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3. Kapitel ⏐ Lina

„Okay, klär mich auf!", forderte Eva, sobald sie den Besprechungsraum verlassen hatten. Doch Lina schüttelte nur den Kopf.

„Tut mir leid, Eva. Ich hatte mehr als genug Julian Eberhardt für einen Tag." Sie seufzte erschöpft. Julian hatte seine Macht natürlich bis aufs Letzte ausgekostet. Sie wollte jetzt nur noch nach Hause und diesen Kerl endlich aus ihrem Kopf bekommen. Schließlich musste sie morgen wieder mit ihm zusammenarbeiten und wollte jede Julian-freie Sekunde nutzen, um sich für den kommenden Tag zu wappnen.

„Das ist unfair", schmollte Eva. Und Lina musste bei ihrem Gesichtsausdruck tatsächlich ein kleines bisschen schmunzeln. „Ich muss doch wissen, was da zwischen euch läuft, um mich richtig verhalten zu können. Sonst weiß ich gar nicht, auf wessen Seite ich mich schlagen soll", machte Eva ihren Standpunkt klar.

„Natürlich. Deine Fragen haben rein gar nichts damit zu tun, dass du notorisch neugierig bist." Nun grinste Lina doch, obwohl sie sich eben noch hundeelend gefühlt hatte. Wenn sie mit Eva zusammen war, hatten negative Gedanken und Gefühle einfach keine Chance.

Eva zuckte die Schultern. „Natürlich nicht. Das gehört alles zu meiner Feldforschung, um mein Überleben in der Gruppe zu gewährleisten. So wie die Stimmung zwischen euch ist, könnte ich nämlich ganz leicht zum Kollateralschaden werden. Und das will nun wirklich keiner", erklärte sie völlig ungerührt.

Lina konnte nicht anders, sie prustete los. „Nein, das will keiner. Ohne dich gäbe es da schließlich nur noch Barbie und Ken mit Eheproblemen – und mich mittendrin. Das würde ich niemals zulassen!"

„Barbie und Ken mit Eheproblemen?" Eva sah sie überrascht an.

„Genau", bestätigte Lina. „Es ist doch offensichtlich, dass da mal was zwischen den beiden lief. Sarah schmachtet ihn pausenlos an und versucht verzweifelt, seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Julian straft sie mit Nichtachtung oder vorwurfsvollen Blicken. Also ganz klar Eheprobleme bei Barbie und Ken! Sieh sie dir doch mal an – sie sehen den Puppen zum Verwechseln ähnlich und haben auch genauso viel Persönlichkeit. Oder besser gesagt: So wenig."

Eva starrte sie einfach nur an. Und starrte. Und starrte. Dann fing sie plötzlich an zu lachen und konnte gar nicht mehr aufhören. Als sie sich endlich die Lachtränen aus den Augen wischte, schüttelte sie den Kopf. „Du hast recht. Wieso ist mir das noch nie aufgefallen?"

Lina zuckte die Schultern. „Vermutlich habe ich einfach einen frischen Blick auf die Sache und du steckst schon zu tief mit drin."

Eva riss die Augen auf. „Mit drin? Bei den beiden? Ganz bestimmt nicht! Ich stecke da doch nicht mit drin. Das wäre ja noch schöner!", gab Eva besonders empört zurück und schüttelte heftig den Kopf. Und wieder einmal musste Lina grinsen.

„Okay, okay. Dann bezeichnen wir es eben als ‚Betriebsblindheit'. Ist das akzeptabel?"

Eva nickte nachdrücklich. „Schon viel besser." Nun konnte auch sie sich ihr Grinsen nicht mehr verkneifen.

Doch dann wurde sie ernst und schaute Lina nachdenklich an. „Willst du mir wirklich nicht erzählen, was da zwischen dir und Julian los ist?"

Lina seufzte erneut. „Da gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Wir konnten uns von Anfang an nicht ausstehen – keine Ahnung, warum. Und das wurde mit der Zeit eher noch schlimmer, weil wir in wirklich jedem Punkt die gleichen Ziele hatten. Keiner von uns wollte zurückstecken oder nachgeben. Also lief es auf einen kräftezehrenden Konkurrenzkampf hinaus, der einfach kein Ende nahm. Und jetzt geht das Ganze wieder von vorne los." Lina ließ den Kopf hängen.

„Aber so muss es nicht sein", antwortete Eva ruhig. Sie wollte ihr Mut machen und umarmte Lina kurz. Dann schaute sie ihr eindringlich in die Augen und redete weiter: „Ihr seid jetzt beide erwachsen. Ihr könnt dieses Muster durchbrechen und zusammenarbeiten. Das müsst ihr sowieso, also könnt ihr auch das Beste daraus machen. Wenn du dich darauf einlässt, wirst du sehen, dass Julian gar kein schlechter Mensch ist. Ich mag ihn sehr. Er hat Mike und mich immer gut behandelt, obwohl wir zur gleichen Zeit hier angefangen haben und so quasi auch Konkurrenten im Kampf um gute Aufträge waren. Wir haben uns immer gegenseitig unterstützt. Ehrlich gesagt habe ich ihn noch nie so erlebt wie heute. Du musst ihm ganz schön unter die Haut gehen." Sie sah Lina forschend an.

„Nein, das ist es nicht. Es geht nicht um mich, sondern um das, wofür ich stehe. Ich bin in seinen Augen unterprivilegiert aufgewachsen und sein Ego kann nicht damit umgehen, dass jemand wie ich genauso gut ist wie er", versuchte Lina zu erklären. „Weißt du, wie er mich immer genannt hat? Aschenputtel! Als wäre ich nur gut genug, um im Schmutz zu wühlen."

„Hey", sagte Eva mitfühlend, „du vergisst, dass Aschenputtel am Ende den Prinzen bekommen hat. Und alle, die sie mies behandelt haben, mussten mit den Konsequenzen leben."

Lina schüttelte den Kopf. „Jemand wie Julian Eberhardt kennt doch noch nicht einmal die Bedeutung des Wortes ‚Konsequenzen'."

„Ich glaube, du unterschätzt ihn – und dich selbst auch, wenn wir schon dabei sind. Es hat doch einen Grund, dass ihr dauernd aufeinander losgeht. Ihr müsst nur dahinterkommen, warum ihr euch gegenseitig so sehr auf die Palme bringt. Dann wird alles gut. Ich glaube nämlich nicht, dass er sich wirklich für etwas Besseres hält. Und sein Problem ist auch nicht, dass er charakterlos ist. Aber ich denke, das ist dir tief in deinem Innern sogar bewusst."

Eva sah sie schon wieder so forschend an. Langsam wurde es Lina unangenehm. „Vielleicht hast du recht", stimmte sie deshalb zu. Sie wollte jetzt wirklich nach Hause. Die sonst so lockere Eva hatte sie gerade ganz schön mit ihrer Tiefgründigkeit überrascht und ihr auch einigen Stoff zum Nachdenken gegeben. Das würde Lina aber erst einmal für sich behalten.

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