr Handy getippt und als Nachricht abgeschickt.
Unzählige Male blickte Lilia sehnsüchtig auf das Display ihres Handys, da sie auf eine Nachricht ihres festen Freundes David wartete. Wie bei jeden verliebten Jugendlichen nahm David in den letzten Wochen immer wieder die oberste Priorität ein. Entweder wollte Lilia Zeit mit ihm verbringen oder wissen, wo er war oder was er tat. Sie wollte an seinem Leben teilhaben. Je mehr Aufmerksamkeit sie ihm schenkte, desto mehr bekam sie das Gefühl, dass er sich ihr verschloss.
„Na komm schon", beschwor sie stumm die sehnsüchtige Antwort von ihm hervor. Leider blieb es ohne erfolg. Er antwortete bereits seit mehreren Minuten auf keine ihrer Fragen. Was trieb er nur? Es passierte zeitweilig, dass er zu melden versprach und es im Endeffekt doch nicht tat. Mit der Ausrede, er hätte Dinge zutun gehabt. Ihre Stimmung war auf dem Gefrierpunkt angekommen.
„Gerade du solltest es verstehen. Schließlich warst du es, die in den letzten Tagen genauso sehr beschäftigt war. In den letzten Tagen hattest du genauso wenig Zeit für ihn", tadelte sie sich sofort, als ihr das eigene absurde Verhalten auffiel. Lilia konnte nicht anders, als ihren Kopf fassungslos über sich selbst zu schütteln. Seit wann war sie so anhänglich geworden?
In den letzten Tagen war sie diejenige gewesen, die ihn mit Ignoranz straffen musste. Sie half bei der Organisation der Beerdigung und der Leerung der Wohnung ihrer Großmutter. Und für Lilias Geschmack war das eindeutig zu viel geheuchelter Familienzusammenhalt in den letzten Tagen gewesen. Sie würgte schon bei dem Gedanken von dem gespielten freundlichen Miteinander. Die Familienverhältnisse waren nicht die Einfachsten. Ihr Onkel war derjenige, der dich keine Situation nehmen ließ, um Lilia und ihre Mutter durch den Dreck zu ziehen. Er verstand es, ausgeschmückte Seitenhiebe zu verteilen und sie hinter vorgehaltener Hand auszusprechen. Dreckssack, schoss es Lilia durch den Kopf, als sie an die vergangenen Tage zurückdachte. Wiederholt spielte er darauf an, wie außergewöhnlich er und seine Familie sein konnten und wie unfähig und erbärmlich Lilia und ihre Mutter waren. Nicht nur Lilia war bereits gereizt bis zum Mark, ihrer Mutter ging es nicht anders. Dementsprechend hatten sich beide über den gestrigen Tag gefreut, weil sie ihn und seine Familie nicht so schnell wieder zu Gesicht bekommen würden. Das hofften sie zumindest.
Genervt schüttelte sie den Kopf, als ihr Onkel das Testament der Großmutter vorlas und so tat, als wäre er der beste Sohn der Welt. Ihre Körperhaltung spannte sich an. Seine Art erschöpfte Lilia. Sie konnte es einfach nicht verstehen, wie jemand so hinterhältig sein konnte. Gerade er war derjenige, der sich nie bei der alten Frau blicken ließ. Auch Lilia besuchte sie in der letzten Zeit immer weniger, da ihr Alltag mehr und mehr Aufmerksamkeit abverlange. Aber im Vergleich zu ihrem Onkel lagen Welten dazwischen.
