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Kapitel 39

»Natürlich ist es deine Schuld!«, schreit meine Mutter.
»Natürlich ist es deine Schuld«, äfft sie mein Vater nach.
»Wegen deinem blöden Fehler bei diesem Rechtsfall können wir ihre Physiotherapie nicht mehr bezahlen! Ihr Leben ist ruiniert!« »Jetzt tu nicht so, als wäre ich für diese ganze Situation allein verantwortlich! Ich bin nicht derjenige, der sie angefahren hat! Ich hab mir ja auch nicht ausgesucht, pleite zu gehen!«, kontert mein Vater.

Ich bin gerade durch das Geschrei aufgewacht, das meine Eltern vor meiner Zimmertür fabrizieren. Ich drücke mir mein Kopfkissen aufs Ohr. Ich will dieses Gestreite nicht hören.
»Und trotzdem ist es jetzt so. Außerdem hätten wir ihr das mit dem Brief niemals verschweigen dürfen!«
»Ja, das stimmt. Aber jetzt ist es nunmal so gekommen. Dass sie den Brief gefunden hat, war Pech. Aber damit konnten wir nicht rechnen«, sagt mein Vater.
»Das war Pech?! Das war das einzig richtige! Hätten wir ihr es noch viel länger verschwiegen, wäre es nur noch schlimmer geworden!«

Früher haben sich meine Eltern nie gestritten. Sie waren immer ein Herz und eine Seele. Aber seit meinem Unfall kriegen sie sich immer öfter in die Haare. Aber so schlimm wir jetzt gerade, war es noch nie. Sie brüllen sich richtig an. Und vor allem meine Mutter habe ich noch nie so wütend erlebt. Sie kann keiner Fliege was zu leide tun, aber anscheinend ist sie wirklich stinksauer auf meinen Vater.

»Jetzt krieg dich gefälligst mal wieder ein!«, schreit mein Vater zurück. Trotz des Kissens auf meinem Ohr, ist der Streit meiner Eltern nicht zu überhören. Ich wage einen Blick auf meinen Wecker und stelle fest, dass es fünf vor 7 ist. In ein paar Minuten klingelt also mein Wecker und ich muss wieder zur Schule. Am liebsten würde ich nicht hingehen – nie wieder. Aber wenn ich meinem Leben noch irgendeinen Sinn geben will, muss ich meinen Schulabschluss wenigstens zu Ende machen. Ich seufze und nehme mir das Kissen vom Kopf, bevor ich meiner Mutter schreie. »Mamaaaa!«
Das Brülle meiner Eltern vor meinem Zimmer verstummt und meine Mutter öffnet vorsichtig die Tür.
»Ja, mein Schatz?«, fragt sie, als ob nichts passiert wäre. Aber ich habe den gestrigen Tag noch lange nicht vergessen und das, was mir meine Eltern angetan haben. Aber ich bin auf ihre Hilfe angewiesen.
»Ich will aufstehen«, sage ich, ohne sie anzusehen.
»Na klar, warte, ich helfe dir«, sagt sie so scheinheilig wie es nur möglich ist. Ich verdrehe die Augen und richte mich auf, sodass mich meine Mutter in den Rollstuhl heben kann. Ich muss unbedingt lernen, das alleine zu schaffen. Ich will nicht für immer von meinen Eltern abhängig sein. Und irgendwie muss das ja gehen, oder? Aber ich verstehe einfach nicht wie.

»Danke«, murmle ich und hoffe darauf, dass sie das Zimmer wieder verlässt. »Soll ich dir noch bei etwas helfen?«
Ich bin gerade erst aufgewacht, habe aber direkt wieder schlechte Laune. Ich meine, hätte ich denn einen Grund, gute Laune zu haben? Ich bin genervt von jedem Satz, den meine Mutter sagt und von jedem Satz, den ich ihr antworten muss.

»Nein, danke«, presse ich hervor und schließe die Augen.
»Okay. Wenn du noch was brauchst, sag einfach bescheid.« Ich antworte nicht und hoffe, dass sie geht. Und zum Glück wurden meine Gebete erhört, denn ich höre, wie die Tür geschlossen wird. Stille erfüllt den Raum und ich öffne meine Augen wieder.
In Gedanken verloren ziehe ich mir einen schwarzen Hoodie über den Kopf, bürste meine Haare und putze im Bad meine Zähne. Das wird bestimmt ein super Schultag...

