Die Verkündung
Astaroth erhob sich aus seinem Thron und nickte seinen Blutdämonen zu. Diese machten sich wieder auf den Weg zurück in den steinernen Palast, bis auf einen. Hochgehobenen Hauptes tritt er erneut vor die Völker. Mit Freuden sah er das die Statue der Nessaja fast völlig verbrannt war. Nur noch wenige Feuerzungen labten an ihr. Er ergötzte sich daran, es spiegelte das wieder, was seiner Meinung nach die Nessaja seinem Volk angetan hatten. Ihre Macht war um einiges gewachsen, seit die Nessaja verschwunden waren. Nun waren die Dämonen das stärkste Volk. Und so sollte es auch bleiben. Ihm gefiel es auch nicht wirklich, dass auch Kinder aus seinen Reihen zu den auserwählten gehören mussten. Doch nur so stellte er sicher, dass niemand rebellierte. Dies war in den Augen der anderen Völker gerecht. Die Auswahl der dämonischen Kinder ging schnell von statten. Dort ließ er sich nicht soviel Zeit. Erstens wurden nur Dämonenkinder genommen, die keine Eltern hatten. Doch das wussten die anderen Völker nicht. Dies war auch besser so. Und aus diesen wurden dann die zwei würdigen auserwählt. Natürlich auf die gleiche Art wie die, der anderen Völker. Dies nahm aber nur ein Bruchteil der Zeit in Anspruch, als die vorherige Auswahl. Und zweitens würde niemand der anderen Völker um seine Art trauern. Er wusste das jeder sie hasste. Selbst die Magier hassten die Dämonen, sie waren nur auf ihn reingefallen. Natürlich bekamen sie das, wonach ihre Herzen sich sehnten. Aber sie besaßen das Gold und die Edelsteine nicht für sich. Die Magier dienten ihm, Astaroth der Dämonenfürst und Herrscher Delian's.
Er schob seine Gedanken bei Seite, denn er hatte sich das beste aufgespart bis zum Schluss der Verkündigung.
Gemäß eines Herrschers breitete er seine Arme aus und sprach zu den Völkern.
„Meine liebe Gefolgschaft, es ist vollbracht! Die acht Auserwählten stehen nun fest! Sie repräsentieren das beste was jedes unserer Völker vorzubringen hat! Voller stolz werde ich nun ihre Namen verkünden. Alle bis auf zwei werden in die Geschichte Delian's eingehen!
Sie werden in den Schriften niedergeschrieben!
Das Volk der Elben wird von Régare Tarwén und Hailey Jade vertreten!
Das Volk der Magier wird von Cole Abenessy und Summer Rain vertreten!
Das Volk der Menschen wird von Kayden Silver und Malu Black vertreten!
Zu guter letzt das Volk der Dämonen, mein Volk!
Es wird von Baal Baalsohn und Nasu Nergal vertreten!
Völker von Delian, zeig euren Auserwählten wie stolz ihr auf sie seit! Jubelt und applaudiert für sie!"
Die Völker taten was Astaroth ihnen befahl, aus Angst er würde sie töten lassen. Sie begannen monoton zu applaudieren. Einige von ihnen Pfiffen, andere jubelten. Es klang aber keines falls glücklich. Denn es gab nichts zum freuen. Sechs der Auserwählten Kinder werden sterben, vielleicht auch alle. Das wusste man im Voraus nie.
***
Hailey sah nach links und rechts. Sie sah ihre Mitstreiter oder besser gesagt ihre Gegner genau an. Augenblicklich bemerkte sie das kleine Mädchen. Ihr wurde schwer ums Herz. Das konnte doch nicht deren Ernst sein? Wie solle dieses Junge Geschöpf das Ritual lebend überstehen? Sie alle waren mindestens fünfzehn Jahre alt, bis auf sie. Malu, sie war grade mal wie alt? Zehn? Hailey wusste das sie durch die Hand eines der Auserwählten sterben wird. Aber auf keinen Fall würde Hailey ihr etwas antun. Sie wollte überhaupt niemandem was antun. Warum musste man morden? Zu was solle das gut sein? Merkt hier denn niemand das dies nicht im Ermessen Delian liegt? Es bebte und schwankte mehr denn je. Der Boden unter ihren Füßen tat sich bereits auf. Hailey fand das alles sehr schrecklich. Jetzt würde sie zwar die Gelegenheit bekommen diesen hübschen Jungen kennenzulernen. Aber zu welchem Preis? Ihre Gedanken überschlugen sich und die Erhebung auf ihrer Stirn begann erneut zu pulsieren. Das Stechen wurde immer heftiger. Sie sah hinab auf ihre zitternden Hände. Das flimmern war nach wie vor präsent. War sie wirklich eine Magierin? Das Volk, das sie so sehr hasste. Ein Mensch zu sein wäre ihr viel lieber gewesen. Sie sah hinauf zu Astaroth und sie wusste längst das seine Rede noch nicht beendet war. Denn er stand noch immer mit ausgebreiteten Armen vor den Völkern. Seine Fratze zu einem hässlichen irren grinsen verzogen. Der Junge mit den schönsten Augen Delian's schaute zu ihr rüber. Was ihm wohl grade durch den Kopf ging?
