4.
Ich hatte nicht viele Sachen, also war ich ziemlich schnell fertig. Ich hatte nie Geld, weshalb ich mir auch nie Sachen kaufen konnte. Kleidung hab ich meistens vom Heim geschenkt bekommen und es waren immer schon kaputte Sachen. Ich hatte momentan ein Shirt mit einem Loch an der Seite und eine Hose mit aufgerissenen Knien an. Dazu mindestens 3 Jahre alte Schuhe und eine eigentlich noch heile Jacke. "Also wir haben ja auch nicht gerade viel Zeug, aber so wenig." Traurig sah ich Patrick an. "Mehr hab ich nicht. Eigentlich hätte es auch in der Tasche bleiben können." "Ich hab eine Idee. Am Wochenende gehen wir in die Stadt und besorgen dir ein paar Sachen. Wie hört sich das an?" "Ich hab ja kein Geld. Also kann ich mir auch keine Sachen holen." "Ach. Mach dir darum keine sorgen. Wir helfen dir da aus." "Oh Gott Nein! Das kann ich nicht annehmen." "Warum nicht? Sieh es als kleines willkommens Geschenk." "Aber... Nein... ich... ich kann nicht. Ihr sollt kein Geld an mir verschwenden." "Erstens verschwenden wir kein Geld an dir. Wir helfen dir damit. Und zweitens bist du unser Freund. Also werden wir am Wochenende in die Stadt gehen und dir ein paar neue Sachen holen." Mit einem nicken gab ich Marie nach und setzte mich auf mein Bett. Sie wollen mir Sachen kaufen. Obwohl sie mich nicht mal richtig kennen. Sie sagen ich bin ihr Freund. Ich bin auch glücklich ihr Freund sein zu dürfen, aber soetwas sollen sie nicht für mich tun! Es ist doch ihr Geld! Sie sollten damit etwas für sich holen. "Wenn du willst kannst du dir erstmal was von mir leihen. Ich hab bestimmt noch etwas, was dir passt." Ich sah Yami an. Er lächelte aufmunternd. "Danke", sagte ich kaum hörbar und lächelte schwach zurück. "Soooooooo. Jetzt der Stundenplan." Marie holte einen Zettel raus und setzte sich zu mir aufs Bett. "Also. Das sind unsere Stunden. Wie gesagt haben wir die meisten Sachen bei HerrBergmann. Unser Deutsch Lehrer heißt HerrZone. Bei ihm ist nicht zu spaßen. Da muss man Angst haben, wenn man nur einen Stift fallen lässt." Und so erklärte Marie mir jeden Lehrer. HerrBergmann ist der netteste, Herr Zone ist ein Teufel, Frau Müller ist normal, ebenso wie Frau Meyer. Herr Gonzales ist meistens ruhig und hat viel Geduld. Oh man wie soll ich mir das alles merken? "Wegen den Räumen... bleib einfach bei uns. Wir haben immer zusammen Unterricht, sodass du uns nur folgen brauchst. Deine Schulbücher liegen da auf dem Tisch." "Danke..." "Kein Problem." Kurz darauf saßen Marie und Patrick an ihren PC's und nahem irgendein Spiel auf. Yami schien nicht so interessiert und lag mit einem Buch in seinem Bett. Aber für mich sah das ganze ziemlich interessant aus. Ich sah über Patrick's Schulter und versuchte herauszufinden was für ein Spiel es ist, doch ich kannte es nicht. Alles war eckig und aus Blöcken. Auch die Spielfiguren. Wobei jeder anders aussah. Palle merkte anscheinend wie ich ihn beobachtete, da er sich zu mir drehte. "Na? Interessant mir bei der Aufnahme zuzuschauen?" "Was ist das für ein Spiel? Ich kenne das nicht." "Das ist Minecraft. Ein ziemlich beliebtes Spiel. Er drückte eine Taste und zeigte somit sich selbst. "Du hast ja schon gesehen, dass alle anders aussehen. Naja und so sehe ich aus." "Palle ist ein kleiner Kürbiskopf." "Palle?" "Wegen meinem YouTube Namen. Dort heiße ich Paluten." "Ah verstehe." "Willst du mal versuchen?" "Ne lieber nicht. Außerdem nimmst du