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12. Kapitel ⏐ Julian

Lina wirkte völlig neben der Spur, als sie sich am nächsten Tag im Konferenzraum trafen. Muss ja ein mieses Date gewesen sein ...

Julian seufzte frustriert. Es reichte ja nicht, dass er sich gestern den ganzen Abend den Kopf über Linas ach so wichtige Pläne zerbrochen hatte. Nein, jetzt grübelte er schon wieder über ihre Verabredung nach. Das nervte ihn gewaltig.

Dabei war Julian zum Feierabend noch so optimistisch gewesen, dass ihn das Treffen mit Mike auf andere Gedanken bringen würde. Aber weit gefehlt! Denn sein Freund hatte sofort erfasst, was mit ihm los war. Dass er Linas merkwürdiges Verhalten nicht aus dem Kopf bekam. Wie Mike das durchschauen konnte, war Julian zwar ein Rätsel, aber gut. Die paar Sticheleien hatte er dann auch noch einstecken können – der krönende Abschluss für einen völlig verkorksten Tag. Ich meine, ernsthaft! Woher hat Mike gewusst, dass es um Lina geht? Schließlich war der ganze Stress doch Sarahs Schuld und nicht die von Aschenputtel ...

Dummerweise stellte sich Julian dieses Aschenputtel jetzt nicht mehr in staubigen Kleidern beim Linsen sortieren vor, sondern in einem schicken Abendkleid beim Dinner. Auch das nervte ihn. Julian wollte diese Bilder nicht vor Augen haben! Denn in seiner Vorstellung saß ein heißer Typ an Linas Tisch und flirtete ungeniert mit ihr. Was Julian aus einem unerfindlichen Grund echt wütend machte.

Und dann ihre Reaktion heute! Erst blockte sie die Überstunden ab, dann ging sie auf ein Date und jetzt konzentrierte sie sich kein bisschen auf ihren Job. Dabei sollte Aschenputtel doch gut drauf sein, nachdem sie gestern noch pünktlich zu ihrer bescheuerten Verabredung gekommen ist ... Aber nein! Sie wirkte total abwesend und nicht im Mindesten glücklich. Was soll der Mist?

Ehrlicherweise musste Julian jedoch zugeben, dass er ein wenig erleichtert über dieses Verhalten war. Wenn Lina heute freudestrahlend aufgetaucht wäre und Eva von dem tollen Kerl vorgeschwärmt hätte, mit dem sie den Abend – und die Nacht? – verbracht hatte ... Stopp! Nicht weiter darüber nachdenken!

***

Inzwischen war es fast Mittag und Lina hatte sich noch immer nicht richtig eingebracht. Man könnte meinen, ich habe mir ihr Engagement und ihre kreativen Ideen der letzten beiden Tage nur eingebildet.

Julians Geduldsfaden war in den vergangenen Stunden immer dünner geworden und nun kurz davor, zu zerreißen. Es reichte ihm, seine Fragen und Anweisungen dauernd wiederholen zu müssen, bis Lina endlich reagierte. Obwohl sie sich augenscheinlich zusammenreißen wollte, brachte das rein gar nichts. Und Julian ... Julian hatte die Nase gestrichen voll!

„Hey! Aufwachen, Aschenputtel!", rief er ungehalten, als Lina schon wieder nicht auf seine Frage nach dem Catering antwortete.

Dieses Mal war er wohl laut genug gewesen, denn Lina riss erschrocken den Kopf hoch und starrte ihn entgeistert an. „Kein Grund, so zu schreien", murmelte sie.

„Ach nein? Ist dir vielleicht entgangen, dass ich jede – wirklich JEDE – meiner Fragen mindestens dreimal stellen muss, bis du endlich reagierst?", fuhr Julian sie an.

Lina runzelte die Stirn. „Das stimmt doch gar nicht!" Hilfesuchend schaute sie zu Eva, doch die zuckte nur mit den Schultern und stimmte dann Julian zu: „Er hat recht. Du bist heute wirklich nicht bei der Sache. Was ist denn los? So kenne ich dich ja gar nicht."

„Ähm. Das Treffen gestern lief nicht so gut", gab Lina leise zurück und tauschte einen verschwörerischen Blick mit Eva. Nicht das schon wieder! Ich will verdammt noch mal wissen, was die beiden für Geheimnisse haben!

Und weil sich dieses Was-auch-immer auf die Arbeit auswirkte, motzte Julian: „Hey, ihr zwei! Entweder ihr redet jetzt endlich mal Klartext oder ihr lasst diese blöden Andeutungen, wenn ich dabei bin!" Dann beruhigte er sich etwas und fuhr in betont sachlichem Ton fort: „Aber davon ganz abgesehen denke ich, dass wir erstmal eine Pause machen sollten. Nach dem Mittagessen habt ihr euch hoffentlich wieder eingekriegt." Er schaute Lina vielsagend an. „Und damit meine ich vor allem dich, Aschenputtel!"

