>>Mia, wir sind da.<< Ein sanftes ruckeln löste den Nebel in meinem Kopf. Mir war furchtbar schlecht und ich wusste, das ich zu viel getrunken hatte. >>Mir ist schlecht.<< War mein einziger Kommentar. >>Deine Eltern köpfen mich, wenn ich dich in diesem Zustand nach Hause bringe.<< Was war denn jetzt los. Warum war Carter denn so aufgebracht. Er ist so schön. >>Wieso zu Hause, ich schlafe doch bei Sahra.<< Nuschelte ich und sah aus dem Fenster. Tatsächlich standen wir vor meinem Elternhaus. Da konnte ich auf keinen Fall aufkreuzen. Das war auch Carter bewusst. Daher stellte ich ihm auch diese Frage:>>Kann ich bei die schlafen?<< Im Nachhinein betrachtet war ich wohl immer noch ziemlich betrunken, ansonsten hätte ich mich so etwas nie getraut. Er schien darüber nachzudenken und stimmte schließlich zu. >>Na dann. Ich wohne ja nur ein Haus weiter.<< Tatsächlich waren wir Nachbarn, die Häuser lagen aber einige Meilen auseinander. Das war hier normal. Kanada erstreckte sich über so viel Fläche, dass man sich dies kaum vorstellen konnte. Es gab aber auch nur wenige Einwohner. Man war also durchaus (vor allem im Winter) auf seine Nachbarn in dieser Einöde angewiesen. Jeder kannte jeden in den kleinen Orten, man lebte aber auch nicht allzu nah beieinander. Carter startet den Pickup also erneut und fährt an der alten Scheune vorbei und bei sich auf den Hof. Seine Eltern betrieben neben dem kleinen Buchladen seiner Mutter, auch einen Bauernhof. Hin und wieder halfen mein Bruder und ich Carters Vater auf dem Hof aus. Es gab immer etwas zu tun und es gab keine bessere Möglichkeit, sich fit zu halten. Jedenfalls half mir Carter aus dem Wagen, als wir ankamen. Seine Eltern schliefen gewiss schon und er führte mich leise zu dem Hintereingang des Wohnhauses, um diese nicht aus versehen zu wecken. Ich schwankte leicht, so das Carter mich kurzerhand wieder hoch hob. Augenblicklich wurde mir wieder übel, wie ich ihm auch mitteilte. >>Mia, wehe du kotzt mich an. Wir sind gleich da.<< Durch die Hintertür gelangten wir eine Treppe hinab und ins Untergeschoss des Hauses. Hier hatte Carter seinen separaten Wohnbereich. Ich war erst ein einziges Mal in seinen heiligen vier Wänden. Er mochte es nicht besonders gerne, wenn jemand in seinem Zimmer war und wie er behauptet >Unordnung< schafft. Ich konnte mich jedoch wenig auf sein Zimmer konzentrieren und schwor mir, nie wieder so viel zu trinken. Erst im Badezimmer ließ Carter mich wieder los. Keinen Augenblick zu früh beugte ich mich über die Toilette und wurde die Hälfte meines Mageninhaltes wieder los. Carter hinter mir hielt meine Haare fest in seiner Hand zusammen und ließ sich neben mir auf den Boden sinken. Mit ausgestreckten Beinen lehnte er an der Wand und schloss die Augen. >>Sag mir wenn du fertig bist.<< Empört sah ich ihn an, was er ja leider nicht sah. Immerhin hielt er mir die Haare, dachte ich zynisch. Da wurde mir auch schon wieder übel. Ich hatte das Gefühl, dass nun wirklich alles raus war und lehnte mich zurück. Mir war unglaublich warm und so streifte ich mir die Schuhe von den Füßen und zog Carters Hemd aus. Dieser beäugte dies kritisch. >>Was machst du da?<< Augenrollend machte ich einfach weiter. Wonach sah es denn seiner Meinung nach aus? >>Mir ist unglaublich warm, Carter.<< Um ihn etwas zu provozieren knöpfte ich meine Jeans auf und machte Anstalten, sie auszuziehen. >>Und diese Hose ist fürchterlich unbequem.<< Versuchte ich Ernst rüberzubringen. >>Mia! Lass deine verdammte Hose an.<< Ihm schien es wirklich Ernst zu sein. Das machte unglaublich Spaß. Das schummrige Gefühl in meinem Kopf ließ auch langsam nach und übel war mir gewiss nicht mehr. >>Was ist denn dabei? Ich trag doch noch Unterwäsche drunter, Carter. Zumindest eine Unterhose.<< Kritisch beäugte ich mein Top. >>Einen BH konnte ich unter dem Shirt schlecht tragen.