Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 43

Daniel hat die letzte Nacht bei mir geschlafen. Es war schön, endlich mal wieder in seinen Armen einschlafen zu können. Als ich meine Augen langsam öffne, bemerke ich die hellen Sonnenstrahlen, die durchs Fenster in mein Zimmer fallen. Sie blenden mich so sehr, dass ich meine Augen direkt wieder zusammenkneifen muss.

Ich taste mit den Händen mein Bett nach Daniel ab, kann ihn aber einfach nicht entdecken. Anscheinend muss ich meine Augen doch wieder öffnen. Ich wage einen erneuten Versuch und langsam gewöhne ich mich an die Helligkeit. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es schon kurz nach 9 ist. Ich habe mir gar keinen Wecker für die Schule gestellt, weil ich sowieso nicht vorhatte hinzugehen. Nachdem was gestern vorgefallen ist, habe ich noch weniger Lust auf Schule, als davor eh schon. Meine Mitschüler können mir gestohlen bleiben. Und vor allem Ben und Hannah.

Ich sehe mich im Zimmer um, kann Daniel aber nirgends entdecken. Wo ist er denn? Normalerweise würde ich jetzt denken, dass er wahrscheinlich schon zur Arbeit gegangen ist, aber er hat gestern noch erzählt, dass er heute frei hat.

Ich strecke mich und reibe mir danach die Augen, um endgültig aufzuwachen und fit zu werden. Ich sehe mich erneut um und halte nach Daniels Sachen Ausschau. Seine Jacke hängt noch über meinem Schreibtischstuhl. Das bedeutet, dass er nicht sehr weit gekommen sein kann. Immerhin ist es draußen wahnsinnig kalt. Wir haben jetzt zwar schon Mitte März, aber der Winter will einfach nicht verschwinden. Ich vermisse den Sommer. Jeden Tag nach dem Balletttraining noch zum See fahren und schnell einmal rein hüpfen.
Und der gemeinsame Urlaub in Spanien mit Daniel. Eine ganze Woche pure Entspannung kurz bevor die Sommerferien zu Ende waren. Das war wirklich schön. Aber das war die letzte Woche, an die ich mich erinnern kann, in der ich wirklich so komplett abschalten konnte und mein Leben genossen habe. Danach hatte ich wieder jeden Tag puren Stress. Das Tanzen, das bevorstehende Abitur und natürlich Daniel. Das alles unter einen Hut zu bringen war nicht immer einfach. Und seit dem Vortanzen und dem Unfall, konnte ich mich sowieso keine Minute mehr entspannen.

Seitdem schwirren meine Gedanken im Kreis und ich kann nichts dagegen machen.
Mein Blick fällt auf meinen Laptop, der auf dem Schreibtisch steht. Er ist angeschaltet und das Internet ist geöffnet. Ich versuche zu erkennen, was für eine Seite das wohl ist. Anscheinend ist Daniel schon vor längerer Zeit aufgewacht und hat irgendwas gegoogelt. Aber wo ist er jetzt?

Gerade als ich nach meinem Handy, das auf dem Nachttisch liegt, greifen will, öffnet sich die Tür. Daniel kommt mit einem Tablett herein. »Guten Morgen, meine Schöne«, sagt Daniel und ich versuche aufs Tablett zu spähen. Er stellt es auf dem Bett neben mir ab und ich entdecke ein leckeres Frühstück mit Croissants, Brezen, Eiern und Orangensaft. Und in der Mitte steht eine kleine Vase mit einer einzelnen Rose darin. Mein Mund steht offen und ich muss mich beherrschen, dass mir das Wasser nicht aus dem Mund läuft.