Mit diesen Worten erhob er sich und verließ zügig den Raum. Julian brauchte dringend eine Pause von Lina und ihrem seltsamen Verhalten.

Leider hatte er mit seiner Flucht kein Glück. Die beiden Frauen holten ihn nämlich am Fahrstuhl wieder ein. War ja klar! Um ihnen zu signalisieren, dass er keine Gesellschaft wollte, warf Julian einen genervten Blick über seine Schulter ... und stutzte. Lina humpelte. Was ist denn mit der passiert?

Während sich die Fahrstuhltüren endlich öffneten, musterte Julian sein Aschenputtel aufmerksam. Scheinbar hatte sie Schmerzen. Immer wenn sie ihr rechtes Bein belastete, zuckte Lina leicht zusammen. Hat dieser Mistkerl sie etwa getreten?

Bei dem Gedanken wurde Julian schon wieder wütend. Aber dieses Mal nicht auf Lina oder sich selbst, sondern auf den Kerl, den sie getroffen hatte. Gewalt gegen Schwächere hasste er wirklich wie die Pest! Wenn ich den erwische!

Dann runzelte Julian die Stirn. Das erklärte natürlich, warum Lina heute so unkonzentriert war. Aber weshalb hat sie denn nichts gesagt? Ich wäre doch nicht so streng gewesen, wenn ich das gewusst hätte.

Im nächsten Moment gab er sich selbst die Antwort: Natürlich hat sie mir nichts gesagt! Ich habe ihr ja bisher keinen Grund gegeben, mir zu vertrauen ...

„Alles okay?", wollte Eva nun wissen und sah ihn dabei forschend an.

Julian blinzelte irritiert. Hat sie das gerade tatsächlich MICH gefragt?

Bei dem Blick, den er ihr daraufhin zuwarf, zuckte selbst die unerschrockene Eva zusammen. Doch Julians Beschützerinstinkt war geweckt.

„Ist das dein Ernst?", zischte er gefährlich leise. „Das fragst du ausgerechnet mich? Und zu Lina sagst du gar nichts, obwohl sie ganz eindeutig Schmerzen hat?"

Bei seinen Worten schnappte Lina hörbar nach Luft. Julian sah sie eindringlich an und sie beeilte sich, ihm zu versichern: „Mit mir ist alles in Ordnung." Sein skeptischer Blick brachte da auch nichts, denn Lina schob nur ein „Wirklich!" hinterher.

„Das bezweifle ich", gab Julian mit einem Schnauben zurück. „Ich kann ja verstehen, dass du vor mir nicht zugeben willst, dass dich dein Mister Ich-muss-um-18:30-da-sein geschlagen hat." Er schüttelte den Kopf. „Oder getreten, was auch immer ... Aber verkauf mich nicht für dumm. Du wurdest gestern von jemandem verletzt und das ist nicht ‚in Ordnung'!" Die letzten beiden Worte betonte er, indem er Anführungszeichen in die Luft malte.

Lina sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an und versuchte dann, die Sache herunterzuspielen: „Wie kommst du darauf, dass mich jemand verletzt hat? Ich könnte doch genauso gut gestolpert und auf mein Knie gefallen sein. Oder vielleicht habe ich mich auch am Bettrahmen gestoßen – was tatsächlich passiert ist! Das war ein harmloser Unfall, weiter nichts."

Julian schaute ihr prüfend ins Gesicht. Dann ließ er seine Augen weiter nach unten zu Linas Beinen gleiten. Sie sollte ruhig ein wenig schmoren, vielleicht war sie dann ja kooperativer. Also zählte Julian stumm bis zehn. Danach hob er langsam den Blick. Und tatsächlich: Lina sah inzwischen ziemlich nervös aus. Auf keinen Fall war das ein ‚harmloser Unfall'!

Also ließ er sie noch eine Weile zappeln, bis er endlich erwiderte: „Wenn du es sagst ..." Lina atmete schon auf, als Julian fortfuhr: „Aber ich bin mir trotzdem sicher, dass du nicht einfach gestolpert bist. Jemand hat dir wehgetan." Lina wollte erneut protestieren, doch er hob mahnend die Hand. „Ich bin noch nicht fertig! Denn es ist offensichtlich, dass dir etwas zu schaffen macht. Ich weiß, das habe ich noch nie gesagt, aber: Normalerweise machst du einen sehr guten Job. Nur heute nicht. Du bist fahrig und dauernd in Gedanken. Und du siehst unglücklich aus. Also gibt es nur eine Erklärung: Dein Date ist komplett in die Hose gegangen und du hast außerdem noch eine Verletzung davongetragen. Also sag mir: Wer hat das getan, Lina?"

Sie sah ihn aus ihren schönen blauen Augen überrascht an. Dann ließ sie den Kopf hängen. „Es ist nicht so, wie du denkst, Julian."

Mehr wird sie mir wohl nicht verraten, dachte er gerade frustriert, als Lina wieder aufschaute. Entschlossen erwiderte sie seinen Blick. „Das war kein Mann, sondern meine Mutter."

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