***
Kayden war immer noch geschockt. Er hatte dieses Mal wirklich kein Glück gehabt. Zack und vorbei war seine Glückssträhne. Wut stieg in ihm auf. Er sah das dämliche grinsen in dem Gesicht des Dämonenfürsten. Wie gerne würde er ihm den Kopf abreißen. Doch dann würde er auf der Stelle sterben. So nahe würde er ihm niemals kommen. Kayden sah zu den anderen Auserwählten. Sein Blick blieb auf der Stelle an dem wunderschönen Mädchen kleben. Ihre Aura leuchtete stark. Doch was ihn am meisten faszinierte war, das auf ihr ein starker Zauber lag. Er konnte sie sehen, so wie sie wirklich war. Da gab es keine Spitzen Elbenohren. Nein! Und ihre Augen waren auch nicht braun, sie waren fast weiss. Wie Eiskristalle. Sie war definitiv keine Elbe! Wie seltsam dies doch alles war, wo er doch auch kein Mensch war. Er würde schon noch heraus finden was sie war, was er war. Schließlich hatte er jetzt die Möglichkeit sie kennenzulernen. Kayden wusste auch ganz genau das er bestimmt niemanden töten wird. Das könnte er niemals!
Er würde sich verteidigen und sich verstecken, wenn dies möglich war. Denn leider wussten sie alle nicht was auf sie zukommen würde. Denn es war den Überlebenden untersagt je darüber zu sprechen. So war es zumindest all die Jahre. Doch irgendetwas war dieses Mal anders.
Kayden spürte die Anspannung aller versammelten auf dem großen Platz.
Er hatte so eine von diesen Vorahnungen, Astaroth würde noch eine große Bombe platzen lassen. Da war er sich ganz sicher. Noch einmal sah er zu dem Mädchen. In ihm wuchs das starke Bedürfnis sie unbedingt schützen zu müssen. Ja, Kayden schwor sich das er sie mit seinem Leben beschützen würde. Denn er wusste längst das sie etwas ganz besonderes war. Niemand wird ihr etwas antun, dafür würde er schon sorgen. Sie würde überleben.
***
Cole bekam es so langsam mit der Angst zu tun. Er sah sich seine Mitstreiter an, sie alle waren noch so jung. Und dieses Menschenmädchen, Malu, sie war die jüngste von allen. Aus welchem Grund waren sie alle hier? Was sagte dieser dreckige Scheißkerl eben nochmal? Zum sterben!? Was sollte das alles? Niemand unternahm was um diesem Dämon das Handwerk zu legen. Und dann auch noch Summer! Warum grade sie? Immer wieder sah sie zu ihm rüber. In ihrem Gesicht spiegelten sie tausende Emotionen. Von purem Entsetzen, über große Angst, bis hin zur außerordentlicher Wut. Er musste unbedingt mit ihr reden. Delian begann erneut zu zittern, ein tiefes Grollen war zu hören. Cole sah hinauf zu den Monden. Er wusste anhand ihres Standes, das ein neuer Tag angebrochen war. Wie immer schwankte die Welt unter ihren Füßen. Nur das es sich an der Oberfläche noch schlimmer anfühlte. Ihm wurde erneut übel. Cole sah verstohlen zu der Elbe. Sie sah am Boden zerstört aus, wie die anderen auch. Doch irgendwie sah sie auch anders aus als zuvor, verändert. Sie war nicht wie die anderen. Das wusste Cole, immerhin war er Jahrgangsbester.
Der Kopf eines jungen erschien in seinem Sichtfeld. Er funkelte Cole angesäuert an. Vermutlich hatte dieses Mädchen auch seine Aufmerksamkeit erregt. Cole hatte noch nie solche Augen gesehen. Aber viel Interessanter fand er die Tätowierung, die unter dem shirt des jungen zu sehen war. Er sah etwas davon unter dem Saum hervor treten. Cole kannte dieses Tattoo ganz genau. Denn sein Vater hatte ihm davon erzählt. Er hat nur ein einziges Mal ein Schutztattoo gestochen, einen Phönix. Genauer gesagt einen Eis Phönix.
Cole war aufgeregt. Was an diesen jungen war so besonders, das es einen so mächtigen Schutz- beziehungsweise Verhüllungszauber brauchte? Das würde er noch heraus finden. Sein Vater hatte ihm den Grund nicht genannt.
