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16. Kapitel ⏐ Julian

Vor der Bar trafen sie auf Mike. Eva fiel ihm sofort überschwänglich um den Hals und küsste ihn, als gäbe es kein Morgen. Dann wirbelte Mike seine Freundin doch tatsächlich in bester Hollywood-Manier im Kreis herum, was Eva ein fröhliches Quietschten entlockte. Oh Mann ... Wie bin ich denn in diesem Kitschfilm gelandet? Julian musste grinsen. Na ja. Irgendwie sind sie schon süß zusammen.

Als Mike nach einer gefühlten Ewigkeit auch die anderen begrüßt hatte, betraten sie zu viert das Gebäude. Julian war ein bisschen aufgeregt. Er hatte zuvor noch nie freiwillig Zeit mit Lina verbracht und war nun gespannt, wie sich der Abend entwickeln würde. Wenigstens ging es ihr inzwischen etwas besser. Und so sollte es auch bleiben.

Plötzlich traf ihn ein Ellenbogen in die Seite und Julian schaute verärgert nach rechts. Sein wütender Blick fand Mike, der ihn blöd angrinste und ihm dann auch noch aufmunternd auf die Schulter klopfte, als wüsste er schon wieder ganz genau, was in Julian vorging. Es ist einfach zum Verrücktwerden! Woher weiß der Kerl das immer?

„Sollen wir euch ein bisschen Privatsphäre lassen?", fragte Mike nun und nickte in Linas Richtung. „Ich habe ja gehört, ihr steht euch neuerdings recht nahe." Sein blödes Zwinkern kann er sich sparen!, dachte Julian genervt und vielleicht auch ein bisschen ertappt ... Aber er wollte wirklich, dass Lina den Abend genießen konnte – auch wenn er persönlich dafür sorgen musste, dass sie auf andere Gedanken kam.

„Ach, halt doch die Klappe", maulte er und schubste Mike in Evas Richtung. „Kümmere dich lieber um deine Freundin. Die hatte in den letzten Tagen schließlich nicht viel von dir."

„Auch wieder wahr", meinte Mike weiterhin grinsend. „Ich kümmere mich um mein Mädchen und du dich um deins." Damit schnappte er sich Evas Arm und zog sie Richtung Tresen.

Julian schüttelte nur den Kopf und warf dann einen prüfenden Blick über die Schulter. Lina lief ein paar Schritte hinter ihm und starrte gedankenverloren vor sich hin. Von ihren Tränen war nichts mehr zu sehen und Lina wirkte auch nicht mehr so verzweifelt, aber richtig begeistert schien sie von diesem Ausflug trotzdem nicht zu sein.

Vermutlich macht sie sich immer noch Vorwürfe, weil sie nicht auf die Uhrzeit geachtet hat. Dabei geht es doch nur um diesen einen Abend. Lina war bestimmt nicht oft ausgegangen, seit ihre Mutter die Diagnose bekommen hatte. Und ihre emotionale Reaktion vorhin zeigte deutlich, dass sie ein wenig Ablenkung gut gebrauchen konnte.

Julian überlegte kurz und ließ sich dann ein Stück zurückfallen. Eva und Mike hatten ganz offensichtlich ihren Spaß. Die beiden alberten herum, lachten und schienen sie gar nicht zu vermissen. Also konnte sich Julian auch die Zeit nehmen, noch einmal mit Lina zu reden. Vielleicht gelang es ihm ja, sie ein wenig aufzumuntern.

Als er dann neben ihr lief und sich leise räusperte, schaute Lina überrascht in seine Richtung. Verständlich, dachte Julian zerknirscht. Bisher habe ich nie mehr Zeit als nötig mit ihr verbracht ... Aber Julian hatte nicht vor, wieder in alte Muster zu verfallen. Also würde sie sich wohl oder übel an seine Gesellschaft gewöhnen müssen.

„Kommst du klar?", fragte er sanft.

„Ja, ich denke schon. Du hattest recht. Ich kann sie morgen den ganzen Tag sehen. Also ..." Richtig überzeugt klang Lina jedoch nicht, als sie das sagte.

Deshalb fragte Julian weiter: „Ist das nicht schwer? Ganz alleine mit der Situation fertigzuwerden?"

„Ich komme klar", antwortete sie ausweichend und mied seinen Blick.

Julian blieb stehen und griff aus einem Impuls heraus nach ihrem Arm. Er wollte, dass Lina ehrlich zu ihm war. Als sie ihn daraufhin mit erhobener Augenbraue musterte, ließ er sie allerdings schnell wieder los.

„Du kannst mir die Wahrheit sagen, okay? Ich finde, du brauchst jemanden, mit dem du offen reden kannst." Lina setzte zu einer Antwort an, aber Julian sprach einfach weiter. Er hatte keine Lust, sich noch einmal anzuhören, dass sie auch alleine zurechtkam. „Lass mich doch einmal ausreden, Lina! Ich weiß, das fällt dir schwer, aber ... bitte hör mir kurz zu, ja?" Er wartete, bis Lina nickte. Dann fuhr er fort: „Ich bin sicher der letzte Mensch, dem du von deinen Problemen erzählen möchtest. Das verstehe ich. Unsere Vergangenheit ist wirklich nicht die ideale Voraussetzung dafür. Aber ich bin gar nicht so übel, weißt du?" Er zwinkerte ihr zu, um die Stimmung ein bisschen aufzulockern.

Und tatsächlich! Linas Mundwinkel zuckten verdächtig.

„Ich habe selbst ein paar Familienprobleme. Die sind mit deinen natürlich nicht vergleichbar. Trotzdem weiß ich, dass es nichts bringt, so etwas in sich hineinzufressen. Also. Wenn du mal reden willst, bin ich für dich da." Julian lächelte ihr aufmunternd zu.

Er wusste selbst nicht, warum ihm das so wichtig war. Aber er wollte unbedingt, dass sich Lina bei ihm sicher fühlte. Die Lina, die er nie hatte leiden können. Doch seit ihrem Gespräch am Mittwoch sah er sie mit ganz anderen Augen. Sie hatte sich ihm anvertraut und Schwäche gezeigt. Das verdiente seinen Respekt.

Aber das war es nicht allein. Linas Schmerz war ihm unter die Haut gegangen. Und jetzt konnte er nicht mehr aufhören, darüber nachzudenken. Darüber und über so viele andere Dinge, die Lina betrafen. Aber das war ein anderes Thema.

„Danke", sagte sie leise. Und ehe er wusste, was geschah, beugte sie sich plötzlich zu ihm herüber und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

Julian blinzelte. Was ist denn jetzt los?

Im nächsten Moment war Lina auch schon aus seinem Blickfeld verschwunden. Sicher suchte sie Eva und Mike.

Sie hat mich geküsst. Julian schüttelte den Kopf und griff unwillkürlich zu der Stelle, an der ihre Lippen sein Gesicht berührt hatten. Unglaublich! Lina Herrmann hat mich geküsst! Natürlich nur auf die Wange, aber das war ihm gerade völlig egal. Julian grinste vor sich hin. Sie hat mich geküsst.

Mit einem Gefühl der Leichtigkeit machte er sich ebenfalls auf den Weg zu seinen Freunden.

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