Lucy, Cecil und Lou Ellen hatten Nico verloren. Das war zwar nicht das erste Mal, aber es war etwas anderes, wenn man sich mit jemanden verabredet der dann nicht auftaucht.

"Wo ist er denn jetzt schon wieder hin?", fragte Lou Ellen und schaute genervt in der Gegend um.

"Keine Ahnung. Wahrscheinlich Zuhause.", vermutete Cecil.

"Super. Weiß einer von euch auch nur im geringsten, wo er wohnt. Ich weiß es
nicht.", seufzte Lucy, und fuhr sich durch die Haare.

Sie hasste es, wenn Nico das machte. Wenner einfach verschwand, ohne ein Wort, und danach nicht mehr darüber sprach.

Es war schon vorgekommen, das er teilweise für eine Woche weg war, und dann mit einem Verband wiederkam, und nur sagte, dass sein Vater Hilfe brauchte. 

"Ich weiß, wo er wohnt.", antwortete eine Stimme hinter ihnen, und da stand die hellste Person, die sie je gesehen hatte. Es war ein junger Mann, etwa Anfang Zwanzig, mit blasser Haut, weißblonden Locken und hellblauen Augen. 

Dazu kam ein strahlend weißes T-Shirt, eine helle, ausgewaschende Jeans und weiße Chucks. Er grinste, und seine Zähne leuchteten geradezu.

"Und wer bist du, Scheini?", fragte Cecil misstrauisch und legte einen Arm um seine Freundin, etwas, das Lucy verdammt gut verstehen konnte. Der Typ ssah aus wie ein Gott.

Aber, trotz der Helligkeit, sah er eher aus, wie ein böser Gott, und in Lucys Gedanken formte sich ein Bild, von eben diesem Mann, charmant und strahlend lächelnd mit blutverschmiertem Gesicht.

Er sah nicht nett aus, und alles in ihrem Körper, jeder ihrer Sinne sträubts sich.

Der Mann schien ihr Unbehagen zu bemerken, und runzelte nachdenklich die Stirn. "Nennt mich John. Ich bin ein Freund von Nico, kommt mit, ich zeig euch, wo er wohnt." Und er drehte sich um und ging.

Die drei folgten ihm zögernd, aber wen  nicht, welche Wahl hatten sie denn?