Keller des Grauens
Zagen spürte das er dabei war in den tot zu gleiten. Wie konnte er nur so dumm sein? Wer würde Hailey und Kayden nun helfen? Er würde hier unten jämmerlich ertrinken und niemand bekam davon etwas mit. Astaroth wird glauben er wäre einer der Deserteure gewesen. Er würde seine Gruppe augenblicklich töten lassen. Und das alles nur weil er so dumm und naiv war. Natürlich hatten sie den geheimen Tunnel längst entdeckt und ihn zuschütten lassen. Wie konnte er glauben, so einfach in den Keller zu kommen. Zum ersten Mal betete er zu Luzifer, das er sein Leben verschonte. Doch seine Chancen standen unglaublich schlecht. Umkehren stand nicht zur Debatte, entweder er schaffte es sich durch zu buddeln oder dies war sein Ende. Er hatte das dringende verlangen, tief einzuatmen und er wusste nicht wie lange er diesem verlangen noch widerstehen konnte.
Dort geht es nicht weiter Zagan, du musst nach oben. Hörst du, über Dir ist der richtige Weg! Beeile dich, sonst wirst du sterben!
Erschrocken drehte er sich um. Er konnte niemanden sehen, wer konnte auch unter Wasser reden? Die Stimme war in seinem Kopf. Drehte er jetzt völlig durch? Fing er schon an zu fantasieren? Er tastete mit seinen Händen über seinem Kopf und tatsächlich, dort war keine Wand, Mauer oder Grund. Mit voller Wucht und letzter Kraft, stieß er sich so fest er konnte am Boden des Tunnels ab. Er strampelte so schnell er konnte und vernahm ein flimmern über sich. War dies nur eine Einbildung oder war es die Realität? War das der Schein einer Fackel? Delian begann zu Beben, stärker als je zuvor. Es bebte und wankte so stark, das Zagan gegen die Wand des Tunnels prallte. Er kam ins trudeln, der rettenden Luft über ihm so nah. Wie weit war es noch? Zwei, drei Meter? Er versuchte sich wieder zu stabilisieren. Seine Lungen brannten wie flüssige Lava. Wenn er nicht jetzt sofort Sauerstoff bekam, war das sein Ende.
Das Rauschen in seinen Ohren wurde immer lauter, sein Kopf pochte als würde er explodieren. Vor seinen Augen erschienen mehr und mehrere schwarze Punkte, die einen wilden Tanz vollführten. Was hatte er in seinem kurzen Leben erreicht? Ein kräftiger Schub mit den Armen. Würden Hailey und Kayden den Fürsten stürzen können?
Strampeln, schneller strampeln.
Würde Delian wieder in altem Glanz erstrahlen? Als er seine Hände ein weiteres Mal nach oben streckte, um einen kräftigen Zug zu machen, spürte er die Luft, die er so dringend benötigte. Er durchbrach den Wasserspiegel und sog gierig die Luft in seine schmerzenden Lungen. So gierig das er zu husten begann. Vor seinen Augen tanzten weiterhin tausende kleine schwarze Punkte. Schwerfällig und mit letzter Kraft trieb er sich zum Ufer voran. Seine Kraft reichte noch nicht aus, um sich hinaus aus dem Wasser zu hieven. Mehrere Minuten hing er am Rand des überfluteten Tunnels und freute sich seines Lebens. Er hatte es geschafft, in aller letzter Sekunde. Aber was war das für eine Stimme in seinem Kopf? Er hatte sie laut und deutlich gehört, obwohl hier weit und breit niemand zu sehen war. Allmählich geschahen hier allerhand seltsame Dinge. Als sich sein Herz und seine Lungen beruhigt hatten, ließ er seinen Blick schweifen. Hier hatte sich einiges verändert. Im schwachen Schein der Fackeln konnte er drei Gänge erkennen, früher war es nur einer und diesen Vorraum gab es auch nicht. Er zog sich an Land und verweilte noch einige Augenblicke. Zagan war nun wirklich dran etwas ganz dummes zu tun. Er wusste nicht, was ihn hier unten noch alles erwartete.
Zagan haderte mit sich selbst, solle er wirklich weiter gehen? Oder soll er wieder umkehren, ohne antworten? Nein, dies war keine Option. Er musste wissen welche Gefahren die Auserwählten in der Arena erwarteten. Unwissentlich welchen Weg er nehmen sollte, stand er vor den drei Tunnel. Seine Hand fuhr automatisch an seinen Gallenkitzler. Sein Dolch war an Ort und Stelle, dort wo er auch sein sollte. Er ließ seine Hand am Dolch und entschied sich für den mittleren Tunnel.