Wieder und wieder blickte sie auf die digitale Uhr ihres Sperrbildschirms, die Zeit zog sich wie ein Kaugummi. Hatte sich denn auch sie gegen Lilia verschworen? Es kam Lilia so vor, als ob sie trotzend stehengeblieben war, um ihr eine gemeine Lektion zu erteilen. Und das, obwohl sich Lilia erst seit wenigen Minuten im Raum befand. Wiederholt erhoffte sie es sich, dass ein kleiner Briefumschlag mit einer Antwort von David auftauchen würde. Das Vorgelesene ihres Onkels bekam sie nur am Rande mit. Er sprach über geringe Geldbeträge, auf die ihr Onkel in Spe so scharf zu sein schien, wie ein lüsterner Geier. Letzten Endes war er es, der nach eigenen Aussagen so sehr in Geld schwamm und regelrecht damit prahlte.
Einen Teil bekam Lilias Mutter und einen er. Zu Lilias Verwunderung schien ihre Oma trotz allen Umständen, an alle gedacht zu haben. Name für Name las der Onkel vor. Wie es aussah, würde es eine endlose Liste werden.
Das war der Moment, wo Lilias Kopf vollständig abschaltete. Erneut sah sie auf das Display. Keine Nachricht, keinerlei Lebenszeichen. War er vielleicht beleidigt? Sie seufzte resigniert. Insgeheim erhoffte sie sich knappe Worte, die besagten, dass er sie nach dem frustrierenden Tag abholen würde, damit sie ein wenig Zeit zusammen verbringen konnten. Gereizt tippte sie den Homebutton damit der Bildschirm aufleuchtete und nach wenigen Sekunden erlosch.
„Leg endlich das verdammte Handy weg", zischte ihre Mutter gereizt. Sie saß direkt neben ihr und tolerierte Lilias endloses Hantieren mit dem Handy nur bedingt.
„Schon gut." Lilia versuchte krampfhaft versöhnlich zu klingen. Missmutig steckte sie das Handy in ihre Hosentasche zurück, während sie ihre Arme trotzig vor ihre Brust verschränkte. Wenn sie auf etwas keine Lust hatte, dann war es Hausarrest. Und vor allem nicht am heutigen Abend. Ihre beste Freundin Gina feierte ihren achtzehnten Geburtstag. Und deren Eltern waren spendabel genug, um ihr einen unvergesslichen Nacht in der Diskothek zu bezahlen.
Zudem waren Lilia und ihre Mutter in den letzten Tagen öfters an einander geraten. Deshalb versuchte sie ihr bestmöglich aus dem Weg zu gehen, was sich als schwieriger herausstellte, als zunächst gedacht. Denn ihre Mutter schien die Konfrontationen wie ein Magnet anzuziehen. Nicht nur mit Lilia, sondern mit allen überschüssigen Verwandten. Man spürte regelrecht, dass ihr der Tod der geliebten Mutter zu schaffen machte.
Für Lilia war es schließlich auch nicht leicht. Aber musste man sich deshalb gleich wie eine Furie aufführen? Natürlich vermisste sie ihre Oma umso mehr, gerade weil sie ihre Großmutter in den letzten Monaten wenig zu Gesicht bekam. Das lag nicht daran, dass Lilia sie nicht mochte. Sie liebte ihre Oma, die ihr in ihrer Kindheit immer für sie da war und ihr die schönsten Geschichten erzählt hatte. Doch mit den Jahren verschwand Lilias Begeisterung für Mythen und Märchen. Sie hegte einfach keinerlei Interessen mehr an Fantasiereisen. Schließlich war das reale Leben abenteuerlich genug und an Magie glaubte sie ebenfalls nicht mehr. Wer glaubte denn schon an einen Prinz Charming, der mit einem auf einem weißen Pferd davon ritt? Jeder Erwachsene wusste, dass es kein „Und sie lebten glücklich, bis ans Ende ihrer Tage" gab.
Die Realität war eben bitterer, als die süßen verführerischen Märchen, die zum Träumen einluden. Das beste Beispiel war für Lilia ihre Eltern, die sich aufgrund zuvieler Differenzen getrennt hatten. Zwar beließen sie es bei einer Regelung der Güter unter sich und entgingen der Schlammschlacht vor dem Gericht. Schön war die Erinnerung trotzdem nicht, wenn Lilia an daran zurückdachte.
