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Kapitel 34

Als die Schulglocke läutet stürmen alle Schüler nur so über die Gänge, ab zu den Bussen. Ich packe in Ruhe meine Sachen zusammen und bin dann die letzte im Klassenzimmer. Unsere Englischlehrerin ist auch noch da und wischt gerade die Tafel. Auf meinem Weg Richtung Tür unterbricht mich jedoch ihre Stimme.

»Emma? Kannst du noch einen Moment dableiben?«, fragt sie mich. Ich wende mühsam meinen Rollstuhl und sehe sie erwartend an, ohne etwas zu sagen. »Mir ist aufgefallen, dass du ziemlich still warst heute. Darf ich fragen, ob bei dir alles in Ordnung ist?«, sie schielt auf meinen Rollstuhl. »Also den Umständen entsprechend natürlich.«
Ich zucke mit den Schultern. Ich habe keine Motivation mehr zu reden. Meine ganze Vorfreude, die ich die letzten Tage und heute Morgen hatte, ist wie weggeblasen. Und am liebsten würde ich nie wieder in die Schule gehen.

»Hat es was mit Ben zu tun?«, fragt sie jetzt vorsichtig. Anscheinend hat sie gemerkt, wie er während dem Unterricht immer wieder kleine Papierkügelchen herüber geworfen hat, um mich zu ärgern.

Ich nicke. Sie seufzt.

»Ich weiß nicht, warum er das macht«, gebe ich zu. »Ich hab ihm doch nichts getan, oder?«, frage ich verunsichert. »Nicht, dass ich wüsste«, sagt meine Englischlehrerin. »Und was soll ich jetzt machen?«, frage ich und ziehe die Augenbrauen hoch. Sie presst ihre Lippen kurz zu einem Schlitz zusammen uns sagt dann, dass sie es auch nicht wisse. »Am besten einfach ignorieren. Dann verliert es irgendwann den Spaß daran, wenn er merkt, dass es dir egal ist«, sagt sie uns zwinkert mir zu.

Meine Englischlehrerin ist noch relativ jung. Also eigentlich frisch aus dem Studium. Aber meiner Meinung nach kann sie besser unterrichten und ist viel netter als Lehrer, die den Job schon lange machen. Sie kann sich besser in Jugendliche hineinversetzen. So wie bei mir jetzt gerade. Ich habe das Gefühl, dass sie meine Situation versteht.

»Ich werde es versuchen«, verspreche ich ihr und ringe mir ein schwaches Lächeln ab. »Okay Aber wenn du Unterstützung brauchst, dann sag ruhig Bescheid.« »Mach ich. Danke.«
Ich verlasse das Klassenzimmer und bemerke, dass die Gänge schon wieder wie leer gefegt sind. Der einzige Unterschied zu heute Morgen ist, dass überall Müll herum liegt und der Boden nass ist, weil es draußen geregnet hat und nach der Pause alle Kinder wieder mit den matschigen Schuhen ins Schulgebäude getrampelt sind.

Als ich auf dem Schulhof ankomme, sehe ich auch schon das Auto meiner Mutter am Parkplatz stehen. Aber als ich näher komme, merke ich, dass gar nicht meine Mutter hinter dem Steuer sitzt, sondern Lukas. »Hey, Schwesterherz«, sagt er, als er aus dem Auto aussteigt. »Hey«, murmle ich kaum hörbar. »Wie war dein erster Schultag?«
»Schulig«, antworte ich ironisch, ohne dabei witzig sein zu wollen. Ich habe lediglich keine Lust auf reden. Und meine Familie muss jetzt nicht unbedingt von dem Vorfall – oder besser gesagt: den Vorfällen – mit Ben wissen. Sonst machen sie sich nur noch mehr Sorgen, als sie es sowieso schon tun.

»Das klingt aber nicht sehr begeistert«, sagt Lukas und sieht mich besorgt und fragend zugleich an. »Mh.«
»Ist alles in Ordnung? Du hast dich heute Morgen doch so auf die Schule gefreut«, sagt Lukas und hilft mir ins Auto. Ich warte mit meiner Antwort, bis er den Rollstuhl eingeladen hat und neben mir im Auto sitzt. »Keinen Bock mehr auf Schule«, antworte ich schlicht. Er sieht mich verwirrt an, doch dann startet er den Motor und fährt vom Parkplatz. Anscheinend hat er jetzt gecheckt, dass ich keine Lust habe darüber zu reden. Und ich bin froh, dass er das so akzeptiert.

Während der Fahrt nachhause grübele ich immer noch, warum es Ben wohl auf mich abgesehen hat. Aber ich komme einfach zu keinem logischen Schluss. Das ergibt alles keinen Sinn. Wieso sollte er sauer sein, seitdem ich einen Unfall hatte? Neid kann das ja wohl kaum sein. Und getan habe ich ihm aber auch nichts.

