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18. Kapitel ⏐ Julian

Als Julian am Montag den Besprechungsraum betrat, stahl sich sofort ein Lächeln auf sein Gesicht. Dort saß sein Aschenputtel und kaute gedankenverloren auf einem Stift herum, während sie die Planungsübersicht anstarrte. Vermutlich hat sie schon wieder tausend Ideen und weiß nicht, womit sie anfangen soll.

Das ist alles so unwirklich, wenn man unsere Vorgeschichte bedenkt, dachte Julian verwundert. Inzwischen war ihm die Feindseligkeit, mit der sie diesen jahrelangen erbitterten Krieg geführt hatten, ein Rätsel. Eigentlich sind wir uns doch so ähnlich!

Nach dem Telefonat am Samstagabend war Julian irgendwie erleichtert gewesen. Es hatte gut getan, mit Lina über seine Familie zu sprechen und auch etwas von sich preiszugeben. Sie hatten natürlich kurz über Linas Besuch im Pflegeheim geredet, sich dann aber schnell erfreulicheren Themen gewidmet.

Julian wusste jetzt zum Beispiel, dass Nelken und Freesien Linas Lieblingsblumen waren und dass sie eine künstlerische Ader hatte. In ihrer Freizeit malte Lina wunderschöne Aquarellbilder. Er hatte sie so lange genervt, bis sie ihre neuesten Werke fotografiert und an ihn geschickt hatte. Ganz offensichtlich verarbeitet sie so ihre Gefühle, war ihm sofort durch den Kopf geschossen, als er die Sammlung gesehen hatte. Denn zwischen farbenfrohen Landschaftsbildern waren auch düstere Motive gewesen, die von Schmerz und Traurigkeit sprachen. Das hatte ihn sehr berührt und Julian war entschlossen gewesen, sich ebenfalls ein wenig zu öffnen.

Also hatte er im Gegenzug erzählt, dass er als Kind unbedingt in einen Fußballverein eintreten wollte – nur leider hatte er so gar kein Talent dafür, den Ball auch tatsächlich zu treffen. Seine Hand-Augen-Koordination funktionierte wesentlich besser, weshalb er als Nächstes Basketball und Volleyball ausprobiert hatte. Doch beides war nichts für ihn gewesen. Also hatten ihn seine Eltern beim Klavierunterricht angemeldet und seitdem machte er in jeder freien Minute Musik. Julian schmunzelte, als er an Linas überraschte Reaktion dachte. Das hat sie mir wohl nicht zugetraut.

Aber es hatte sie dazu animiert, über ihre Lieblingsbands und -songs zu sprechen, dann über Filme, Serien und Bücher und ... wie im Flug waren zwei Stunden vergangen. Und weil es immer noch so viele Themen gab, über die sie reden wollten, hatten sie auch am nächsten Tag stundenlang miteinander telefoniert. Kaum zu glauben, wie sich die Dinge zwischen uns in nur einer Woche verändert haben, dachte Julian. Noch vor ein paar Tagen hätte er es nicht für möglich gehalten, dass Lina seinem Vorschlag, die Unterhaltung am Sonntag fortzusetzen, zustimmen würde. Und das auch noch mit einem Lächeln in der Stimme!

Nach den Gesprächen am Telefon hatte sich Julian darauf gefreut, Lina heute endlich wiederzusehen. Also blieb er noch einen Moment im Türrahmen stehen und beobachtete sie beim Denken. Lina sieht wunderschön aus, wenn sie so vertieft in ihre Arbeit ist. Und wie süß sie ihre kleine Stupsnase kräuselt.

Julian schüttelte grinsend den Kopf. Ich klinge schon wie ein liebeskranker Volltrottel! Dabei konnte von Liebe doch gar keine Rede sein. Schließlich hatten sie erst vor ein paar Tagen das Kriegsbeil begraben. Trotzdem ... Da war etwas zwischen ihnen.

Um sich nicht weiter mit seinen Gefühlen auseinandersetzen zu müssen, machte Julian kehrt und verließ den Besprechungsraum. Er würde erst einmal Kaffee für seine Mädels und sich holen. Das war inzwischen sowieso zur täglichen Routine geworden. Ein Teamleiter muss sich ja auch irgendwie beliebt machen.

