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Kapitel 1

Ich mache mich gerade fertig fürs Tanztraining, als es an der Tür klopft. »Herein!«, rufe ich und die Tür öffnet sich. »Hey Süße, hast du gerade zufällig Zeit?« Es ist Daniel. »Eigentlich nicht. Ich muss gleich los zum Ballett. Wir haben heut Sonderunterricht, weil ja unsere jährliche Aufführung bevorsteht«, erkläre ich ihm. »Oh, ach ja stimmt. Total vergessen. Sorry.«

»Was gibt's denn überhaupt?«

»Nichts besonderes. Ich .... äh ... ich wollte dich nur fragen, ob du Lust hast mit mir frühstücken zu gehen. Immerhin haben wir uns die ganze Woche schon nicht gesehen.«

»Ich weiß und ich würde nur zu gern mitkommen. Aber heute geht es leider nicht. Nach der Aufführung wird es wieder leichter und wir sehen uns wieder öfter«, verspreche ich Daniel und küsse ihn auf den Mund, um zu zeigen, dass es mir wirklich leid tut. »Und ich muss jetzt leider auch schon los, sonst erwische ich meinen Bus nicht mehr.«

»Soll ich dich nicht hinfahren? Das geht doch um einiges schneller«, bietet Daniel mir an. Da bin ich selber noch gar nicht drauf gekommen. Die öffentlichen Verkehrsmittel hier in Passau sind zwar eigentlich ganz gut, also der Bus geht jede halbe Stunde, aber wenn ich mich entscheiden kann, würde ich natürlich trotzdem immer aufs Auto zurückgreifen. Selber habe ich leider noch keinen Führerschein. Dafür ist im Moment einfach keine Zeit. Das ganze Training, das bevorstehende Abitur und natürlich Daniel. Aber solange wir mit seinem Auto mobil sind und ich den Bus als Alternative habe, ist ein eigener Führerschein auch noch nicht notwendig. »Ja, gerne. Aber nur wenn es dir nichts ausmacht.« Ich werfe ihm einen strengen Blick zu, doch er schüttelt den Kopf. »Mache ich doch gerne.« Ich grinse ihn an und dann machen wir uns auch schon auf den Weg zu seinem Auto.

Daniel fährt einen kleinen VW Golf. Den hat ihm sein Fahrlehrer damals angedreht, weil er anscheinend sehr anfängerfreundlich ist. Zwar ist die Versicherung etwas teurer, aber er sieht wirklich schön aus und ist auch unglaublich gemütlich.

Nachdem Daniel nach knapp 10 Minuten Fahrt direkt vor meiner Tanzschule angehalten hat, gebe ich ihm noch einen schönen – nein, einen wunderschönen – Kuss und verabschiede mich. »Ruf mich an, wenn ihr fertig seid, dann hole ich dich wieder ab!«, ruft er mir durchs offene Autofenster nach, als ich schon auf dem Weg zum Eingang bin. »Mach ich! Bis später!« Und schon düst er wieder davon. Daniel ist echt super. Andere Jungs in dem Alter wären schon 10 mal abgehauen, hätte die Freundin nur so wenig Zeit. Aber ihm ist das egal. Weil er mich liebt. Das weiß ich. Und ich liebe ihn auch.

»Hey Emma, wie geht's?«, fragt mich Hannah direkt als ich die Umkleidekabine betrete. »Sehr gut und dir?«, gebe ich zurück und Hannah antwortet mit einem einfachen »Auch.« Wir sind beide ein wenig zu früh dran, deswegen sind wir noch die einzigen in der Umkleidekabine. Aber das macht nichts. Hannah und ich ziehen uns schon einmal um und quatschen über was Mädchen halt so quatschen. Über Jungs, über Klamotten und natürlich auch übers Tanzen und die bevorstehende Aufführung. Es sind noch genau 7 Tage bis es soweit ist. Mittlerweile sind unsere jährlichen Aufführungen nichts Besonderes mehr für mich und ich bin eigentlich auch nicht mehr wirklich aufgeregt. Aber dieses Jahr ist es anders. Frau Eilers meinte »es kommen wichtige Leute«. Wer genau das Bitteschön sein soll, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass es anscheinend ziemlich wichtig ist, dass wir unser Bestes geben. Deswegen bin ich dieses Jahr dann doch ein bisschen nervös. Wenn das zum Beispiel irgendwelche Leute von der Presse sind, die unsere Tanzschule bewerten, würde ich das Frau Eilers natürlich nicht mit einem blöden Patzer von mir versauen wollen.

