Veränderung
Sally konnte seit dem Vorfall an nichts anderes mehr denken. Immer wieder sah sie die arme Frau, sobald sie ihre Augen schloss. Sie war völlig erledigt, die letzte Nacht hatte sie kein Auge zu gemacht und in dieser Nacht, konnte sie das schlafen auch vergessen. Denn heute Nacht, ist die Silber Monde Nacht. So hat zumindest, diese hässliche Kreatur es genannt. Sie setzte sich aufrecht hin und sah sich um. Das Feuer war fast erloschen und Bölly, der eigentlich Wache hatte, schlief tief und fest. Sie rieb sich ihre Augen und streckte ihre müden Glieder. Sally flog zur Decke und schob sie zur Seite, Sodas sie nach draußen sehen konnte. Die Sonne war schon zu sehen, doch der Anblick bot nichts schönes. Das brache Land das vor ihr lag, konnte einem wirklich die Laune verderben. Sie ließ die Decke wieder fallen und flog über ihre schlafenden Freunde zum hinteren Ausgang der Höhle. Diese weg dauerte zwar länger, aber dort war ihr kleiner Garten Bereich angelegt. Denn der Ausgang mündete in eine von Felsen eingehüllte kleine Lichtung, sodass von dort auch keine Gefahr drohte. Sie liebte diesen Platz. Es war ihre eigene kleine Heimat. Der Boden dort war mit einer saftigen grünen Wiese bedeckt, auf der jede Menge Blumen wuchsen. Sogar ein kleiner Baum Sprössling, hat es geschafft und reckte seine Blätter der Sonne entgegen. Am Rande, ringsum, hatte Sally Beete angelegt. Dort wuchsen die dicksten Dorpalas, die schönsten Schnaggels und die leckersten Pauwauis die es hier je gegeben hat. Sally aß Dorpalas für ihr Leben gerne. Sie schmeckten süß und scharf zugleich. Wenn man sie über dem Feuer röstete, bekamen sie ein rauchiges leckeres Aroma. Dorpalas waren sehr saftig und wenn sie reif waren, erkannte man sie an ihrer satten roten Farbe. Schnaggels ergänzten ein jedes Gericht. Sie enthalten viel Wasser, weshalb sie sehr flexibel waren. Ihr sattes Grün zeigte das sie bereit zum ernten sind. Pauwauis waren das perfekte essen für zwischendurch. Es ist eine süßschmeckende Frucht, aus denen Sally's Mutter eine Art Sirup herstellte. So konnte man entweder was süßes trinken, indem man es mit Wasser verdünnte. Oder man strich damit die Stulle ein. Natürlich kann man Pauwauis auch so genießen. Der Blattsalat wuchs sehr gut hier. Sally sah sich zufrieden um, stellte aber fest das nicht mer viele Kräuter da waren. Sie suchte nach einem geeigneten Platz und ließ dort ein paar sprießen. Jetzt ging es ihr schon gleich viel besser. Hier konnte sie für einen Moment alle sorgen vergessen. Sally erschrak fürchterlich als Robby plötzlich neben ihr, wie aus dem nichts erschien.
„ Morgen Sally, gibt's schon was zu essen? Ich habe mächtig Hunger!"
„Heiliger Staub! Robby! Ich habe dir schon hundert mal gesagt du sollst mich nicht so erschrecken. Wegen Dir sterbe ich noch an einem Herzstillstand! Wenn du das Feuer wieder zum brennen bringst, können wir Stullen backen. Ich habe frische Kresse für drauf und ich könne noch etwas Pauwauisirup herstellen."
Robby sah sie schuldbewusst an, sie wusste das er sie nicht absichtlich erschreckt hat. Zumindest nicht dieses Mal.
„Tschuldigung, ist gut. Ich gehe Feuer machen und Bölly wecken. Der kann den Stullenteig herstellen, schließlich isst er für drei!"
Sally sah ihm lächelnd nach. Sie pflückte fünf Pauwauis und nahm etwas Kresse mit. Als sie zu den anderen stieß musste sie lachen. Alle saßen immer noch todmüde am lodernden Feuer. Außer Robby, er tanzte wild um das Feuer herum und schrie abwechselnd.
„Ich habe Feuer gemacht! Das hättet ihr nicht gedacht! Dadurch seid ihr alle aufgewacht! Jetzt wird essen gemacht!"