*********

Lukas war so nett und hat zugestimmt, mich in die Schule zu fahren. Ich habe ihn gefragt, weil ich nicht mit einem meiner Eltern fahren wollte.
»Wie läuft's mit Daniel?«, fragte er, als wir im Auto sitzen. Anscheinend will er Smalltalk anfangen, aber dazu bin ich nun wirklich nicht in Stimmung. Außerdem fällt mir gerade wieder ein, dass ich Daniel und Hannah immer noch nicht zurückgerufen habe. Ich glaube, die beiden haben sich gestern wirklich Sorgen um mich gemacht und ich schaffe es noch nicht einmal, eine kurze Nachricht zurückzuschreiben. Ich bin echt eine schlechte Freundin. Das war ich schon immer. Vor allem für Daniel. In den letzten Tagen habe ich ihm immer öfter abgesagt, wenn er sich mit mir treffen wollte.
»Muss lernen«, war da meine Standard- Ausrede. Und so falsch ist diese Aussage ja gar nicht. Eigentlich müsste ich ja echt so viel lernen, da ich in den Wochen, die ich im Krankenhaus war, ziemlich viel Stoff verpasst habe.

Ich wollte nicht, dass er zu mir kommt, weil ich weiß, dass es dann noch mehr weh tun würde, wenn er mich verlässt. Ich weiß, das klingt total bescheuert, aber vielleicht sollte ich mich von ihm trennen, bevor er es tut. Das würde ich nämlich noch weniger ertragen. Ich will ihm keine normale Beziehung vorenthalten. Und außerdem hätte ich Angst, dass er irgendwann nur noch aus Mitleid mit mir zusammen ist. Und das wäre ja noch viel schlimmer.

»Themawechsel bitte«, sage ich zu Lukas und starre dabei aus dem Fenster. Die Häuser ziehen so schnell an uns vorbei. Gerade sind die roten Ziegelsteine, die die Dächer bedecken, in meinem Blickfeld aufgetaucht, aber genauso schnell sind sie auch wieder verschwunden. Und ich kann sie nich daran hintern. Es kommt mir vor, als wären die Häuser mein Leben. Ich habe das Gefühl, dass mein Leben an mir vorbeizieht und ich kann nicht mehr daran ändern. Als wäre das alles schon vorbestimmt gewesen.

Lukas sieht kurz zur mir rüber, nickt dann aber. »Thema Mama und Papa«, sage ich und er scheint sofort zu verstehen. Vielleicht hat er den Streit heute morgen auch mitgehört?
Jetzt drehe ich meinen Kopf und sehe ihn erwartungsvoll an.
»Sie schieben sich gegenseitig die Schuld dafür zu, dass du jetzt im Rollstuhl sitzt. Was ich ehrlich gesagt aber nicht verstehen kann, denn –«, doch ich unterbreche ihn.
»Papa IST schuld.«
Lukas bremst unser Auto ab und biegt auf den Parkplatz meiner Schule ein. Er nimmt die erst beste Parklücke und stellt den Motor ab. »Nein, ist er nicht.«, sagt er kurz und knapp. »Wäre seine Kanzlei nicht wegen einem dummen Fehler von ihm bankrott gegangen, könnten wir jetzt meine Physiotherapie noch bezahlen«, erkläre ich und schaue meinem Bruder eindringlich in die Augen. Ich möchte hören, dass er meiner Meinung ist und sich nicht auf die Seite meiner Eltern schlägt. Ich möchte einen Menschen an meiner Seite, der mich versteht und dem ich nicht zur Last falle.
»'Ein dummer Fehler'. Das sagt doch schon alles, oder?« Verwirrt sehe ich ihn an. »Jeder Mensch macht Fehler. Und Papa wusste, als er diesen gemacht hat, sicherlich nicht, was für Auswirkungen er haben würde. Hätte er das gewusst, hätte er bestimmt mehr dagegen getan. Da bin ich mir sicher.«

Ich schließe meine Augen und versuche mich zu beruhigen. Lukas steht nicht auf meiner Seite. Sondern auf der meines Vaters und meiner Mutter. War ja klar. Aber ich will nicht ihn auch noch gegen mich aufbringen. Ich atme also tief ein und aus. »Okay«, sage ich um das Gespräch hiermit zu beenden. Das heißt aber noch lange nicht, dass es auch wirklich okay für mich ist.

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Sooo meine Lieben! Dieses Kapitel ist zum Glück wieder ein bisschen länger geworden💕 habt ihr irgendwelche Anmerkungen? Verbesserungsvorschläge ? Dürft mir natürlich immer und jederzeit gerne auch Kritik dalassen, damit ich weiß, was ich besser machen kann💕

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