Yami und Marie sind jetzt schon ziemlich lange weg... andererseits weiß ich auch nicht wo genau Kaiba's Zimmer ist. Und ich kann nichts tun außer hier zu liegen und warten. Immerhin sind Patrick und HerrBergmann bei mir geblieben. Also bin ich nicht so alleine. Die Tür wurde geöffnet und herein kam Yami, dicht gefolgt von Marie. Ich versuchte mich aufzurichten, doch zog nur schmerzvoll die Luft ein und ließ mich zurück ins Bett sinken. "Kaiba hat bekommen, was er verdient hat." Yami setzte sich auf den Stuhl neben dem Bett. "Es... tut mir so unendlich leid Yugi..." "Was meinst du?" Er hielt eine schwarze Box in der Hand. "Dein Puzzle... Kaiba hat..." Er stockte und öffnete die Box. Zum Vorschein kamen die Einzelteile meines Puzzles. "Er hat es... auseinander genommen..." Zwei Jahre... zwei Jahre hab ich für das Puzzle gebraucht. Und... jetzt ist es kaputt... "Ist es vollständig?" "Ja. Es müßten alle teile da sein." "Dann kann ich es ja wieder zusammensetzen. Vielleicht brauche ich auch nicht so lange, weil ich es ja schon einmal gelöst habe." Er sah auf. Ich lächelte vorsichtig. "Danke... das du es... zurückgeholt hast..." Jetzt lächelte er und schob mir die Box hin. "Wir haben dir doch versprochen auf dich aufzupassen. Und du bist unser Freund. Wir werden niemals zulassen, dass Kaiba mit soetwas durchkommt." Ich nickte und griff nach der Box. Ich hab ja jetzt genug Zeit zum zusammensetzen. "So. Ich weiß es ist gemein von mir, aber Yugi braucht jetzt Ruhe und muss sich erstmal erholen." Nein... ich will nicht alleine sein... ich wollte doch... Ach stimmt ja. Ich wollte Yami ja sagen... oh man... "Kann ich nicht bei ihm bleiben? Er hasst es alleine zu sein", flehte Yami HerrBergmann an. Lange überlegte er, bevor er sich mit einem seufzen geschlagen gab. "Na gut. Dafür machst du Monat die Tische in der Mensa sauber!" "Ist gut." Mit einem Lächeln wünschten mir die drei gute Besserung, bevor sie das Zimmer verließen. Jetzt waren wir alleine. Soll ich? Nein... lieber nicht... "Hey. Man konnte doch mal die lehne etwas höher stellen. Dann könnten wir etwas am Puzzle arbeiten." Verwundert sah ich ihn an. "Du... willst mir helfen?" "Klar. Also... nur wenn ich darf." Ich wurde etwas rot und lächelte. "Klar kannst du. Zu zweit geht es vielleicht ein bisschen schneller." Lächelnd suchte er nach diesem komischen Mechanismus, welchen er auch schnell fand. Dann setzte er sich neben mir aufs Bett und wir begannen einzelne Teile aus der Box zu holen. Minuten verstrichen, in denen wir still am Puzzle arbeiteten. Es war keine unangenehme Stille. Es war eine angenehme, entspannte Stille. Man hörte nur das leise klirren, wenn die Teile aufeinander trafen. "Wow... Das ist komplizierter als ich dachte. Und das hast du mit 13 gelöst?" "Ich war fast 14. Aber ich hab auch zwei Jahre gebraucht. Das was wir jetzt schon geschafft haben, entspricht 2 Wochen Arbeit von früher." "Was echt?" "Ja. Ich weiß nicht warum, aber jetzt ist es viel einfacher. Vielleicht weil ich es schon einmal zusammengesetzt habe und es deshalb schon kenne." "Irgendwie logisch." Wir arbeiteten noch Stunden an dem Puzzle und tatsächlich war es viel viel leichter als früher. Mir kamen diese ganzen Teile so bekannt vor und sie sind mir so vertraut... Und als der Tag sich langsam dem Ende nähert, waren wir fertig. Nur noch ein einziges Teil fehlte. Genauso wie früher. Aber... das Teil war nicht in der Box. Oh nein! "Keine Sorge. Ich hab es." Grinsend schob Yami das letzte Teil an seinen Platz. Es glühte leicht und glänzte wie immer. Lächelnd umschloss ich es fest. Ich merkte genau wie Yami's Blick auf mir ruhte und er wieder dieses warme lächeln hatte. Ich seufzte. Komm schon Yugi. Sei ein einziges mal kein Feigling! Zeig das du auch Mut besitzt! "Du... Yami? Wegen heute morgen... ich wollte dir ja was sagen..." "Hey. Ist schon okay. Wenn du es mir nicht sagen willst, dann musst du auch nicht. Tut mir leid, wenn ich so abweisend rüber kam." "Nein. Ich... ich bin einfach nur ein Feigling. Und es tut mir auch leid. Du glaubst nicht wie weh es tut dich anzulügen..." Er lächelte mich wieder warm an. "Schon ok. Ich bin dir ja auch nicht böse." Nervös biss ich mir auf die Lippe. "Naja. Es ist extrem wichtig und... ich würde es dir gerne sagen, nur immer wieder wenn ich kurz davor bin, hab ich keinen Mut dazu..." "Denk einfach nicht darüber nach. Vergess deine Nagst und sag es einfach. Dann hast du es hinter dir." Ich holte tief Luft. Jetzt oder nie. "Yami. Gestern Nacht... war ich nicht am schlafen. Ich... hab alles gehört... was du gesagt hast." Ich sah wie er mich geschockt anstarrt. "D-du warst wach?! Ich... Ähm..." Sein Gesicht färbte sich dunkel rot. "Meintest du das ernst? Und... bitte lüg mich nicht an." Er schluckt. "J-ja. Ich m-meinte es ernst. E-es tut mir leid... Ich wollte unsere Freundschaft damit nicht kaputt machen..." Er sah auf den Boden. "Hey. Du hast unsere Freundschaft nicht kaputt gemacht. Ich hab dich doch trotzdem noch gern." "Wirklich? Auch wenn du weißt, dass ich dich... liebe." "Natürlich. Ich will dich genauso wenig verlieren, wie du mich." "Du... denkst nicht ich sei ekelhaft oder so?" "Wieso sollte ich... wenn ich... ich... vielleicht sogar... das selbe... fühle..." Ich hatte es gesagt. Ich hatte es tatsächlich gesagt. Ich hätte nie gedacht, dass es so kompliziert sein würde. "Du... was? Wirklich?" "Ich... ich bin mir nicht ganz sicher... da ich nicht weiß wie sich liebe anfühlt... aber ich fühle mich in deiner Nähe wohl und genieße deine Wärme und Zuneigung, die ich ja nie bekommen habe. Mein Herz rast immer, wenn ich über sich nachdenke." Er lachte leise. "Hört sich für mich an als wärst du Hals über Kopf verliebt. Aber das heißt ja..." Ich schluckte. Komm schon Yugi! "I-ich liebe dich auch..." Ich merkte genau wie ich rot wurde. Yami lächelte und legte vorsichtig seine Arme um mich, als ob ich bei jeder Berührung zerbrechen könnte. Yami nähert sich mir langsam. Mir kam der Traum wieder in den Sinn... nur diesmal ist es glaube ich von beiden Seiten gewollt. Nur... ist ein Kuss wirklich so... Naja Rau? Ich wurde ja nie geküsst und... etwas lies mich nicht weiter denken. Sanft legte Yami seine Lippen auf meine.