Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

13. Kapitel ⏐ Lina

„Deine Mutter?", fragte Julian fassungslos. Er stand stocksteif da und starrte sie einfach nur an.

Lina konnte ihm diese Reaktion nicht verübeln. Schließlich hatte er ihre Mutter gekannt, bevor sie krank geworden war. Die liebevolle Frau von damals hätte so etwas nie getan.

„Willst du mich verarschen?", fauchte Julian plötzlich. In seinen Augen blitzte es gefährlich. „Deine Mutter kann kein Wässerchen trüben! Wenn du schon lügst, dann denk dir wenigstens etwas Besseres aus!" Damit ließ er sie einfach stehen und stapfte verärgert davon.

Lina blickte entgeistert auf die Tür zur Kantine, durch die Julian gerade verschwunden war. Sie schwang noch immer hin und her. Wie gut, dass wir den Fahrstuhl schon verlassen haben, dachte sie augenrollend, sonst hätte sein dramatischer Abgang nicht halb so gut funktioniert.

„Du musst ihm die Hintergründe erklären", meldete sich nun Eva zu Wort. Und vermutlich hatte sie recht. Sonst würde Julian nur weiterhin unausstehlich sein, ihr das Leben zur Hölle machen und immer wieder unterstellen, dass sie eine Lügnerin war.

Also beeilte sich Lina, ihn einzuholen. Das war mit dem schmerzenden Knie aber gar nicht so leicht. Denn leider zeigten die Tabletten, die sie am Morgen genommen hatte, keine große Wirkung.

„Julian, warte!", rief sie ihm atemlos nach. Doch Julian lief einfach weiter, als hätte er sie nicht gehört. „Julian!"

Es brachte nichts. Er stellte sich einfach taub und ignorierte sie, bis er an der Essensausgabe stehen blieb. Das war Linas Chance. Dort konnte er ihr schließlich nicht aus dem Weg gehen.

Lina stellte sich hinter Julian in die Schlange und versuchte erneut, mit ihm zu reden. „Wenn du mir noch einen Moment zuhören würdest, könntest du es verstehen. Meine Mutter ist krank. Sie hat ..."

„Vergiss es", unterbrach er sie barsch. „Auf solche Märchen falle ich nicht herein. Wenn du mir nicht sagen willst, was dieser Kerl gemacht hat, dann lass es halt!"

„Julian!" Lina packte seinen Arm und sorgte so dafür, dass ihr sturer Gesprächspartner wenigstens in ihre Richtung sah. „Würde es dich umbringen, mich ausreden zu lassen?", zischte sie. Inzwischen war Lina auch wütend. Was fällt diesem Idioten eigentlich ein, mich als Lügnerin zu bezeichnen?

„Von mir aus", erwiderte Julian gelangweilt und befreite seinen Arm aus ihrem Griff. „Dann erzähl mir halt dein Märchen, während wir essen." Der forschende Blick, mit dem er sie bei diesen Worten musterte, passte jedoch nicht zu seiner aufgesetzten Gleichgültigkeit. Das machte Lina Mut. Anscheinend interessiert ihn doch, was ich zu sagen habe. Er will nur nicht nachgeben. Typisch!

Als sie endlich ihre Tabletts mit dem Mittagessen in den Händen hielten, steuerte Julian einen Tisch ganz hinten in der Ecke an. Lina war das nur recht. Es musste ja nicht jeder hören, welche familiären Probleme sie hatte.

Eva, die als nächste ihr Essen bekam, gab Lina ein Zeichen, dass sie zu Mike gehen würde. Scheinbar hatte sie beschlossen, ihnen ein wenig Freiraum und Privatsphäre zu lassen. Will ich wirklich mit Julian alleine sein?

Lina blieb unschlüssig stehen. Eigentlich hätte sie Evas moralische Unterstützung bei diesem Gespräch bitter nötig. Aber sie konnte auch verstehen, dass Eva nicht in die Schusslinie geraten wollte, falls Julian wieder ausflippte. Okay, das ist nicht fair. Eva denkt dabei bestimmt nicht an sich. Sie meint es nur gut mit mir.

Also seufzte Lina ergeben und folgte Julian endlich an den Ecktisch, an dem er bereits Platz genommen hatte. Ungeduldig schaute er in ihre Richtung. Na toll, das kann ja heiter werden ...

Als Lina dann auf dem Stuhl ihm gegenüber saß, atmete sie ein letztes Mal tief ein und aus, um sich zu beruhigen. Danach begann sie zu erklären: „Meine Mutter hat vor etwas mehr als zwei Jahren die Diagnose Alzheimer bekommen. Weil sie nicht mehr alleine zurechtkam, habe ich die Stelle, die ich eigentlich nach dem Studium antreten sollte, abgesagt und mich stattdessen um sie gekümmert."

Julian blinzelte. Mit dieser Erklärung hatte er anscheinend nicht gerechnet.

„Ist das dein Ernst?", fragte er nach einer Weile und wirkte dabei immer noch völlig entgeistert. „Deshalb hast du erst jetzt hier angefangen?"

„Genau. Ich habe meine Mutter zwei Jahre lang zu Hause gepflegt, aber jetzt geht das nicht mehr. Ihr Zustand hat sich in der letzten Zeit sehr verschlechtert. Deshalb musste ich sie in ein Pflegeheim bringen", Lina ließ den Kopf hängen. Wenn es doch nur einen anderen Weg gegeben hätte ...

Plötzlich spürte sie eine sanfte Berührung. Lina hob überrascht den Kopf und erkannte, dass es Julians Hand war, die ihre aufmunternd drückte. Total perplex schaute sie zu der Stelle, an der ihre beiden Hände sich berührten. Merkwürdig! Das fühlt sich gut an.

Julians Geste spendete ihr Trost. Dass ausgerechnet er das schafft ... Lina konnte es kaum glauben.

Doch als sie ihren Blick hob und in Julians Augen sah, zog er seine Hand schnell zurück. Er wirkte selbst völlig überrumpelt von seiner eigenen Reaktion und versuchte es zu überspielen, indem er fragte: „Und wie ist das mit deinem Knie nun passiert?"

Lina verzog das Gesicht. „Ich habe nicht aufgepasst." Sie schüttelte den Kopf. „Ich weiß, dass Mamas klare Momente nie lange anhalten und ich darauf gefasst sein muss, dass sie mich plötzlich nicht mehr erkennt. Dann wird sie panisch und schlägt um sich, stößt mich weg oder kratzt mich."

„Lina, das tut mir sehr leid." Julian sah sie mitfühlend an. Dann runzelte er die Stirn. „Aber warum sagst du, du hättest nicht aufgepasst?"

Natürlich versteht er das nicht, dachte Lina. Er hat diese abrupten Persönlichkeitswechsel nie miterlebt.

„Es ist meine Aufgabe, auf diese Ausbrüche und Stimmungsschwankungen vorbereitet zu sein", erklärte Lina daher. „Ich muss mich so hinsetzen, dass sie mich nicht verletzen kann. Ich muss aufpassen, dass sie gar nicht erst in Panik gerät. Nur leider weiß ich immer noch nicht, wie ich das hinbekommen soll."

Lina schloss kurz die Augen, bevor sie wieder in Julians Gesicht sah. Verwundert stellte sie fest, dass dort kein Mitleid zu finden war. Keine Vorwürfe, keine Verachtung. Nur Mitgefühl. Und ein aufmunterndes Lächeln. Ist das wirklich noch der Julian, den ich von früher kenne?

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro