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Kapitel 40

Als ich im Klassenzimmer ankomme, eilt Hannah auch schon auf mich zu. »Emma! Da bist du ja! Ich hab dich tausend mal angerufen! Was war denn los gestern?«

Wenn ich nur an den gestrigen Tag denke, brennen meine Augen direkt wieder vor Tränen. Ich blinzle ein paar mal, um nicht zu weinen. Ich darf nicht weinen. Nicht in der Schule. Emma, du hast gestern genug geweint, sage ich zu mir selbst. Aber ich muss ihr antworten. Ich kann nicht für immer davor fliehen.

Die Klingel läutet und der Lehrer betritt den Klassenraum. Meine Rettung. »Nichts«, würge ich hervor und rolle an Hannah vorbei, nach hinten auf meinen Platz.
Sie sieht mir nach, lässt mich zum Glück aber in Ruhe. Sie setzt sich ebenfalls auf ihren Platz, der in der 1. Reihe ist.
Es erscheint mir unmöglich, mich heute auf die Geschichtsstunde zu konzentrieren. Ich kritzle in meinem Heft herum, den Kopf habe ich auf meiner Handfläche abgelegt.

»Emma, weißt du vielleicht die Antwort?«, fragt mich der Lehrer. Mein Kopf schnellt in die Höhe und mein blauer Kugelschreiber fällt auf den Tisch.
Ich habe die letzten 20 Minuten überhaupt nicht aufgepasst und weiß noch nicht einmal was das Thema der Stunde ist. »Ich...ähm...«, stammle ich und sehe mich vorsichtig im Klassenzimmer um. Alle starren mich an. Einschließlich Ben. Er sitzt zwei Reihen vor mir, hat sich aber umgedreht und grinst mich jetzt spöttisch an.

Mein Blick wendet sich wieder dem Lehrer zu. »Also?«, fragt er erwartend. Ich öffne meinen Mund leicht, um zu antworten, aber es kommen keine Worte heraus.
»Anscheinend hat sie nicht nur verlernt zu laufen, sondern auch zu sprechen«, sagt Ben. Er will mich bloßstellen. Schon wieder.
»Was machst du eigentlich noch hier, Emma? Ohne reden kommt man in der Schule leider nicht recht weit. Und beim Sportunterricht kannst du ja leider auch nicht mehr mitmachen.« Ich funkle ihn böse an. Er soll aufhören. Ich will, dass er seinen scheiß Mund hält.
»Das ist so schade. Und das, obwohl die Mädchen in diesem Semester tanzen.« Er zieht eine Schnute.

Die ganze Klasse sieht abwechselnd zwischen ihm und mir hin und her. Jedoch ohne auch nur ein Wort zu sagen. Und auch mein Lehrer scheint verstummt zu sein. Seit Ben seinen letzten Satz ausgesprochen hat, ist es mucksmäuschen still im Raum. Er ist so ein Arschloch. Wieso tut er das?! Und wieso musste er das Wort ‚Tanzen' aussprechen?
In mir brodelt es. Am liebsten würde ich aufstehen und ihm eine verpassen. Nur, dass das natürlich nicht geht. Ich balle meine Fäuste, um meine Wut ein wenig zu regulieren und presse meine Zähne zusammen. Ich sehe nichts außer sein schadenfrohes Grinsen. 
Mein Herz rast und ich merke, wie mir heiß wird. Ich will irgendetwas sagen. Ihm ebenso böse Sachen an den Kopf werfen. Aber aus irgendeinem Grund schaffe ich es nicht.
Nach einer Weile dreht Ben sich wieder nach vorne und ich muss sein bescheuertes Gesicht nicht mehr sehen.