Bölly war völlig genervt dabei den Stullenteig herzustellen. Während Judy nur ab und zu aus dem Wasser lugte, nur um zu hören ob Robby endlich die Klappe hielt. Doch Shane war kurz vorm explodieren. Seine Nasenlöcher bebten bereits, so stark atmete er.
„Ist gut Robby, hilf doch deinem Bruder beim formen der Stullen. Dann gibt es auch gleich essen."
Shane sah Sally dankbar an und reichte ihr die hölzerne Schüssel. Sie nahm den Mörser und quetschte damit vorsichtig die Pauiwauis an, sodass ein wenig Saft austrat. Sie stellte ihre Kochsteine über das Feuer, auf denen sie die Schüssel platzierte. Die Hitze ließ innerhalb weniger Minuten sämtlichen Saft aus den Pauiwauis austreten. Schnell rührte sie unabdingbar die Flüssigkeit und entsorgte den Rest der leeren Frucht. Der Saft wurde immer zähflüssiger und roch köstlich. Als er die ersten Blasen Warft, nahm Sally ihn von den Steinen runter. Auch die Stullen waren längst gebacken und schon genügend abgekühlt. Judy lag im seichten Wasser am Ufer und verrenkte sich beinahe den Hals. Nur um zu sehen wie weit das Essen ist. Sally schmierte ihr eine Stulle mit Sirup und gab etwas frische Kresse darauf. Sie aßen in aller Ruhe auf, danach flog Sally, mit einer Decke und einem Stock ein weiteres Mal zu ihrem Lieblingsplatz.
Dort angekommen wurde ihr ganz schwer ums Herz. Sie wusste das sie heute vorerst das letzte mal hier sein wird. Denn heute Nacht werden sie weiterziehen, um ein Orakel zu finden. Sally breitete die Decke aus und begann ihren Garten ab zu Ernten. Behutsam legte sie das Gemüse, die Früchte und die Kräuter auf die Decke. Sie faltete daraus einen Sack und band ihn an den Stock. Leider war das alles viel zu schwer für sie. Shane wird das tragen müssen. Kaum hatte sie an ihn gedacht, stand er schon neben ihr.
„Brauchst du Hilfe? Hör mal Sally, ich weiß es fällt dir schwer von hier fort zugehen. Aber wir werden einen anderen Platz finden. Einen viel größeren und schöneren wie dieser. Dort kannst du dich dann richtig gehen lassen. Du wirst schon sehen, das Orakel hat antworten für uns. Ich weiß es einfach."
„Wenn du das tragen könntest? Es ist zu schwer, ich bin einfach zu klein. Ich weiß Shane, ich vertraue dir. Das weißt du, aber hier war es perfekt. Sieh dich doch nur mal um, da wächst sogar ein Baum! Und wenn wir jetzt gehen, wird all das hier wieder sterben. Es stimmt mich traurig, aber ich werde es schon verkraften. Wir sollten heute Abend Fisch Speisen. Wer weiß wann wir wieder welchen bekommen. Reisen wir gleich in der Nacht, oder in der Früh wenn es dämmert?"
Shane sah sich noch einmal um, als er den Stock hochhob. Sally sah für einen Moment so etwas wie Trauer in seinem Gesicht.
„Natürlich werde ich unser Essen tragen. Sally für den Fall das wir kein Orakel finden, kommen wir hier her zurück. Judy dachte wohl das gleiche wie du. Sie hat bereits welchen gefangen. Wir reisen dann, wenn Judy auf ihren Beinen stehen kann."
Shane ging mit dem Stock zurück zu den anderen. Sally hingegen brauche noch einen Moment. Dann flog sie zurück zu den anderen.
„Soll ich noch einen Kontrollflug starten?
Nur einmal unsere Wege abfliegen?"
Shane sah nicht zur ihr auf, nickte aber. Sally flog los, so schnell sie ihre kleinen Flügel trugen. Sie flog aufmerksam die Wege ab, es war alles ruhig. Leider war sie so aufgewühlt, dass sie den Ahriman nicht bemerkte. Er war nicht weit von ihrer Höhle entfernt. Als er das flattern der Flügel vernahm, setzte er sich in Bewegung. Sally bekam dies längst nicht mehr mit, sie saß bereits am Feuer bei ihren Freunden.
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