Ich will irgendetwas sagen, aber aus meinem Mund kommt nichts außer ein »Wow«.
»Überrascht?«, fragt mich Daniel und streicht mir die Haare aus dem Gesicht, die sich über Nacht aus meinem Zopf gelöst haben. Er grinst mich fröhlich an. »Und wie«, gebe ich zu und nicke, bevor ich nach einem Croissant greife und einmal kräftig abbeiße. Es ist mit Schokolade gefüllt. Er kennt mich einfach zu gut. Daniel weiß immer was ich gerade brauche. »Mhhhhh«, stöhne ich und Daniel lacht. Er setzt sich neben mich aufs Bett und reicht mir das Glas mit Orangensaft.
»Danke«, sage ich mit vollem Mund.

Ich schlinge das Frühstück gerade so runter. Die letzte Mahlzeit, die ich zu mir genommen habe, war das Pausenbrot in der Schule gestern. Beim Abendessen habe ich mich geweigert, mich mit meinen Eltern an einen Tisch zu setzen. Deswegen bin ich alleine im Zimmer geblieben.

»Ich hoffe, es hat dir geschmeckt.«
Ich sehe Daniel mit großen Augen an. »Und wie!«, platze ich heraus. »Es war absolut geil!« Dieses Frühstück war mit Abstand das Beste, was mir in den letzten Tagen passiert ist. Und Daniel das Beste, das mir jemals passiert ist. Er ist immer für mich da, wenn es mir schlecht geht und ich ihn brauche. Er weiß immer, was er tun muss, um meine Laune aufzubessern.

»Was wollen wir denn dann heute machen?«, frage ich ihn und stelle das Tablett auf den Nachttisch. Daniels Lächeln verschwindet plötzlich und er blickt um sich.
»Ich..ähm...ich kann heute leider nicht. Ich hab einen wichtigen Termin«, sagt er und steht vom Bett auf. Verwirrt sehe ich ihm zu, wie er sich die Jacke überstreift.
»Wo musst du denn hin? Es ist doch noch nichtmal Mittag.«
»Erzähl ich dir wann anders, Süße. Aber ich bin wirklich schon spät dran«, meint Daniel und tippt ein paar mal auf seine imaginäre Uhr am Handgelenk.

Was ist denn jetzt los? Wo muss er den so dringend hin?
»Ich melde mich später bei dir, okay?« Er gibt mir einen flüchtigen Kuss auf die Stirn und verschwindet dann aber auch schon. Ich kann gar nicht so schnell schauen, da ist die Zimmertür schon wieder hinter ihm ins Schloss gefallen.

Ich verstehe seinen schlagartigen Stimmungswechsel nicht. Gerade war er noch total entspannt und liebevoll und im nächsten Moment scheint er so schnell wie nur möglich von mir wegkommen zu wollen. Mein Gefühl sagt mir, dass da was nicht stimmen kann. Angeblich hat er einen wichtigen Termin. Aber was für ein Termin soll das denn bitteschön sein? Davon hat er mir gestern gar nichts erzählt. Und jetzt liege ich auch noch im Bett und darf meinen Eltern um Hilfe schreien. Na toll. So schön der Morgen auch angefangen hat; die Realität hat mich mal wieder viel zu schnell eingeholt. Ich seufze.

»Mamaaaaa!«, schreie ich und warte bis meine Mutter ins Zimmer kommt, um mir beim aufstehen zu helfen. Natürlich kommt sie sofort angelaufen.
»Können wir nochmal reden? Ich muss dir unbedingt etwas erklären. Mir tut das alles so–«, fragt sie, während sie mich in den Rollstuhl hebt. Ich verdrehe die Augen.
»Nicht jetzt, okay?«, unterbreche ich sie und versuche dabei ruhig zu bleiben. Ich will mich nichts mit ihr streiten. Aber auf ein Mutter-Tochter Gespräch habe ich halt auch keine Lust.

»Okay«, erwidert meine Mutter kleinlaut. Sie sieht enttäuscht aus und das tut mir leid. Ich will sie nicht traurig machen, immerhin liebe ich sie. Aber sie hat mich auch enttäuscht, indem sie mich wochenlang angelogen hat. Und das kann ich ihr nicht so einfach verzeihen. »Brauchst du sonst noch was?«, fragt sie mich und öffnet die Tür schon einen kleinen Spalt, um wieder zu gehen. Verlegen schüttle ich den Kopf und sie verlässt das Zimmer.

Sofort mache ich mich auf dem Weg zum Schreibtisch, an dem immer noch der aufgeklappte Laptop steht. Ich will unbedingt wissen, was Daniel heute Morgen schon gegoogelt hat.
Auf dem Bildschirm ist Facebook geöffnet und das Profil von irgendeiner Sarah. Ein Nachname steht leider nicht dabei.
Wer ist das?

Was hat Daniel mit dieser Sarah zu tun? Und wieso hat er heute Morgen schon ihr Profil aufgerufen und ist jetzt so plötzlich abgehauen?

Ping. Eine Nachricht ploppt auf dem Bildschirm auf. Ich weiß, es ist nicht mein Facebook-Profil, aber ich bin so wahnsinnig neugierig und will wissen, von wem Daniel gerade eine Nachricht bekommen hat. Also klicke ich auf das kleine Nachrichten-Symbol auf der obersten Leiste der Seite.

Sarah hat dir eine Nachricht geschickt.
Schon wieder diese Sarah? Daniel hat noch nicht einmal etwas von ihr erzählt. Oder gar erwähnt. Soll ich die Nachricht lesen? Ich würde nur zu gerne wissen, was darin steht. Aber es ist Daniels Account und ich habe kein Recht, ihm hinterher zu spionieren und seine Nachrichten zu lesen. Nein. Ich schaue die Nachricht nicht an. Schnell klappe ich den Laptop zu.

Allein, dass ich daran denke, die Nachricht zu lesen, ist doch krank. Zwar würde ich wirklich gerne wissen, wer diese Sarah ist, aber es geht mich nichts an. Naja, oder ich frag ihn beim nächsten Mal einfach, wer sie ist. Ich kann sagen, dass ich ihre Facebookseite zufällig gesehen habe. War ja auch so.
Ja, das mach ich.

Ich schalte den Fernseher ein und schaue einen blöden Film nach dem anderen. Ich suche mir bewusst Komödien aus, weil mich irgendwelche Dramen – die ich mir vor dem Unfall sofort ausgesucht hätte – nur noch trauriger machen würden. Und sie sind doch eh immer alle gleich aufgebaut. Erst ist alles gut, dann passiert etwas schlimmes und die Hauptperson muss versuchen, damit klar zu kommen und zum Schluss gibt es ein Happy End. Und bei den meisten kommt immer noch ein Mann ins Spiel, der der Frau den Kopf verdreht und zum Schluss sind sie glücklich bis an ihr Lebensende.

Wenn ich bloß an solch eine Szene denke, wird mir schon kotzübel. Ich wünschte, in meinem Leben würde es auch so ein Happy End geben, wie in diesen Filmen. Aber das scheint aussichtslos zu sein. In meiner Situation ist nichts mehr zu retten. Meine Beine werde ich nie wieder bewegen können.

Ich schaue auf mein Handy und merke, dass es mittlerweile schon vier Uhr nachmittags ist und sich Daniel immer noch nicht bei mir gemeldet hat. Ich habe ihm mindestens schon drei mal geschrieben, aber er war schon seit Stunden nicht mehr online. Ich frage mich wirklich, was er macht. Musste er doch noch einspringen in der Arbeit?

Nein. Das kann ich mir nicht vorstellen. Das hätte er mir ja auch einfach sagen können. Und ich bin mir sicher, dass er mir das auch gesagt hätte. Oder zumindest würde er mir dann mal schnell eine Nachricht schreiben, wo er ist, damit ich mich nicht wundere. Aber er hat nichts dergleichen gemacht. Und das verwirrt mich. Ich frage mich, ob er wirklich einen Termin hat oder ob das nur eine faule Ausrede war, um von mir wegzukommen und den Tag nicht mit mir verbringen zu müssen.