Mittlerweile sind jetzt auch schon die andern Tänzerinnen zu uns gestoßen uns ziehen sich ebenfalls ihr Balletttrikot und die Ballettschläppchen an. Unsere langen Haare müssen wir immer zu einem strengen Dutt nach hinten binden, damit sie nicht im Weg umgehen. Anfangs hatte ich vor jedem Training damit zu kämpfen, da ich, was Haare frisieren angeht, echt eine Niete bin. Jetzt geht das mittlerweile wie automatisch. Haare zu einem Zopf zusammenbinden, einmal um den Haargummi wickeln, Haarnetz drüber, Klammern rundherum reingesteckt et voilà!

Ich betrete den Ballettsaal nach Hannah und fange schonmal an mich an der Stange mit ein paar einfachen Übungen aufzuwärmen und dehne mich anschließend. Anscheinend verspätet sich Frau Eilers heute. Die Stunde hat nämlich offiziell schon vor 10 Minuten begonnen und sonst kommt sie immer pünktlich. Meistens sogar noch vor uns. Naja, was soll's. Vielleicht steht sie ja nur im Stau oder so. Dann kann ich in der Zwischenzeit wenigstens die Pirouetten, die ich in unserer Choreographie öfters mal verhaue, üben.

Nach gefühlten 100 Drehungen ist mir schwindelig und ich muss eine Pause machen. »Langsam frage ich mich wirklich wo Frau Eilers bleibt. Sie ist noch nie zu spät, bzw. gar nicht gekommen«, sagt Hannah, als ich meine Trinkflasche, die neben ihr auf dem Boden steht, nehme. Ein kurzer Blick auf die Uhr verrät mir, dass es schon halb 12 ist. Meine Lehrerin ist jetzt also schon eine halbe Stunde zu spät. Habe ich gerade ernsthaft 20 Minuten lang Pirouetten gedreht?

»Ich weiß auch nicht wo sie bleibt«, antworte ich meiner besten Freundin, »hoffentlich ist nicht passiert!« Hannah sieht mich besorgt an.

»Hallo, meine Lieben!« Alle Blicke wenden sich der Saaltür zu. Frau Eilers ist endlich da. Zum Glück. Nicht, weil ich froh bin, dass wir jetzt mit dem Training anfangen (das wird nämlich ziemlich anstrengend heute), sondern weil ich erleichtert bin, dass sie scheinbar wohlauf ist. Außerdem ist sie nicht alleine hier, sondern in Begleitung von einem etwas älteren Mann und einer Frau mittleren Alters.

»Das hier sind Frau Cabowski und Herr Zako. Sie sind Talentscouts von der Ballettschule Wiener Staatsoper

Ich glaube mein Herz setzt aus. Habe ich das richtig gehört? Talentscouts? Von der Wiener Ballettakademie? Von der Ballettakademie? Ein leises Quieksen entfährt mir und alle schauen mich an. Es war wohl doch nicht so leise wie gedacht. Aber das ist mir gerade scheißegal. Mein Herz pocht ganz schnell und ich bin schlagartig so nervös wie noch nie zuvor. »Die nette Dame und der nette Herr werden euch heute beim Training zusehen, sowie bei eurer Aufführung nächstes Wochenende.«, erklärt uns Frau Eilers.

Ich kann es gar nicht fassen. Mist. Ich hätte mich vorher mit den ganzen Pirouetten nicht so auspowern dürfen. Was, wenn ich jetzt nicht zeigen kann, was ich drauf hab? Ich muss einfach mein Bestes geben. Immerhin ist diese Ballettakademie mein Traum seitdem ich mit dem Ballett angefangen habe. Jahrelang habe ich dafür trainiert, um mich dort irgendwann einmal bewerben zu können. Und jetzt stehen zwei Talentscouts vor mir? In unserer popligen, kleinen Tanzschule?

»Ich hoffe, ihr habt die letzte halbe Stunde sinnvoll genutzt und euch schon aufgewärmt«, sagt Frau Eilers mit strengem Blick. »und wenn nicht, dann habt ihr jetzt Pech, denn wir steigen sofort in unsere Choreographie ein.« Sie weist den Talentscouts zwei Stühle zu, auf denen sie Platz nehmen und wir Tänzerinnen folgen brav der Anweisung unserer Trainerin und stellen uns auf unsere Plätze in die Anfangsposition. Zum Glück habe ich mich aufgewärmt. Nicht so wie zwei der anderen Mädchen, die die Zeit benutzt haben, um über Jungs zu tratschen. Frau Eilers schaltet die Musik ein und wir beginnen uns im Takt zur Musik zu bewegen, wie wir es in dem letzten Jahr gelernt haben.

Ich powere mich so richtig aus und als das Training rum ist, hat mein Gesicht die Farbe einer Tomate. Mein Körper ist schweißgebadet und ich brauche erstmal einige Minuten, um wieder normal atmen zu können. So anstrengend war es schon seit Ewigkeiten nicht mehr. Aber ich glaube, ich hab es ganz gut hingekriegt. Hoffentlich hat es den Talentscouts gefallen. »Kommt bitte alle nochmal rein, wenn ihr euch geduscht habt!«, ruft Frau Eilers aus dem Ballettsaal in die Umkleide.

So schnell ich nur kann, brause ich mich ab, wasche meine Haare und föhne sie anschließend. Als wir alle fertig sind, betreten wir den Saal erneut. Die Talentscouts sind inzwischen schon von ihren Plätzen aufgestanden und haben sich ihre Jacken angezogen. »Vielen Dank, dass wir heute zusehen durften«, wendet sich Frau Cabowski an meine Trainerin. »Ach kommen Sie. Nicht Sie müssen sich bedanken, sondern ich. Es war mir eine große Ehre und ich freue mich Sie auch bei unserer Aufführung nächstes Wochenende begrüßen zu dürfen. Natürlich haben wir Ihnen die besten Plätze reserviert.« Die Dame und der Herr lächeln und schütteln Frau Eilers die Hand, bevor sie sich zu uns wenden. »Eure Tanzstunde hat uns wirklich sehr gut gefallen. Bis jetzt haben wir auch einzig und allein Gutes von dieser Tanzschule gehört und werden euch deswegen auch nächstes Wochenende nochmals genau unter die Lupe nehmen. Wie ihr bestimmt wisst, gibt es jährlich Stipendien für eine Ausbildung an der Ballettschule Wiener Staatsoper zu vergeben.« Oh mein Gott. »Deswegen reisen wir die nächsten Wochen von einer Tanzschule zur nächsten und beobachten die Tänzer und Tänzerinnen ganz genau. Im Anschluss erhalten diejenigen, die uns überzeugen konnten eine Einladung zu einer Aufnahmeprüfung für das kommende Schuljahr. Wenn von euch jemand interessiert sein sollte, dann sagt einfach eurer Lehrerin bescheid, okay?«, Frau Cabowski lächelt uns an. Recht viel länger kann ich meine Aufregung nicht mehr verstecken, deswegen bin ich froh, als sie sich verabschieden und die Türe hinter ihnen zufällt. Ich sehe Hannah an. Und sie mich. Beide fangen wir wie blöde Hühner an zu quieken.

»Frau Eilers, wir möchten uns...–« »Ihr möchtet mir sagen, dass ihr Interesse an der Ballettakdemie habt?«, unterbricht sie mich und lacht dabei. Verwirrt sehen Hannah und ich uns an. »Mädels, das weiß ich doch. Und ich hab es den Talentscouts auch schon mitgeteilt. Immerhin redet ihr seit ihr eure erste Pirouette gedreht habt von nichts anderem mehr.« Wo sie recht hat, hat sie recht. Dort angenommen zu werden, ist mein größter Traum. Und das beste ist, dass Daniel mit mir zusammen nach Wien ziehen würde.

»Haben sie irgendwas über uns gesagt?«, frage ich neugierig. »Nein, leider nicht. Ich habe zwar nachgefragt was sie denken, aber sie meinten, dass man darüber jetzt noch nichts aussagen könne und sie sich erst alle anderen Tänzer anschauen müssten«, erwidert Frau Eilers. »Achso... okay schade«, gebe ich enttäuscht zurück. »Aber lass den Kopf nicht hängen. Deine beste Performance bekommen sie sowieso erst nächste Woche bei der Aufführung zu sehen. Und, dass sie nichts sagen, ist doch schonmal besser, als dass sie sagen, dass du bzw. ihr«, sie sieht auch Hannah an, »nicht in Frage kommt, oder?« Frau Eilers hat recht. Ist ja schonmal besser als eine Absage. Und immerhin hab ich ja noch eine Chance sie von mir zu überzeugen.

Kurz darauf mache ich mich auf den Heimweg und nehme wie gewohnt den Bus. Mist! Ich habe Daniel ja versprochen, ihn anzurufen, sobald das Training vorbei ist, damit er mich abholen kann. Naja, jetzt ist es auch schon zu spät und ich bin gleich zuhause. Ich beschließe ihn einfach von dort aus anzurufen und ihm zu sagen, dass ich bereits daheim bin und er mich nicht mehr abholen braucht. 

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