Kapitel 38
Nach dem Telefonat mit der Polizei hab ich mich sofort wieder in mein Zimmer zurückgezogen, ohne ein weiteres Wort mit meinen Eltern so reden. Ich brauche jetzt Zeit für mich. Ich muss über so viele Sachen nachdenken. Wie soll es jetzt weitergehen? Ich will Daniel nicht weiter zur Last fallen mit meinen Problemen, aber ich liebe ihn so sehr. Die Vorstellung, ihn zu verlieren, gibt mir den Rest. Ich bin müde und schlapp, würde am liebsten einschlafen und nie wieder aufwachen. Nichts mehr spüren müssen. Das Leben ist eine einzige Achterbahn. Einmal geht es ganz hoch rauf und irgendwann fällt man so tief, bis du am Boden bist. Und da bin ich jetzt. Warum sollte ich jetzt noch in die Schule gehen?
Ich bin so müde. Zwar ist es erst 21 Uhr aber mir fallen schon die ganze Zeit meine Augen zu. Aber ich will meine Eltern nicht um Hilfe bitten. Und Lukas ist mit Freunden unterwegs. Also versuche ich allein, irgendwie in mein Bett zu kommen. Ich stelle meinen Rollstuhl dicht neben dem Bett ab. Ich werfe meinen Oberkörper zur Seite, sodass er auf der weichen Matratze landet und versuche, mich mit meine Händen, die sich am Bettlaken festkrallen, komplett hoch zu ziehen. Es kostet wahnsinnig viel Kraft und ich war zwischendrin kurz vorm Aufgeben, aber ich habe es geschafft.
Jetzt liege ich in meinem Bett – noch erschöpfter als davor. Ich greife nach meinem Handy, das immer noch auf dem Sitz meines Rollstuhls liegt und schalte es an. 3 verpasste Anrufe von Daniel, 2 von Hannah und 20 Nachrichten. Was ist denn da los?
Ich klicke auf den grünen Button von WhatsApp und bemerke, dass alle Nachrichten von Daniel und Hannah sind. Ich lese sie mir die Nachrichten von Daniel durch.
-Na wie gehts?
-Alles klar?
-Emma, ist alles in Ordnung?
-Wo treibst du dich denn rum? Ich habe dich angerufen.
-Haaaallloooo?
-Langsam mache ich mir wirklich Sorgen, Hannah meinte, dass du dich heute am Telefon komisch verhalten hast...
Ist irgendwas passiert?
Es geht noch ein bisschen so weiter und der Chat mit Hannah sieht nicht so viel anders aus. Ich habe ganz vergessen Hannah wie versprochen zurückzurufen. Das sollte ich definitiv noch tun. Aber nicht mehr heute.
Ich ziehe mir meinen Pulli über den Kopf und tausche ihn gegen ein gemütliches Nachthemd, dass immer schon parat auf meinem Bett liegt. Meine Jeans muss ich allerdings anlassen, weil ich sie ohne Hilfe nicht ausziehen kann.
Ich rufe Daniel und Hannah morgen zurück. Heute habe ich dafür einfach keine Kraft mehr. Ich bin fix und fertig.
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Dieses Kapitel ist leider ein bisschen kürzer geworden... aber naja 🤷🏽♀️ das nächste wird bestimmt wieder länger 😊❤️
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