»Wieso holst du mich eigentlich ab und nicht Mama?«, frage ich schließlich, um das Schweigen zu durchbrechen. »Sie hat einen wichtigen Termin bei der Bank«, sagt er schlicht und starrt weiterhin angespannt auf die Straße. »Achso.«
Daheim angekommen, bemerke ich, dass nichtmal mein Vater da ist. Wahrscheinlich muss er wieder arbeiten. In letzter Zeit ist er ziemlich gestresst und noch länger im Büro, als sonst auch schon. Meistens kommt er erst um 10 Uhr abends nachhause. Und dann hat er auch keine Lust mehr, zu quatschen oder ähnliches. Er setzt sich in seinen Sessel, lockert seine Krawatte und trinkt ein Glas Scotch, bevor er dann auch schon bald ins Bett geht, da er am nächsten Tag wieder früh raus muss.
Ich ziehe mich direkt zurück in mein Zimmer und schalte laute Musik ein, um mich abzulenken. Normalerweise würde ich in so einer Situation Sport machen, um mich ab zu reagieren, aber das muss ich jetzt halt irgendwie anders schaffen.

Ich schließe meine Augen und lehne mich in meinem Stuhl zurück, um die Musik auf mich wirken zu lassen. Es ist keine traurige Musik, aber keine wirklich fröhliche. So ein Mischmasch eher.
Ich genieße die Töne, die auf mich einprasseln und mich in eine andere Welt verführen.
Doch plötzlich reißt mich etwas – oder besser gesagt: jemand – aus meinen Gedanken, denn mir werden die Augen zugehalten. »Lass los!«, schreie ich, weil ich mich derartig erschrocken habe. Ich greife ich den Händen und ziehe sie mir von den Augen. Es ist Daniel.
»Ich bin so froh, dich zu sehen! Was machst du denn hier?«, frage ich aufgeregt und stelle die Musik leiser, sodass er mich auch verstehen kann. »Ich wollte dich halt besuchen kommen. Oder ist das verboten?« Er sieht mich schief an, aber er lächelt. »Natürlich nicht«, antworte ich und umarme seinen Oberkörper. Weiter hoch komme ich nicht.
»Wie war dein erster Schultag?«, fragt er mich, als ich mich wieder löse. War ja klar, dass das kommen musste. »Wollen wir nicht lieber über etwas anderes reden? Schau mal, ich habe eine neue CD gekauft...«, versuche ich ihn abzulenken, und halte eine CD in die Höhe. »Emmaa...«, unterbricht er mich.
»Jetzt sag schon, ich bin neugierig«, quengelt er, bis ich es schließlich aufgebe. Ich komme doch sowieso nicht drumherum.
»Nicht so toll«, gebe ich kleinlaut zu. »Weil....?«, hakt Daniel nach.
»Weil so ein blöder Junge aus meiner Klasse meinte, mich ärgern zu müssen.« Daniels Miene verfinstert sich. »Wer war das?«, fragt er scharf und mittlerweile scheint alles von seiner guten Laune wie weggeblasen. »Ben.« »Wieso hat er das getan?«
»Ich weiß es nicht. Aber reg dich bitte nicht auf, es ist alles in Ordnung«, versuche ich ihn zu besänftigen.
»Nein, es ist nicht alles gut. Was hat er getan?« »Das speilt doch jetzt keine Rolle!«
Ich weiß genau, was Daniel vorhat. Er hat sich schon einmal geprügelt wegen mir. Damals wurde ich von einem Typen in der Disco betatscht und dann ist Daniel komplett ausgerastet und hat sich mit ihm geprügelt. Allerdings hatte er da Glück, da der andere Kerl auch nicht besonders kräftig war. Ben jedoch ist ziemlich durchtrainiert und gegen ihn hätte Daniel keine Chance.

»Doch, Emma! Sag mit bitte, was er dir angetan hat!« Inzwischen schreit mich Daniel schon fast an. Ich stöhne.
»Lass es doch einfach gut sein. Das bringt doch nichts. Mir geht es gut. Ich werde morgen wieder zur Schule gehen und damit basta.« Ich schüttle genervt den Kopf und wende mich meinem Fenster zu. Daniel seufzt.

Ich weiß, dass ihn sowas aufregt, aber ich will nicht unnötig noch mehr Stress, als sowieso schon. Und Daniel würde mir mit der Situation sicher nicht auf die friedliche Art und Weise helfen können.

»Lass uns doch lieber jetzt den restlichen Tag zusammen genießen, oder nicht?«, frage ich, als ich mich ihm wieder zuwende. Daniel schluckt, nickt dann aber zustimmend.

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