Leise und vorsichtig, setzte er sich in Bewegung. Darauf bedacht kein Geräusch von sich zu geben. Nach nur wenigen Metern sah Zagan, dass er wohl im Zellentrakt gelandet war. Was bedeutete, dass er sehr aufmerksam sein musste. Wo sich Gefangene befinden, sind die wachen nicht weit. Die ersten Zellen die er passierte, waren unbesetzt. Hier und da lagen Knochen und Leichenteile. Der Tunnel hielt, zu seinem Glück mehrere Nischen bereit. Für den Fall das er sich verstecken musste. Zagan hörte ein wimmern, sein Herz begann zu klopfen. Als er sich einer weiteren Zelle näherte. Ganz hinten in der Ecke kauerte ein Mädchen, sie wippte apathisch vor und zurück. Er erschrak bei ihrem Anblick. Ihr rechter Arm, war nicht mehr der Arm eines Menschen. Er glich einer Klaue der Superdämonen. Sie haben Sie verstümmelt, ihrem Zustand zu vernehmen, muss sie unglaubliche Schmerzen erlitten haben. Dies war selbst für die Dämonen unter ihrer Würde. Experimente an lebenden Kreaturen, waren nicht gestattet. Ob der Fürst darüber Informiert war? Hatte er diese Experimente bewilligt? In Zagan wuchs die Wut heran, diesem Vorhaben muss der Riegel vorgeschoben werden. Lange genug hatte er zugesehen, wie sein Volk, das Volk der Menschen und das der Magier quälten. Wie sie sich trotz verbot, an ihnen vergangen haben und das auch noch direkt vor aller Augen. Selbst Astaroth überging seine eigenen Regeln. Angewidert und erbost drehte er dem Mädchen den Rücken zu und schritt weiter voran. Er war so wütend und in seinen Gedanken gefangen, dass er die Schritte nicht vernahm. Zagan passierte weitere Zellen, in denen weitere Experimente saßen. Eines schlimmer wie das andere. Einige von ihnen hatten diese auch nicht überlebt. Der beißende Gestank des Todes, wurde immer stärker je weiter er voran schritt. Im schwachen Schein der Fackeln konnte er sehen, dass sich der Tunnel ein weiteres Mal gabelte. In die Stille und zu dem leisen wimmern der verschiedensten Kreaturen hier unten, mischten sich Schmerzensschreie ein, die mit jedem weiteren Schritt lauter und quälender wurden. Für einen Bruchteil der Sekunde, blieb er stehen. Unentschlossen welchen Weg er nehmen sollte. Zagan entschied sich für den rechten Weg, doch genau dieser sollte ihm zum Verhängnis werden. Vorsichtig folgte er dem Tunnel, in dessen Wand mehrere Türen eingebettet waren. Er hatte das alles garnicht so komplex in Erinnerung. Hatten sie den Keller ausgebaut? Mehrere Gabelungen schlossen sich an das Tunnelsystem. Allmählich kam ihm die Erkenntnis, dass er sich nun im Wohnbereich befinden musste. Dies war überhaupt nicht gut. Als der Tunnel sich ein weiteres Mal gabelte, beschloss er die Richtung zu ändern. Der Boden unter seinen Füßen begann erneut zu Beben, von der Decke über ihm, rieselten mehrere Steine gemischt mit Erde auf ihn herab. Als er der Krümmung des Tunnels weiter folgte, wurde der Schein der Fackeln immer heller. Ungläubig was er dort sah, blieb er stehen. Ein riesiger Raum erstreckte sich vor seinen Augen. Der Boden war übersät mit Blut und Leichenteilen. Mehrere Streckbänke und andere Foltergeräte standen in diesem Raum. Zu seinem Glück war dort niemand. Doch dies war eine Sackgasse, hier würde er nicht weiter kommen. Grade als er sich zum gehen wenden wollte, verspürte er einen kräftigen Schlag auf seinen Kopf. Benommen glitt er zu Boden. Die schwarzen Punkte tanzten erneut wild vor seinen Augen. War dies sein Ende? Würde er nun als Experiment enden? So wie die armen anderen Kreaturen, deren er begegnet war? Zagan driftete immer tiefer hinab in die Bewusstlosigkeit.
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