Doch als er gerade den ersten Becher füllen wollte, wurde Julian durch das Klingeln seines Handys unterbrochen. Er zog es aus der Hosentasche und runzelte die Stirn. MARK BERGMANN stand auf dem Display. Was will der Boss denn jetzt von mir?

Mit einem mulmigen Gefühl nahm Julian das Gespräch an: „Was kann ich für Sie tun, Herr Bergmann?"

„Ich will Sie sofort in meinem Büro sprechen!", forderte der Boss und legte in der nächsten Sekunde auch schon auf.

Verdammt. Was habe ich denn jetzt wieder verbrochen?

Er konnte sich den eisigen Unterton in Bergmanns Stimme nicht erklären. Trotzdem wusste Julian, dass er in der Klemme steckte. Wenn sein Boss so klang, gab es immer Ärger.

Also beeilte er sich, in die fünfte Etage zu kommen. Julian wollte Bergmanns Laune nicht noch verschlechtern, indem er ihn warten ließ.

Oben angekommen atmete Julian einmal tief durch, bevor er an die schwere Bürotür klopfte. Auch das gehörte für ihn schon zur Routine, denn in der Gegenwart von Mark Bergmann fühlte er sich immer irgendwie klein und unzulänglich. Sein Boss hatte so eine Art ... Doch da erklang schon das strenge „Herein!".

Na dann mal los. Julian straffte sich und betrat den Raum, in dem ein ungehaltener Bergmann auf ihn wartete.

„Sie wollten mich sprechen?", fragte Julian vorsichtig.

„In der Tat. Ich habe erfahren, dass es in der vergangenen Woche eine unschöne Szene in der siebenten Etage gegeben hat. Sie sollen ausfallend gegenüber Frau Herrmann geworden sein und sich sehr rücksichtslos verhalten haben, indem Sie den anderen Kollegen einfach die Kantinentür vor der Nase zugeschlagen haben."

Julian blinzelte irritiert. Darum geht es hier? Was soll der Mist? Das ist doch schon längst abgehakt!

„Haben Sie nichts dazu zu sagen, Herr Eberhardt?" Bergmanns Stimme klang kalt und vorwurfsvoll. Die hochgezogene Augenbraue unterstrich seine Haltung nur noch.

Julian überlegte fieberhaft, was er nun sagen sollte. Ihm fiel nur die Wahrheit ein, aber er wollte Linas Privatleben nicht vor ihrem Vorgesetzten ausbreiten. Moment mal. Lina? Hat sie mich etwa bei Bergmann angeschwärzt? Julian konnte es nicht fassen! Dabei haben wir uns doch nach dem Streit ausgesprochen und seitdem gut verstanden. Diese falsche kleine Hexe!

Jetzt war er wütend. Also funkelte er seinen Boss böse an und fauchte: „Vielleicht sollten Sie darüber auch mit Lina Herrmann reden. Sie war nämlich ebenfalls beteiligt!"

„Ach. Und das ist Ihre Entschuldigung, Herr Eberhardt?" Bergmanns Augenbraue wanderte noch ein Stück höher. „Sie schieben die Schuld auf Ihre Kollegin und benehmen sich mir gegenüber auch noch respektlos?"

Mist. Das war nicht meine Absicht. Also ruderte Julian zurück: „Nein, das wollte ich damit nicht sagen. Es ist nur so, dass Frau Herrmann und ich uns von früher kennen und erst einige Spannungen aus der Welt schaffen mussten, um produktiv arbeiten zu können. Ich nehme an, Erik Knopp hat Ihnen von unseren Fortschritten erzählt? Inzwischen sind wir ein eingespieltes Team und so eine Szene wird sich nicht noch einmal wiederholen. Das verspreche ich Ihnen." Und wie ich das verspreche!

„Das möchte ich Ihnen auch raten. Betrachten Sie dieses Gespräch als erste Verwarnung. Wenn so ein Verhalten noch einmal vorkommt, wird das ernste Konsequenzen für Sie haben." Das konnte sich Julian lebhaft vorstellen.

„Verstanden. Ich gebe Ihnen mein Wort", erwiderte er deshalb und versuchte dabei so einsichtig wie möglich zu klingen.

Scheinbar funktionierte es, denn Bergmann entließ ihn mit den Worten: „Sehr gut. Sie dürfen wieder an die Arbeit gehen. Schließen Sie die Tür hinter sich."

Und das tat Julian. Dann machte er sich wutschnaubend auf den Weg zu Lina. Das wird sie mir büßen!

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