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Kapitel 35

Die nächsten paar Tage in der Schule verlaufen genauso wie der erste. Alle meine Mitschüler behandeln mich wie ein rohes Ei, nur Ben nicht. Er macht sich über mich lustig. Zwar steht Hannah immer hinter mir, aber der Rest der Klasse traut sich nicht, etwas zu sagen.

»Pass auf. Nicht, dass du noch jemanden überrollst«, sagt Ben auf dem Weg zur nächsten Unterrichtsstunde und huscht an mir vorbei. »Vielleicht sollte ich dich überollen, du Arschloch!«, schreie ich ihm hinterher, bekomme aber nur blöde Blicke von den anderen Schülern auf dem Gang zurück.
»Lass dich nicht von ihm ärgern«, sagt Hannah.
»Das sagst du so einfach. Aber ich kann diese blöden Kommentare nicht auf mir sitzen lassen. Das ist so unfair«, sage ich und lasse die Schultern hängen.
»Ich weiß, ich weiß. Aber was willst du denn jetzt sonst machen?« Ich zucke mit den Schultern.
»Ich würde ja sagen, dass ich ihm einmal kräftig in die Eier trete, wenn ich wieder laufen kann, aber leider geht im Moment nichts voran.«
»Das dauert bestimmt nur ein wenig. Das wird schon. Bald kannst du wieder laufen, und dann auch wieder tanzen«, sagt Hannah und bemerkt gar nicht, dass sie einen wunden Punkt bei mir getroffen hat. Immer wenn jemand das Wort ‚tanzen' oder ‚Ballett' in den Mund nimmt, werde ich direkt traurig. Ich werde nie wieder tanzen können. Zumindest nicht so gut wie davor. Aber das ich will nicht wahr haben. Seit Wochen versuche ich, dieses Thema zu verdrängen, aber ganz gelingt es mir nicht. Und früher oder später muss ich mich sowieso damit auseinandersetzen.

Daheim angekommen, bin ich mal wieder alleine. Meine Eltern sind beide Arbeiten und Lukas...wahrscheinlich im Fitnessstudio. In der Küche mache ich mit ein kleines Sandwich und verspeise es genüsslich am Küchentisch, als mein Handy klingelt. Es ist Hannah.
»Hallo, Emma!«, quiekt sie so laut ins Handy, dass ich es kurz von meinem Ohr wegnehmen muss. Als ich mich dann von der Lautstärke erholt habe, frage ich sie, was los ist.

»Kannst du mir das Arbeitsblatt, das wir in Mathe bekommen haben, kopieren? Ich glaube, ich habe meins irgendwie verloren.« So kennt man Hannah. Tollpatschig und unordentlich. Lachend stimme ich zu und verspreche, es sofort zu machen.
»Dann bleib aber dran, weil ich genau weiß, dass du's sonst wieder aufschiebst«, sagt sie mit strengem Ton.
»Okay, okay«, seufze ich, lege das Sandwich auf meinen Teller und hole das Blatt aus meinem Zimmer, um es dann in dem Büro meines Vaters zu kopieren. »Warte kurz«, weise ich sie an und lege mein Handy auf seinen Schreibtisch.

Bitte Papier nachfüllen steht auf dem Display des Kopierers. Oh mann, jetzt streikt der Drucker auch noch. Ich seufze.
Ich reiße sämtliche Schubladen in diesem Büro auf, um nach Papier zu suchen, aber das einzige, das ich finde, sind Briefe. Sie liegen säuberlich gestapelt aufeinander. Ich wühle mich durch den Stapel durch, bis mir auf einmal ein Name ins Auge sticht. Mein Name. Auf einem der Briefe steht mein Name als Empfänger drauf. Wie automatisch greife ich danach und öffne ihn.

Ohne den Absender überhaupt zu lesen, weiß ich ganz genau von wem der Brief ist. Von der Ballettakademie. Mein Augen fangen an, über das bedruckte Papier zu wandern...

Sehr geehrte Frau Martens,
hocherfreut darf ich Ihnen mitteilen, dass Sie die Aufnahmeprüfung für eine Ausbildung in der Ballettakademie Wiener Staatsoper bestanden haben. Ihnen wird ein Stipendium zugesagt, da sie von unseren Talentscouts im Vorhinein ausgewählt wurden. Somit werden alle Kosten der Ausbildung und der Unterkunft von der Akademie übernommen.
Bitte bestätigen Sie den Ausbildungsplatz bis spätestens 5. März per E-Mail.
Alle weitere Informationen erhalten sie im Anschluss.

Mit freundlichen Grüßen
Gisele Habak

Mein Mund steht offen und Tränen sammeln sich in meinen Augen. Ich wurde...? Ich wurde wirklich angenommen? »Oh mein Gott...«, hauche ich und anscheinend hat mich Hannah, die ja immer noch am Handy ist, gehört. »Emma? Was ist denn los? Ist alles gut bei dir?«, fragt sie. Ich weiß, dass ich ihr antworten sollte, aber ich bringe kein weiteres Wort aus meinem Mund.

Ich fahre mir durch meine blonden Haare. Das ist gerade alles zu viel für mich. Die Information, dass ich an der Ballettakademie angenommen wurde und die Tatsache, dass es meine Eltern anscheinend vor mir verheimlichen wollten.
Wieso wollten sie es überhaupt vor mir verheimlichen? Ich verstehe die Welt nicht mehr. Meine Eltern waren immer aufrichtig zu mir und haben mich noch nie angelogen. Und jetzt das? Ich kann es einfach nicht glauben, dass das wahr ist.

»Hallooooo! Emmaaaaa!«, ertönt es erneut aus meinem Handylautsprecher. Schnell drehe ich mich um und greife danach.
»Ich ruf dich zurück«, presse ich hervor und lege auf. Ich brauche grade ein paar Minuten für mich. Mein Herz schlägt ganz schnell und ich kann nicht genau sagen, warum. Kommt es von der Aufregung, dass ich die Aufnahmeprüfung bestanden habe oder ist das die Wut meinen Eltern gegenüber, weil sie mir so diese wichtige Information verschwiegen haben? Wahrscheinlich beides.

Seit Wochen kämpfe ich gegen meine Gefühle an, aber jetzt schaffe ich es einfach nicht mehr, meine Tränen zurück zu halten. Ich lasse ihnen freien Lauf.
Ich schluchze und ein Meer von Tränen läuft mir über die Wangen. Ich kann nicht mehr. Das ist zu viel. Ich muss mich irgendwie abreagieren.

Ich packe den Stapel Briefe, der in der Schublade liegt und werfe ihn gegen die Wand. Und eine Box voller Stifte gleich hinterher. Wieso haben sie das getan?!

Ich schreie einmal auf, bevor ich dann mein Gesicht in meinen Händen vergrabe. Sie werden nass von meinen ganzen Tränen, aber das ist mir egal. Mir wird total heiß und schwindelig, weil ich mich so sehr aufrege. Meine Gedanken kreisen und ich sehe mich in meinem inneren Auge, wie ich in ein paar Monaten nach Wien ziehe und meinen größten Traum lebe. Dadurch muss ich noch mehr weinen. Die Tatsache, dass ich es geschafft hätte, den Platz aber nicht wahrnehmen kann und ihn somit ein anderes Mädchen bekommt, lässt mich erschaudern. Ihn darf kein anderes Mädchen kriegen. Das ist doch mein Platz. Mein Platz. Und ich will dorthin. Ich will endlich wieder laufen können. Und tanzen. Das Tanzen fehlt mir so. Ich kann nicht mit dem Gedanken leben, dass ich das vielleicht nie wieder kann. Dass ich für immer in diesem beschissenem Rollstuhl sitzen und dumme Kommentare über mich ergehen lassen muss. Es tut so weh. Warum ausgerechnet ich?
Ich finde keine Antwort auf diese Frage. »Vielleicht ist das Schicksal«, würde mein Mama an dieser Stelle sagen.
Vielleicht ist es aber auch einfach nur Pech...

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Sooo.. hier ist jetzt endlich mal das nächste Kapitel! Hoffe es gefällt euch und würde mich über Kommentare sowie Votes ganz doll freuen!💕

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