Die Stimme Astaroth's zwang ihn seinen Blick von dem Jungen abzuwenden. Sie alle sahen zu dem Fürsten hinauf.
***
„Nun darf ich die Neuerungen verkünden! Und was wird dies ein Spaß werden!
Wie ihr alle wisst wurden bisher die Kämpfe auf dem großen Platz ausgetragen. Alle gegen alle, bis es einen Überlebenden gab! Doch dies langweilt mich, es war immer viel zu schnell vorbei! Aus diesem Grunde habe ich eine Arena erschaffen lassen, ja meine lieben Freunde! Ihr habt richtig gehört! Ihr alle werdet ab dem heutigen Tag nun auch in den Genuss kommen! Ist das nicht wunderbar?!
Sie ist den Umgebungen aller Völker nachempfunden! Praktisch als wären die Auserwählten zuhause. Ich habe mir die Zeit genommen, fallen und Zauber in diese Umgebung zu integrieren! Damit es für uns noch spannender wird! In den ersten drei Wochen werden die Auserwählten trainieren und sich besser kennenlernen! Danach beginnt der Kampf um Leben und Tod! An die Auserwählten, versucht garnicht erst euch zusammen zu schließen! Wenn ich sehe das ihr euch nicht gegenseitig tötet, werde ich dies selbst in die Hand nehmen! Seid also gewarnt!
Und zu den Völkern, es ist ein muss die Kämpfe mitzuverfolgen! Wer nicht erscheint, wird sterben! Für die zeit der Kämpfe werdet ihr alle also im Inneren Kreise leben! Unterkünfte stehen euch zur Verfügung! Dies war eine wundervolle Nacht! Ich bin überwältigt wie sehr ihr alle die Silber Monde Nacht liebt! Und nun geht!
Ach ja eins wäre noch zu sagen, ab heute dürfen die Auserwählten sich auch nicht mehr von ihren Familien verabschieden! Euer nerviges geschnulze widert mich an. Und nun hinfort mit euch!"
***
Ungläubig starrte Fay hinauf zu dem Dämonenfürsten. Hatte er das wirklich grade gesagt? Eine Arena? Alle mussten zusehen und sie durften sich nicht mehr verabschieden? Das war wie ein schlechter Traum. Auch Delian selbst schien mit dieser neuen Offenbarung nicht zufrieden zu sein. Erneut begann die Welt zu Beben und ein weiterer Spalt tat sich unter ihren Füßen auf. Astaroth sah dies, aber er quittierte es mit einem Schulter zucken und Verlies den großen Platz in Richtung seines steinernen Palastes. Eine Frau begann zu schreien. Immer wieder schrie sie den Namen des kleinen Mädchens, Malu.
Fay's Herz begann zu Hämmern. Sie sah wie Astaroth stehen blieb und einem Jägerdämon kurz zu nickte. Innerhalb eines Augenblickes verstummte die Frau. Er hatte sie töten lassen.
Fay suchte den Blickkontakt zu Hailey und nickte ihr bestärkend zu.
Schweren Herzens drehte sie ihrer Ziehtochter den Rücken zu und machte sich traurig auf den Heimweg.
***
Hailey sah wie Fay nach ihr suchte. Ihr Herz zerbrach in Abertausende Splitter. Sie durfte sich nicht mal verabschieden. Sie hasste Astaroth immer mehr. Ein letztes Mal sah sie ihrer Ziehmutter in die Augen, deren Blick so viel sagte. Hailey schob das kleine Mädchen vor sich her. Er hat einfach so ihre Mutter ermorden lassen. Malu war völlig durcheinander. Sie wimmerte und weinte. Hailey hatte Angst das nun auch ihr jemand was antun würde. So versuchte sie, Malu zu beruhigen. So wie Fay es immer bei ihr tat. Aus irgendeinem Grund den Hailey nicht verstand funktionierte es sogar. Malu wurde ruhig, sie sah Hailey mit ihren großen braunen Kulleraugen an und lächelte schwach.
Der Jägerdämon führte sie alle in Richtung des steinernen Palastes. Delian bebte währenddessen unaufhaltsam weiter.
Sie wollte nicht dort hinein, sie wollte fliehen. Zurück zu Fay und ihrer Heißgeliebten Trauerweide. Doch sie wusste das sie es niemals bis dort hin schaffen würde. Ehe sie dort sein würde, wäre sie Tod.
Das riesige Tor ragte gut zehn Mann in die Höhe. Hailey staunte, wer baute etwas so protziges und wozu? Keine Kreatur in Delian war so groß. Oder etwa doch? Sie kamen immer näher und wie von Geisterhand öffnete es sich, um ihnen Einlass zu gewähren.
Das was sie dort sah, raubte ihr den Atem.
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