Während des nächsten Films kann ich mich noch weniger konzentrieren als vorher. Ich muss die ganze Zeit an Daniel denken und wo er wohl gerade ist. Habe ich irgendetwas gemacht, was ihn verletzt haben könnte, weswegen er abhauen wollte? Zumindest fällt mir auf Anhieb nichts ein. Als wir eingeschlafen sind war alles wie immer. Er hat meine Hand gehalten und mir noch einen Gute-Nacht-Kuss auf die Stirn gegeben. Und auch, als er mir das wundervolle Frühstück heute morgen gebracht hat, war alles in Ordnung und er hat nicht ausgesehen, als wäre er sauer oder verletzt. Erst als ich danach gefragt habe, ob er den Tag mit mir verbringen will, hat er sich so merkwürdig benommen.
Immer wieder schiele ich zu meinem Laptop hinüber. Keine Ahnung, was das bringen soll, Aber ich tue es. Ich werde immer neugieriger, wer diese Sarah ist und was sie ihm geschrieben hat.

Soll ich vielleicht doch einen kurzen Blick rein werfen?
Zwar habe ich mich vorhin dagegen entschieden, aber er bemerkt es ja auch nicht, wenn ich mal kurz reinschaue. Oder? So schlimm wird das schon nicht sein.
Ich gebe dem Reifen meines Rollstuhles einen kräftigen Schubs, bis ich wieder vor meinem Schreibtisch zum Stehen komme.
Einatmen. Ausatmen. Es ist alles gut, sage ich mir selbst immer wieder.

Vorsichtig klappe ich den Laptop auf und sofort erscheint das Bild auf dem Display. Die Facebookseite ist immer noch offen und auf dem Nachrichtensymbol ist keine rote, kleine 1 mehr. Das heißt wohl, dass Daniel die Nachricht gelesen haben muss.
Ich klicke auf die alte Benachrichtigung über Sarahs Nachricht und lese:
Sarah: Hey Daniel, steht morgen um 11 Uhr noch?
Daniel: Klar.
Heute 11.10 Uhr
Sarah:Wo bleibst du denn? Ich warte auf dich.
Daniel: Wurde aufgehalten. Bin unterwegs. Gib mir 3 Minuten.
Sarah: Ok.😉

Das gibt's doch nicht. Daniel trifft sich wirklich mit dieser Sarah? Wer ist sie???? Und mit ‚wurde aufgehalten' meint er ja wohl mich oder? Wurde aufgehalten... die zwei Wörter brennen sich in meine Gedanken. Es fühlt sich so an, als wäre ich ein Hindernis für Daniel oder irgend so etwas in der Art. Und warum trifft er sich überhaupt gerade mit ihr? Was machen die beiden oder woher kennen sie sich eigentlich?

Tausend Fragen schwirren mir im Kopf rum, aber ich finde keine Antwort. Und dieser Zwinkersmiley. Was soll dieser Zwinkersmiley? Soll das eine Anspielung auf irgendetwas sein?
Sarah ist nicht online. Zum Glück. Wenn sie Daniel nochmal schreiben würde und ich den Chat geöffnet habe, müsste ich zurückschreiben.

Ach, was denke ich da für einen Quatsch. Natürlich schreibt sie Daniel nicht. Wieso denn auch? Immerhin ist sie ja bei ihm.
Ich wäre auch gerne bei ihm. Er hat meinen Tag gestern noch einigermaßen gerettet und ich traue mich nicht aus meinem Zimmer, wenn er nicht bei mir ist, weil sonst wieder irgendeine Scheiße passiert. Und noch mehr würde ich nicht verkraften. Ich bin am Ende. Und ich will einfach nur wissen, wieso Daniel sich mit einem Mädchen namens Sarah trifft, die noch nicht mal hässlich ist, laut ihrem Profilbild.

—————————————————-
Da ja die letzten Tage schon wieder nichts von mir gekommen ist, ist dieses Kapitel dafür ein bisschen länger 😊
Hoffe es gefällt euch und lässt mir doch gerne einen Vote oder einen Kommentar da 💕

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro