Zolag stand mit gezogenem Dolch am See und sah hinab auf die aufsteigenden Blasen.
Sein Puls schnellte in die höhe. Würde er allein damit fertig werden? Er wusste nicht wie ihm geschah. Was dort auf dem Weg zur Oberfläche war. Aufmerksam glitt sein Blick über das Gelände. Niemand außer ihm war hier. Ein Grollen zog über das Land hinweg. Gefolgt von einem Beben, wie Delian noch keins erlebt hatte. Er konnte sich kaum auf den Beinen halten, so stark war es. Als es abebbte, kehrte wieder Ruhe ein. Sein Blick glitt wieder auf den See. Die Blasen wurden immer stärker und der aufsteigende Schatten immer größer. Plötzlich durchbrach etwas, dass aussah wie eine riesige Wasserblase, die Oberfläche des Sees. Sie flog mit einer großen Geschwindigkeit nur wenige Arm breiten an Zolag vorbei. Knallte auf den Boden und zerbarst, was sie in sich zusammen fallen ließ. Vorsichtig näherte er sich. Als er jedoch Kayden erblickte, rannte er los.

„Kayden! Was zum Teufel?!"

Weiter kam er nicht. Er sah Zagan, der bewusstlos auf dem Boden lag. Was war hier nur vorgefallen? Gerade wollte er Kayden fragen, als hinter ihnen ein Tumult losbrach.
Hailey zog sich aus dem Wasser und half Cole, Summer an das Ufer zu ziehen. Sie schrie Kayden's Name. Er ließ von Zagan ab und hechtete Ihnen entgegen.
Zolag war irritiert. Er sah zwischen Zagan und der kleinen Gruppe hin und her.
Ein weiterer Schemen durchbrach die Oberfläche des Sees. Dann ertönte ein boshafter Schrei. Augenblicklich riss es Zolag aus seiner starre.
Er sah den Superdämon und lief der hilflosen Gruppe entgegen. Mit voller Wucht traf er auf den Superdämon.

Hailey japste nach Luft. Dies war verdammt knapp. Beinahe hätte sie es nicht rechtzeitig zur Oberfläche geschafft. Summer lehnte derweil an einem Baum. Kayden lief Ihnen entgegen und Zolag sprang über ihren Kopf hinweg. Der Superdämon brüllte wie von Sinnen. Das, was sich hier abspielte, war kaum zu glauben. Sie spürte wie Krümel sich aktiv auf ihr bewegte und sie wusste, dass er helfen konnte.
Jedoch hatte sie bedenken. Wenn Zolag in sehen würde, wie er sich von Hailey's Haut schälte, würde Astaroth sie auf der Stelle töten.
Doch Krümel hatte seinen eigenen Kopf. Er schlängelte sich ihr Bein hinab und kroch aus ihrer nassen Hose. Kaum hatte er die Wiese berührt, wuchs er zu enormer Größe heran.
Hailey Blickte umgehend zu Zolag, der zum Glück davon nichts mitbekommen hatte. Immer wieder stach er mit seinem Dolch auf den Superdämon ein, wich seinen Hieben aus und wandte sich aus seinem griff. Kayden kam neben Hailey zum stehen. Cole kam nur schwerfällig auf die Beine, er war mir seinen Kräften am Ende. Krümel sah ihnen warnend entgegen, wandte sich dann den kämpfenden Dämonen zu. Er Peitschte los. Die Gruppe hielt den Atem an. Hailey hätte gerne geholfen, jedoch durfte niemand von ihrer Existenz erfahren. Dies war allein der Grund, warum sie nicht einschritten. Krümel schlug blitzschnell zu. Der Superdämon schrie entsetzt auf. Taumelnd wich er mehrere Schritte zurück und fand sich mit einem Bein im Wasser wieder.
Zolag sah der riesigen Schlange entgegen, wo kam er denn nun her? Trieb er sich etwa die ganze Zeit hier im Innenhof umher? Seinetwegen war Astaroth außer Rand und Band. Naja, immerhin hatte er ihn nun gefunden. Er sah in das entsetzte Gesicht des Superdämon's. Schnaufend ging er in die Knie, Sabber tropfte aus seinem Maul. Dann fiel er rücklings in den See. Der Biss von Krümel hatte ihm den gar ausgemacht. Ihn vergiftet und augenblicklich das Leben aus ihm rausgezogen.

Hailey sah, wie Krümel dabei war zu schrumpfen. Augenblicklich hämmerte ihr Herz gegen ihre Rippen. Denn er war auf dem weg zu ihr zurück. Nicht größer als ein Würmchen, kroch er durch das Gras hindurch. Bis er bei Hailey war. Zolag sah noch immer zu dem Superdämon. Kayden, Summer und Cole hielten den Atem an. Dann endlich verschwand Krümel im linken Hosenbein von Hailey. Es kitzelte unglaublich. Sie biss sich auf die Lippe. Kayden sah sie erleichtert an. Sie hatten es tatsächlich geschafft. Erneut hatten sie einen Kampf gewonnen. Sie waren dem Tod entronnen und hatten somit einen Freund gerettet. Das hoffte Kayden zumindest. Denn Zagan war noch immer bewusstlos.

Zolag wandte sich erleichtert der Gruppe zu. Versteinerte allerdings als er sah, dass Krümel erneut verschwunden war. Immerhin wusste er nun das diese dumme Schlange sich hier irgendwo befand. Schnell schritt er zu der verletzt Summer.

"Hast du große Schmerzen? Wir müssen deine Wunde umgehend versorgen. Das sieht nach einem Bruch aus."

Summer zuckte zusammen, als Zolag die Stelle berührte, wo zuvor der Knochen herausragte. Es war mittlerweile extrem geschwollen.

"Es Schmerz sehr. Danke dass du uns geholfen hast."

Summer biss die Zähne zusammen. Zolag sah einem nach dem anderen an. Er konnte es nicht fassen. Was war hier nur los?

„Was habt ihr euch dabei nur gedacht!? Ihr hättet sterben können! Was befindet sich dort unten am Grund des Sees?! Und wo zum Teufel ist schon wieder diese blöde Schlange hin, hmm?!"

Hailey fand seine Reaktion ziemlich unpassend. Zumal sie so oder so sterben würden. Zumindest alle bis auf zwei. Denn dies war doch der Grund, weshalb sie hier im Palast waren. Oder etwa nicht? Zolag war nett, doch sie traute ihm nicht.

„Wir haben unseren Lehrer gesucht. Immerhin werden wir bald in die Arena einziehen. Deine Gruppe wurde trainiert, wir nicht! Wir werden also vermutlich eh alle sterben! Dort unten befindet sich der Eingang zu den Katakomben des Palastes. Dort haben wir Zagan gefunden. Die Schlange wurde klein und ist davon geschlängelt."

Hailey sah ihm fest in die Augen und hoffte, dass er ihr glauben schenkte. Er sah wieder zum See. Leicht schüttelte er seinen Kopf. Dann wandte er sich Zagan zu. Schnellen Schrittes ging er auf ihn zu. Er war noch immer bewusstlos. Kayden's Herz begann zu Hämmern. Wenn Zolag den biss sehen würde, könnten sie alle auffliegen. Kleine Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. Summer rettete die Situation. Sie ließ einen Schmerzensschrei los. Augenblicklich wandte sich Zolag ihr zu, nahm sie in seine Arme und sprach zu Kayden.

„Ich werde Summer verarzten. Würdet ihr bitte Zagan in euren Trainingsraum bringen? Bleibt dort! Habt ihr verstanden? Es wird so schon genügend Ärger geben! Ihr versteht doch, dass ich Astaroth informieren muss."

Die kleine Gruppe nickte ihm zu. Kayden nahm Zagan in seine Arme. Während Hailey den erschöpften Cole stützte. Dies war alles nicht nach Plan gelaufen. Wenn nun gleich Astaroth auf sie traf, würde er die Anwesenheit der Schlange spüren? Hailey hatte Angst. Doch auch diese Hürde würden sie nehmen. Im Trainingsraum angekommen, wartete Fay bereits auf sie. Für Hailey gab es kein halten mehr. Sie lief ihrer Mutter in die Arme.

„Hailey! Geht es euch gut?! Ich habe mir solche Sorgen um euch gemacht. Hier geht es drunter und drüber!"

„Uns geht es gut. Fay du musst uns helfen! Zagan, siehst du die Bisswunde? Kannst du sie mit einer Salbe verschwinden lassen? Cole ist nicht stark genug."

Fay sah den verzweifelten Ausdruck auf dem wunderschönen Gesicht ihrer Ziehtochter. Es lag pure Angst und Entsetzen darin. Schnell öffnete sie ihren Beutel und suchte nach dem Nebelkraut. Sie hatte es auf dem Weg in den Palast gepflügt. In dem Wissen, dass sie es noch brauchen würde. Fay zerrieb es zwischen ihren Händen und bestrich die Bisswunde damit. Kayden sah mit Erstaunen, wie die Wunde sich schloss.

„Das ist Nebelkraut, es besitzt eine heilende Wirkung. Wunden schließen sich umgehend und heilen von innen. Hier! Nimm, ihr werdet es sehr bald schon benötigen. Zagan geht es gut, ich kann es fühlen. Aber ich muss nun gehen! Astaroth wird gleich hier sein. Erzürnt ihn nicht noch mehr. Gebt auf euch acht!"

Kurz aber liebevoll nahm sie Hailey in ihre Arme. Dann verschwand sie schleunigst aus der Tür. Eine unheimliche Stille lag über ihnen. Bis auf die Schläge ihrer Herzen war nichts zuhören. Zagan wandte sich plötzlich, seine Augenlider begannen zu flattern. Wachsam sahen sie auf ihn herab. Hailey spürte, dass es ihr Zagan war. Der allmählich in das Land der lebenden zurück kehrte. Krümel wurde unruhig, er bewegte sich unaufhaltsam auf ihrem Körper. Er suchte eine passende Stelle, dass wusste Hailey. Dann öffnete Zagan endlich seine Augen.

Verwirrt sah er sich um. Was war geschehen? Wo war er? Er sah in die blassen Gesichter seiner Gruppe und setzte sich aufrecht hin. Sein Körper brannte wie das Feuer in der Hölle. Vor seinen Augen liefen die letzten Tage vor ihm ab. Die eiserne Jungfrau, die Qualen, der Superdämon und sein böses ich. Sie hatten ihn gerettet.
Er wusste, was gleich geschehen würde.

„Danke. Danke dass ihr mich gerettet habt. Lasst mich reden, glaubt mir es ist besser für euch."

Gerade als er diesen Satz beendet hatte, flog die Tür auf. Ein äußerst zorniger, schwer angeschlagener Astaroth rauschte herein. Seine Stimme donnerte durch den Raum und hallte an den Wänden zurück.

„Antworten! Wo seid ihr gewesen?! Wo ist meine Schlange?! Zagan! Was ist hier los?! Gebt mir einen Grund euch nicht gleich auf der Stelle zu töten!"

Zagan verbeugte sich leicht und sah seinem Herrscher entgegen. Er stellte sich schützend vor seine Gruppe.

„Herr, wie ihr befohlen habt, war ich auf der Suche. Was sich dort unten in den Katakomben abspielt. Jedoch wurde mir der Einlass verweigert. Selbst euch würden sie nicht gewähren lassen. So suchte ich einen anderen Eingang. Durch den See. Ein alter Geheimgang. Doch ich wurde gefangen genommen. Meine Gruppe kam mir zur Hilfe, sie mussten mich wohl gesehen haben."

Zagan hoffte, dies würde genügen. Doch der Zorn auf Astaroth's Gesicht wuchs weiter an.

„Ihr hättet zu mir kommen müssen! Wie stehe ich nun da?! Ich bin der Herrscher! Morgen Abend werdet ihr in die Arena einziehen. Ich hoffe darauf, dass ihr umgehend Versagen werdet! Dies geschieht euch recht!"

Suchend sah er sich um. Er spürte Krümel, doch wo war er? Er benötigte ihn dringend, denn seine Kräfte schwanden immer mehr. Dies war auch der einzige Grund, weshalb er sie leben ließ. Seine Untertanen sollten einen unglaublichen Kampf sehen, doch nun würde es ein schnelles Gemetzel werden. Nichts lief nach Plan.

„Wo ist er?! Hat jemand von euch ihn gestohlen?!"

Er sah sie an. Einem nach dem anderen, sie hielten seinem Blick stand. Hailey entschied sich nun doch zu sprechen. Mit klopfendem Herzen trat sie vor Zagan.

„Er war draußen, am See. Als Zolag mit einem Ihrer Superdämonen kämpfte, kam er ihm zur Hilfe. Verschwand jedoch unmittelbar nach dem Kampf wieder."

Zornig sah er ihr entgegen. Sein Hass gegen diese Gruppe, wuchs ins unermessliche. Doch er würde sich seine Hände nicht schmutzig machen. Dies würde ab morgen Zolag's Gruppe für ihn erledigen. Seine Sorge galt nun den Superdämonen, Deserteure. Sie gehorchten ihm nicht länger. Er musste sie vernichten. Ohne ein weiteres Wort eilte er von dannen.

Kayden, Cole und Hailey sahen sich erleichtert an. Auch Zagan schien sich zu entspannen. Er flüsterte ihnen zu.

„Geht jetzt. Ihr müsst in das Antiquariat. Gang siebzehn, Regal sechs. Dort findet ihr, was nach Dir gerufen hat Cole. Antworten auf eure fragen. Ich werde versuchen euch so gut es geht zu helfen. Doch wenn ihr erst in der Arena ankommt, seid ihr auf euch gestellt. Dort findet ihr ein paar wichtige Gegenstände. Ich werde sie für euch dort platzieren. Viel Glück."

Mit diesen Worten schleppte sich ihr Verbündeter aus dem Raum und ließ sie hilflos zurück.