Ben hebt den Finger und der Lehrer nickt ihm zu, um ihm zu signalisieren, dass er reden darf.
»Wenn es Emma nicht schafft, Ihnen zu antworten, dann mach ich das jetzt einfach. Um auf ihre Frage zurückzukommen –«, doch ich lasse ihn nicht zu Ende reden.
»Du mieses Arschloch!«, schreie ich sauer. Meine ganze Wut, die sich in der letzten Zeit angesammelt hat, bricht aus mir heraus.
»Du bist so ein gottverdammtes Arschloch!«, schreie ich erneut und Ben dreht sich wieder zu mir um. Sein Grinsen ist verschwunden. Sein Gesicht ist jetzt ernst. Er sieht nicht mehr so aus, als würde er zum Spaßen aufgelegt sein.
»Was ist dein Problem?!«, frage ich ihn fordernd und werfe meine Arme auf die Seite. Unsere Mitschüler fangen an, zu tuscheln und unser Lehrer steht einfach nur da und starrt uns an.
»Du bist mein Problem, du Miststück!«, antwortet Ben. Hat er mich gerade wirklich ‚Miststück' genannt? Ok, ich habe ihn auch beleidigt. Aber dazu hatte ich ja wohl auch alles Grund, oder nicht? Er reißt seit Tagen Witze darüber, dass ich im Rollstuhl sitze. Ben hat anscheinend nicht einmal nachgedacht, was das in mir bewirken könnte. Dass es mich vielleicht verletzt. Denn das tut es. Ich habe schon so mit genug zu kämpfen. Da brauche ich diese blöden Sprüche von ihm nicht auch noch. Mein Leben ist kaputt. Zerstört. Komplett im Arsch. 

Mir fällt die Kinnlade runter und noch bevor ich antworten kann, springt Hannah von ihrem Stuhl auf.
»Es reicht!«, schreit sie. »Hört auf, ihr zwei!«
Ruckartig dreht sich Ben zu ihr und wirft ihr einen wütenden Blick zu. Ein ‚Halt-lieber-deinen-Mund' -Blick. »Du mischt dich da nicht ein, ok?«, sagt Ben zu Hannah mit einem etwas ruhigeren Ton. Ich merke, dass er versucht, sich zu beherrschen.
»Doch, ich mische mich da ein. Emma ist immer noch meine beste Freundin. Und da kann auch unsere Beziehung nichts dran ändern«, sagt Hannah und ich brauche erstmal einen Moment, um zu realisieren, was sie da gerade von sich gegeben hat. Und da kann auch unsere Beziehung nichts dran ändern... Ich lasse mir die Worte nochmal durch den Kopf gehen, bis ich sie endlich verstehe.
»Was?!«, bricht es dann plötzlich aus mir heraus.
Hannah seufzt und Ben wendet sich erst wieder mir zu, dann wieder Hannah.
»Du weißt genau, warum ich so bin«, warnt Ben sie. Aber Hannah schüttelt den Kopf. Sie kommt zu mir nach hinten und geht vor mir in die Hocke. Hannah greift nach meiner Hand und ich will gar nicht wissen, was sie sagen wird.

»Emma, es tut mir so leid. Ich bin seit ein paar Wochen mit Ben zusammen. Ich habe dir nichts davon erzählt, weil ich dich nicht noch mehr verletzen wollte. Du hattest selber genug um die Ohren. Und vor deinem Unfall hattest du nie Zeit für mich. Du hast nur noch ans Tanzen und an die Ballettakademie gedacht, ich hatte gar keine Chance, dir davon zu erzählen.«

Als sie die Ballettakademie erwähnt, schmerzt mein Herz. Ich will nicht mehr daran erinnert werden. Nie wieder.

»Hör auf, dich bei ihr zu entschuldigen, Hannah!«, brüllt Ben sie an. Hannah tut mir leid. Wie konnte sie sich nur in so ein Arschloch verlieben?
»Nein, das tue ich nicht!« Ich fühle mich, als wäre ich im falschen Film. Ist das wirklich mein Leben? Meins? Ich will nicht, dass das mein Leben ist.

Unsere Mitschüler glotzen uns immer noch dumm an, aber es wird nicht mehr getuschelt. Keiner spricht. Außer Ben, Hannah und mir. Der Lehrer hat sich mittlerweile auf seinen Stuhl hinterm Pult fallen lassen. Er nimmt seine Brille ab und reibt sich übers Gesicht. Wieso schreitet er nicht ein? Ist das nicht sein Job?

»Du weißt doch genau, dass diese kleine Bitch daran schuld ist, dass mein Vater wahrscheinlich in den Knast wandert!«, schreit Ben und zeigt auf mich. Er hat mich schon wieder beleidigt. Aber was mich viel mehr beschäftigt, ist der andere Teil seines Satzes. Sein Vater soll ins Gefängnis? Und ich soll daran schuld sein? Wie kommt er auf so einen scheiß? Ich verstehe die Welt nicht mehr.

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Zwar ist es heut ein bisschen spät geworden, aber immerhin hab ich das versprochene Kapitel noch hochgeladen 😊 wünsche euch viel Spaß damit und würde mich über Votes und Kommentare freuen💕💕

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