Auch die Erkrankung der Großmutter stellte sich als eine immer höher werdende Bürde da. Mit dem hohen Alter kam die Gebrechlichkeit. Zu ihr fügten sich psychische Erkrankungen hinzu, die sie in mancher Situation aggressiv, verwirrt und manisch oder depressiv werden ließen. Auch körperliche Gebrechen, die sie wochenweise ans Bett fesselten. Es glich einem endlosen Dilemma. Wenn sich die Oma psychisch erholt hatte, folgte ein körperlicher Rückschlag.
Ein Erlebnis würde vermutlich für immer in Lilias Kopf bleiben. Es war ein Nachmittag, an dem sie ihre Oma besucht hatte. Diese befand sich in dem Moment in einer Phase der Verwirrtheit. Sie schrie immer wieder, dass sie aufbrechen und zurückkehren müsse, um die Königreiche zu retten. Es war Paradox und wenn Lilia daran zurückdachte, kroch ihr die Gänsehaut über den Körper. Irgendwie war es erschreckend zu sehen, wie die Großmutter zu glauben schien, dass alles der Realität entsprang. Sie schlug um sich, als die Pflegerinnen sie zurückhalten wollten. Wiederholt schrie sie einen unbekannten Namen, an den sich Lilia nicht mehr erinnern konnte.
Das waren einige der Gründe, warum Lilias Besuche abnahmen. Ein kleiner Kloß bildete sich in ihrem Hals, als sie an den plötzlichen Tod zurückdachte. Er kam viel zu plötzlich. Wenn sie das gewusst hätte, hätte sie vermutlich einige Dinge anders gemacht. Sie hätte sie mehr besucht und versucht, das Beste aus der gemeinsamen Zeit zu machen.
„Meiner Enkelin Lilia steht meine Schatzkiste mit dem darin beinhalteten Inhalt zu, die ich über die Jahre verwahrt hatte." Die gelesenen Worte des Onkels rissen Lilia aus ihren Gedankenwanderschaften hinaus. Beim Hören ihres Namens zuckte sie zusammen. Die Schamesröte stieg ihr ins Gesicht, als sie die Blicke ihrer Verwandten auf sich spürte und ihr klar wurde, dass sie sich blamiert hatte. Auch der stumme tadelnde Blick der Mutter ließ Lilia nicht kalt, während diese nur den Kopf über Lilias Verträumtheit schüttelte.
„Es ist schön, dass du endlich aufwachst", bemerkte der Onkel sarkastisch. „Doch leider schein dein Erbe während der Räumung der Wohnung abhandengekommen zu sein."
Ein Getuschel unter den Anwesenden entstand. Sollte Lilia wirklich die Einzige sein, die keinerlei Erinnerungen an ihre Großmutter bekam? Ein beklemmendes Gefühl weitete sich in Lilia aus. Natürlich konnte niemand etwas dafür, dass die Schachtel abhanden gekommen zu sein schien. Und doch empfand sie diesen Verlust als schade.
„Entschuldigen sie bitte Herr Reinfeld. Aber das ist nicht ganz richtig. Ihre Mutter Frau Reinfeld hatte in ihrem Schrank eine hölzerne Kiste beherbergt. Die hatte sie oft als ihren Schatz betitelt. Vielleicht meinte sie diese? Ich könnte sie holen. Sie liegt in unserem Lager." Es meldete sich eine Pflegekraft des Seniorenheimes zu Wort, welche der Abschiedszeremonie beigewohnt hatte. Widerwillig, um sein Gesicht vor den anderen zu wahren, stimmte der Onkel zu, woraufhin die Pflegekraft sich in Bewegung setzte.
Nach wenigen Minuten kehrte die Pflegekraft zurück und legte die schuhkartongroße Schachtel auf den Tisch vor Lilias Onkel. Er öffnete sie ohne jegliche Bedenken und gab deren Inhalt spottend preis. „Wie nett. Sie scheint ja wirklich an alle gedacht zuhaben. Auch wenn es in der Form von alten Heften und einer Spiegelscherbe war", bemerkte er sarkastisch. Abfällig schloss er den Deckel, woraufhin Lilia ihm einen vernichtenden Blick zuwarf. Ihr Kiefer malmte. Der Onkel versuchte es tatsächlich, sie erneut durch den Dreck zu ziehen und wieder musste sie es sich, ihrer Mutter zuliebe, gefallen lassen.
Zu Lilias Glück war das Szenario nach wenigen Minuten beendet. Gemeinsam mit ihrer Mutter und der Schatzkiste im Arm liefen sie zum Auto zurück. Dieses war nur wenige Minuten von dem Seniorenzentrum entfernt geparkt.
„Zum Glück müssen wir diesen Arsch so schnell nicht wiedersehen. Und, dass ich an Weihnachten mit zu ihnen komme, kannst du dir abschminken Mum", schimpfte Lilia und ließ ihren Frust an ihrer Mutter aus. „Lieber verbringe ich es alleine."
„Sag doch so etwas nicht. Er hat dir doch gar nichts gemacht", wich ihre Mutter aus, in der Hoffnung, Lilia besänftigen zu können. Damit beschwor sie jedoch das Gegenteil.
„Nichts gemacht?!", echote Lilia fassungslos, „er soll aufhören, uns durch den Dreck zu ziehen. Ganz genau das hat er gemacht. Wie so oft auch immer. Und trotzdem verteidigst du ihn."
„Liebes, du weißt, wie Onkel Stefan ist. Er ist eben eigen. Solche Eigenschaften kann man nur schwer ändern."
„Natürlich wird man so etwas nicht ablegen, wenn es Idioten wie uns gibt, die so ein Verhalten stillschweigend hinnehmen und sich schikanieren lassen." Lilia sprach sich in Rage. Die Worte verließen ihren Mund wie ein Schwall Wortkotze. Wie so oft, wenn sie über ihren Onkel sprach.
„Und was soll ich deiner Meinung nach machen? Mich mit meinem Bruder streiten?", wollte die Mutter daraufhin herausfordernd wissen.
„Es ist mir doch egal, was du machst" antwortete Lilia entrüstet. „Hauptsache du zeigst ihm, dass er so mit uns nicht umzugehen hat. Siehst du nicht, wie er unseren Stolz mit Füßen tritt und es ihm auch noch Spaß macht, uns Seitenhiebe zu verpassen? Ich sehe doch immer, wie seine Augen dabei funkeln, als wäre er ein Kleinkind, das viele Geschenke bekommt." Trotzige Stille folgte. Ein Weiterführen des Gesprächs wäre in beiden Augen sinnlos gewesen. Lilias Mutter würde ihren Bruder schützten und Lilia auf ihrer Meinung, dass ihr Onkel ein Arsch ist, beharren.
Im Auto angekommen versuchte Lilias Mutter erneut, die Situation zu bereinigen. „Komm schon kleines. Du weißt doch ganz genau, dass er das nicht so meint, wie er es sagt. Wie oft hat er betont, dass er dich wie seine zweite Tochter liebt?"
Lilia seufzte, rollte abschätzig mit den Augen. Ihrer Mutter konnte man wirklich einen Gorilla aufbinden, und sie würde es glauben, wenn es aus dem Mund ihres Onkels entsprang.
Auch da wusste Lilia es besser. Das einzige, was ihr Onkel liebte war seine Familie und das, was er am meisten liebte, war er selbst. Nach dem Motto: Ich selbst bin mir der Nächste.
Am Liebsten hätte sie ihre Mutter an den Schultern gepackt und sie kräftig geschüttelt, damit diese aus ihrer Scheinwelt erwachte. Aber es wäre sinnlos.
„Natürlich", schoss es sarkastisch aus Lilia hinaus, wodurch sie sich einen mahnenden kurzen Blick ihrer Mutter einfing. Es lag doch klar auf der Hand, dass ihr Onkel in diesem Punkt scheinheilig gelogen hatte, um als der Gute dazustehen. Sein ein und alles war seine Tochter, die in Lilias Alter war. Jedoch unterschieden sich beide wie Tag und Nacht. Während Lilia eher die durchschnittliche Schülerin war, war Jasmine Klassenbeste und konnte sowieso alles besser und toller als alle anderen. Zudem war sie arrogant und hochnäsig wie ihr Vater, was wohl der Grund dafür war, dass die Mitschüler sie mieden. Für Lilia stand schon seit ihrer Kindheit an fest, dass die beiden wohl niemals Freundinnen werden würden.
Resigniert ließ sie sich auf den Beifahrersitz des Autos sinken, nachdem die Mutter es aufgeschlossen hatte. Der Motor wurde gestartet und gab ein leichtes Brummen von sich, bevor die Mutter den ersten Gang einlegte. Sie fuhren los.
Ein hörbares Vibrieren erklang während der Fahrt, was dazu führte, dass Lilia es voller Vorfreude aus ihrer Hosentasche holte. Sie hoffte darauf, dass es David war und wurde nicht enttäuscht, als sein Name angezeigt wurde. Aufgeregt öffnete Lilia das Chatfenster und erhoffte sich eine positive Antwort, welche besagte, dass sie zusammen auf die Party gehen würden. Allerdings war die Antwort nicht die, die sie hören wollte. Sie traf Lilia wie ein Schlag ins Gesicht.
„Ich bin heute Abend mit den Jungs unterwegs. Vielleicht sehen wir morgen." Es war ernüchterns. Der Abend war für Lilia praktisch gelaufen. Enttäuschung machte sich in ihr breit. Die kalte Nachricht mit den kargen Worten versetzte Lilia ein Stich in ihr Herz. Krampfhaft versuchte sie den entstandenen Klos in ihrem Hals hinunterzuschlucken.
Zudem bestätigte es ihre Vermutung, dass sich heute alles gegen sie verschworen hatte. Vermutlich würden abens auch ihre Haare nicht liegen, das Kleid nicht passen und die Schminke schrecklich aussehen. Alles schrie geradezu danach. Es war nicht ihr Tag und das schien Lilia bereits klar gewesen zu sein, als sie morgens den ersten Schritt aus ihrem Bett trat.
An einer roten Abend bemerkte Lilias Mutter, über einen kurzen seitlichen Blick, den betrübten Blick ihrer Tochter, der ihr durch Mark und Bein ging. Einer Mutter tat es weh, ihr Kind voller Liebeskummer, mit Tränen in den Augen dasitzen zu sehen. „War es David?", fragte sie versöhnlich.
„Ja", antwortete Lilia knapp und sah frustriert aus dem Fenster. „Aber das ist nicht wichtig."
„Schafft er es nicht zur Party?", schlussfolgerte die Mutter. Diesen Gesichtsausdruck sah nicht zum ersten Mal.
Lilia antwortete nicht. Sie tippte Gina eine Nachricht in ihr Handy. „David kommt nicht." Ein trauriger Smiley folgte, der Lilias Gemütslage beschrieb.
„Süße mach dir nichts draus. Was soll er auch in einer Schar voller Weiber? Wir feiern unter uns. Und das ist doch auch schön", kam es abrupt zurück. Für einen kurzen Moment zuckten Lilias Mundwinkel nach oben. Gina schaffte es wirklich immer, das Beste aus einer Situation zu machen. Eine weiterer Nachricht folgte: „Und heute Abend will ich kein langes Gesicht sehen. Hast du mich verstanden?! Wir feiern, haben Spaß und tanzen, was das Zeug hält. Und ich will, dass du David mal für einen Abend vergisst."
„Eye Eye Sir."
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