<< Carter schloss mit einem genervten stöhnen wieder die Augen und ließ seinen Kopf nach hinten an die Wand sinken. >>Womit habe ich das verdient?<< Fragte er gequält und sah mich wieder an. >>Warte Mia, ich bring dir etwas zum anziehen und du kannst die >fürchterlich unbequeme< Jeans los werden.<< tatsächlich stand Carter auf und verließ das Bad. Ich war immer noch in spielerischer Laune und zog kurzerhand die Jeans aus. Wenn er mir die Sachen brachte, würde ich ihm genau so gegenüberstehen. Ein Grinsen schlich mir ins Gesicht. Das Top ließ ich an. Übertreiben musste ich es nicht. Nach kurzer Zeit kam er wieder. Natürlich blieb er erst schockiert stehen, um mir dann mit grimmigem Gesichtsausdruck ein T-Shirt zu reichen und eine kurze Sporthose. Beides würde mir viel zu groß sein, aber die Hose hatte einen Kordel Zug, so dass sie schon halten würde. Carters braune Augen waren vor Frust ganz dunkel geworden und blitzten mich wütend an, als er mir zusätzlich ein Handtuch reichte, mir zeigte wo ich eine verschlossene Zahnbürste und Zahnpasta finden würde und meinte, dass ich vielleicht eine Dusche vertragen könnte. Ich wusste, wo meine Grenzen waren, also blieb ich still bis Carter das Bad verließ und hinter sich die Tür schloss. Mit der Dusche hatte er leider Recht, daher verlor ich keine Zeit und wusch mich. Mangels alternativen benutze ich sein Männerduschgel. Auf eine Spülung für meine Haare musste ich wohl verzichten, dachte ich mit einem Grinsen. Schließlich putzte ich mir noch meine Zähne und föhnte meine Haare an. Mit komplett nassen Haaren konnte ich unmöglich schlafen. Carters Hose sah an mir ziemlich lustig und wenig sexy aus. Sie verschwand jedoch komplett unter dem viel zu großem T-Shirt, welches mir bis über die Knie reichte und über die Ellenbogen hing. Naja, so würde ich Carter gewiss nicht beeindrucken. Ich verließ das Bad und stellte mich dem Grund meiner jahrelangen Schwärmereien. Meine Kleidung hatte ich vorher ordentlich gefaltet im Bad gelassen.
Auch Carter hatte sich umgezogen. Er trug eine lange Jogginghose und ein Unterhemd, das sein breites Kreuz gut betonte. Er musste nicht mal nackt sein, um mich zum sabbern zu bringen. Etwas unsicher stand ich vor ihm. In den zu großen Sachen und unter seinem durchdringendem Blick fühlte ich mich plötzlich völlig winzig und unbedeutend. Gut, ich bin auch ziemlich klein, aber so fühlen tue ich mich sonst nicht. Carter wies auf sein Bett und einen daneben stehenden Eimer. >>Du kannst hier schlafen. Falls dir noch mal schlecht wird, benutz bitte den Eimer und nicht mein Bett. Ich gehe mich jetzt auch waschen und schlafe dann auf der Couch.<< Mit hochgezogenen Augenbrauen sah ich ihm nach, als er schnell im Bad verschwand. Dann mach ich es mir mal gemütlich, dachte ich mir und warf mich auf das Bett. Es roch nach Carter und ich fühlte mich gleich pudelwohl. Nach wenigen Minuten kam Carter zurück und ließ sich auf die Couch in der Mitte des Raumes sinken. Im liegen war er viel zu groß für das kleine Ding und so hingen seine Beine über der Lehne. >>Carter, du kannst auch hier im Bett schlafen. Es ist genug Platz und ich schlafe wie ein Stein.<< Das war die Wahrheit. So wie ich mich hinlegte wachte ich am morgen auch auf. Auch atmete ich sehr leise und gleichmäßig. Bei den kleinsten Geräuschen werde ich jedoch wach. >>Ich bleibe lieber hier liegen.<< Meinte er mit einem gezwungenem Lächeln. Er verschränkte einen Arm hinter dem Kopf, schloss die Augen und wollte scheinbar schlafen. >>Gute Nacht, Mia. Wenn etwas sein sollte, weck mich.<< Damit schien das Gespräch für ihn zu Ende. >>Gute Nacht, Carter.<< Ich drehte mich auf den Rücken, kreuzte die Finger vor der Brust und versuchte auch ein zu schlafen. Dies gelang mir auch ziemlich schnell. Ich war fix und fertig.
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