Die Auswahl der Silber Monde Nacht II
Mindestens hundert Aufspürerdämonen kamen aus dem steinernen Palast hinter Astaroth's Thron. Ihr Geruchssinn war der stärkste aller Dämonen. Hailey hasste es wenn ein Dämon ihr so nahe kam. Diese Bestien waren unberechenbar. Das pulsieren ihrer Stirn wurde immer stärker. Ihre Hand wanderte zu der Region, aus der das pulsieren entsprang.
Mit ihren fingen spürte sie eine leichte Erhebung auf ihrer Stirn. Vorsichtig ertastete sie die feine Linie. Es war ein Kreis, der sich auf ihrer Stirn erhoben hatte. Was war nur mit ihr los? Eine allergische Reaktion auf den Schmuck? Aber warum auf der Stirn und nicht an der Lippe? Hailey hoffte nur das niemand es sehen konnte.
Sie sah, dass die Aufspürerdämonen schon mindestens fünfzig Kinder aller Völker auserkoren hatten. Und dass, obwohl sie noch nicht mal die Hälfte aller Kinder hinter sich hatten. Der Junge der sich so gewehrt hatte war natürlich auch unter der Auslese. Sie suchte in der Menge den hübschen Jungen und fand ihn zwei Reihen vor sich. Der kleine hing noch immer an seinem Arm. Hailey fühlte sich beobachtet. Mehrere Elben stierten sie an. Der Junge Magier, der sich so zur Wehr gesetzt hatte, stand plötzlich vor ihr und lächelte sie freundlich an.
Er wollte grade zu sprechen beginnen, doch Hailey war schnell. Ihre Hand lag im Bruchteil einer Sekunde auf seinem Mund und sie schüttelte energisch den Kopf. War er lebensmüde? Er sah sie an und nickte. Schnell ließ Hailey ihre Hand wieder sinken. Noch ehe sie den Aufspürerdämon sah, roch sie ihn.
Sein Gestank war bestialisch, ihr hob es den Magen. Hailey's Herz hämmerte bereits sehr stark, doch jetzt da er auf die zu kam, schlug es noch heftiger.
Der Dämon hatte tiefe Narben im Gesicht und eines seiner Augen war erblindet. Der Sabber tropfte ihm aus Maul und Nase. Sein fauliger Atem spiegelte sein Gebiss wieder. Es befanden sich nur noch vier spitze, riesige Zähne in seinem Maul. Der Rest war bereits verfault, er schien von innen zu verwesen. Sein gesundes Auge fixierte Hailey, er kam ihrem Gesicht immer näher. Tief sog er ihren Duft in sich ein, der Sabber lief in dünnen Rinnsalen seinen Körper hinab. Dabei gab er knackende, schnalzende laute von sich. Dies war der Moment in dem Hailey wusste, das er sie auserwählt hatte. Er deutete ihr schroff die Richtung an, in die sie gehen sollte und Schritt weiter zu dem Jungen Magier.
Auch er würde ausgewählt, da war sich Hailey sicher. Vorsichtig setzte sie einen Fuß vor den andern. Sie war so zittrig. Warum wurde sie ausgerechnet heute auserwählt? Am liebsten wäre Hailey weggelaufen. Doch sie hatte schon große Mühe, überhaupt ein Bein vor das andere zu setzen. Ihr war übel und Schwindel begleitete sie auf ihrem Weg zu den Erwählten.
Der kleine Junge krallte noch immer am Arm des heißen Typen. Sie wollte ihn unbedingt einmal aus der Nähe betrachten. Also entschloss sie sich, sich an ihm vorbei zu schlängeln. Als Hailey aus versehen seine Hand berührte, durchströmte sie Wärme. Ein Feuer das durch ihre Venen jagte. Der Junge schien es auch zu spüren, denn er zog erstaunt seine Hand näher an seinen Körper. Die Erhebung auf ihrer Stirn pulsierte erneut. Von ihr gingen Wellen feinster knisternder Elektrizität aus, die sich über Hailey's Körper ergossen. Es fühlte sich gut an. Wie in Zeitlupe drehte er ihr den Kopf zu. Diese Augen, sie verlor sich in diesen Augen, die so blau wie der Himmel an einem sonnigen Tag waren. Es zauberte ihr ein kleines Lächeln auf die Lippen,
Obwohl ihr nicht danach war. Mit trommelnden Herz ging sie schnellen Schrittes weiter, bis sie die auserwählten erreicht hatte.
***
Cole sah der hübschen Elbe nach. Sie hatte seinen Mund berührt. Ihr Duft hing noch immer in seiner Nase. Sie roch wie ein Blumenmeer nach dem es geregnet hatte. Er hatte es heute zum ersten Mal gerochen. Als diese Widerlinge ihn und die anderen aus ihrem Zuhause schleiften. Einer dieser hässlichen gestalten stand nun direkt vor ihm.
Cole machte automatisch einen Schritt zurück, doch der Dämon kam dafür gleich zwei näher auf ihn zu. Sodass seine mit Geschwüren bedeckte Nase fast die seine berührte. Der Dämon schnüffelte intensiv an Cole und gab wie bei der Elbe, schnalzende, röchelnde laute von sich. Er knurrte zufrieden und wies in Richtung der auserwählten. Cole verstand was er von ihm wollte und setzte sich in Bewegung.
Er wusste nur nicht zu was das gut sein sollte.
Er erspähte die Elbe und steuerte in ihre Richtung.
***
Kayden war total durcheinander. Was war das grade? Als sich ihre Hände berührten, durchlief ihn ein brennendes Feuer. Sein Herz schlug schneller. Die Luft um ihn herum schien elektrisch aufgeladen zu sein. Er sah auf seine Hand, dort wo sie ihn berührte. Verdutzt sah er genauer hin, er sah ein flimmern, nicht irgendeins. Nein sein eigenes Flimmern, Er sah seine Aura. Schnell rieb er seine Augen, doch dieses Mal blieb das flimmern. Nathan versteifte sich plötzlich und Kayden wusste auch warum. Der Dämon sog den Duft seines kleinen Bruders ein, schüttelte aber sofort den Kopf. Kayden fiel ein ganzer Berg von seinem Herzen. Auch Nath schien sich augenblicklich zu entspannen. In Kayden's Sichtfeld erschien die verweste Fratze des Dämons, dessen Maul zu einem hässlichen grinsen verzog. Alles in ihm rebellierte, doch er wusste das er keine Wahl hatte. Der Dämon wies ihm die Richtung und stampfte unbeirrt weiter. Fassungslos und mit Tränen in den Augen blickte ihn sein kleiner Bruder an. Behutsam löste Kayden den Griff seines Bruders und schob ihn liebevoll zurück. Er sah ihm energisch in die Augen, bevor er sich langsam zum gehen wendete. In seinem inneren herrschte eine leere, die er noch nie zuvor spürte. Schnell drängelte er sich durch die Menge, bis auch er die auserwählten erreichte. Kayden sah betroffen zu Boden, er hatte es gewusst. Jetzt konnte er nur noch darauf hoffen, dass sein Blut scheußlich schmeckte. Denn wenn er diese Auswahl auch „Gewann" dann wollte er lieber sofort sterben.
Das Rauschen in seinen Ohren unterdrückte das knistern des Feuers und das laute pochen seines Herzens. Die Aufspürerdämonen hatten ihre Wahl getroffen. Kayden konnte sehen wie sie zurück in den steinernen Palast gingen. Astaroth erhob sich derweil erneut von seinem Thron.
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