doch gerade auf. Ich will doch nicht davon abhalten." "Ach. Die Zuschauer haben da nichts gegen. Die meisten finden soetwas auch immer lustig, wenn man neu anfängt und nie so wirklich weiß, was man tun muss. Und im Notfall schneide ich das einfach raus." Ich sah ihn zögernd an. "Ach komm schon Yugi." "Na gut. Nur kurz." Grinsend zog Patrick einen Stuhl heran und ich setzte mich. "So Leute. Jetzt spielt mal mein neuer Zimmer Mitbewohner Yugi ein wenig. Er hat noch nie Minecraft gespielt, also seid nicht so streng." Schüchtern sah ich in die Kamera. "Okay. Also mit W A S D steuerst du die Figur. Mit der Maus siehst du dich um. Mit mit Linksklick baust du Sachen ab und schlägst. Mit Rechtsklick setzt du Sachen hin. Mit der Leertaste springst du. Soweit verstanden?" "Ich... glaube schon." "Okay. Na dann. Willkommen in der Minecraft Welt." Ich fing an rumzulaufen und kam schnell mit der Steuerung zurecht. Patrick erklärte mir, dass ich gerade in der Welt Minecraft Sky war. Alles war im Himmel gebaut und man konnte in den Tod stürzen und alles verlieren. Er hatte alle wichtigen Sachen in eine Kiste getan, sodass ich nichts von seinen Sachen verlieren kann. Erst lief ich ein wenig rum und sah mir alles an, bis ich eine andere Spielfiguren sah. "Wer ist das?" "Das sind einmal Dner also Felix und Smurf. Schau mal über ihren Spielfiguren stehen ihre Namen." Ich nickte und ging auf die beiden zu. Plötzlich hörte ich eine Stimme. "Yoooo Pdizzle!" Über Sturmwaffel war ein komisches Zeichen. Ich zuckte zusammen. Patrick fing nur an zu lachen und drückte eine Taste. "Smmmuuuuuuurrrfff!" "Hiiiii. Na? Was geht so. Di hast ja nichtmal ne Holzrüstung." "Ach. Ich lasse nur meinen neuen Mitbewohner gerade spielen. Und ich hatte Angst Sachen zu verlieren also.... hab ich sie in eine Kiste getan." "Habt ihr jemand neues im Zimmer? Seid wann das denn?", fragte dieser Dner. "Seid heute. Heute kamen ja die neuen Schüler." "Kann ich ja nicht wissen. Wir gehen auf unterschiedliche Schulen." "Wo ist denn der neue?" Patrick sah mich auffordernd an und drückte auf die Taste zum sprechen. "Ähm... Hey." "Hiiiii. Du hast ja voll die cute Stimme!" Ich wurde rot. Patrick lachte nur. "Man Smurf. Er ist jetzt total rot. Und er ist sowieso total schüchtern, also lass es lieber." "Oh. Tut mir leid." "Schon... okay. Denke ich." Lange spielten wir zusammen in Sky und ich lernte die unterschiedlichsten Leute mit den verrücktesten Namen kennen. Da waren Leute wie Haubna, Izzi, Rewi, Gomme, Zombey, Maudado, Kedos, Max... ich konnte mir nicht alle Namen merken. Irgendwie ging die Zeit dadurch total schnell rum und es wurde dunkel draußen. Deshalb spielte Patrick einfach weiter und ich machte mich eben fertig um schlafen zu gehen. Lange starrte ich einfach nur Löcher in die Luft und dachte über den Tag nach. Heute hatte ein neues Leben für mich begonnen. Ein Leben mit Freunden. Leuten die sich um mich kümmern. Etwas, was mir die letzten neun Jahre fehlte. Diese Wärme und Geborgenheit. Ich sah neben mich. Im anderen Bett unten lag Yami und schlief schon. Irgendwie wurde mir immer warm, wenn ich an Yami dachte. Aber warum? Ich weiß es nicht. Ist ja auch egal. Ich drehte mich auf die Seite und schaffte es endlich einzuschlafen. Doch mein Schlaf war unruhig und voll mit anderen Erinnerungen, die Tiefe Wunden hinterlassen haben...
Jedi_Raptor < 3
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro